VIDEO-Analyse: Buckelpiste

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Maxowski
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VIDEO-Analyse: Buckelpiste

Beitrag von Maxowski » 06.01.2008 13:43

Servus,

ich bin von meinem Skiurlaub zurück und wünsche euch erstmal ein frohes neues Jahr!

Dieses Mal ging es nach St Anton und bisher dachte ich ja, ich sei ein relativ guter Skifahrer. Buckelpisten machen mir Spaß, weil ich die Herausforderung, eine Piste zu fahren, die wirklich "schwierig" ist, jedes mal gerne annehme.

Allerdings durfte ich dann Männchen in Rot/Beigen Anzügen zuschaun (SKI Austria Academy (dieser Glaskasten bei St Christoph) - FutureLab; ich nehme an, es sind Ausbilder des ÖSV) bei denen es mir ganz anders wurde. Die sind in meinem doppelten Tempo ohne Stöcke und absolut sicher die Buckel heruntergefahren. Leider habe ich das nicht auf Video, aber es sah einfach krass aus. Wie man es halt aus den Freestylevideos kennt.

Diese Fahrer haben mich doch noch zum Zweifeln gebracht: Was ist bei mir nicht so, wie es sein sollte?

Gefahren wurde ein Stöckli Rotor 76 in 169cm Länge

1. Tag:
http://video.google.de/videoplay?docid= ... 8343596867
http://video.google.de/videoplay?docid= ... 3792&hl=de
http://video.google.de/videoplay?docid= ... 1507&hl=de
2. Tag (nach Videoanalyse des 1. Tages)
http://video.google.de/videoplay?docid= ... 4911&hl=de
http://video.google.de/videoplay?docid= ... 2328&hl=de
http://video.google.de/videoplay?docid= ... 4596&hl=de
http://video.google.de/videoplay?docid= ... 1831&hl=de
(Die Qualität von Googlevideo ist nun mal echt bescheiden... Gibt es andere, qualitativ bessere Anbieter?)

Was ich selber für ein Gefühl habe:

- Ich habe einigermaßen eine Kontrolle über die Geschwindigkeit. Ich habe zum Schluss gemerkt, dass ich durch ein "Hineinprellen" in das Tal sehr gut die Geschwindigkeit kontrollieren in Tälern, in denen das Herausdriften nicht mehr möglich ist. Ist das eine korrekte Beobachtung?
- Ich habe oftmals, aber nicht immer eine zentrale Position. Werde ich allerdings zu schnell, gerate ich allerdings in Rücklage und habe kaum mehr eine Kontrolle über meine Ski.
- Eine Ausgleichsbewegung in den Beinen ist vorhanden. Mein Kopf ist weitgehend auf einem Höhenniveau. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, diese Bewegung noch schneller machen zu können. Was kann ich hier trainieren?
- Ist mir nach dem 1. Tag aufgefallen: Ich habe meine Arme extrem weit oben und wirklich ruhig sind die auch nicht. Das habe ich versucht, am 2. Tag zu verbessern. Gibt es Übungen dafür? Mit Stöcken nach oben fahren? Ohne Stöcke? Frage: Sind 125cm Stöcke bei ca 178cm Körpergröße zu groß für die Buckelpiste?
- Werde ich einmal zu schnell und gerate in Rücklage und fange mich dann wieder, dann mache ich wie in Video2 unterbewusst einen Doppelstockeinsatz, bis ich mich wieder sicher fühle
- Ich glaube, manchmal fahre ich zu "hektisch". Ich möchte jeden Buckel mitnehmen und wenn ich die Kurven aus Zeitmangel nur andeuten kann. Dann kommen einige Bewegungen zu kurz und das sieht nicht gut aus

Nun lasse ich mal die Experten dran. Könnt ihr meine Beobachtungen bestätigen? Was ist gut? Was kann ich verbessern?

Mein Traum ist es, einmal so fahren zu können wie diese Ausbilder...

Momentan bin ich gleichermaßen motiviert (->Ziel) als auch frustriert (->langer Weg)... Also helft mir :cry:

lieben Gruß aus Ravensburg
Zuletzt geändert von Maxowski am 06.01.2008 17:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Herbert Züst » 06.01.2008 16:04

Grundsätzlich eine sehr gute Technik
nach meiner Meinung etwas zu stark in(erstaunlicherweise sehr gut beherrschter Rückenlage ) gefahren. Mehr Druck auf den vorder Fuss könnte etwas mehr Sicherheit bringen,ist aber auf die Dauer auch anstregender.

