CARVING-SKI.de

daß Ihr ein solches Forum bereitstellt: ich habe meine ersten Carving-Schwünge nach ausführlichem Studium dieses Forums gemacht.
Vorgeschichte:
Seit 22 Jahren habe ich nicht mehr auf Skiern gestanden, davor (als Kind) regelmäßig und viel skigefahren. In der Zwischenzeit bin ich Snowboard (Raceboard) gefahren.

Über dieses Forum bin ich auf die Sequenzen von bergfex.at und die Sofaskischool auf youtube gestossen, habe sie intensiv zu verinnerlichen versucht und dann versucht, so konsequent wie möglich umzusetzen.
Hier nach exakt 4,5 Stunden auf Carving-Ski (Völkl RaceTiger - gemietet) mein "Outing" mit der höflichen Bitte um Hilfestellung und Hinweise.
Das Video ist leider grottenschlecht, zwischen 15-45 Sekunden ist das einzig überhaupt erkennbare Material. Sorry, sind alles meine ersten Versuche...

http://www.youtube.com/watch?v=nAkSOIMz0VE

Bitte stört Euch nicht am "Gesülze" des freundlichen wenngleich spürbar unerfahrenen Kameramannes.

Vielen Dank schon jetzt!

P.S. Die Skischuhe hatte ich tatsächlich 22 Jahre nicht mehr an - sie sind nicht auseinandergebrochen bei dem Einsatz...

Vorweg: Der Kameramann hat die perfekte Kamerastimme. So richtig klischeehaft!


Dann: Ich kenne mich mit Snowboards kaum aus, schon gar nicht mit Raceboards. Aber diese Kurvenlage durch Ganzkörperkippen (zumindest im oberen Teil) und das konsequente Aussteuern der Kurve komplett aus der Falllinie heraus ist mir schon bei mehreren Raceboardern aufgefallen. Das färbt also gewaltig auf deine Skitechnik ab...


...was m.E. wirklich positiv ist. Tempokontrolle ist auf jeden Fall da, Schwünge sehen sauber aus, Spaß wirst du hoffentlich auch haben. Passt also alles. Deshalb wäre es erstmal schön zu wissen, wie du dich selbst einschätzt und was du an deiner Technik verbessern willst bzw. was für Ziele du dir setzen willst.

Ich hab mir bei Skikursen grundsätzlich angewöhnt, Leute, die keine richtigen Fehler machen (unter Fehlern verstehe ich Bewegungsmuster, die nicht intendiert sind und einen bei der Bewältigung einer Piste/Fahrform hindern) erstmal zu fragen, wie sie sich denn selbst sehen und was sie noch erreichen wollen. Denn zwanghaft einfach jedem Aufgaben aufzudrücken oder Korrekturen zu geben, nur, weil es theoretisch möglich wäre, noch besser zu fahren, halte ich für falsch und kontraproduktiv.

Ich wuerde beim wiederanfang einfach darauf schauen dass du die aggressivitaet vom Raceboard moeglichst viel auf die Skier uebertragen kannst. Die Technik ist eh fast ident mit der Backside.
Auf dem Raceboard musst auch aktiver draufstehen als wie du das jetzt auf den Skiern machst, versuche staerker aufkanten, mit Hueftknick zu spielen (von der Technik wie sogenannte "Kackstuhlhaltung") und aktiver beim Kantenwechsel zu werden (mehr Explosivitaet in der Hochtiefbewegung). Bei sehr vielen aelteren Raceboardern sieht man haeufig doch noch die Skitechnik heraus die als Kind gelernt wurde - manchmal auch erst wenn sie ein paar Tage auf Skiern stehen. Wenn du versuchst einfach aggressiv wie am Raceboard zu fahren ist hier die geringste Gefahr.

Slalom Skier (die hattest du hier ja auch, oder?), sind am besten zum umsteigen - da du dann einen aehnlichen Radius beibehalten kannst. Wenn deine 22 Jahre alten Schuhe von Raichle sind (Flexon, etc....) dann kannst sie behalten, sonst wuerde ich da am ehesten nach was neuem Suchen. Mit Heckeinsteigern machst dir sonst das Leben nur selber schwer.

