Carving

Hier könnt ihr eure eigenen Videos zeigen und die Community um Analyse oder Feedback bitten.
Sepp Hintersteiner
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Re: Carving

Beitrag von Sepp Hintersteiner » 09.01.2014 22:59

hallo Johannes,

stimme mit Urs 100%ig überein.
Üb was ich Dir geraten hab und Dur wirst sehen dass Dir jede Kurve leichter von der Hand (Fuss) gehen wird.

Im Anschluss noch ein Video von einem eher Verkrampften Skifahrer. Der wird bald ein Bandscheiben leiden haben bei so viel Verdrehung

http://www.youtube.com/watch?v=v6fNtSglJtk

lg
Sepp

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Re: Carving

Beitrag von moni.ski » 10.01.2014 09:16

Das mit dem taloffen ist ja hier schon sehr ausführlich diskutiert worden. Kurz noch mal darauf zurück weil du jetzt verunsichert worden bist weil du der Meinung warst man fährt das so. Man fährt dass dann so wenn man als Skilehrer (hab ich auch noch gelernt, dazu gibts verschiedene Übungen) dem Schüler beibringen will dass die Bergschulter vorne sein muss. Dann übertreibt man systematisch um dies zu verdeutlichen.

Ansonsten fährt man das nicht so extrem weil du dich sonst in der Hüfte sperrst wie die anderen auch schon geschrieben haben, daher kommt auch deine große Schrittstellung... Die Bewegung des Oberkörpers aus dem Schwung heraus muss mehr nach vorne und schon auch etwas nach unten (Bergschulter leicht vor) gehen.

Zum RTL kann ich nicht viel sagen.. da sieht man nicht viel.. man kann nur sehen dass es die ganze Zeit staubt.. sprich du scheinst viel zu driften.. das deckt sich dann wohl mit Peda dass die Linienwahl nicht paßt, und du den Schwung mehrmals ansetzt...

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Re: Carving

Beitrag von SkiYouLater » 11.01.2014 00:30

Danke für die ausführlichen tips und Hinweise von allen. Ihr habt echt alles genauestens analysiert und mir sehr geholfen. =) Das mit dem taloffen war auf jeden Fall hilfreich... ich habe bei der fahrt versucht alles richtig zu machen und dann hab ich das wieder mal übertrieben. allerdings war das auch einer der ersten Tage dieser Saison und mit neuem Material.

Ich bin derzeit im Training da ich im Januar auf die Eignungsprüfung für die staatliche Skilehrerausbildung in Österreich gehen. gehe eigentlich jeden Tag skifahren / skikurs und am wochenende mit kollegen und auch nachtskilauf so oft wie möglich.

Ich wollte noch etwas zu dem RTL Video anmerken.
Das Video ist vom letzten Jahr und ich habe im letzten Jahr arge Probleme gehabt beim Linksschwung den Ski auf die Kante zu bringen.
Man kann das auch ganz gut sehen im Video dass ich teilweise zwei oder dreimal auf den Ski drücke und er doch nicht auf die Kante geht.
Beim drittletzten Tor sieht man ganz deutlich dass ich da extrem komisch draufstehe. Der Grund : Die skischuhe sind nach 4 saisonen total zerritten und drücken mein knie beim druckgeben nach aussen. Schauts euch das mal an. =) Ich hab ewig gemeint ich stehe einfach schlecht drauf, und auch keiner von den anderen hat es gemerkt, erst als ich das Video selber gesehen habe , bin ich da draufgekommen.

Hier noch ein Video wo ich nicht so oft verwunden bin, vielleicht findet ihr da noch was.
http://www.youtube.com/watch?v=JXHteMwvxyg

werde morgen noch trainieren gehen untertags und dann mal ein Video vom Training der Prüfungsfahrten machen, würde mich freuen wenn ihr dann nochmal analysieren könnt

Mfg
Johannes

Martina
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Re: Carving

Beitrag von Martina » 11.01.2014 08:26

SkiYouLater hat geschrieben:Ich bin derzeit im Training da ich im Januar auf die Eignungsprüfung für die staatliche Skilehrerausbildung in Österreich gehen.
Diese Info hättest du unbedingt am Anfang geben sollen. Bei Skilehrerausbildungen wird normalerweise eine ganz bestimmte Fahrweise verlangt. Kann sein, dass hier "taloffen" relevant ist Ob es sinnvoll ist, ist eine völlig andere Frage. Wie Moni schon geschrieben hat, haben wir das schon mal ausführlich diskutiert. Wenn du aber Skilehrerkandidat bist/werden willst, dann geht es im Moment ausschliesslich darum, genau so zu fahren, wie es in den Prüfungen verlangt wird. Da würde ich an deiner STelle ausschliesslich auf die Ausbildner hören.

