Tourenski - Fischer Transalp vs. Wayback

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reinmanu
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Tourenski - Fischer Transalp vs. Wayback

Beitrag von reinmanu » 22.10.2020 16:34

Um dir bestmöglich zu helfen, beantworte bitte folgende Fragen:

Wie alt bist du? Männlein oder Weiblein? Wie lang und wie schwer?
27, Männlein, 180, 80kg
Wie sportlich bist du; welche andere Sportarten betreibst du, wie oft?
Sportlich
Wie lange und wie oft (pro Jahr) fährst du schon Ski?
Seit ich 3 bin, ~40 Skitage
Bitte beschreibe kurz deine (bisherige) bevorzugte Fahrweise (z.B. Pistenfarbe, Schwungart, Geschwindigkeit)
Alles, aber eh irrelevant

Rest hab ich mal gecancelt, tut ja da nichts mehr zur Sache :wink:.

Bin Student, Schilehrer, kann Schifahren und brauch nur eure Meinung/Erfahrung wenn möglich zu den Skiern:

Fischer Transalp 90 CARBON: https://www.sport-conrad.com/produkte/f ... arbon.html
oder
K2 Wayback 88: https://www.sport-conrad.com/produkte/k ... -sc-1.html

Ski soll ein Tourenski sein, und da hald möglichst ein Allrounder, 88/90 ist da meiner Meinung nach eine vernünftige Breite. Powdertage für Ski mit 140+ Mittelbreite haben wir eine Handvoll im Jahr, und da geh i keine Skitour.
Viel relevanter ist wie fahren sich die Dinger in zerfahrenem Schlechtschnee (Bruchharsch, Hart, Schwer,...)

Der Wayback ist ja der Tipp für eh jeden, zum Fischer find ich quasi nichts. Kumpel von mir ist den K2 mal gefahren, dem ist er zu schwammig, aber vielleicht ist das ja genau der Universaltipp?

danke
Manuel

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gebi1
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Re: Tourenski - Fischer Transalp vs. Wayback

Beitrag von gebi1 » 23.10.2020 12:49

Liegt dein Fokus auf dem Aufstieg oder beim Skifahren? Steht vor allem das Fahrvergnügen im Vordergrund, sind das die falschen Ski. Bezeichnest du dich als Skibergsteiger, der am Ende des Aufstiegs auch noch Spass an der Abfahrt haben will, sind es die richtigen Ski. Ich persönlich kann mit dem Trend zu immer leichteren Ski nichts anfangen. Es ist nun mal Fakt, dass zu leichte Ski sich bei der Abfahrt schrecklich anfühlen. 5h Aufstieg, die schönsten, weiten und unverspurten Powderhänge vor dir und dann im oldschool Zöpfchenflechterstil abfahren, grenzt ja schon fast an ein Verbrechen. Wenn ich hochsteige, will ich anschliessend auch absoluten Spass bei der Abfahrt haben.

Zudem ist der Fischer so ein sprödes Carbonteil. Hast du etwas zu viel an Tempo, werden die Vibrationen direkt bis zur Bindung weitergeleitet. Kommt noch eine minimalistische Pin-Bindung dazu, kannst du kaum mehr weite Turns fahren. Die leichten Hölzer altern sehr schnell. Nach 10 Touren über 1000 hm spürst du, wie der Ski weicher wird.

Ich würde auf etwas mehr Gewicht, Breite und Stabilität setzen. So kannst du immer noch bequem aufsteigen, hast aber den totalen Abfahrtsspass.

Ich an deiner Stelle würde einen dieser drei Ski kaufen:
https://lineskis.com/en-ch/p/vision-98 in 179 cm ist das Gewicht mit 1515 g absolut tourentauglich, aber die Abfahrtsperformance ist gigantisch. Trotz nur 98 mm surft der Vision 98 auch im Deeppow. Mit -6 cm hat er einen freestyleartigen Montagepunkt, das bedingt eine zentralere Position über dem Ski. Er ist als Twin angelegt und fährt sich auch so. Der Sweet Spot ist gross, d.h. er erträgt auch zu viel Gewicht auf der Schaufel oder den Skienden, ohne das du abfliegst. Der Vision 98 ist sehr vielseitig, macht auch auf der Piste Freude. Wie alle leichten Ski braucht's bei hartem, gefrorenem Schnee Konzentration und technisches Rüstzeug.

