Neuer Ski (Off-Piste)

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Mathi
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Re: Neuer Ski (Off-Piste)

Beitrag von Mathi » 21.01.2018 17:25

saschad74 hat geschrieben:
21.01.2018 01:00
Als "Freeride" im eigentlichen Sinne würde ich persönlich mit meiner überschaubaren Fachkenntnis nur Ski ab 110mm Mittelbreite bezeichnen
Meine Frage hatte ich gestellt, um eine allgemeine Definition zu treffen, damit hier keine Verständnisverschiedenheiten darüber entstehen, welche Art von von Schi diskutiert wird, wenn das Thema Freerideschi hier auftaucht.
Für mich fangen Freerideschi bei einer Mittelbreite ab 100 mm an.

Gruß Mathi

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gebi1
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Re: Neuer Ski (Off-Piste)

Beitrag von gebi1 » 22.01.2018 08:55

Na ja, ich denke, dass die Grenze zwischen Allmountain und Freeride fliessend ist und sowohl von den Möglichkeiten/Vorlieben der/des Fahrer/in abhängt, als auch vom Charakter des Skis. Flexverteilung, Shape, Twin ja oder nein, machen einen Ski eher alltagstauglich oder auch nicht, als nur die Breite.

Der beschriebene Enforcer 93 ähnelt einem Racecarver sehr. Solche Ski, von denen es einige am Markt gibt (Kästle FX 95 hp, Blizzard Bonafide, Völkl Kendo usw.), richten sich an Fahrer/innen die überall Spass haben wollen und auch im Gelände so fahren, wie sie es auf der Piste tun (Druck auf der Schaufel, aggressive, weite, schnelle Turns mit etwas breiterer Skiführung, immer auf Zug). Das macht ungeheuren Spass und hat nichts mit dem gemächlichen Zöpfchenflechten zu tun, das man so häufig sieht (heisst nicht, dass das klassische Schwingen im Tiefschnee nicht auch Spass machen kann).

Dann gibt es die Fraktion von Fahrer/innen die einen spielerischeren Stil bevorzugen, die im Gelände auch mal gerne surfige, gedriftete Turns mögen, mal einen 180er (oder mehr) einstreuen oder rückwärts landen. Die brauchen was spielerischeres. Das muss nicht heissen, dass der Ski dann breiter wird. Der Line Sir Francis Bacon hat nur 104 mm unter der Bindung, kommt als vollwertiger Allmountain, kann aber auch surfig gefahren werden. Dazu trägt natürlich auch die eher zentrale Bindungsposition ihres bei.

Ich war gestern bei miserablen Verhältnissen beim Nachmittagsskifahren (halbe Stunde von zuhause). Aufgrund der geringen Höhe des Skigebietes hatte es die ganze Nacht geregnet. Da kam mein Steinski, der alte Völkl Two zum Einsatz und hat sich als vollwertiger Allmountain präsentiert. Racen auf der Piste, durch den Matsch neben der Piste und im Wald und das trotz adipösen 120 mm.

Mit diesem Beispiel möchte ich meine obige Aussage bekräftigen. Ob ein Ski nun Allmountain oder Freeride heisst ist sekundär. Wichtiger scheint mir, was der/die Fahrer/in damit anstellen will, welchen Fahrstil er/sie pflegt und was der Ski können soll.

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Re: Neuer Ski (Off-Piste)

Beitrag von lavirco » 04.02.2018 06:47

@gebi1

Ich bin zurück aus Fieberbrunn. Und ich hatte sogar Glück. Am letzten Tag gab es ca. 20cm Neuschnee und ich habe mir morgens einen Hang geschnappt, den ich ein paar Mal fahren konnte (unverspurt). Den haben mir die Profis netterweise überlassen. :D
So konnte ich den Ski also super testen. Und was soll ich sagen, er ist für mich persönlich ein Volltreffer. Ich habe ihn schneller auf der Kante, auf hartem Untergrund packt er auch richtig gut zu und wenn man mal etwas Gas gibt, bleibt er stabil. Mit etwas Arbeit ist auch das Carven gut möglich. Im Tiefschnee kam ich damit besser klar, als mit meinem langen Soul. Wie ein junger Gott bin ich im Tiefschnee zwar nicht gefahren :D , aber ich konnte den Hang in langsamen Schwüngen gut durchfahren ohne mich hinzulegen. So wie ich es in Banff letzte Saison gemacht habe. Der Ski bietet mir also alles was ich mir gewünscht habe. Also vielen Dank Martin. Ich bin absolut glücklich mit dem Ski :)

