Tipps für gute Videoaufnahmen?

Hier könnt ihr eure eigenen Videos zeigen und die Community um Analyse oder Feedback bitten.
PK
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Tipps für gute Videoaufnahmen?

Beitrag von PK » 20.11.2007 17:07

Könnte man nicht mal eine FAQ oder kleine Tipp-Sammlung zusammen stellen und in dieser Rubrik oben anpinnen? Würde Interessenten die hier Videos zur Beurteilung einstellen möchten sicher helfen. Oder gabs so einen Thread nicht schonmal?

Ich habe selbst mal das Thema Videokamera angestoßen, da ging es aber mehr um die Kameratechnik selbst:
viewtopic.php?t=3832&highlight=kamera+video

Hier ein Auszug daraus, was Martina damals schon an Aufnahmetipps hatte:

Bin zwar keine Videoexpertin, aber ein paar Erfahrungen habe ich:

-Grosse Knöpfe sind von Vorteil, da du dir eh fast die Finger abfrierst. Dünne Handschuhe mitnehmen!

- Nie mit der Videokamera fahren und filmen gleichzeitig! Habe schon üble Zusammenstösse gesehen!

- Immer die gleiche Sequenz mehrmals filmen (d.h. du bleibst stehen und die Leute fahren den Hang mehrmals). Meist ist die Skitechnische Qualität zunehmend, da beim ersten Mal alle verkrampft sind.

- Wenn du die Leute von weit weg filmst, zoomen. Einstellung lassen, bis Fahrer das ganze Bild ausfüllt. Dann EINMAL zurückzoomen. Meiner Erfahrung nach gibt das die besseren Aufnahmen als ständiges gezoome.
Für technische Analysen sind für mich Aufnahmen ohne hin- und hergezoome viel einfacher zu beurteilen.

- Fahren die Fahrer an dir vorbei und sind einen Moment "grösser als das Bild", dann filme die Ski. Das sieht besser aus als nur ein Oberkörper und ist für allfällige Analysen hilfreicher.

- Für Analysen solltest du eine eindeutige Technikvorgabe angeben, zz.B. "Carving", "Kurzschwünge" etc.


Also liebe Kamerafrauen und -männer, gebt uns doch bitte mal ein paar Tipps was alles beachtet werden soll um ein gutes Video zu drehen, das unseren Experten das "Analyse-Leben " leichter macht...
Servus aus Bayern!
Peter.

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Uwe
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Re: Tipps für gute Videoaufnahmen?

Beitrag von Uwe » 20.11.2007 18:28

PK hat geschrieben:Könnte man nicht mal eine FAQ oder kleine Tipp-Sammlung zusammen stellen und in dieser Rubrik oben anpinnen?
Gute Idee!
Ich könnte dieses Thema dann entweder oben anpinnen, oder direkt von der Seite Videoanalyse aus, wo schon ein paar andere grundlegende Hinweise zum Thema stehen, auf dieses Thema verlinken.
Uwe

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okliv
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Beitrag von okliv » 20.11.2007 21:52

Ich geh mal einfach davon aus, dass dies dieser Thread ist und schreibe was mir dazu spontan einfällt!

- Nach Möglichkeit bei strahlend blauem Himmel filmen! gibt schon mal klare
unpixelige Bilder.

- Als Kammeramann/Frau etwa (je nach Pistenlage) 200 meter so voraus fahren, dass der Puls unten bleibt, und gegebenenfalls bis zum drehbeginn noch etwas warten bis man wirklich ruhig halten kann.( Anderenfalls sind die Aufnahmen für gar nichts zu gebrauchen!)

-Sich ganz am Pistenrand postieren,Sonne im Rücken Zoom auf 1/2 +- stellen und nich mehr anpacken.

Dem zu filmenen ins Visier nehmen und winken, der wartet noch 1-3 Sekunden bis Kammera stabilisiert ist.

-Der zu filmende fährt zunächst direkt auf die Kamera zu, dann in größtmöglichem Abstand an der Kammera vorbei also am gegenüberliegendem Pistenrand
(damit nicht gezoomt werden muß)wieder etwa 200 Meter weiter.

- Zum stabilisieren der Kamera , diese mit zwei Händen halten und Ellenbogen am Körper abstützen. Nochmal ganz wichtig! Niedriger Puls auf gleichmäßige Atmung achten und volle konzentration auf ruighalten!
Ideal ist natürlich ein Einbeinstatiev (gibts sogar als Skistock mit Kameragewinde oben auf dem Griff von Leki.

-Um wirklich genug brauchbares Filmmaterial zu haben würde selbst, oder gerade ein Profi mehrere ganze Abfahrten abfilmen, also 1/2 Tag pro Person für einen 3 Minutenclip ist echt nicht übertrieben!!!
Wenn beide schöne Aufnahmen von sich haben wollen hat man auch immer einen geduldigen Kameramann/Frau.

So; das währs erstmal von mir was sich die Analytiker wünschen werden sie wohl selber noch mal schreiben.