https://ch.factionskis.com/collections/ ... 8606060632 etwas schwerer wie der Vision 98, aber auch stabiler. 1570 g sind für einen konditionell starken Fahrer auch genug leicht für Mehrtagestouren. Mit dem Agent 2.0 bekommst du einen Ski der überall Spass macht und mit dem man auch Gas geben kann. Wir der Schnee grober und härter ist der Agent 2.0 für einen Könner gut zu händeln. Die aktuelle Faction Range wird übrigens von Fischer gebaut.

https://www.sport-bittl.com/de/salomon- ... GQQAvD_BwE ähnlich wie der Faction Agent 2.0. Noch etwas surfiger im tiefen Powder. Grossartiger Ski, der ebenfalls alles mitmacht, vom Pistentag, bis zur Mehrtagestour.

Fazit: Alle drei Ski sind genug leicht für lange Aufstiege, bieten aber viel mehr Abfahrtsperformance als die zwei Modelle, die du dir rausgesucht hast. Zudem sind sie haltbarer als die Superleichtmodelle.

Meine Bindung wäre die Marker Alpinist 12.

Gruss
Martin

reinmanu
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Re: Tourenski - Fischer Transalp vs. Wayback

Beitrag von reinmanu » 27.10.2020 12:39

Hallo gebi,
Danke erstmal für deine ausführliche Antwort.

Ich bin mittlerweile auch wieder weck von den Modellen :D .

Bei dem Fischer haben mich die Dimensionen eigentlich überzeugt,und das Carbon im Namen :oops: , aber umso mehr ich drüber nachdenke umso mehr komme ich zu deinem Gedanken: Das DIng ist zu leicht und hat zuviel Carbon.

Fokus naja, ich will die Eierlegende Wollmilchsau: Ich bin definitiv nicht "Aufstiegsorientiert", also ich steige schon wegen der Abfahrt auf. Gleichzeitig will ich den Ski aber auch nutzen um unter der Woche am Abend schnell nochmal irgendwo eine Pistentour zu gehen und bin auch im Gelände nicht gewillt z.B. eine Kingpin raufzutragen.
Wenn so geiler Schnee ist, dass ich etwas >100 brauche dann bin ich eh mit den Freeride Ski am Weg.

Die 98 sind für meinen Geschmack eigentlich schon über dem oberen Ende der Breite.

Mir wurde noch der Backland empfohlen (https://shop.atomic.com/de-at/products/ ... a3939.html), der wird schon mal nicht mit Carbon beworben und ist mit 1240g doch noch relativ leicht.

Und naja, fast vergessen: Der Kästle TX 90, scheint ja wirklich ein Saugeiles Teil zu sein. Ist mir aber mit >450€ derzeit einfach zu teuer

Hast du zufällig noch eine Einschätzung zu den Bindungen, ich blick nimmer durch:
Einbilden tu ich mir die Dynafit ST Rotation, aber was ist der genaue Unterschied zur (aktuellen) ST Radical? Die Rotation ist ja die Nachfolgebindung der Radical Serie. Aber so auf den ersten Blick fällt mir nur die TÜV Prüfung und der ominöse Rotationsvoderbacken auf.

danke
Manuel

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gebi1
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Re: Tourenski - Fischer Transalp vs. Wayback

Beitrag von gebi1 » 28.10.2020 10:06

Atomic ist nicht so meins, hatte zwar schon einige Atomic Latten. Leider war die Qualität öfters etwas fragwürdig. Zum Backland 85 kann ich nichts sagen. Überzeugend kommt für mich die Tracer Serie von Armada. Die Amerikaner lassen ihre Ski in Österreich bauen (Atomic z.T. in Bulgarien), sie sind qualitativ absolute Spitze. Tourenski werden doch arg malträtiert und sollten einiges aushalten können. Das ist bei Armada garantiert. https://shop.armadaskis.com/de-at/produ ... t00412.htm der Tracer 88 ist leicht und ausreichend stabil. Eine kurze Titanalplatte unter der Bindung erhöht den Fahrspass im Harten und sorgt dafür, dass die Schrauben der Bindung bei härterer Gangart nicht aus dem leichten Holzkern gerissen werden.

https://www.black-crows.com/ch/fr/p/orb ... ay-vg.html ein weiterer toller Ski in dieser Klasse. Die Franzosen bauen ebenfalls hochwertige Ski.

