Liege ich da richtig?

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Gast

Liege ich da richtig?

Beitrag von Gast » 27.12.2002 11:11

Hallo,

ich suche eine Empfehlung für einen Ski. Ich bin so was wie ein Späteinsteiger, war zweimal, also ca. 28 Tage auf der Piste gewesen und kam ordentlich zurecht. Im ersten Jahr habe ich einen Skikurs gemacht und im zweiten Jahr mit dem Lehrer einige Privatstunden absolviert. Seinem Urteil nach, komme ich recht gut zurecht....sagen die aber wohl jedem :D
Nun habe ich zwei Jahre pausieren müssen und möchte im nächsten Jahr wieder einsteigen. Zu diesem Zweck will ich mir eigene Ski zulegen, will aber nicht unbedingt sehr viel Geld ausgeben oder irgend einem Modegag nachlaufen :evil: .
Zur Person: 49 Jahre, 189 cm und 95 kg

Ausgesucht habe ich mir:

Ski: Völkl VA1, Länge 170 cm, Bindung: Marker M5.2 EC 10, Preis ca. 230 €

Fischer Sceneo 200 GT, Länge 170 cm, Bindung: F10 CarveConcept, Preis ca. 250 €

Liege ich bei der Auswahl richtig?
Herzlichen Dank für Eure Bemühungen-

ThomasLatzel
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Skiwahl

Beitrag von ThomasLatzel » 27.12.2002 18:09

Hallo Gast,

zuerst gehe einmal davon aus, daß Du wirklich gut zurecht kommst. Wenn Du Dich wohl und sicher fühlst, ist das o.K. Die Zeiten der dogmatischen Fahrstile sind vorbei, man muß heute nicht "wedeln" oder Buckelpiste fahren können mit dem oder dem Schwung, als Abziehbild irgendwelcher Lehrbücher.
Zum zweiten: wieviel Spaß macht Dir Skifahren und welchen Stellenwert hat es für Dich ? Ich frage das deswegen, weil Du mit dem Skikauf eine grundsätzliche Entscheidung treffen wirst. Was Du Dir ausgesucht hast, ist o.K., aber nicht gut. Die meisten machen den Fehler, wenn sie nicht total super fahren (oder meinen, daß sie es nicht tun), nur mäßiges Material zu kaufen, sogenannte "Allround" oder "Einsteiger"-Modelle. Ich persönlich (zugegeben, habe da eine etwas dedizierte Meinung) halte davon gar nichts oder besser gesagt: rate dringend davon ab.
Stell Dir vor, Du hast gerade den Führerschen gemacht und kannst wählen zwischen einem wndigen Golf oder Vectra, oder Audi mit Servolenkung, ABS etc. und einem mittelgroßen Lieferwagen mit Geländetauglichkeit und Breitreifen, aber mit sehr schwacher Servolenkung. Letzterer ist ein "Allround"-Modell, aber der Einsteiger zieht sicher das bequeme, leicht zu fahrende Auto mit Spaßfaktor vor. Der Könner mit 20 Jahren Fahrerfahrung kann auch den "Allrounder" über enge Alpenpässe führen, sogar mit Wohnwagen. Aber der Anfänger ? :lol:
Es gilt die Regel: für Einsteiger oder Gelegenheitsfahrer das beste Material ! Das ist nicht ein Rennski, sondern ein sehr stark taillierter, kurzer, guter Carver, früher sagte man Extrem- oder Funcarver, heute sagt man Slalomcarver. Z.B. der Fischer WC SC oder der RTC Diva oder, oder ... aber so kurz wier möglich, max. 1,60 ! besser 1,50 oder gar 1,40, trotz Größe und Gewicht. Wenn Du nicht sicher bist, lieber mieten als Unsinn kaufen. Für mich sind nahezu alle "Einsteiger" oder "Allround"-Modelle schlechte Kompromisse, die nichts wirklich können, alles ein bißchen und eben auch nur ein bißchen Spaß machen (im Vergleich zu den anderen !). Siehe auch meine diversen anderen Beiträge in diesem Forum.
Viel Glück und viel Spaß ! :P Achtung ! Ein guter Ski kann dich süchtig machen (habe das schon oft erlebt, ohne Witz !). Wenn Du also Freude haben willst, mache keine Kompromisse ! :P :P :P :P :P
Gruss, Thomas - P.S. In der Kürze liegt die Würze

Tom
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Beitrag von Tom » 27.12.2002 20:39

servus

ich denke, du liegst ganz richtig. 170 cm ist ok, wenn man deine größe und dein gewicht als ansatzpunkt nimmt. die skimarke ist hier weitgehend egal, nimm relativ stark taillierte ski. gut wäre eine fachmännische beratung im geschäft, besser wäre ausprobieren.

