@Matthias:
Lies mal, was ich oben geschrieben habe:
Martina hat geschrieben:Warum fährt der gute Mann (der es an sich durchaus kann) mit steifem Rücken und schildkrötenartig vorgestrecktem Kopf? (...)Wirkt auf mich sehr unentspannt und auch nicht anstrebenswert.
Für mich "hockt" er zudem zu sehr (sicherlich gewollt), (...)
Niemand zieht hier in Zweifel, dass er´s super kann. Das, was uns/mich stört, ist mit Sicherheit gewollt. Aber mir erschliesst sich der Grund nicht. Es ist für mich eine völlig überflüssige Anspannung, die "anstrengend" (nicht extrem, aber unnötig) und m.E. unschön ist.
(Es ist übrigens die Oberkörperhaltung, die ich als typisch österreichisch erlebe)
@axisofjustice
axisofjustice hat geschrieben:Was genau ist in Amerika üblich? Das Fersendrücken?
Als ich in Canada war (ist jetzt auch schon ein paar Jahre her), hat man dort grad bei Anfängern/mittleren Fahrern wenig darauf geachtet, dass sie "die Ski arbeiten lassen". Man hat die Kurve überwiegend mittels Füsse drehen "gemacht". Ob die Kurve dem Ski entsprach oder ob man diese überwiegend "rumgedrückt" hat, war einigermassen egal.
Offizieller Grund war, dass sich die Leute so sicherer fühlen würden als wenn die Ski führen (deckt sich nicht mit meiner Erfahrung). Persönlich denke ich, dass es eher daher kommt, dass dort Buckelpistenfahren und Kurzschwingen als das Nonplusultra des Skifahrens gilt. Das schlägt sich im ganzen Lehrplan nieder - es geht schon früh darum, enge Kurven fahren zu können.
Meinen Beobachtungen gemäss führte dieses Methode eher zu Fersendrücken als europäische Methoden. Die Europäer hingegen neigen tendenziell eher zum überdrehen/ zu starkem Mitdrehen im Oberkörper.
Aber es ist wie immer: Wenn ein guter Skilehrer gut unterrichtet und der Lernende das ganze "korrekt" umsetzt, dann sind beide Methoden völlig ok. Die beiden Beobachtungen oben sind eher: Wohin führt es, wenn es schlecht umgesetzt wird.
Was man auch sieht in dem Video: Die Ski werden sehr stark als "eins" geführt, die Knie werden eng nebeneinander gehalten, es gibt kaum eine Verschiebung nach vorne/hinten (Richtung Schrittstellung). Das ist für mich Zielform -> Buckelpistentechnik. Es verhindert eine stärkere Kurvenlage und eine breitere Skiführung, der Carvanteil ist vergleichsweise gering. Das ist nicht falsch, es kommt immer drauf an was man will. Man kann dieser Fahrweise nicht in längere Kurven mit mehr Schräglage "übersetzen".
Hingegen kann man längere (an-)gecarvte Kurve mit ausgeprägterer Schräglage und folglich Schrittstellung fürs Buckelpistenfahren kaum brauchen.
Kurzsschwingen liegt quasi dazwischen -auch deswegen gibt es dort derart viele mögliche "Idealformen".
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Sorry, Beate, dass hier dieser Thread fast gekapert wird.
Meine Erfahrungen mit der schmalen Skiführung: Gerade viele Frauen haben "locked knees" (x-Beine und so ähnlich wie x-Beine, also wenn die Kniescheiben leicht nach innen zeigen). Bei dieser Anatomie - die Beate zum Glück nicht derart hat wie ich - hat eine schmalere Skiführung auch Vorteile, die sie bei ganz geraden bzw. o-Beinen nicht hat: Die Belastung auf die Kniegelenke ist deutlich geringer und es ist einfacher, die Ski parallel zu führen, da vor allem eine gleichmässige Aufkantung bei breiterer Skiführung deutlich schwieriger wird.