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Der Weg zu meinem künftigen Carving Ski – Kuven gecarved und gedriftet soll er können

Verfasst: 09.02.2020 15:11
von Savino
Um dir bestmöglich zu helfen, beantworte bitte folgende Fragen:

Wie alt bist du? Männlein oder Weiblein? Wie lang und wie schwer?
54 J / M / 175 cm / 75 kg

Wie sportlich bist du; welche andere Sportarten betreibst du, wie oft?
war ich ziemlich, habe aber in den letzten Jahren nachgelassen. Wöchentlich Yoga, sporadisch Radfahren, Tauchen

Wie lange und wie oft (pro Jahr) fährst du schon Ski?
ca. 5 bis 7 tage

Bitte beschreibe kurz deine (bisherige) bevorzugte Fahrweise (z.B. Pistenfarbe, Schwungart, Geschwindigkeit)
Pisten bis schwarz alles kein Problem und souverän, carven, driften, lang und kurz, Geschwindigkeit „relaxed“ 40-50 km/h, standard 50-60, wenn ich gut drauf bin ca. 70 km/h.
Perfekt gezogene, stilvolle Kurven sind mir wichtiger als Geschwindigkeit.

Mit welcher Fahrweise bzw. bei welchen Bedigungen hast du Probleme?
Nebel

Welche Technik fährst du überwiegend (sauber gecarvt bis nur gedriftet)?
ich carve wo/wann es geht, aber letztendlich ist überwiegend gedriftet ;)

Arbeitest du bewusst an deine Technik, bzw. nimmst du Skiunterricht?
Ich arbeite ständig an meine Technik (Perfekt gezogene, stilvolle Kurven sind mir wichtiger als Geschwindigkeit), kein Unterricht

Für welches Einsatzgebiet (Piste/nur bischen neben der Piste im Neuschnee/richtig Tiefschnee abseits der Pisten=Freeriden/Tourengehen) und für welche (künftige) Fahrweise soll der neue Ski geeignet sein?
Piste und nur bischen neben der Piste im Neuschnee

Welcher Skityp (siehe hier) könnte zu dir passen?

Wie ist dein Ski-Level? (Bitte mit dem Ski-Level Tool ermitteln)
77

Wohin willst du dich skifahrerisch entwickeln, was würdest du gerne als nächstes lernen, üben, können?

Welche Ski bist du bisher gefahren?
Etliche aus Leihgeschäfte, zuletzt den HEAD i.Magnum, ich besitze den Nordica Mach 2 Speedmachine (2009)

Bist du schonmal bewusst z.B. Slalom- , Race-, Allmountain- oder sonstige Carvingski gefahren (siehe Skitypenbeschreibun), und hast einen Unterschied zwischen den Skitypen gespürt?
Bewusst bin ich nicht verschiedene Arten gefahren.

Welchen davon fandest du gut? Warum?

Mit welchen kamst du nicht so gut zurecht? Warum?
Nordica Mach 2 Speedmachine (2009) - kaum fehlerverzeihend, auf ausgefahrene Pisten, sulziger Schnee zickig
HEAD i.Magnum 2019/2020- gedriftete Kurven sehr anstrengend

*** UND NUN ZU MEINEM BEITRAG... ***

Hallo Skiexperten,

nach dem ich mir beim letzten Sturz fast eine Schulter brach, habe ich mich entschieden meine Liebe-/Hass-Beziehung zu meinen Nordica Mach 2 Speedmachine die ich geschenkt bekam zu beenden und mir andere Skier zu holen, denn...normalerweise stürze ich so gut wie nie, doch mit den Nordicas sind Stürze regelmäßig geworden.

Was ich an sie liebe: die Genauigkeit, wenn die Pisten in gutem zustand sind, die Laufruhe bei höheren Geschwindigkeiten. Sind die Pisten frisch präpariert , lassen sie sich präzise carven, und gut -driften, sie machen richtig Spaß.

Was ich an sie hasse: sind die Pisten nicht mehr frisch und werden langsam buckelig, mit den üblichen „kleinen Schneehäufchen“, oder der Schnee ein wenig sulzig, kippt das ganze gewaltig um. Oft bleiben sie in den kleinen Schneehäufchen „stecken“, ich verliere das Gleichgewicht und ….Tchüss.

Bekanntlich erreichen die Pisten bereits nach 2 Stunden den Zustand bei dem meine Liebe zu den Skis in Hass umschlägt ;)

Nun bin ich auf dem Weg zu den nächsten Skis, habe einige kommerzielle Skitests gelesen, doch ich meine sie sind für mich nicht wirklich aussagekräftig, denn sie werden stets auf perfekt präparierten Pisten durchgeführt oder? ;)

Deshalb möchte ich hier im Forum versuchen, ein paar Basis-Regeln für „meine Skis“, mitzunehmen.