Hier im Forum sind Skifahrer aus ganz unterschiedlichen Bereichen unterwegs, ua. aus dem Skilehrerwesen verschiedener Ländern. Die Idee, was man für "richtig" hält, geht teilweise ziemlich weit auseinander. Ich würde mich an deiner Stelle auf das konzentrieren, was von dir für diese Prüfung verlangt wird!

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Re: Carving

Beitrag von TOM_NRW » 11.01.2014 10:43

Hi,

Martina hat natürlich Recht. Wenn Du Dich auf eine Prüfung vorbereitest, solltest Du genau den Stil/Technik trainieren, die der jeweilige Verband gerade fordert. Dann kannst Du alle Tips hier vergessen und solltest Dich nicht aus dem Konzept bringen lassen.

Ohne die Rahmenbedingung "Prüfungsvorbereitung" würde ich auch zu Deinem letzten Video sagen, dass es für mich folgende "Optimierungsmöglichkeiten" aufzeigt:

- die Piste ist sehr flach und für diesen Hang möchtest Du einfach zu viel (sieht irgendwie erzwungen aus)
- selten fährst Du eine Kurve richtig aus (gibt der Hang wahrscheinlich auch nicht her)
- durch die taloffene Stellung bist Du blockiert, teilweise sogar verdreht
- Du fährst mit einer recht großen Schrittstellung

Beim freien Skifahren gefällt mir eine lockere, nicht so statische Fahrweise viel besser (dies ist wenn ich es richtig verstanden habe eine der Unterschiede zwischen der Schweizer und der Österreichischen Skischule). Wenn dann auch der Hang noch etwas steiler ist, kannst Du schöne Kurvenlagen mit Hüftknick fahren. Auch der Übergang von einer zur anderen Kurve könnte dann harmonischer, schneller geschehen.

LG Thomas

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Re: Carving

Beitrag von bergsee » 11.01.2014 10:49

SkiYouLater hat geschrieben: Dass ich in dem video sehr taloffen geblieben bin war eigentlich absicht, wollte das carven eher schulmässig fahren.
Das Denken in der Kategorie „Haltung, man muss SO aussehen, fährt so, schulmäßig“ führt, weil nicht funktionell, biomechanisch, basiert, immer wieder ins methodische NICHTS (es bedarf also eines INNEN-FÜHL-Videos) !! Denn - wer „begründet“ jeweils, und wann der nächste? Vor Urzeiten dozierte mal der alte Kruckenhauser den totalen „Taloffen–Verwindungs-Stil“ - per-se, ohne jede biomechanisch nachvollziehbare Begründung.
Tatsache ist, dass wir in der Vorcarver-Zeit die notwendige Richtungsänderung im Schwung-Verlauf durch aktives Drehen der Beine bewerkstelligten – gegen die quasi reibungsfreie Unterlage Schnee ergab sich daraus ein „Dreh-Zurückbleiben“ der Schulterachse (von außen betrachtet ein Gegen-Drehen, Torsion, taloffen“ (Drehpunkt der Quer-Achsen ist dabei der ruhende KSP)). Je stärker der aufgebrachte Dreh-Impuls, desto stärker also die Verwindung (max. beim Slalom, in dem die Schulterachse wegen der hohen Frequenz in Ruhe (Falllinien-orientiert) blieb, das Fahrgestell gegen dieses Widerlager maximal drehen konnte). Es war also das Taloffen nicht ein AKTIVES, einzustellendes, sondern, biomechanisch, ein RE-agierendes Phänomen!

Heute, wo wir dem Ski eine wesentlich höhere Dreh-Aufgabe zuweisen können (kein Dreh-“Schwung“ mehr – sondern wie bei landgebundenen Fahrzeugen eine Kurve), ist die Torsion also deutlich schwächer – im Gegenteil: Nur das offensive Drehverhalten der Bogen-äußeren Schulter (WS) in Drehrichtung garantiert die permanente Kontrolle der talseitigen Schaufel und damit die Fähigkeit zur angepassten Reaktion (gut zu sehen beim Slalom, bei dem der Bogen-äußere Arm die Stange gemeinsam mit den inneren Schienbein aus dem Weg räumt). Die Schrittstellung (taloffen) ergibt sich aus anatomischen, topografischen und Trägheits-Gründen von ganz allein – muss also über die äußere Hüfte begrenzend kontrolliert werden!
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Re: Carving

Beitrag von Martina » 11.01.2014 11:24

Es ist sinnvoll und wichtig, dass Skilehrer solche Zusammenhänge verstehen (lernen).

Muss man allerdings eine Prüfung absolvieren, muss man (leider) manchmal vergessen, was logisch, funktionell und sinnvoll ist, und einfach genau das zeigen, was verlangt ist.