Gruß Oliver

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Beitrag von Laengling69 » 21.11.2007 08:58

Total OT:
Zum stabilisieren der Kamera , diese mit zwei Händen halten und Ellenbogen am Körper abstützen. Nochmal ganz wichtig! Niedriger Puls auf gleichmäßige Atmung achten und volle konzentration auf ruighalten!
Der DSV braucht doch Geld. Da könnte man doch vielleicht 2.-Klassige Biathleten buchen. Die verdienen sich was dazu - wir hätten die perfekten Aufnahmen... :D

Jetzt im Ernst: Klasse Idee mit den Hinweisen. Habe schon etliche Diskussionen mit Freunden gehabt. Allein schon die klaren "Bereit"-Signale (z.B. Stockwinken und Handheben) wurden als unnötig abgetan. Die nachfolgenden Aufnahmen waren natürlich kaum zu gebrauchen.

Noch 51 Tage bis zum Camp08 :-D

Dietrich

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rolf
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Beitrag von rolf » 21.11.2007 12:55

eher unkonventionell:
der Kameramann(frau) steht oben am Hang mit dem Fahrer(in) und filmt den Fahrer(in) von hinten beim lossfahren.
Sicher nicht immer zu empfehlen, aber für Technikanalyse z.T. sinnvoll.
Vorteil: Die Kamera bleibt ruhig und der Fahrer ist von Anfang an gross im bild.

Martina
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Beitrag von Martina » 21.11.2007 13:11

Vor ein paar Jahren war das bei uns mal Thema in der Weiterbildung. Ich weiss zwar nicht mehr, was da erklärt wurde (spricht das nun gegen mich oder den Ausbilder oder was?), aber ich kann vielleicht meine eigenen Erfahrungen anführen:

- möglichst gleichmässiger Hang bzw. Hang mit zwei verschiedenen, klar unterscheidbaren Bereichen (z.B. zuerst steil - dann flacher / Piste - Tiefschnee / weicher Schnee - eisig)

- lange Kurven (carven):
Kameramann (-frau) steht in der Mitte des zu filmenden Bereiches
am Pistenrand. Fahrer fährt vorbei, Aufnahme zeigt ihn zuerst von vorne, dann von der Seite, dann von hinten.

- Kurzschwingen: Kameramann steht genau in der Fallinie, es wird genau auf ihn zu gefahren. Abbremsen, anhalten, anschliessend wird weitergefahren und von hinten gefilmt.

- Eine Aufnahme sollte bei langen Kurven immer mindestens 5 gleichartige Schwünge umfassen, beim Kurzschwingen mindestens 10

- jede Sequenz mindestens 2x, besser 3-4x filmen. Beim ersten Mal ist immer eine übermässige "Kamerakonzentration" sichtbar, "es besonders gut machen wollen" - was keine typischen Bewegungen zeigt. Beim zweiten, dritten Mal wird das weniger, ab der vierten Aufnahme lässt oft die Konzentration nach.
Das bedeutet: filmen, auf den Lift, am genau gleichen Ort wieder filmen

- zoomen: möglichst vermeiden, aber ein winziger Fahrer auf dem Film nützt auch nichts. Deshalb für Amateure: Zuerst auf maximales Zoom, sobald Skifahrer Bild ausfüllt, ganz wegzoomen (kein Zoom mehr) und so den Rest filmen. Sprich: Pro Fahrt nur 1x rauszoomen.

- Wenn der Fahrer beim vorbeifahren "zu gross" ist, sprich das Bild mehr als ausfüllt, dann die Ski/Füsse filmen.

- Der Kameramann (-frau) steht immer, er fährt NIEMALS selber! Die Aufnahmen werden unbrauchbar und es ist sehr gefährlich! Ja, auch für dich!!! (Ausnahme: abgesperrte Piste und Profiausrüstung).


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Noch ein Wort zur anschliessenden Videoanalyse:
Videos sind "brutal", man kann eigentlich bei jedem jeden Fehler finden. Es ist wichtig, herauszufinden, was ist typisch für den Fahrer - im Positiven wie im Negativen!
Also nicht jede Kurve in Superslomo auflösen und analysieren!

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Meine Tipps sind für Aufnahmen für eine Fahrtechnikanalyse gedacht, nicht, um einen atmosphärisch spannenden Film aufzunehmen!

Es braucht ziemlich viel Zeit, um Videoaufnahmen zu machen, die wirklich etwas taugen.

PK
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Beitrag von PK » 21.11.2007 19:12

Super Martina,

vielen Dank! Wenn wir nun das alle beherzigen werden wir diese Saison ja bestimmt lauter gut gemachte Videos hier im Forum sehen.

Mal abwarten ob ich einen Kameramann/-frau finde. Dann gibts auch endlich mal die langjährig versprochenen Stilblüten von mir...

Uwe, der Beitrag von Martina ist so super, mehr Infos brauchts eigentlich nicht mehr... zusammen mit den anderen Tipps könnte man das ja hier irgendwo "oben festpinnen", oder?
Servus aus Bayern!
Peter.

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