Bevor ich weiter schreibe hier ein paar Eckdaten zu mir...

Fahrstil: ich glaube ein sehr guter Skifahrer zu sein, allerdings fahre ich Ski höchstens 7 Tage pro Jahr, was das Ganze relativiert. Carven gefällt mir, wenn die Pisten und die „Verkehrsverhältnisse“ es erlauben, carve ich gerne, sonst bin ich ein Relikt aus den 80er Jahren, Parallelschwünge, Skis eng zusammengehalten.
Perfekt-gezogene, stilvolle Kurven sind mir wichtiger als Geschwindigkeit. Kurvenmäßig bin ich also ein Mix aus Carven, lange, gerutschte/gedriftete und auch Kurzschwünge (slalommäßig). Auf Steilhänge pflege ich sogar im Parallelschwung beide Skienden anzuheben und quasi auf der Stelle zu drehen. Ich liebe lange Pisten, die ich i.d.R. ohne Stops und kurvenreich hinunterfahre.
Meine Geschwindigkeiten (dank Skitracker-Apps inzwischen einfach zu ermitteln ;): fahre ich „relaxed“ liege ich bei 40-50 km/h, standard bei ca. 50-60, wenn ich gut drauf bin bei ca. 70 km/h.
Ich bin Mitte 50, 175 groß und wiege 75 kg.
Meine Skis: Nordica Mach 2 Speedmachine 2009, 170 cm
Ich bin ein Pistenfahrer, nur sehr sporadisch mache ich Versuche im Tiefschnee.
Habe ich etwas vergessen?

Was ich suche ist eigentlich ein Ski mit dem ich nicht nur auf perfekten sondern auch auf zerfahrenen/ausgefahrenen Pisten Spaß haben kann, mit dem ich nicht nur Carven kann, sondern auch gedriftete/gerutsche Kurven nicht anstrengend sind. Und laufruhig soll er auch sein. Kann nicht so schwer sein, dachte ich...nach dem ich den HEAD i.Magnum 2019/2020 einen ganzen Tag testen durfte, bin ich schlauer: zum Carven fantastisch, auch die kleinen „Nachmittags-Schneehäufchen“ bügelte der Ski glatt weg und zog spurtreu seine Bahnen, doch ich fand ihn sehr astrengend zum driften. Und weil ich bei steilen Hänge oder buckelige Pistenabschnitte automatisch ins Driften/Rutschen übergehe, oder generell wenn auf der Piste viel los ist und ich auf andere Fahrer Rücksicht nehme, bin ich 70 bis 80% der Zeit in „Driftmodus“. Zu dem anstrengenden Testtag kam, dass ich die Skispitzen des Magnum am Anfang oft gekreuzt habe, weil ich die Skier wie gewohnt eng zusammen hielt, geht mit der breiteren Schaufel nicht! ;)

Was macht ein Ski grundsätzlich „driftbarer“ als ein anderer und besser geeignet wenn die Piste nicht bereits ausgefahren ist oder der Schnee sulzig?

Ist überwiegend die Breite der Skimitte?
Ist die Taillierung, z.B. das %uale Verhältnis zwischen Breite der Schaufel und Skimitte?

Zum Vergleich:

der HEAD i Magnum in 170er Länge hat 131/72/110 als Taillierung
Mein Nordica Mach 2 Speedmachine in 170er Länge hat als Taillierung 118/70/103

Wäre eine Skimitte von > 75 mm für mich immer noch „agil“ genug? Man liest oft, Skis mit 80 mm seien „träger“ im Kurvenverhalten.

Ich habe mir am Anfang eher Sportscarver „angeschaut“, weil mir die Laufruhe sehr wichtig ist. Inzwischen denke ich, ich soll mich eher an Allmountain orientieren und versuchen einen zu finden, der bei höheren Geschwindigkeiten laufruhig ist...korrekt?
Eine Rocker-Spitze gehört auch zu meinen Suchkriterien.

Vielleicht habt ihr ein paar Tipps für mich, die mich ggf. Markenunabhängig lotsen könnten... bei Sportgeschäfte die ich bisher Besucht habe fand ich die Beratung nicht wirklich passend für mich.

Re: Der Weg zu meinem künftigen Carving Ski – Kuven gecarved und gedriftet soll er können

Verfasst: 09.02.2020 20:38
von freddy_
interessant ... nach dem ersten Lesen wollte ich dir den Head i Magnum empfehlen ... :lol:
Verstehe allerdings nicht, wie man den Ski als anstregend bezeichnen kann - bin selten so einen gutmütigen Ski für fast alle Pistenverhältnisse gefahren (insbesondere einen der auch sportlich genug ist).