@ Thomas: Wir hatten diese leidige diskussion schon oft. warum willst du einem neueinsteiger, gelegenheitsskifahrer..., der nicht sooo viel geld ausgeben will, recht anständige vorstellungen hat und schon fast 50 ist (ich will niemanden zu nahe treten - verletzungsrisiko!!!) unbedingt einen (slalom) racecarver andrehen. schön langsam glaube ich, du bekommst geld dafür! es macht einen ski nicht um welten besser, wenn er ein titanal-plättchen, eine struktur-oberfläche oder 7fach-sich-selbst-verstärkende-schaltkreise intus hat. nur um welten teuerer! und den unterschied kann der gelegenheits- und durchschnittskifahrer nicht erfahren (die meisten "sehr guten" auch nicht !!!)
was bringts ihm, wenn er bei jedem 2. gedrifteten schwung verkantet, weil der ski zu giftig ist? wenn jede ungenaue körperposition unweigerlich zum sturz führt? wenn ihm der ski wegen nur geringer rücklage "durchgeht"?
der kauft sich die racer schon, wenn er einigermaßen die fähigkeiten dazu entwickelt hat. und wenn nicht, ist er mit dem allrounder allemal besser bedient!

ps: gibst du skikurse?

viele grüße

Tom

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Beitrag von Uwe » 27.12.2002 22:53

Hallo zusammen,

wenn schon verschiedene Meinungen, dann aber richtig ... ;-) ... "Gast", lass Dich aber nicht verwirren ...

PRO qualitativ sehr hochwertige, kurze, stark taillierte SLALOMCARVER: Wer sportlich ist, oder an sich arbeiten will, oder mehr Technik lernen will ... für den sind diese Ski bestimmt zu empfehlen, das sie dem Fahrer mehr "Feedback" geben und auch bei hoher Könnensstufe optimal sind

PRO ALLROUNDCARVER: Wer schon jahrelang fährt und "nur" einen Ski sucht, bei dem er sich nicht groß umstellen muss, bzw. mit dem er weiterhin "easy" fahren kann, der wird mit den Allroundern besser bedient sein ... die heutigen "einfachen" Allrounder sind gewiß KEINE schlechten Ski, denn sie sind um Klassen besser, als die Top-Ski z.B. von vor 7 Jahren!

Das ist wie mit Fotoapparaten ... wenn ich nur mal hin und wieder "Klick" machen will, reicht ein Durchschnittsmodell, will ich aber "Hobbyfotograf" werden, macht auch für den Einsteiger schon ein Top-Modell Sinn ;-)
Uwe

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Gelegenheitsfahrer ...

Beitrag von ThomasLatzel » 28.12.2002 01:56

Hallo Tom,

um vorweg eines klarzustellen: ich bekomme von niemandem Geld für meine Meinungen. Ich denke, es ist auch nicht schlecht, wenn es verschiedenen Ansichten gibt. Ich selbst halte ebensowenig von Wundermaschinen mit intelligenten selbstfahrenden Strukturoberflächen oder Energieharmonisierungs-Chips etc. Darum geht es mir überhaupt nicht. Und ich möchte auf gar keinem Fall für diese spezielle Anfrage hier einen Race-Carver empfehlen. SL-Carver sind meiner Meinung nach keine Race-Carver, weil sie einen viel kleineren Radius = eine viel stärkere Taillierung haben. Gute "SL-" oder "Fun-" oder - wie man früher sagte - "Extrem-" Carver verkanten nicht, und haben genau NICHT alle diese Probleme, die Du beschreibst. Hier fragt auch nicht ein bisher "Normal"-Skifahrer, der umsteigen will (also keine "große Umstellung" sucht, sindern vielleicht nur eine "Bereichserweiterung"), hier fragt jemand, der immerhin in 2 Wintern schon fast einen Monat auf Ski verbracht hat. Früher bin ich auch nicht viel mehr gefahren. Aber seit ich endlich gute Ski (= "Fun" -Carver) habe, das Skifahren unendlich viel schöner, leichter, vielfältiger, Gelenkschonender, Kraftschonender etc geworden ist und endlich eine ganz neue Dimension von Erlebnis erschlossen hat, sind es 80 oder mehr Tage pro Winter. Woher weißt Du, daß ein "Gelegenheitsfahrer" mit 50 nicht genausoviel Freude und Leidenschaft finden kann ? Ich empfehle jedenfalls kein mittelmäßiges Material, auch gute Ski müssen nicht teuer sein, es gibt Gebrauchtangebote, z.B. hier im Forum, bei Verleihstationen, in guten Sportgeschäften, es gibt wunderbare Auslaufmodelle zu günstigen Preisen, z.B. Atomic 9.10 u.s.w.
Noch ein Wort zum Thema Beratung: Gute Beratung ist leider selten, viele Sportfachhändler haben in meinen Augen leider wirklich wenig Ahnung. Ich mache manchmal spaßeshalber den Test und lasse mich beraten. Die Ergebnisse sind z.T. niederschmetternd ! :cry: Trotzdem gibt es natürlich auch sehr kompetente Fachhändler :wink:
Gruss, Thomas - P.S. In der Kürze liegt die Würze