Gruss Herbert

Maxowski
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Beitrag von Maxowski » 06.01.2008 16:33

Dankeschön :)

Ja, das mit der Körperposition könnte durchaus zutreffen. Ich merke öfters, dass die Skispitzen in die Luft ragen, eigentlich ein deutliches Zeichen.

Wie kann ich das trainieren, wie krieg ich mehr Druck auf den Vorderfuß? Ich habe einmal versucht, ohne Stöcke diese Piste herunterzufahren, aber bin gnadenlos gescheitert. Ein leichteres Gelände und dann ohne Stöcke?

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Beitrag von oenologe78 » 06.01.2008 17:01

Find dich technisch eigentlich aus gut, könnte es sein, dass deine Stöcke etwas zu lang sind? ist nur so ein Eindruck. (edit: hast du ja auch schon geschrieben)

Hosky hat übrigens auch ein Buckelvideo drinn:
http://video.google.de/videoplay?docid= ... 6737198584
Gruß Reiner

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Beitrag von Uwe » 06.01.2008 18:09

Maxowski hat geschrieben: Wie kann ich das trainieren, wie krieg ich mehr Druck auf den Vorderfuß?
Finde deine "Mitte", fahre mal vorsichtig mit offenen Schuhen (obere Schnallen offen).
Such mal im Forum nach "offenen Schuhen", da wurde schon einiges zu geschrieben.
Uwe

Yeti
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Beitrag von Yeti » 07.01.2008 01:46

Hi Maxowski,
Maxowski hat geschrieben:Dankeschön :)

Ja, das mit der Körperposition könnte durchaus zutreffen. Ich merke öfters, dass die Skispitzen in die Luft ragen, eigentlich ein deutliches Zeichen.

Wie kann ich das trainieren, wie krieg ich mehr Druck auf den Vorderfuß? Ich habe einmal versucht, ohne Stöcke diese Piste herunterzufahren, aber bin gnadenlos gescheitert. Ein leichteres Gelände und dann ohne Stöcke?
Stocklänge:
Deine Stöcke sind definitiv zu lang! Ich bin z.B. 175cm gross und hab 110cm
lange Stöcke. Profibuckler fahren die Stöcke noch etwas kürzer... Tipp von
mir: Probier 105er, 110er und 115er Stöcke (Skiverleih) auf der Piste und
im Buckelgelände aus und nimm die, die Dich beim Fahren am wenigsten
behindern.

Stocklänge/Vorlage:
Auch der Ort des "Stockeinsatzes" kann verändert werden. Probier mal
Deine Stöcke im Buckelhang "aufzulegen" (Stock über den Buckel legen).
Dadurch sind Deine Arme nicht so hoch und Du bekommst einen Zug nach
vorne unten.

Skispitzen in der Luft:
Thema hier ist das nach unten "klappen" der Skier. Beim Ansehen Deiner
Videos habe ich gesehen, dass Deine Hüft- und Beinarbeit relativ passiv
ist. Damit die Skispitzen nach unten klappen, müssen die vorderen Zehenballen
belastet und die Hüfte aktiv nach vorne gebracht werden. Deine Hüfte
reagiert nur, agiert aber nicht. Auch das Absorbieren der Buckel durch
die Beine mit anschliessendem Strecken ist nicht besonders ausgeprägt.

Ansonsten hast Du wirklich schon eine gute Buckeltechnik :-). Speziell im
Buckelvideo 5 passt der Stockeinsatz und der Rhythmus. Dieses Buckelstück
ist auch super zum üben geeignet. Die folgenden zwei Buckel-
stücke werden dann schon krimineller (war auch die letzten Tage dort).

Yeti

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Hosky
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Beitrag von Hosky » 07.01.2008 11:19

kann die Videos im Moment leider nicht ansehen, es heißt immer "versuchen Sie es später nocheinmal" :( Vielleicht gehts ja später.

Aber generell: mit 125 sind Deine Stöcke für 178 Körpergröße viieeel zu lang (meine 130er Stöcke - bin selbst 190 - in dem von Rainer verlinkten Video übrigens auch => Arme rudern viel mehr als notwendig und bringen den ganzen Oberkörper aus der Balance). In der Buckelpiste ideal wären für mich 115er oder 120er mit winzigen Tellern (verträgt sich leider nicht so ganz mit meinen Geländeausritten :-? ) Könnte mir vorstellen, daß Du mit 105 oder 110 in den Buckeln glücklicher wärst. Der Stockeinsatz findet ja bei idealer Fahrweise meist auf dem Buckel oder oben in seiner Flanke (deswegen kleine Teller!) statt.