Wenn du einen noch gutmütigeren Ski fährst (Head V serie bspw.) oder einen klassischen Allmountain, dann wirst du vermutlich den sportlichen Biss vermissen ...

Ansonsten - wie immer - würde ich mir nie einen Ski kaufen, den ich nicht selbst getestet habe ... fahr doch mal nen Allmountain und mache dir selbst ein Bild, wie sich ein Ski mit Mittenbreite 75-80 fährt.

Meiner Meinung nach liegen die Gründe bei Problemen bei schlechten Bedingungen (Hügel, Sulz,...) eher in der Fahrtechnik als beim falschen Material.

Re: Der Weg zu meinem künftigen Carving Ski – Kuven gecarved und gedriftet soll er können

Verfasst: 09.02.2020 20:58
von latemar
Rossignol MT, stöbert mal da gibt es viel Info dazu. Und er lässt sich ganz gut driften. Breitere Allmountain lassen sich je nach Radius nicht gut driften.

Re: Der Weg zu meinem künftigen Carving Ski – Kuven gecarved und gedriftet soll er können

Verfasst: 09.02.2020 21:52
von urs
Savino hat geschrieben:
09.02.2020 15:11
Was ich an sie liebe: die Genauigkeit, wenn die Pisten in gutem zustand sind, die Laufruhe bei höheren Geschwindigkeiten. Sind die Pisten frisch präpariert , lassen sie sich präzise carven, und gut -driften, sie machen richtig Spaß.

Was ich an sie hasse: sind die Pisten nicht mehr frisch und werden langsam buckelig, mit den üblichen „kleinen Schneehäufchen“, oder der Schnee ein wenig sulzig, kippt das ganze gewaltig um. Oft bleiben sie in den kleinen Schneehäufchen „stecken“, ich verliere das Gleichgewicht und ….Tchüss.

Bekanntlich erreichen die Pisten bereits nach 2 Stunden den Zustand bei dem meine Liebe zu den Skis in Hass umschlägt ;)

Nun bin ich auf dem Weg zu den nächsten Skis, habe einige kommerzielle Skitests gelesen, doch ich meine sie sind für mich nicht wirklich aussagekräftig, denn sie werden stets auf perfekt präparierten Pisten durchgeführt oder? ;)

Deshalb möchte ich hier im Forum versuchen, ein paar Basis-Regeln für „meine Skis“, mitzunehmen.

Bevor ich weiter schreibe hier ein paar Eckdaten zu mir...

Fahrstil: ich glaube ein sehr guter Skifahrer zu sein, allerdings fahre ich Ski höchstens 7 Tage pro Jahr, was das Ganze relativiert. Carven gefällt mir, wenn die Pisten und die „Verkehrsverhältnisse“ es erlauben, carve ich gerne, sonst bin ich ein Relikt aus den 80er Jahren, Parallelschwünge, Skis eng zusammengehalten.
Perfekt-gezogene, stilvolle Kurven sind mir wichtiger als Geschwindigkeit. Kurvenmäßig bin ich also ein Mix aus Carven, lange, gerutschte/gedriftete und auch Kurzschwünge (slalommäßig). ...
Habe ich etwas vergessen?
hallo Salvino
du hast vergessen, deine Skitechnik anzupassen. Ich weiss ja nicht, wie du carvst. Aber es gibt keinen Grund, für das Driften auf die 80-er Jahre Technik zurück zu greifen. Mit modernen Skiern ist es ein fliessender Übergang vom Carven zum gedrifteten Parallelschwung. Und da kann man selbst mit sportlichen SL-Carvern durch zerfahrenen Schnee fahren. Grundsätzlich funktionieren da breitere Skies mit moderater Taillierung besser, bedingen aber eine Umstellung deiner Technik.
Gruss urs

Re: Der Weg zu meinem künftigen Carving Ski – Kuven gecarved und gedriftet soll er können

Verfasst: 09.02.2020 22:09
von latemar
Generell kann und sollte jeder so fahren wie er kann. Die verwendete Technik ist dabei nebensächlich. Und mit Mitte 50 eh. Das heißt aber nicht, dass man, auch mit Hilfe eines Skilehrers, permanent an seiner Technik arbeiten kann. Aber sicher nicht muss.

Re: Der Weg zu meinem künftigen Carving Ski – Kuven gecarved und gedriftet soll er können

Verfasst: 09.02.2020 22:27
von urs
latemar hat geschrieben:
09.02.2020 22:09
Generell kann und sollte jeder so fahren wie er kann. Die verwendete Technik ist dabei nebensächlich. Und mit Mitte 50 eh. Das heißt aber nicht, dass man, auch mit Hilfe eines Skilehrers, permanent an seiner Technik arbeiten kann. Aber sicher nicht muss.
grundsätzlich einverstanden. Nur blöd, dass sich carven und 80-er materialmässig nicht ohne grosse Kompromisse abdecken lassen. Und wenn jemand gut carven kann, sollte der Umstieg auf einen modernen Parallelschwung auch in den 50-ern machbar sein.