Ansonsten einfach erstmal Praxis, Praxis, Praxis. Nach 4-5 Tagen muesstest du dieselbe Sicherheit auf Skiern wie auf dem Raceboard haben. Danach gilt halt, tiefer runter und groeßere Radiusvaribilitaet hast am Raceboard, bei schlechten Bedingungen sind Skier dagegen zum carven einfacher. Der Nachteil am schnellen lernen ist, dass die großen Fortschritte die man innerhalb der ersten 4-5 Tagen macht, dann aufhoeren. Sprich das schoene Gefuehl am Abend dass man deutlich besser gefahren ist wie beim mal davor ist schnell vorbei. Ab dann macht es Sinn auch mal auf deutlich andere Skier zu wechseln (also von 12-13m 160-165cm Slalomskier auf 185er 20-30m Racecarver/GS Rennski zu wechseln, Freerideskier mit 100mm+ Mittelbreite auszuprobieren, etc....). Hauefig werden einem dann Fehler in der Technik klar.


Und bei Top Bedingungen bzw in der Frueh natuerlich nicht aufs raceboarden vergessen. Der Umstieg von Board auf Ski faellt mir deutlich leichter als andersrum am selben Tag. Auch bringt einem das Skifahren beim boarden kaum weiter, andersrum eher. Zumindest geht es mir so. Waehrend es auf Skiern supereinfach ist 3 Schwuenge mit Rotation, dann 3 Schwuenge mit Gegenrotation zu fahren, oder von Cross-Over auf Cross-Under blitschnell zu wechseln, komme ich da am Board viel schneller aus dem Rythmus - und das obwohl ich deutlich mehr boarde als skifahre.

Ihr seid ja unglaublich schnell, vielen Dank schon für Eure Antworten!

Zu den Fragen:
meine Selbsteinschätzung: ich war erschrocken über mich, als ich die Sequenz gesehen habe. Innerlich hatte ich mich schon wirklich wohlgefühlt auf den Brettern und war subjektiv nach der Abfahrt zufrieden mit mir gewesen (natürlich im Verhältnis zu der Zeit auf den Skiern). Als ich mich gesehen hatte, war ich wie gesagt erschrocken: viieeell zu aufrecht, Skiführung zu eng, Oberkörper und Arme kommen mir vor wie völlig unkoordiniert. Einzig das auf der Kante stehen war zufriedenstellend für mich. Auch der allererste Schwung (ca. 14 Sek.) war ok (in meiner amateurhaften Einstufung).
Meine Ziele: am liebsten schnellstmöglich grösste Perfektion erreichen (darunter leidet meine Umgebung schon seit meiner Kindheit...) und dabei trotzdem Spaß behalten. Ich würde gerne einen wirklich sauberen Schwung in guter Haltung auf breiter mittelsteiler gut präparierter Piste fahren und den Druck der Kante (den ich beim raceboarden so liebe) erleben.

Der Spaß war absolut vorhanden, ich hätte nicht gedacht, daß ich JEMALS wieder auf Ski umsteigen würde. Trotz allem bin ich zuversichtlich, schnell voranzukommen.
Als ich die im Eingangspostin benannten Videos gesehen hatte, habe ich in völliger Selbstüberschätzung gedacht, wieso rutschen eigentlich so viele Leute in der Gegend rum, anstatt auf der Kante zu stehen. Das habe ich im Skiverleih leider zum Besten gegeben und wurde erst stutzig, als der nette Mensch dort meinte, vielleicht sei nach über 20 Jahren ein RaceTiger doch zu anspruchsvoll... (hab mich natürlich nicht abbringen lassen ).

Zu den Schuhen: es sind in der Tat Heckeinsteiger-Skischuhe (Salomon SX92 Equipe, falls das älteren Forumsteilnehmern noch was sagt...) und die sind bereits älter als 22 Jahre, ich hab sie nur nicht mehr angehabt seitdem. Meine aktuellen Reichle Snowboardhardboots passten leider nicht in die Bindung. Subjektiv hatte ich dennoch ein ordentliches Gefühl in den Schuhen.

