Tiefschneevideo

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Schneefrau
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Re: Tiefschneevideo

Beitrag von Schneefrau » 27.01.2010 12:09

gernstl2 hat geschrieben:Der gräbt sich mit der Schaufel richtig ein mit Sturz dann kopfüber. Bei größeren Radien fahre ich auch nicht solch eine geschlossene Beinstellung wie in dem Video, wodurch natürlich der Druck auf den Außenski größer ist mit dem Risiko des eingrabens. Vielleicht wäre auch hier eine geschlossene Beinstellung angebracht, aber geschlossen und große Radien ...???
kann es sein, dass du versuchst, die langen radien mit deutlichem hüftknick zu fahren?

ich (zöpchenfahrerin) hab jetzt auf den langen, weiten, unverspurten hängen in mazedonien die großen radien probiert - und es ist genial :D
da gehen geschwindigkeiten - völlig sicher und stabil, von denen ich nie geglaubt habe, die im tiefschnee fahren zu können :lol:

dabei habe ich allerdings nicht groß nachgedacht, sondern einfach probiert.
hier der nachträgliche versuch einer beschreibung:
- relativ schmale Skiführung (nicht ganz so schmal wir beim old style :wink:, vielleicht hüftbreit? ),
- außenski weiter hinten als innenski (!), hüfte und oberkörper insbesondere bei kurvenanfang nach vorn (innen) bringen
- dabei hüfte und oberkörper etwas mit in fahrtrichtung nehmen,
- im endeffekt leichte kurvenlage ...
- damit habe ich die richtige, gleichmäßige druckverteilung auf die ski (innenski/außenski, vorn /hinten) und die langgezogenen kurven hingekriegt.
eigentlich nicht so viel anders als ich es beim carven (einfahren über Innenski/-schaufel) versuche ...
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Martina
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Re: Tiefschneevideo

Beitrag von Martina » 27.01.2010 12:48

Schneefrau hat geschrieben: kann es sein, dass du versuchst, die langen radien mit deutlichem hüftknick zu fahren?
Das muss keineswegs verkehrt sein - bei einer Position mit Hüftknick können viele während der Kurve leichter korrigieren. Selbstverständlich spricht nichts dagegen, es anders auszuprobieren!
Schneefrau hat geschrieben: - außenski weiter hinten als innenski (!), hüfte und oberkörper insbesondere bei kurvenanfang nach vorn (innen) bringen
Das führt meiner Erfahrung nach bei vielen dazu, dass der Aussenski wegfährt (V-Stellung). Das passiert, wenn man nur ein bisschen zu weit und zu früh in die Kurve lehnt. Fährt man rein über Lage (kein Knick), dann kann man dies währen der Kurve kaum korrigieren.
Weiter haben viele grosse Probleme, die Kurve "zuzumachen", wenn sie in einer Position sind, wo der Aussenski deutlich hinter dem Innenski ist.
Es ist das gleiche wie bei der Diskussion, wie man carven soll: Nicht für jeden funktioniert das gleiche ideal.

Schneefrau hat geschrieben:- im endeffekt leichte kurvenlage ...
- damit habe ich die richtige, gleichmäßige druckverteilung auf die ski (innenski/außenski, vorn /hinten) und die langgezogenen kurven hingekriegt.
Genau das ist der Knackpunkt: Es muss stimmen! Die Kurvenlage muss genau passen, die Druckverteilung und die Position muss im Gleichgewicht sein - dann funktionierts. Das ist genau das "gefühlige" daran. Und eben: meiner Erfahrung nach können viele mit etwas Hüftknick (keine "talwärtsverdrehung"!) leichter korrigieren.

Und:
Schneefrau hat geschrieben:da gehen geschwindigkeiten - völlig sicher und stabil(...)
Geschwindigkeit hilft! Wie so oft! (natürlich nicht übertreiben)

Sorry, dass ich das hier so zerpflücke... Natürlich sollst du und andere es so fahren, wenn es für euch gut klappt - und jeder soll es probieren.
Meine Erfahrung ist einfach (ob Tiefschnee oder nicht) dass bei extremem Fahren über Lage/Innenski vor genau diese Probleme sehr häufig auftreten.

