lange habe ich gegrübelt . . .

Hier könnt ihr eure eigenen Videos zeigen und die Community um Analyse oder Feedback bitten.
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lange habe ich gegrübelt . . .

Beitrag von newbie » 01.11.2008 22:06

. . . ob es sinnvoll ist, das folgende Video hier einzustellen.
Fazit: Wem es zu kurz / aussagelos / was-auch-immer ist möge es ignorieren.
Von allen anderen ist konstruktive Kritik willkommen :)

Video bei Google

Randbedingungen:
Es war wirklich so trüb, wie es auf dem Video aussieht. Dichte, tief hängende Wolken. Konturen waren praktisch nicht (oder erst im allerletzten Moment) zu sehen. Der berühmt-berüchtigte Blindflug. Die eigentlich rote, in diesem Abschnitt klar blaue Piste war gut griffig, aber auch schon etwas zerfahren.

Da bei solchem Wetter (wenigstens bei mir) keine übermäßige Freude beim Skifahren aufkommt habe ich meine Leih-Ski bereits am Tag zuvor abgegeben und war mit meinen SnowBlades unterwegs.

Ich freue mich auf eure Meinungen.


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Moorkuh
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Re: lange habe ich gegrübelt . . .

Beitrag von Moorkuh » 02.11.2008 01:22

Die Frage ist, was du eigentlich erreichen wolltest.
Ich vermute einmal: Carven über Körperlage (dh. ohne "Hüftknick"). Dazu ist zu sagen, dass das relativ schwierig ist und auch (meiner Meinung nach) deutlich höhere Geschwindigkeit benötigt, als du sie hier zeigst. Das heißt, unter den gegebenen Umständen (Hangneigung/Geschwindigkeit/Schneeverhältnisse/Sicht/Fahrkönnen) ist das nicht unbedingt die Fahrweise, die ich vorziehen würde ;)

Dadurch, dass du fast krampfhaft versuchst die Innenhand möglichst weit zum Schnee zu bewegen, kann man fast einen "negativ-Hüftknick" ausmachen, der deinen Aufkantwinkel noch kleiner macht als er durch die Ganzkörperinnenlage (ich würde hier klar von Innenlage sprechen!) eh schon ist. Zudem verlagert sich dadurch dein Gewicht auf das Innenbein (statt das Außenbein zu belasten), was zu einer überdeutlichen X-Beinstellung führt.

Zudem führt das "ich-will-in-den-Schnee-Greifen" auch dazu, dass dein Oberkörper sich verwindet, dh. deine Hüfte schaut etwa in Fahrtrichtung, dein Schultergürtel in die Kurveninnenseite, sodass dein Oberkörper andauernd unheimlich viel rotieren muß. Das führt dazu, dass die Fahrt wesentlich weniger flüßig wirkt als sie das tun könnte, aber auch dazu, dass der Aufkantwinkel noch weiter verringert wird, das X-Bein (ungleicher Aufkantwinkel!) verstärkt wird, ...

Alles in allem glaube ich, dass deine hier gezeigte Fahrweise auf diesem Niveau nicht bei sehr vielen Bedingungen funktionieren wird, weil du entweder zu langsam bist oder, wenns schneller wird (dh. auch der Schnee weniger griffig wird!), der Aufkantwinkel zu gering ist, um den entstehenden Kräften standhalten zu können.

Leider kenne ich keine andere deiner Fahrten, um dir sagen zu können, was du stattdessen probieren willst. Wenn du aber sozusagen an der "Ganzkörperkippfahrweise" festhalten willst, dann versuch, den Oberkörper nicht in die Kurveninnenseite zu verdrehen und auch nur soviel zu kippen, wie die Geschwindigkeit hergibt, dh. sodass du nicht am Innenski stehen mußt.

Angesichts der Tatsache, dass du auf Snowblades unterwegs bist, kanns nicht allzu viel Vor- oder Rücklage geben, um ein typisches Fehlerbild gleich auszuschließen ;)

Ich hoffe, dir weitergeholfen zu haben.

