extremer Sommer -> Auswirkungen auf den Winter?
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re:
Dies ist der erste Schritt um den Golfstrom abzuschwächen. Wenn der Atlantik bei Europa wärmer wird, fliesst weniger Wasser. Das heisst: angenommed der Atlantik bleibt so warm und der nächste Winter wird mild, dann können wir uns übernächsten nächsten Winter auf kalte Temperaturen freun. Der Golfstrom bleibt sehr schnell stehen. Bis der aber wieder zum fliessen kommt, vergehen Jahrzente.
Wo ist meine Kristallkugel?
Hi!
Als Meteorologie-Student muss ;-) ich dazu ein paar Worte verlieren:
Zunächst einmal hat Mirko vollkommen Recht, dass Prognosen über mehr als 30 Tage reines Lotteriespiel sind, denn selbst die 7 Tage Vorhersage ist oft unzutreffend, wie wir alle fast täglich erfahren können.
Allgemein wissenschaftlich anerkannt ist außerdem, dass wir in einer globalen Klimaerwärmung stecken. (Ein paar seriöse Wissenschaftler bestreiten das zwar immer noch, aber sie werden immer weniger ...) Das bedeutet, dass es global wärmer wird, regional oder lokal aber kälter werden kann. Dies schliesst auch nicht aus, dass es "Ausreisser" wie einen extrem kalten Monat oder Winter gibt. Die globale Erwärmung und die angesprochenen "unüblichen" Wassertemperaturen haben sicherlich Auswirkungen auf die Wetterlagen. Meines Wissens ist dies aber Teil der Forschung und momentan nicht sicher zu beziffern. Dass der Golfstrom innerhalb von zwei Jahren sich so abschwächt, dass es zu merklichen Abkühlungen in Europa kommt, halte ich für eine äußerst gewagte Hypothese.
Zurück zu den Wassertemperaturen: Ja wärmer das Wasser, desto wärmer auch die Luft darüber. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wassermenge kann sie aufnehmen. Wir bekommen durch eine Erwärmung also mehr Menge an Wasser in die Atmosphäre, die dann auch wieder raus muss, z.B. als Schnee. Ob das allerdings dazu führt, dass wir viel Schnee bekommen, hängt insbesondere auch mit den vorherrschenden Wetterlagen zusammen - wenn wir im Winter z.B. ein so stabiles Kältehoch bekommen würden wie wir es jetzt im Sommer als Hitzehoch Michaela hatten, dann fällt der Niederschlag sicher nicht in den Alpen ... Hinzu kommen dann natürlich auch noch so Kleinigkeiten wie Lage des jeweiligen Ortes und Ausrichtung des Gebirges dort, so dass feuchte Luft sich vielleicht schon abgeregnet hat, bevor sie dort ankommt, wo XY den Schnee haben will.
Zum Thema Atlantik: Der Atlantik oder genauer gesagt die nordatlantische Oszillation der Westwinddrift (grob gesprochen zwischen Azorenhoch und Islandtief) ist unsere Wetterküche, wo sozusagen in statistisch etwa 75% die Zutaten (Temperatur, Feuchtigkeit, Wind, usw.) gemixt werden.Ein wärmerer Atlantik kann durchaus dazu führen, das bestimmte Wetterlagen in Zukunft häufiger eintreten - das ist aber meines Wissen Bereich der Forschung. Ein wärmerer Atlantik sollte auf alle Fälle dazu führen, dass mehr Feuchtigkeit vorhanden ist, wie beim Mittelmeer. Aber ob die auch da in der Form runter kommt wie wir es möchten?
Das ist jetzt sicherlich nicht erschöpfend - aber das Wetter respektive Klima kann man auch nicht erschöpfend behandeln, sonst wäre die Wettervorhersage besser. ;-)
Viele Grüße,
Tobias
(editiert, weil irgendwie der Teil mit dem Atlantik nicht da war ...)
Als Meteorologie-Student muss ;-) ich dazu ein paar Worte verlieren:
Zunächst einmal hat Mirko vollkommen Recht, dass Prognosen über mehr als 30 Tage reines Lotteriespiel sind, denn selbst die 7 Tage Vorhersage ist oft unzutreffend, wie wir alle fast täglich erfahren können.
Allgemein wissenschaftlich anerkannt ist außerdem, dass wir in einer globalen Klimaerwärmung stecken. (Ein paar seriöse Wissenschaftler bestreiten das zwar immer noch, aber sie werden immer weniger ...) Das bedeutet, dass es global wärmer wird, regional oder lokal aber kälter werden kann. Dies schliesst auch nicht aus, dass es "Ausreisser" wie einen extrem kalten Monat oder Winter gibt. Die globale Erwärmung und die angesprochenen "unüblichen" Wassertemperaturen haben sicherlich Auswirkungen auf die Wetterlagen. Meines Wissens ist dies aber Teil der Forschung und momentan nicht sicher zu beziffern. Dass der Golfstrom innerhalb von zwei Jahren sich so abschwächt, dass es zu merklichen Abkühlungen in Europa kommt, halte ich für eine äußerst gewagte Hypothese.
Zurück zu den Wassertemperaturen: Ja wärmer das Wasser, desto wärmer auch die Luft darüber. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wassermenge kann sie aufnehmen. Wir bekommen durch eine Erwärmung also mehr Menge an Wasser in die Atmosphäre, die dann auch wieder raus muss, z.B. als Schnee. Ob das allerdings dazu führt, dass wir viel Schnee bekommen, hängt insbesondere auch mit den vorherrschenden Wetterlagen zusammen - wenn wir im Winter z.B. ein so stabiles Kältehoch bekommen würden wie wir es jetzt im Sommer als Hitzehoch Michaela hatten, dann fällt der Niederschlag sicher nicht in den Alpen ... Hinzu kommen dann natürlich auch noch so Kleinigkeiten wie Lage des jeweiligen Ortes und Ausrichtung des Gebirges dort, so dass feuchte Luft sich vielleicht schon abgeregnet hat, bevor sie dort ankommt, wo XY den Schnee haben will.
Zum Thema Atlantik: Der Atlantik oder genauer gesagt die nordatlantische Oszillation der Westwinddrift (grob gesprochen zwischen Azorenhoch und Islandtief) ist unsere Wetterküche, wo sozusagen in statistisch etwa 75% die Zutaten (Temperatur, Feuchtigkeit, Wind, usw.) gemixt werden.Ein wärmerer Atlantik kann durchaus dazu führen, das bestimmte Wetterlagen in Zukunft häufiger eintreten - das ist aber meines Wissen Bereich der Forschung. Ein wärmerer Atlantik sollte auf alle Fälle dazu führen, dass mehr Feuchtigkeit vorhanden ist, wie beim Mittelmeer. Aber ob die auch da in der Form runter kommt wie wir es möchten?
Das ist jetzt sicherlich nicht erschöpfend - aber das Wetter respektive Klima kann man auch nicht erschöpfend behandeln, sonst wäre die Wettervorhersage besser. ;-)
Viele Grüße,
Tobias
(editiert, weil irgendwie der Teil mit dem Atlantik nicht da war ...)
Zuletzt geändert von tvetter am 09.09.2003 16:37, insgesamt 1-mal geändert.
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