Wie angedeutet: ich bin in den letzen beiden Wochen jeweils Dienstags abends mit Zwei-Stunden-Karte auf der (einzigen) Flutlichtpiste gewesen und dann sind letzte Woche Mittwoch früh (es hat mich bei klasse Schnee und blauem Himmel nicht am Schreibtisch im Büro gehalten) die Aufnahmen nach ca. 30 Minuten einfahren entstanden.

Ich werde Ende März mit meiner Frau noch für eine Woche nach Italien auf die Piste gehen und hatte gedacht, mir dafür nochmal den RaceTiger auszuleihen und die alten Salomon-Skischuhe zu nehmen und erst nächste Saison eigenes bzw. neues Material zu kaufen.

Insgesamt macht das Carving-Skifahren doch unglaublich Spaß und ich bin zuversichtlich, hoffentlich nicht nur rumzurutschen, sondern (mit Eurer Hilfe) schnell voranzukommen.

Die Sofa-Skischool-DVD habe ich schon bestellt und vorgestern erhalten, die wird ebenso im Urlaubsgepäck sein, wie ne Videocam, um abends (dann hoffentlich durch meine Frau mit besserer Zoomeinstellung gefilmt) Fehler auszumerzen...

Habt Ihr weitere EMpfehlungen??

Nochmals vielen Dank.

P.S. Schlaft Ihr eigentlich am Computer??? (in tiefer Verneigung vor Eurer Hilfsbereitschaft... )

Ich würde mir ehr jetzt ein Paar Schuhe zulegen. Momentan sind die doch im (bzw. nach dem) WSV günstig zu bekommen.

Meine Meinung zum Material: Einen Race tiger mit Heckeinsteigern fahren, macht ungefähr genau so viel Sinn wie einen Porsche auf 25km/h drosseln zu lassen!
Beate

warum ????

es soll ja auch gute alte modelle geben . hab ich mal gehört .

aber egal .

wo war denn das wo du da gefilmt hast .

Ja es gab auch frueher gute Skischue ................. Von RAICHLE (und nicht wenige im Weltcup fuhren frueher mit umlackierten Raichle Skischuhen).
Zumindest sind das die einzigen die auch heute mir Carvingskiern je nach Technik/Vorliebe noch zum besten was es gibt zaehlen - siehe auch die 1zu1 Nachbauten K2 Bumble Bee (Pro), bzw die nachgeahmten Dalbello Krypton. Es gibt zumindest keine anderen Skischuhe die trotz 20 Jahre Alters, heute sonst noch von vielen guten Skifahrern gefahren werden. Heckeinsteiger, waren aber damals wie heute Schrott. Auch fast alle Snowboard Hardboots basieren/basierten auf dem Raichle Zungenprinzip.

Ein ernstzunehmender Nachteil aller alten Skischuhe inklusive der Raichle ist jedoch, dass man in der Prae-Carvingzeit nicht darauf achtete, dass sie moeglichst schmal sind wegen Bootout, allerdings sind da heutzutage auch nur Skischuhe mit 98mm oder 95mm Leisten besser.

markimark hat geschrieben:Salomon SX92 Equipe, falls das älteren Forumsteilnehmern noch was sagt...

Als älteres Forumsmitglied kann ich sagen: Wenn ich mich nicht sehr täusche, dann ist dieser Schuh eine Legende - das war doch DER Heckeinsteiger.
Trotzdem oder grad deswegen würde ich ihn direkt in die Tonne hauen, vor allem, wenn du vor hast, in absehbarer Zeit sowieso neue Skischuhe zu kaufen. Frühling ist ein super Zeitpunkt, da kriegt man Skisachen oft günstiger!

bevor du ihn in die tonne haust schick ihn mir .

ich sammel die dinger .

welche grösse ???

habe die selben in schön seltenem schwarz ich hab dafuer 3 paar 4 schnaller stehen lassen und hab wieder meine salomons in gebrauch ,

aber ich bin auch kein erfahrener skifahrer .ist bestimmt gewohnheit .ich komme jedenfalls mit meinem hecki gut klar . ist mir aber doch manchmal schon peinlich .
aber die skihose geht ja weit drüber