Martin

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Re: lange habe ich gegrübelt . . .

Beitrag von newbie » 02.11.2008 12:08

Hallo Martin,

vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast, dich so ausführlich mit dem Video zu beschäftigen.
Moorkuh hat geschrieben:Die Frage ist, was du eigentlich erreichen wolltest.
Ich vermute einmal: Carven über Körperlage (dh. ohne "Hüftknick"). Dazu ist zu sagen, dass das relativ schwierig ist und auch (meiner Meinung nach) deutlich höhere Geschwindigkeit benötigt, als du sie hier zeigst. Das heißt, unter den gegebenen Umständen (Hangneigung/Geschwindigkeit/Schneeverhältnisse/Sicht/Fahrkönnen) ist das nicht unbedingt die Fahrweise, die ich vorziehen würde ;)
Richtig erkannt und entspricht "im Prinzip" auch meiner Meinung dazu.
Leider hatte ich damals keine Gelegenheit für eine Demo-Fahrt unter "stimmigen" Bedingungen.
Das ist auch der Hauptgrund, warum ich mich fragte, ob ich diese "unstimmige" Fahrsituation hier posten soll.

X-Beinstellung: Ist auf dem Video klar zu sehen, habe ich zuvor selber nie so empfunden.
Verwindung des Oberkörpers: Ist mein typisches Problem (besonders in Linkskurven), wenn etwas "unvorhergesehenes" passiert. Das ist im Fall der Linkskurve direkt vor der Kamera wörtlich zu nehmen. Da war irgendetwas, was ich vorher nicht gesehen habe (Mulde, Schneehaufen, weiß nicht mehr genau) was mich leicht aus dem Gleichgewicht gebracht hat und schon bin ich am "rudern" :(
Moorkuh hat geschrieben:Alles in allem glaube ich, dass deine hier gezeigte Fahrweise auf diesem Niveau nicht bei sehr vielen Bedingungen funktionieren wird, weil du entweder zu langsam bist oder, wenns schneller wird (dh. auch der Schnee weniger griffig wird!), der Aufkantwinkel zu gering ist, um den entstehenden Kräften standhalten zu können.
Wenn's zu langsam für die Fahrweise ist fahr' ich normalerweise auch anders . . . war halt ein (leicht missglückter) Versuch, das auch unter den nicht wirklich passenden Bedingungen zu "erzwingen".
Wenn's schneller wird komm' ich damit (nach meinem Gefühl) erstaunlich gut klar - was durch ein weiteres Video zu beweisen/widerlegen wäre ;) Zu lockerer Schnee ist da eher ein Problem.
Allerdings: Wenn ich nicht das Gefühl hätte, dass meine Fahrtechnik verbesserungswürdig ist würde ich hier nix posten!
Moorkuh hat geschrieben:Leider kenne ich keine andere deiner Fahrten, um dir sagen zu können, was du stattdessen probieren willst. Wenn du aber sozusagen an der "Ganzkörperkippfahrweise" festhalten willst, dann versuch, den Oberkörper nicht in die Kurveninnenseite zu verdrehen und auch nur soviel zu kippen, wie die Geschwindigkeit hergibt, dh. sodass du nicht am Innenski stehen mußt.
Hast du vielleicht auch noch einen Tipp für eine Übung parat, wie ich diese, in meinem Kopf angekommene Erkenntnis (insbesondere: "nicht drehen"), dem restlichen Körper beibringe?
Moorkuh hat geschrieben:Angesichts der Tatsache, dass du auf Snowblades unterwegs bist, kanns nicht allzu viel Vor- oder Rücklage geben, um ein typisches Fehlerbild gleich auszuschließen ;)
Stimmt, kleine Vor-/Rücklagesünden bestrafen die Snowblades sofort . . .