Die Rotation besitzt am Vorderbacken eine Mittelzentrierung, das erleichtert den Einstieg. Ansonsten gibt es zwischen diesen beiden Bindungen keinen Unterschied. Ich bin kein Freund von Dynafit. Meine Favoriten wären die Salomon MTN, die mit einfachstem Handling und einer sehr niedrigen Standhöhe glänzt, allerdings mit etwas grossen Abweichungen bei den Auslösewerten zu kämpfen hat. Oder die Marker Alpinist. Einfacher Einstieg, viel Elastizität, grosser Verstellbereich, so dass auch verschiedene Schuhe gefahren werden können und für eine solch leichte Bindung eine sehr gute Abfahrtsperformance. Einzig die fummelige Lasche an der Bremse ist nicht gut, aber die kann man auch durch Kabelbinder ersetzen.

Für einen Ski, der als Allrounder ausgelegt ist, wären mir diese Bindungen alle zu aufstiegslastig. Warum nicht eine Beast (ist zwar auch Dynafit)? Die gibt's günstig und das Bisschen Mehrgewicht kompensierst du mit der viel bessern Abfahrtsperformance.

reinmanu
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Re: Tourenski - Fischer Transalp vs. Wayback

Beitrag von reinmanu » 30.10.2020 10:24

gebi1 hat geschrieben:
28.10.2020 10:06
Atomic ist nicht so meins, hatte zwar schon einige Atomic Latten. Leider war die Qualität öfters etwas fragwürdig. Zum Backland 85 kann ich nichts sagen. Überzeugend kommt für mich die Tracer Serie von Armada. Die Amerikaner lassen ihre Ski in Österreich bauen (Atomic z.T. in Bulgarien), sie sind qualitativ absolute Spitze. Tourenski werden doch arg malträtiert und sollten einiges aushalten können. Das ist bei Armada garantiert. https://shop.armadaskis.com/de-at/produ ... t00412.htm der Tracer 88 ist leicht und ausreichend stabil. Eine kurze Titanalplatte unter der Bindung erhöht den Fahrspass im Harten und sorgt dafür, dass die Schrauben der Bindung bei härterer Gangart nicht aus dem leichten Holzkern gerissen werden.

https://www.black-crows.com/ch/fr/p/orb ... ay-vg.html ein weiterer toller Ski in dieser Klasse. Die Franzosen bauen ebenfalls hochwertige Ski.
Hmmmm, beim Ski wurde ich jetzt doch vom Backland überzeugt. Mein Physio ist auch Bergführer und hat den die ganze Saison am Fuß, keinerlei Probleme. Top Ski, und preislich auch noch ganz okay (354€ der 95er). Und ich werde jetzt, wie du eh schon gemeint hast, doch auf den 95er gehen. Bin zwar sicherlich das meiste auf der Piste am Weg, aber da ist der Unterschied ja auch nicht so massiv und mit 1400g ist er sichlich noch tauglich.
gebi1 hat geschrieben:
28.10.2020 10:06
Die Rotation besitzt am Vorderbacken eine Mittelzentrierung, das erleichtert den Einstieg. Ansonsten gibt es zwischen diesen beiden Bindungen keinen Unterschied. Ich bin kein Freund von Dynafit. Meine Favoriten wären die Salomon MTN, die mit einfachstem Handling und einer sehr niedrigen Standhöhe glänzt, allerdings mit etwas grossen Abweichungen bei den Auslösewerten zu kämpfen hat. Oder die Marker Alpinist. Einfacher Einstieg, viel Elastizität, grosser Verstellbereich, so dass auch verschiedene Schuhe gefahren werden können und für eine solch leichte Bindung eine sehr gute Abfahrtsperformance. Einzig die fummelige Lasche an der Bremse ist nicht gut, aber die kann man auch durch Kabelbinder ersetzen.

