Yeti hat geschrieben:Mein Lieblingsthema

: Unglaublich, da wird eine Skilehrerausbildung
in's Auge gefasst, aber für den Stockeinsatz gibt es kein Muster und kein Plan ...
Ich finde schon, dass er eine Ausbildung (er hat ja nicht gesagt welche) ins Auge fassen kann; Garantie für ein Bestehen würd ich ihm jetzt keine unterschreiben, aber im Bereich des Möglichen liegts sicher. (Nicht grad die staatliche Ausbildung, aber Anwärter oder äquivalentes kann drin sein.)
@Moorkuh:
Ich hab ja schon einiges über Oberkörper und Stockeinsatz geschrieben,
aber nun würde ich gerne etwas genaueres von Dir dazu lesen.
In einem anderen Thread hast Du von einem Lehrgang von Dir gesprochen,
in dem der "Stockeinsatz" das zentrale Thema während der ganzen Zeit war.
Neue Muster sind ja schön und gut, aber welche nehmen ?
Was für ein "Muster" könntest Du denn Matje empfehlen?

"Zentrales Thema" weit übertrieben. Das war meine (.at-) LS2-Ausbildung es es war konstant über die gesamten Tage der Ausbildung immer wieder Thema. Es als "das zentrale Thema" der Ausbildung zu bezeichnen wäre nicht nur eine geringe Übertreibung

(IIRC war damals die Behauptung, dass das in Ausbildungen kaum thematisiert würde, dem bin ich eben entgegengetreten mit meiner Beobachtung.)
Was nun das Muster des Stockeinsatzes für Matje angeht, schau ma uns einmal an, was bisher passiert:
0) Den folgenden Punkten entsprechend ist auch die Vorbereitung des SE völlig chaotisch und jedes Mal unterschiedlich ausgeführt.
1) Der SE erfolgt immer zu einem anderen Zeitpunkt in der Kurve, tw. sogar auf einer anderen Seite (im unteren Teil hat er, glaub ich, 2 Mal den SE mit der kurvenäußeren Hand gemacht!)
2) Der SE erfolgt immer mit einer anderen Bewegung, und das auch mit unterschiedlichen Körperteilen und unterschiedlicher Bewegungsamplitude.
3) Der SE erfolgt jedes mal an einer anderen Stelle, relativ zum Körper des Fahrers zum Zeitpunkt des SE aus gesehen (Plazierung): Einmal vorne bei der Schaufel, einmal *hinter* dem Skischuh, ...
ad 0) Das besprech ich zum Schluß.
ad 1) Der SE sollte genau zum Zeitpunkt des Umkantens auf der Innenseite der werdenden Kurve erfolgen.
ad 2) Der SE sollte aus dem Unterarm (natürlich auch durch Rotation des Oberarms um seine Längsachse) -- bzw. einer Bewegung des Ellbogens -- und dem Handgelenk kommen, nicht aus dem Oberkörper und/oder dem. Generell sollten die Arme während der gesamten Fahrt einen gewissen "Grundtonus" haben, wie auch der restliche Körper, und nicht wie ein nasser Schal vom Körper hängen bzw. hochgeschleudert werden. Das heißt auch, dass die Bewegung für den SE nicht allzu ausladend sein wird. Nach Möglichkeit soll die gesamte Bewegung rund und gleichmäßig sein (siehe dann auch ad 0) ).
ad 3) Je nach Situation (Gelände, Geschwindigkeit, Art der gefahrenen Kurve) wird der Stock mehr oder weniger hart/fest eingesetzt und auch an einer anderen Stelle (relativ zum Fahrer): Bei geringem Tempo näher beim Ski und näher beim Schuh (dh. weiter weg von der Skispitze) als bei hohem. In einfacheren, schnellen Situationen wird man auch oft nur einen "schleifenden" SE machen, dh. den SE andeuten und dann erst ab etwa "Schuhhöhe" wirklich in den Schnee setzen (andernfalls würde die Stockspitze ja extrem schnell von "Skifahrergeschwindigkeit" auf 0 abgebremst werden (relativ zum Hang), wodurch der Stock und in weiterer Folge der Arm eine sehr ruckartige Bewegung erfahren, was einerseits blöd aussieht, andererseits aber auch fahrtechnisch Nachteile haben kann (Verdrehung der Schulterachse, im extremfall mit Bänderriss). Tendenziell spießt man ja mit dem Stock nicht unbedingt Müll auf, sondern setzt ihn (meistens!) eher sanft (bei einem *aggressiven* Kurzschwung, zB. auch in den Buckeln, kanns auch schon einmal anders sein).
ad 0) Die Vorbereitung des Stockeinsatzes trägt IMO viel zum "Bewegungsfluß" oder zum "flow" einer gesamten Fahrt bei und hat daher für das Gesamterscheinungsbild, das Gefühl für eine Fahrt und den Rhythmus eine sehr wichtige Rolle. Meiner Meinung nach kann man fast nicht früh genug damit beginnen, den nächsten Stockeinsatz mit einer langsamen, gleichmäßigen, runden Bewegung vorzubereiten, soll heißen: Schon knapp vor dem vorhergehenden Durchfahren der Falllinie (dh. knapp nachdem der andere SE ausgeführt wurde).
Jetzt noch zur "Auswirkungen" des SE: Ein falsch gemachter SE kann ganz leicht zu Bücke, Gegenrotation, Rücklage und vielem mehr führen, ich glaube das ist offensichtlich.
Martin