Leider hatte ich die letzten Winter keine richtige Gelegenheit meine Fahrtechnik von kompetenten Leuten (=Skilehrer) begutachten und korrigieren zu lassen.
Deine Kritik bestärkt mich in der Absicht, mir in diesem Winter doch mal ein paar Tage dafür freizuschaufeln.

Auch andere(?) Meinungen zu dem Video nehme ich gerne an.


Vielen Dank,

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Re: lange habe ich gegrübelt . . .

Beitrag von urs » 02.11.2008 13:28

hallo newbie

martin hat das meiste schon gesagt, von meiner seite nur einige anmerkungen. zusätzlich zur x-bein-stellung hast du eine starke schrittstellung:
[ externes Bild ]

dies führt zu einer doppelten-verwindung: hüfte leicht nach aussen und oberkörper nach innen. zudem verlierst du zusätzlichen druck auf dem aussenski und hast praktisch keine möglichkeit, den aufkantwinkel über das knie zu variieren. das x-bein rührt m.e. daher, dass du das innenbein wie ein "stützrädchen" benutzt, aufgekantet könnte es dich aufgrund der fehlenden fliehkräfte nicht halten.
Moorkuh hat geschrieben:Die Frage ist, was du eigentlich erreichen wolltest.
Ich vermute einmal: Carven über Körperlage (dh. ohne "Hüftknick").
noch eine zusätzliche frage: ist "carven über lage" für dich eine von verschiedenen technik-varianten oder entspricht es eher deinem idealbild von carven? ich frage das, weil dieses fahren über lage ein weitverbreitetes bild ist, meist auch mit ähnlichen fehlerbildern, wie du sie zeigst. gekonnt ausgeführt sieht es spektakulär aus, verlangt aber auch entsprechende pistenbedingungen und hohe präzision in der fahrweise. meine vermutung ist, dass dieses "ideal" vom missverständnis herrührt, dass man sich beim carven nur in die kurve zu legen braucht und den rest macht die "servolenkung" der skies. bis zu einem gewissen grad funktioniert's ja auch. sollte dies bei dir zutreffen, empfehl ich dir, dich von diesem ideal zu trennen und dir ein breiteres technik-repertoire mit hüftknick etc. anzueignen.

um ruhe in den oberkörper zu bringen, kannst du z.b. versuchen, die hände hinten auf die gesässaussenseite zu legen oder skistöcke vorne quer halten, als wär's ein mtb-lenker. um die hüfte in fahrtrichtung zu halten, kannst du die stöcke an die hüfte halten und wie antennen nach vorne zeigen lassen. ihre richtung sollte nicht gross von der skirichtung abweichen.

gruss urs

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Re: lange habe ich gegrübelt . . .

Beitrag von newbie » 02.11.2008 14:38

Hallo Urs,
urs hat geschrieben:. . . dass du das innenbein wie ein "stützrädchen" benutzt . . .
Das ist genau der passende Begriff dafür.
urs hat geschrieben:
Moorkuh hat geschrieben:Die Frage ist, was du eigentlich erreichen wolltest.
Ich vermute einmal: Carven über Körperlage (dh. ohne "Hüftknick").
noch eine zusätzliche frage: ist "carven über lage" für dich eine von verschiedenen technik-varianten oder entspricht es eher deinem idealbild von carven?
Wenn ich so weiter drüber nachdenke dürfte genau das auch mit die Ursache meiner Probleme sein: Ich bin mir nicht ganz im klaren darüber, wie der von mit anvisierte Fahrstil ("carven über Lage") eigentlich zu erreichen ist. Hab mich einfach als Autodidakt rangetastet, ohne wirklich den Weg zu kennen.
Und das nach "klassischen" Anfängen und anschließend 5 Jahren Pause . . .

