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Carving Technik

Verfasst: 08.01.2020 16:28
von mathiskrier
Servus Leute,
ich brauch eure Hilfe🎿
Seit 1 Jahr studiere ich jetzt in Innsbruck und somit auch viel am Berg unterwegs.
Ich will gerne richtig schön carven können, jedoch stört mich meine Position beim carven extrem. Sobald ich den Oberkörper anspanne bildet sich bei mir ein Hohlkreuz und strecke so den hintern raus. Ist wahrscheinlich falsch und sieht auch falsch aus. Hab schon viel probiert jedoch bekomme ich das Problem nicht in den Griff.
Ebenso kriege ich keinen dynamischen und schnellen Kantenwechsel hin.
Würde mich freuen wenn Ihr mir ein ehrliches Feedback der Technik geben würdet wie auch Verbesserungsvorschläge😎😎
Leider ist das Video nicht besonders deutlich...
Danke im Vorraus
Mit freundlichen Grüßen

Link zum Video: https://youtu.be/LHDkPvg0nF4

Re: Carving Technik

Verfasst: 08.01.2020 16:44
von Uwe
Schau mal im "Carving- und Ski-Lehrplan" 2 - Basics zur Körperposition

Du fährst wie in der oberen Grafik Position B; weil du aus dem Sprunggelenk NICHT arbeitest, bleibt das Schienbein gerade nach oben, dann der Po raus, und als Ausgleich der Oberkörper vor (egal ob mit oder ohne Hohlkreuz).
Schau mal eine Grafik tiefer unter "Bewegungsspielraum" ... und dann schön viel üben ;-)

Re: Carving Technik

Verfasst: 08.01.2020 18:18
von Pancho.Ski
Also ich kann nicht wirklich was erkennen bei der Aufnahme... :wink:

Re: Carving Technik

Verfasst: 08.01.2020 18:26
von mathiskrier
danke uwe!
bin etwas verwundert da es sich im schienbein schon so anfühlt als würde ich fest nach vorne in den skischuh drücken🤔 dann wohl noch fester?

Re: Carving Technik

Verfasst: 08.01.2020 23:07
von Surpries
Also erstmal bin ich der Ansicht, dass der Fahrer seinen Job deutlich besser macht als der Kameramann oder die Kamerafrau. Für Filmaufnahmen sollte man sein Handy quer halten, dann fährt der Fahrer auch nicht immer aus dem Bild raus. (Genereller Tip: Google mal nach „VVS“ oder „Vertical Video Syndrome“.)

Um beurteilen zu können, was du genau machst oder nicht machst mit deinen Fussgelenken, müssten deine Schuhe transparenter sein. :lol:

Ich habe mir mal die Mühe gemacht, die einzige Zehntelssekunde des Films rauszusuchen, auf der deine Position zu erkennen ist. Auf dem entsprechenden Screenshot ist deutlich zu sehen, dass du in der Tat viel zu weit hinten sitzst und du das dann kompensierst, indem du den Oberkörper wie ein Klappmesser nach vorne beugst.
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Um deine Position zu verbessern, muss deine Hüfte deutlich nach vorn. Nur so kriegst du auch Druck auf die Knie / Schienbeine. Wenn du beim Fahren heute schon das Gefühl hast, du würdest deine Knie nach vorne drücken, dann muss ich dir leider sagen, dass dich dein Gefühl täuscht. Von dort hinten, wo du hockst, ist es unmöglich, Druck auf die Schaufel zu geben.

Versuche mal, vor der Kurve auf die Zehen (Fussballen) zu stehen. Das wird dich zwingen, mit deinem Gewicht nach vorne zu kommen, um nicht ganz nach hinten wegzukippen.

Re: Carving Technik

Verfasst: 09.01.2020 06:05
von Pancho.Ski
Möglicherweise nützliche Übungen...
https://youtu.be/ymt7IOBkLu0

Re: Carving Technik

Verfasst: 09.01.2020 15:20
von freddy_
was hast du denn für einen Skischuh? Welcher Flex? Welche Grundvorlage? Wenn du das Gefühl hast, sehr stark die Schienbeine nach vorne zu drücken und da tut sich trotzdem nix, dann hast du evtl. einen zu festen Schuh. Erlebe ich oft bei Kindern/Jungendlichen, die keinen Kinder/Jugendskischuh haben...