Von offenen Schuhen in der Buckelpiste würde ich abraten, halte ich für zu gefährlich. Maximal bei sehr kleinen, regelmäßigen Buckeln.

Am besten übt man mit keinen, regelmäßigen Buckeln oder in einer Hotline (wo also nur eine einzige Spur ausgefahren ist, dann meistens schön regelmäßig). Für eine flüssige Bewegung braucht man ein gewisses Grundtempo, also lieber eine einfache Buckelpiste schneller als eine schwere langsamer befahren.

Maxowski
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Beitrag von Maxowski » 07.01.2008 16:59

Freut mich ja irgendwie schon mehr, Positives zu hören :-D

Also ich fasse mal die Kritik zusammen. Ich hoffe, das stimmt so:

- zu lange Stöcke, dadurch zu hohe Armhaltung und zu unruhige Arme; kürzere Stöcke könnten auch die Vorlage etwas verbessern
- ich bin zu weit hinten; trainieren könnte ich das durch eine Fahrt mit zT offenen Skischuhen (allerdings vorsichtig) oder ich könnte versuchen, den Stockeinsatz vom Berg aus gesehen weiter hinten zu setzen.
- Hüft- und Beinarbeit ist zu passiv; als Folge eine nicht (gut genug) ausgeprägte Streck-/Beugebewegung; Training durch ??? (Schnellkrafttraining an Geräten? Üben, üben üben? Was sonst?)
- ich belaste meine Zehenballen kaum und habe die Hüfte zu weit hinten. Ich glaube genau das ist der wunde Punkt. Wie kriege ich das weg? Stöcke hinter den Hintern klemmen geht schlecht.. Und meinen Skischuh schnall ich immer so fest zu, dass ich den Fuß garnicht mehr spüre (achtung: dramatisiert) und dann vergess ich den Fuß während der Fahrt ganz schnell, weil ich da eh keine großen Bewegungen machen kann.
-generell Training: lieber leichteres Gelände (oder Hotline) schnell als komplexes langsam

Leider habe ich mir extra so lange Stöcke genommen. 125cm sind mir viel angenehmer zum Beispiel beim Schlittschuhschritt oder beim Stöckeln. Wären Teleskopstöcke eine Lösung? 110cm hört sich nämlich krass an. Das fährt ja meine kleine Schwester schon. Laut der 0,71x-Formel sollten mir 125cm auch eigentlich wunderbar passen.

Diese Seite habe ich über Google gefunden und hat mir ziemlich zugesagt. Vielleicht gefällt sie euch: http://www.skicamps.de/Fachsimpeleien/B ... piste.html

@Yeti: jaaa, die Buckel wurden zum Ende hin echt kriminell! Hast du denn auch die Academy-Leute sehen dürfen?



..

Vielen Dank für die hilfreiche Kritik bisher! Macht weiter so! Und nach Fasching gibts die nächsten Videos mit hoffentlich verbesserter Technik :)

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Beitrag von Uwe » 07.01.2008 17:36

Hi Maxowski,

nicht dass wir uns missverstanden haben:
Mit offenen Schuhen ja, aber NICHT in der Buckelpiste! ... sondern auf einer flachen einfachen Piste ... sonst kannst du gleich den Knochenbrecher machen :D

Du schreibst zwar, dass eine Ausgleichsbewegung vorhanden ist, ich meine aber (wie Yeti), dass diese recht passiv ist.
Du schreibst von "Hineinprellen" ... das ist es ... du sollst NICHT wie ein nasser Sack in das Tal "Hineinprellen", sondern:
- auf dem Buckel drehen
- auf der Rückseite des Buckel dynamisch die Beine Strecken (und auf der Flanke driftend bremsen)
- im Buckeltal die Abwärtsbewegung abfedern (eben nicht hineinprellen)
Vielleicht hilft dir diese Herangehensweise etwas weiter.

Schau mal unter http://www.buckelpiste-feldberg.de/seiten/video.html da sind ein paar gute Buckelvideos ... wenn ich mal groß bin, will ich auch so gut sein :D
Uwe

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Beitrag von ulli1 » 07.01.2008 17:36

Maxowski hat geschrieben:Wären Teleskopstöcke eine Lösung?
habe damit nur gute Erfahrung gemacht, wiege selbst roundabout 95kg und stütz mich auch schon mal richtig aufm stock ab :D :D
die dinger sind einfach prima, aber bitte nicht die billigen von feinkost albrecht nehmen.
Ulli

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