Etwas OT: Seit meinem "Wiedereinstieg" vor vier Jahren bin ich normalerweise mit irgendwelchen Leihski (die mich zunehmend nerven) unterwegs.
Jedes Jahr das gleiche Theater, den Leih-Leuten zu erklären, wie ich fahren kann und möchte. Und anschließend meist die Ernüchterung mit den geliehenen Ski: Die "Allround-Carver" (oder was mir als solches "verkauft" wurde) sind mir zu schwammig/träge, mit einem Elan Race SL (155) bin ich nur unter "bestimmten" Bedingungen klargekommen und hab mich häufig überfordert gefühlt.
Einzig auf einem Nordica Dobermann SC (150) und auf einem Stöckli Laser SC (156) hab ich mich auf anhieb wohl gefühlt und Spass gehabt.
Den Nordica Dobermann SC gibt's nicht mehr (afaik) und der Stöckli Laser SC ist mir als Nordlicht mit 6 Skitagen/Jahr zu teuer.
Nachdem hier im Forum so viel positives über den Edelwiser Swing zu lesen ist frage ich mich, ob der vielleicht auch "passend" wäre?
Mein letztjähriger Versuch, einen Testski zu leihen war leider nicht von Erfolg gekrönt und auf meine aktuelle Anfrage bei Edelwiser habe ich leider auch noch keine Antwort bekommen.
Ich bin 180cm groß / 80kg schwer und bevorzuge enge gecarvte Schwünge.
urs hat geschrieben:um ruhe in den oberkörper zu bringen, kannst du z.b. versuchen, die hände hinten auf die gesässaussenseite zu legen oder skistöcke vorne quer halten, als wär's ein mtb-lenker. um die hüfte in fahrtrichtung zu halten, kannst du die stöcke an die hüfte halten und wie antennen nach vorne zeigen lassen. ihre richtung sollte nicht gross von der skirichtung abweichen.
Das werd ich auf jeden Fall mal durchziehen.


Viele Dank für die Denk- und Übungs-Anregungen,

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Moorkuh
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Re: lange habe ich gegrübelt . . .

Beitrag von Moorkuh » 02.11.2008 18:45

Hi,
X-Beinstellung: Ist auf dem Video klar zu sehen, habe ich zuvor selber nie so empfunden.
Meine Eigenerfahrung zu dem Thema sagt mir, dass man selbst nicht glaubt, wie stark die X-Beine ausgeprägt sind (oder dass überhaupt welche da sind), noch dazu, wenn man -- wie ich -- eigentlich O-Beine hat. Da ist eigentlich in 100% der Fälle etwas Technisches nicht in Ordnung und je nachdem, was die Ursache ist, ist es schwerwiegender oder nicht, wichtig oder nicht, funktionell oder das Gegenteil, leicht wegzubekommen oder unaustilgbar.
Verwindung des Oberkörpers: Ist mein typisches Problem (besonders in Linkskurven), wenn etwas "unvorhergesehenes" passiert.
Kann sein, dass es nur bei solchen "Besonderhieten" vorkommt, mein Eindruck war aber eher, dass das ein generelles Problem ist, aber ich kanns freilich nicht mit Sicherheit sagen.
Moorkuh hat geschrieben:Wenn du aber sozusagen an der "Ganzkörperkippfahrweise" festhalten willst, dann versuch, den Oberkörper nicht in die Kurveninnenseite zu verdrehen (...)
Hast du vielleicht auch noch einen Tipp für eine Übung parat, wie ich diese, in meinem Kopf angekommene Erkenntnis (insbesondere: "nicht drehen"), dem restlichen Körper beibringe?
Versuch, mit dem Kopf immer in Fahrtrichtung zu schauen.
Ich muß allerdings zugeben, dass ich wenig Erfahrung im Lehren (und auch selbst Ausführen) solcher Fahrweisen habe, insofern hoffe ich, dass dir da jemand anders weiterhelfen kann.
Das Problem, das ich nämlich sehe ist, dass deine Schrittstellung auch sehr groß ist. Wenn ich dir jetzt den Tipp gebe, die zB. durch Zurückziehen des Innenbeines zu verkleinern, geht vielleicht auch deine Innenhüfte zurück und dann schaut dein OK selbst, wenn er unverwunden ist, in die Kurveninnenseite (deshalb hab ich das auch vorher nicht angesprochen ;) ). Versuch aktiv dran zu denken, dass deine Schultern normal zur Fahrtrichtung stehen sollten und dass du in Fahrtrichtung schaust (bei dieser Art des Kurvens). Ggf. kannst du zur Kontrolle einmal einen Stock nehmen und ihn mit der Oberseite des Griffes auf das Brustbein auflegen und nach vorne-oben schauen lassen, dh. er schaut immer genau in die Richtung der Schultergürtelnormale. Allerdings ist dabei Vorsicht geboten, einerseits solltest du niemanden damit treffen, andererseits solltest du dir selbst möglichst dabei nicht wehtun.