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Re: Tiefschneevideo

Beitrag von gernstl2 » 27.01.2010 13:29

Schonmal vielen Dank für euere Antworten und Tipps!
Hab wie gesagt seit damals keine Gelegenheit mehr gehabt, doch sollte es wieder mal soweit kommen (schaut ja heuer nicht sooo schlecht aus...) möcht ich gern einen kleinen "Schlachtplan" dabeihaben anstatt wild drauf loszuprobieren.

Hab vor ein paar Monaten ein Freeridevideo gefunden in dem auch "normale" Sequenzen vorkommen (ab 0:15), nicht nur die wilden Sachen, und hab versucht mir daraus etwas abzuleiten und meine Beobachtung mein ich decken sich größtenteils mit Schneefraus Beschreibung (bis auf die schmale Skiführung).
Ich verlinks einfach mal (Ist vom aktuellen FWT-Champion Aurelien Ducroz)

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=GnYjzD7Y ... re=related[/youtube]

Auch wenn das natürlich schon ganz großes Tennis ist hab ich gemeint da ein paar nützliche Merkmale zu erkennen, speziell:
- fährt relativ ausgeprägte Schrittstellung (schön zu sehen bei der Draufsicht)
- fährt mit einem nicht allzu ausgeprägten Hüftknick, aber dennoch
- fährt mindestens Hüftbreit wenn nicht noch breiter
- fährt keinen "fetten" überbreiten Ski (0:50)

Ist das so mehr oder weniger richtig?

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Re: Tiefschneevideo

Beitrag von Martina » 28.01.2010 11:54

Soweit ich sehe, ist der Hüftknick einigermassen ausgeprägt (z.B. 0:17). Natürlich nichts Übertriebenes und nichts Verdrehtes, aber reines "reinliegen" habe ich nur bei einer oder zwei Kurven gesehen.
Meist aber sieht man es eh nicht so deutlich.

Bei der Draufsichst sehe ich nur eine geringe Schrittstellung?

Skiführung: bei der Draufsicht ist es m.E. etwa hüftbreit, was ich ganz allgemein für empfehlenswert halte.

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Re: Tiefschneevideo

Beitrag von gernstl2 » 28.01.2010 12:55

Bei der Draufsichst sehe ich nur eine geringe Schrittstellung?
Ist natürlich die Frage ab wann ist eine Schrittstellung gering bzw. ausgeprägt? Ich persönlich würde wenn ein Stiefel mindestens zur Hälfte vor den anderen ist nicht mehr von geringer Schrittstellung sprechen... (vgl. 0:31 - 0:33), vielleicht ist das aber auch normal...

Desweiteren bin ich mir nicht sicher ob die Schrittstellung gemacht wird weil damit eine bestimmte Funktion verbunden ist, oder ob es nur ein Resultat aus einer tiefen Körperposition (deutlich gebeugten Sprung- und Kniegelenke) ist. Irgendwo muß das Innenbein während der Kurvenfahrt ja hin, eben ein wenige nach vorne geschoben -> Schrittstellung.
Tifft doch eigentlich auch beim Carven auf normalen Pisten zu?

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Re: Tiefschneevideo

Beitrag von Martina » 30.01.2010 13:04

Das habe ich mir gedacht und habe deshalb ein Fragezeichen hinter meinen Satz gesetzt.

Eine starke Schrittstellung ist für mich, wenn man zwischen dem inneren und dem äusseren Bein mindestens "durchgucken" kann.
Ob und wieviel Schrittstellung sinnvoll ist, hängt von der Situation ab (Schräglage, Steilheit...).
Bei der Draufsicht sind ja eher kleine Richtungsänderungen und keine extrem ausgefahrenen Kurven zu sehen.

"Zuviel" Schrittstellung ist es für mich meist dann, wenn der äussere Ski so weit hinten ist, dass der keinen Druck mehr aufnehmen kann. Meist läuft er dann weg (V-Stellung). Diese Haltung kommt meist von einer zu weit nach aussen gedrehten Hüfte.

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