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Re: Neuer Ski (Off-Piste)

Beitrag von NeusserGletscher » 04.02.2018 08:53

saschad74 hat geschrieben:
21.01.2018 01:00
Mathi hat geschrieben:
20.01.2018 22:56
Natürlich eignen sie sich auch gut im Gelände , aber als Freerideschi sind sie nach meiner Meinung nicht zu bezeichnen sonder als Allmountainschi.
Als "Freeride" im eigentlichen Sinne würde ich persönlich mit meiner überschaubaren Fachkenntnis nur Ski ab 110mm Mittelbreite bezeichnen. Ich fahre ja selbst seit 1 1/2 Saisons als einzigen Ski einen mit knapp 100mm und finde, dass der/die nun wirklich die Bezeichnung "Allmountain" verdient/en...

Ich kann mir - zumindest derzeit - auch nicht vorstellen, beim Alltagsski wieder in der Breite zurückzustecken. Das ist jetzt in den letzten 6 Jahren, seitdem ich wieder in nennenswertem Maße Ski fahre, nahezu von Jahr zu Jahr mehr geworden und ich nehme die Nachteile auf harten Pisten immer noch sehr gerne in Kauf...:)

Gruß,
Sascha
Ich denke, das hängt auch vom Gewicht des Fahrers ab. Ein 60kg leichter Fahrer kommt vielleicht schon mit 95 mm im Gelände gut zurecht. Ich habe mich lange nicht an die breiten und langen Latten herangetraut und mit den Allmountain Ski unter 100 mm abseits der Pisten eher schwer getan. Wenn Du 50% mehr wiegst brauchst Du halt auch 50% mehr Auftrieb und das kann man alleine durch einen längeren Ski nicht erreichen. Wenn z.B. der 60kg Fahrer mit 170 cm bei 95mm unterwegs ist, müsste ich ja einen Ski mit 255 cm fahren. Wähle ich dagegen einen Ski, der sowohl breiter als auch länger ist, dann muss der Ski in jeder Richtung nur um ca. 22% wachsen, und dann liegen wir halt bei 2 m und 115 mm (grob überschlägig gerechnet).

Diese Saison habe ich erstmals einen Ski mit 115 mm / 195 cm gefahren und dabei auch die perfekten Bedingungen abseits der Pisten vorgefunden. Tja, was soll ich sagen, es ist ein riesen Unterschied. Ich hatte noch einen 95 mit dabei zum direkten Vergleich, dazwischen liegen Welten.

Auf einer harten Piste spielt dagegen der 95er seine Vorteile aus, kürzerer Radius und mehr Kantengriff. Skisäcke, die mehrere Paar Ski aufnehmen, haben schon ihre Berechtigung :wink:
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Re: Neuer Ski (Off-Piste)

Beitrag von Pancho.Ski » 04.02.2018 10:55

Der Auftrieb hat hier vorwiegend eine dynamische Komponente, insofern trifft deine statische Modellrechnung nicht den Kern der Sache, vereinfacht unzulässig.