Re: Der Weg zu meinem künftigen Carving Ski – Kuven gecarved und gedriftet soll er können

Verfasst: 09.02.2020 22:39
von odenwälder
Savino hat geschrieben:
09.02.2020 15:11
Wie alt bist du? Männlein oder Weiblein? Wie lang und wie schwer?
54 J / M / 175 cm / 75 kg
Ich bin in etwa dein Kaliber (Alter und Gewicht) fahre aber mehr Ski und mache aber deutlich mehr Sport (bin noch bei Triathlons wettkampfmäßig als Agegrouper unterwegs).
Der iMagnum ist schon ein gemütlicher Ski, mit dem ich auch (oder fast nur noch) mit meinen Kids (eigene+ Neffen und Nichten) unterwegs bin. Vom Pflug über steil, hart, schnell bis zur steilen Buckelpiste geht alles wirklich gut (sehr schnell geht nicht). Old-School-Wedeln (Beine eng) geht auch, Tiefschnee geht zur Not.

Was du schreibst könnte darauf hin deuten, dass der Ski für dich zu (torsions)steif ist. Das bedeutet aber auch, dass deine Fitness (=Kraft und Kraftausdauer), das Können und das Tempo (du schreibst 70 km/h) möglicherweise nicht mehr zusammenpassen (sorry, wenn ich das so offen sage) In unserem Alter gilt dann: Tempo raus. Wenn man weiter schnell fahren will, dann geht das nur mit gezieltem Krafttraining. Wenn du mit 70 km/h einschlägst, dann wird dich Yoga alleine nicht retten.

Ich würde deshalb zu einem etwas weicheren/gutmütigerem Ski raten (das bedeutet aber auch eine gewisse Selbstbeschränkung beim Tempo). Da wäre der hier viel gelobte Progressor F18 (mir ist der zu weich). Oder eben Eisen in die Hand nehmen ...

Re: Der Weg zu meinem künftigen Carving Ski – Kuven gecarved und gedriftet soll er können

Verfasst: 09.02.2020 22:41
von latemar
Was unterscheidet einen nicht gecarvten Schwung von heute von einem vor 30 Jahren?
Ich denke man kann fast jeden Carver auch driften, mit nicht zu kleinen Radius geht es einfacher.

Re: Der Weg zu meinem künftigen Carving Ski – Kuven gecarved und gedriftet soll er können

Verfasst: 10.02.2020 09:53
von elypsis
freddy_ hat geschrieben:
09.02.2020 20:38
Was macht ein Ski grundsätzlich „driftbarer“ als ein anderer und besser geeignet wenn die Piste nicht bereits ausgefahren ist oder der Schnee sulzig?
Das ist grundsätzlich eine Frage deiner Technik. Sobald du deinen Körperschwerpunkt richtig über dem Ski platzieren und stabil halten kannst, lässt sich jeder Ski driften, egal ob er 66 oder 120 mm unter der Bindung hat.

Im Sulz schwimmen breitere Ski besser bzw. schneller auf, was du bei schmäleren aber mit entsprechender Geschwindigkeit kompensieren musst. Auf zerfahrenem Terrain kann ein weicherer Flex durchaus hilfreich sein. Härtere Ski laufen dann dagegen auf der Kante besser.

Re: Der Weg zu meinem künftigen Carving Ski – Kuven gecarved und gedriftet soll er können

Verfasst: 10.02.2020 10:20
von freddy_
elypsis hat geschrieben:
10.02.2020 09:53
freddy_ hat geschrieben:
09.02.2020 20:38
Was macht ein Ski grundsätzlich „driftbarer“ als ein anderer und besser geeignet wenn die Piste nicht bereits ausgefahren ist oder der Schnee sulzig?
Das ist grundsätzlich eine Frage deiner Technik. Sobald du deinen Körperschwerpunkt richtig über dem Ski platzieren und stabil halten kannst, lässt sich jeder Ski driften, egal ob er 66 oder 120 mm unter der Bindung hat.

Im Sulz schwimmen breitere Ski besser bzw. schneller auf, was du bei schmäleren aber mit entsprechender Geschwindigkeit kompensieren musst. Auf zerfahrenem Terrain kann ein weicherer Flex durchaus hilfreich sein. Härtere Ski laufen dann dagegen auf der Kante besser.
die Frage war nicht von mir :wink: