Scott Aztec 2010 Fahrbericht

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carlgustav_1
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Scott Aztec 2010 Fahrbericht

Beitrag von carlgustav_1 » 13.02.2012 11:31

Hallo Gemeinde,

nach weiteren 4 Tagen (in Serfaus/Tirol) muss ich jetzt mal eine Lanze für diesen unbekannten und unterschätzten Ski brechen.

Bei 76kg Gewicht und 170 Körpergröße fahre ich den Aztec in 175cm Länge - kurze Slalomlatten (Elan SL 160) hatte ich ja schon, und der neue Ski sollte wirklich was anderes sein.

Der Aztec hat schon ziemlich lange alles, was jetzt als letzter Schrei verkauft wird: eine relativ breite Taille (78mm), einen relativ starken Radius (14m) und eine weiche, breite Rocker-Schaufel. Anfangs als Freerider, später als Allmountain positioniert, ist er schon ewig im Scott Programm, jedes Jahr natürlich mit neuem Design, technisch nur alle zwei, drei Jahre etwas modifiziert. Es ist ein solider, schwerer Sandwich-Ski mit Seitenwangen, Holzkern und Titanal-Gurt. Verarbeitung ist tadellos und das Design meines Modells in weiß/orange gefällt mir persönlich extrem gut. Exklusivität ist einem ebenfalls gewiss, ich habe während der vier Tage in Serfaus nicht einmal ein weiteres Paar gesehen... 8)

Im Schnee erfüllt der Aztec den Anspruch eines vielseitigen Allmountain. Er bietet auf der Piste viele Vorteile eines langen Ski wie Laufruhe, Stabilität auch bei Speed und langen Schwüngen. Der kurze Radius hält ihn aber halbwegs wendig, er ist nicht zu hart um auch als Normalmensch enge Radien zu drücken. Richtiger Kurzschwung braucht Technik und etwas Nachdruck, aber geht. Kantengriff erstaunlich gut wenn auch nicht sensationell. Weicher Schnee liegt ihm besser als knüppelharte Pisten. Er vermittelt viel Vertrauen und wirkt überhaupt nicht nervös.

Auch in Buckeln ist der Scott als relativ weicher, langer Ski sehr angenehm zu fahren. Richtigen Tiefschnee gabs mal wieder nicht :-( aber im zerfahrenen Gelände mit ca 20-30cm pulvriger Altschneedecke funktionierte der Aztec ebenfalls sehr verlässlich und vertrauenerweckend. Die dicke Schaufel erleichtert die Balance doch erheblich.

Kurz, das Ding kann sehr viel und ich persönlich lasse den Slalomcarver inzwischen stehen. Nun sind solche Ski ja auch nichts neues mehr und es gibt inzwischen jede Menge solche Alleskönner. Daher das beste zum Schluß: Ich persönlich hab die Dinger vorletzten Sommer mit Bindung (Scott/Salomon 10er) für ca. 300 EUR geschossen, und auch jetzt gibt es sie immer wieder als Vorjahres-Modell für ähnliche Preise (bei einer UVP von 500 oder 600 Eur). Und für dieses Geld ist das einfach ein äusserst wertiger Ski mit einem Top-Preis-Leistungsverhältnis, den man vielen Skifahrern guten Herzens empfehlen kann.

Hier ein Link zu einem Bild:

http://www.freeride.co.uk/img/review/or ... _pic1a.jpg

Cheers, martin
krypton rulez!