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Re: Neuer Ski (Off-Piste)

Beitrag von NeusserGletscher » 04.02.2018 11:47

Pancho.Ski hat geschrieben:
04.02.2018 10:55
Der Auftrieb hat hier vorwiegend eine dynamische Komponente, insofern trifft deine statische Modellrechnung nicht den Kern der Sache, vereinfacht unzulässig.
Ich nehme an, die meinst die Verdichtung des Schnees beim Fahren durch Geschwindigkeit und den Trampolineffekt. Mir ist allerdings nicht klar, weshalb Du glaubst, dass hier bei dem angesprochenen Delta in Breite und Länge in erster Nährerung kein linearer Zusammenhang zwischen Fläche des Skis und damit dem Auftrieb existieren soll. Welchen Einfluss hat denn Deiner Ansicht nach die Fläche eines Skis auf den Auftrieb beim Fahren in dem angesprochenen Rahmen, wenn er denn nicht näherungsweise linear ist? Degressiv oder Progressiv?
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Re: Neuer Ski (Off-Piste)

Beitrag von Pancho.Ski » 04.02.2018 13:18

Ich meine solche komplett unquantifizierbaren Dinge wie Belastung des Fahrers, Stand auf dem Ski, Winkel des Skis im Schnee, Geschwindigkeit usw.

Natürlich spielt die Fläche eine Rolle. Aber nicht die alleinige, und ganz sicher nicht in dem von dir skizzierten streng linearen Zusammenhang. Allein schon eine Erhöhung der Geschwindigkeit mit der richtigen Technik bringt extrem viel Auftrieb.

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Re: Neuer Ski (Off-Piste)

Beitrag von Pollux » 04.02.2018 13:25

Pancho.Ski hat geschrieben:
04.02.2018 13:18
Allein schon eine Erhöhung der Geschwindigkeit mit der richtigen Technik bringt extrem viel Auftrieb.
Deswegen fahren Könner auch mit Slalomski Tiefschnee! :D

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Re: Neuer Ski (Off-Piste)

Beitrag von Pancho.Ski » 04.02.2018 13:38

:zs:

Wär bei der einfachen Modellannahme von Peter gar nicht möglich.

Ebenso wär Wasserski nicht möglich (wobei mir bewusst ist, dass man das nicht mit Skifahren im Tiefschnee vergleichen kann). Die DYNAMISCHE Komponente ist die wichtigere und bedeutendere. Wie übrigens beim Flugzeug auch...

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Re: Neuer Ski (Off-Piste)

Beitrag von NeusserGletscher » 04.02.2018 14:27

Ich habe nie behauptet, dass ich ein Könner wäre. :wink: Unstrittig sind auch die genannten Faktoren wie Belastung, Geschwindigkeit, Technik etc. Wenn es aber um den Einfluss einer Größe wie der Fläche des Ski geht, dann werden im allgemeinen die übrigen Einflussgrößen konstant gehalten. Was sich fast von selbst einstellt, wenn es sich um den selben Fahrer oder um Fahrer mit vergeichbarem Können handelt.

Wenn jemand bei identischen Fahrkönnen, Fahrtechnik, Belastung, Geschwindigkeit und allen anderen Faktoren durch Tiefschnee fährt, dann stellt sich für mich die Frage, wieso die Fläche des Ski in dem genannten Rahmen keinen linearen Einfluss auf den Auftrieb haben soll. Und wenn er denn nicht linear sein sollte, welchen Verlauf er denn dann hat.

Dass wir von dynamischen Auftrieb beim Fahren mit Tempo reden versteht sich von selbst.
Pancho.Ski hat geschrieben:
04.02.2018 13:38
Ebenso wär Wasserski nicht möglich (wobei mir bewusst ist, dass man das nicht mit Skifahren im Tiefschnee vergleichen kann). Die DYNAMISCHE Komponente ist die wichtigere und bedeutendere. Wie übrigens beim Flugzeug auch...
Alle dynamischen Kräfte wie Kompression und Geschwindigkeit wirken beim Skifahren über die Fläche. Und selbst beim Flugzeug spielt die Größe der Tragfächen eine entscheidende Rolle für den Auftrieb. Je langsamer und schwerer ein Flugzeug ist, desto größer müssen die Tragflächen sein. An meinem Gewicht kann ich nicht viel ändern. An der Geschwindigkeit selbst mag ich noch nicht so viel ändern, wobei hier auch die Dichte des Schnees und die Steilheit des Geländes die Geschwindigkeit begrenzen. Also bleibt mir aus meiner Sicht neben der Verbesserung der Technik vor allem die Fläche der Ski als variabler Parameter, oder?
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.

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