Für einen Ski, der als Allrounder ausgelegt ist, wären mir diese Bindungen alle zu aufstiegslastig. Warum nicht eine Beast (ist zwar auch Dynafit)? Die gibt's günstig und das Bisschen Mehrgewicht kompensierst du mit der viel bessern Abfahrtsperformance.
Bin mittlerweile eher bei der Fritschi Tecton gelandet, ich kuriere derzeit meinen zweiten Kreuzbandriss am gleichen Knie aus und da ist die saubere Frontauslösung sicherlich ein Vorteil. Die ist auch etwas schwerer, aber naja...

danke Manuel

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Re: Tourenski - Fischer Transalp vs. Wayback

Beitrag von schnederpelz » 30.10.2020 12:57

gebi1 hat geschrieben:
28.10.2020 10:06
Warum nicht eine Beast (ist zwar auch Dynafit)?
Ich mache mich ja gerade erst schlau in dem Thema, nun da die neuen Schuhe mit den Pin Inserts da sind - ist die Beast nicht passé?
Ich persönlich wäre nicht so erpicht darauf, meinen Schuh mit dem Power Insert hinten auf eine einzige Bindung umzubauen...
reinmanu hat geschrieben:
30.10.2020 10:24
Bin mittlerweile eher bei der Fritschi Tecton gelandet, ich kuriere derzeit meinen zweiten Kreuzbandriss am gleichen Knie aus und da ist die saubere Frontauslösung sicherlich ein Vorteil. Die ist auch etwas schwerer, aber naja...
Die lacht mich auch am meisten an, neben der Shift.

Ich will das Tourenzeug auf jeden Fall erst im Verleih testen, derzeit bin ich leider nur Internet Schifahrer - in diesem Video mit Cody Townsend https://youtu.be/3iinXEGRSTs (lang, englisch, ...) wird thematisiert, dass Bindungen mit Dynamik im Vorderbacken von Vorteil sind. Da hat Fritschi meiner bescheidenen Meinung nach ein echt innovatives Pin-Vorderteil ersonnen.

Ist dir eine Tecton schon unter die Füße gekommen, Martin?

Grüße Hans

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Re: Tourenski - Fischer Transalp vs. Wayback

Beitrag von gebi1 » 30.10.2020 14:07

Ich habe keine Erfahrung mit der Tecton. Nach Jahren mit schweren Rahmenbindungen (Duke, Baron, Guardian) habe ich nun auf meinem neuen Faction CT 4.0 eine Shift. Von Kollegen habe ich fast nur Gutes gehört und der Preis ist auch okay.

Die Beast ist tatsächlich passé, trotzdem war sie lange die einzige Pin-Bindung die auch Freeridern Spass machte. Dann kam die die King Pin, die bei mir auch in der engeren Auswahl stand. Sie hat ihre Kinderkrankheiten abgelegt, ist einfach zu bedienen und hat eine ordentliche Abfahrtsperformance. Schlussendlich habe ich der Shift den Vorzug gegeben, weil man beim Fahren einen normalen Bindungskopf hat. Das fühlt sich im ruppigen Schnee einfach elastischer und geschmeidiger an, als die harten Pinbindungen. Dafür ist die Tecton deutlich leichter, aber auch viel teurer.

Eine weitere Variante wäre die Cast https://casttouring.com/ gewesen, aber die war mir ebenfalls zu teuer. Spannend an der cast ist das Second Kit für einen zweiten Ski. Allerdings brauchst du die Pivot 18 trotzdem zwei Mal komplett.

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Re: Tourenski - Fischer Transalp vs. Wayback

Beitrag von schnederpelz » 30.10.2020 14:52

Danke! Mit dem Cast System wird es für den TE schon sehr off topic, und auch ich hätte keinen praktischen Nutzen, so wild werde ich so bald nicht im Gelände fahren :lol:

Beim Conrad ist die Tecton derzeit nur 30 Euro teurer als die Shift, im Set 399 vs. 369.

Da das Thema sowieso schon auf geht: haben Teleskopstöcke einen Mehrwert, wenn keine Kletterpassagen vorkommen, oder reichen fixe Tourenstöcke in üblicher Pistenlänge?
Stöcke sind bei mir leider Verschleißteile, da fühle ich mich mit eigenen besser 8)

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