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Re: Carving

Beitrag von p00nage » 11.01.2014 11:28

Martina hat geschrieben: Hier im Forum sind Skifahrer aus ganz unterschiedlichen Bereichen unterwegs, ua. aus dem Skilehrerwesen verschiedener Ländern. Die Idee, was man für "richtig" hält, geht teilweise ziemlich weit auseinander. Ich würde mich an deiner Stelle auf das konzentrieren, was von dir für diese Prüfung verlangt wird!
Also kann man Sagen das es die Ideale Fahrweise gar nicht gibt?! Es liest sich hier nämlich oft so das es diese doch schon gibt. Ich bin der Meinung das sich die eigene Fahrweise gut "anfühlen" muss, wenn man dann auch mit schwierigen Bedingungen keine Probleme hat, sollte es schon größtenteils passen. Wenn nun Probleme auftretet, kann man diese natürlich durch Änderung der Technik in angriff nehmen.

Deshalb finde ich Videos auf leichten, glatten Pisten auch nicht sehr aussagekräftig, interessant sind schwere Bedingungen.

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Re: Carving

Beitrag von peda » 11.01.2014 11:39

Also grundsätzlich mal ist es jammern auf hohem Niveau und du solltest dich natürlich spezielle darauf vorbereiten was für Skilehrer derzeit verlangt wird. Trotzdem ist mir auch bei diesem Video neben dem was die anderen bereits erwähnt haben wieder aufgefallen, dass du bei den meisten Schwüngen im Kurvenende zu viel Druck auf dem Aussenski hast - ich hab mal ein Foto rauskopiert aus dem Video um das zu veranschaulichen:
  • direkt links neben der rechten roten Linie siehst du die Spur die du mit dem rechten Ski (in dem Fall Außenski) gefahren bist - die ist wirklich schon gecarvt und auf Grund der Tiefe der Spur sieht man, dass du den Ski an der Stelle stark belastet hist
  • direkt links neben der linken roten Linie siehst du die Spur die du mit dem linken Ski (in dem Fall Innenski) gefahren bist - die sollte an der Stelle im Schwung ähnlich tief sein wie jene vom Außenski, wie du selbst siehst ist sie das aber nicht - die Spur ist auch leicht verwischt und hat einen etwas anderen Radius was darauf hindeutet, dass du leicht rutscht mit dem Innenski
  • durch das wenig belastete mitrutschen des Innenskis verlierst du den Rebound vom Innenski --> d.h. keine Beschleunigung
  • da du den Außenski erst zum umkanten entlastet verpufft der Rebound vom Außenski nach oben - dadurch brauchst du 1. mehr Kraft, hast keine Beschleunigung und kommst mit dem Schwerpunkt leicht nach hinten (aber zumindest das gleichst du sehr gut aus, ist kaum merkbar)
Mein Verbesserungsvorschlag: im 3. Drittel des Schwungs etwas mehr über den Innenski gehen dann spürst du den Rebound und kannst ihn in Beschleunigung umwandeln. Auch wenn ich das normalerweise nicht empfehlen würde mache ich bei dir als möglicherweise angehenden Skilehrer eine Ausnahme (vor allem weil dein Schwerpunkt über dem Ski recht gut ist) - wenn du die Möglichkeit hast, so könntest du es evtl. mal mit einem SL Rennski verwenden, die haben einen deutlich stärkeren Rebound wodurch du den Unterschied leichter feststellen kannst.

PS: ich weiß, dass der von mir analysierte Schwung nicht der beste in deinem Video ist, aber bei dem ist die Kameraführung optimal

Grundsätzlich fällt mir auch noch auf, dass du sehr statisch über dem Ski bist und bei einem sportlichen Carvingschwung würde ich mehr von hinten attackieren - d.h. mehr mit dem Schwerpunkt vor-zurück arbeiten je nach Schwungphase. Aber wenn du als Ziel die Skilehrer-Prüfung hast ist der von dir hier gefahrene Schwung sehr gut, weil die statische Oberkörperposition das nachmachen für Schüler erleichtert, weil sie sich auf weniger Dinge gleichzeitig konzentrieren müssen.
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Re: Carving

Beitrag von bergsee » 11.01.2014 12:12

Martina hat geschrieben:Es ist sinnvoll und wichtig, dass Skilehrer solche Zusammenhänge verstehen (lernen).

Muss man allerdings eine Prüfung absolvieren, muss man (leider) manchmal vergessen, was logisch, funktionell und sinnvoll ist, und einfach genau das zeigen, was verlangt ist.
Na klar, taktisches Prüfungverhalten ist ggf. ratsam - aber selbst DAS, die Anpassung an Prüfer-Willen, bedarf der senso-motorischen Kompetenz !
Allerdings ist bei höherrangigen Ausbildungen/Prüfungen (wo mindestens zwei Ausbilder gemeinsam arbeiten) nicht selten zu beobachten, dass sie uneins sind, sich sogar streiten, wie´s denn nun "richtig" ist - je nach ihren eigenen Erkenntnissen, Sichtweisen und Toleranzen (denn auch die "persönliche Note", der "Stil", - = Prüfer-Ermessensspielraum - kann den "objektiven" Blick verstellen)...
hjo
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