Du siehst jetzt auch nicht nach 190cm und 100kg aus :-D

Re: Carving Technik

Verfasst: 09.01.2020 22:27
von extremecarver
Sehe ich nicht so - wenn man ordentlich Druck aufbaut - ist es egal ob der Schuh flext oder nicht - solange man nicht in Hocke fährt (Abfahrer Rennskifahrer haben viel weichere Schuhe als Slalomfahrer). Ich hab mit meinen 67kg auch kein Problem mit den harten Fischer Plugs.

Wenn ich 130/140er Skischuhe fahre (keine Plugs - weil 130er Plug und 130er Normalo Skischuh ist nicht vergleichbar) - denke ich immer ich flieg vorne über den Ski aber hab noch immer keinen Druck auf der Schaufel. Beim 150er Plug drückt man eh maximal 5° nach vorne (geschätzt) - aber den Druck bekommt man halt trotzdem voll drauf. Für den Druck auf den Ski ist fast egal ob du den Schuh nach vorne flext, oder der Schuh hart bleibt - neben dem Einsatzzweck ist etwa Beweglichkeit im Sprunggelenk viel ausschlaggebender ob harter oder weicher Flex gut ist. Nach schwerster Prellung hab ich noch Jahre später in einem Sprunggelenk nach vorne einfach viel weniger Weg der gut möglich ist (passiv passt die Beweglichkeit - aber nicht aktiv) - beim Snowboarden mit Softboots ist das problematisch (weil mir auch die härtesten Softboots nach 10-20 Tagen zu weich sind), beim skifahren nehme ich halt einfach harte Schuhe. Aber meine Wadenmuskulatur ist durch viel mtbiken und früher Tischtennis Leistungssport (bei Tischtennis steht man fast NUR am ballen um schneller kleine Schritte machen zu können) deutlich besser wie die restliche Beinmuskulatur. Im Fitnesscenter bei diesen Wadenmuskululaturgeräten kann ich trotz meinen 67kg meist das Maxgewicht einstellen und schaffe trotzdem saubere 15 Wiederholungen problemlos - bei sämtlichen anderen Muskeln bin ich davon weit weit entfernt.

Andere haben zwar viel Bewegungsraum nach vorne - aber die Muskulatur kann den Druck nach vorne nicht aufbauen. Die brauchen dann weichen Schuh der weit nachgibt um über Gewichtsverlagerung den Druck auf die Schaufel zu bekommen. Wer weder Kraft noch Bewegungsraum hat, muss halt die Bindung vorschieben.

Re: Carving Technik

Verfasst: 09.01.2020 22:34
von Pancho.Ski
Meiner Erfahrung nach kann ein zu harter Schuh bei Leuten die noch in der Lernphase bei den Basics sind, eine Rücklage durchaus begünstigen - muss nicht sein, wenn man sich dessen bewusst ist und aktiv gegensteuert, aber gleichwohl besteht die Gefahr durchaus.

Re: Carving Technik

Verfasst: 10.01.2020 10:24
von beate
Das hier offensichtliche Positionsproblem hat mEn absolut gar nichts mit den Schuhen bzw Sprunggelenken zu tun.
Das gesamte Becken hängt hinten, der Oberkörper klappt zum Ausgleich nach vorn.
Das sieht man extrem häufig bei Fahrern, die einen sehr „sportlichen“ Fahrstil z.B von Rennfahrern kopieren wollen.
Diese Haltung blockiert ein arbeiten des Hüft/Beckenbereiches völlig-> es werden nicht die Aufkantwinkel erreicht, die mit einem Hüftknick möglich wären.
Über das arbeiten an der Beckenposition kommen die Winkel in Hüfte und das hier immer allseits erwähnte Sprunggelenk automatisch. Das kann man alles mit vorhandenem Material, auf der Piste in Verbindung mit einem guten coaching von außen erarbeiten.