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Beitrag von ThomasLatzel » 28.12.2002 01:58

@Tom: ich gebe Skikurse.
Gruss, Thomas - P.S. In der Kürze liegt die Würze

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Beitrag von Martina » 28.12.2002 03:31

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Gelegenheitsskifahrer keinen grossen Unterschied merken, ob sie einen qualitativ sehr hochwertigen Ski oder einen günstigeren Ski kaufen.
Kurz und stark tailliert würde ich auf jeden Fall empfehlen, aber dafür muss er nicht superteuer sein!
Ich denke, bei vielen macht es mehr Sinn, wenn sie einen nicht übertrieben teueren Ski kaufen und dafür jedes Jahr ein bisschen Geld für einen Skiservice ausgeben! Den Unterschied zwischen schlechten und guten Kanten merkt man nämlich schon sehr bald!
Ich denke also, Gast, du liegst mit deiner Vorauswahl nicht schlecht!

Zum Vergleich mit Autos würde ich anfügen, das ich als hundmiserable Autofahrerin mit grossem Vergnügen einen alten Subaru Justy oder eben Golf steuere, mich aber extrem unwohl fühle, wenn ich auch nur schon ein leicht höher motorisiertes Auto fahren muss...

Tom
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Beitrag von Tom » 28.12.2002 15:02

servus alle

@martina: schön, dass ich da nicht so ganz alleine bin

@thomas: es wird wohl eine glaubensfrage bleiben, aber ein paar kurze anmerkungen sind gestattet:
- SL-Carver sind meiner Meinung nach keine Race-Carver, weil sie einen viel kleineren Radius = eine viel stärkere Taillierung haben.
erachte ich als falsch! die unterschiedlichen taillierungen seind kein unterscheidungskriterium. m.e. sind slalomcarver eher näher bei den richtigen sl-rennskiern als racecarver an rs-rennskiern
- die beobachteten probleme wie verschneiden... treten sehr häufig in skikursen auf, wenn skifahrer mit "zu hochwertigem" material kommen, aber bei weitem nicht die nötige technik mitbringen (die lässt sich dann auch nicht mehr vermitteln, weil der ski den fahrer blockiert!). anders herum habe ich das mit allroundern noch nie erlebt (immerhin 15 Jahre kurs alle leistungsklassen)
- wer sagt, dass die "neue dimension" des skilaufens nicht auch mit allroundern erschlossen und sogar leichter ausgeübt werden kann? dass experten andere ski brauchen, ist mir klar. aber durchschnittliche skifahrer tun sich mit allroundern einfach leichter, und nach oben ist auf jeden fall genug luft. welche allrounder bist du in den letzten jahren gefahren?

viele grüße

Tom

ps: ich galube immer noch, dass es eine glaubensfrage ist und bleiben wird. ich hoffe nicht, dich zu überzeugen, sondern andere von fehlkäufen abzuhalten :wink:

pss: letztes jahr hat mich in stanton ein jungspund auf völlig freier piste von hinten niedergemäht. so richtig. mit materialschaden und (glücklicherweise) nur leichtem personenschaden. er konnte kaum rutschen, hatte aber nagelneue racer an den haxen, der mit ihm durchgegangen ist. meine begleiter verhinderten einen mord... :evil:

Martina
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Beitrag von Martina » 29.12.2002 03:35

agree, Tom,
aber ich finde deine Beiträge eh immer ziemlich gut!
thanks!

Tom
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Beitrag von Tom » 29.12.2002 16:51

:P :P :P :P :P :P

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