Martin

PS.: Ich rate dir, zuerst eine solide "konventionelle" Technik mit Hüftknick zu erlernen und automatisieren, damit zu spielen etc., und dann von der aus in die Richtung des Ganzkörperkippens zu gehen.

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Re: lange habe ich gegrübelt . . .

Beitrag von newbie » 02.11.2008 21:08

Hallo Martin,
Moorkuh hat geschrieben:Meine Eigenerfahrung zu dem Thema sagt mir, dass man selbst nicht glaubt, wie stark die X-Beine ausgeprägt sind (oder dass überhaupt welche da sind), noch dazu, wenn man -- wie ich -- eigentlich O-Beine hat.
:zs:
Moorkuh hat geschrieben:
Verwindung des Oberkörpers: Ist mein typisches Problem (besonders in Linkskurven), wenn etwas "unvorhergesehenes" passiert.
Kann sein, dass es nur bei solchen "Besonderhieten" vorkommt, mein Eindruck war aber eher, dass das ein generelles Problem ist, aber ich kanns freilich nicht mit Sicherheit sagen.
Na ja, auch wenn ich glaube, dass ich "normalerweise" nicht so fahre: So ganz große "Besonderheiten" sind auch wieder nicht nötig, damit ich so schluder. Von daher ist ein generelles Problem wohl zumindest latent vorhanden.
Moorkuh hat geschrieben:Das Problem, das ich nämlich sehe ist, dass deine Schrittstellung auch sehr groß ist. Wenn ich dir jetzt den Tipp gebe, die zB. durch Zurückziehen des Innenbeines zu verkleinern, geht vielleicht auch deine Innenhüfte zurück und dann schaut dein OK selbst, wenn er unverwunden ist, in die Kurveninnenseite (deshalb hab ich das auch vorher nicht angesprochen ;) ).

Mir wird immer klarer, dass mehrere unterschiedliche "Baustellen" sind.
Um so wichtiger wird es, dass ich mich mal ein, zwei Tage permanent objektiv kontrollieren und korrigieren lasse und dabei erstmal wieder ein Gespür dafür entwickle, wie es sich anfühlt wenn ich technisch (zumindest weitgehend) korrekt fahre.
Irgendwie fehlt mir dieser "Bezugspunkt".
Das möchte ich allerdings nur mit Skiern in Angriff nehmen, auf denen ich mich "wohlfühle". Hast du diesbezüglich eine Meinung zu der in meinem letzten Posting beschriebenen Auswahl?
Und hoffentlich kriege ich das bei meiner Finanzministerin durch . . .
Moorkuh hat geschrieben:PS.: Ich rate dir, zuerst eine solide "konventionelle" Technik mit Hüftknick zu erlernen und automatisieren, damit zu spielen etc., und dann von der aus in die Richtung des Ganzkörperkippens zu gehen.
Ich hatte erwartet, dass ich erstmal ein, zwei Schritte zurück gehen muss. Aber wirklich wieder rein in die konventionelle Technik? :cry:


Vielen Dank,

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Re: lange habe ich gegrübelt . . .

Beitrag von beate » 02.11.2008 22:19

Aber wirklich wieder rein in die konventionelle Technik?
NEIN!
Das hast du falsch verstanden!
Du fährst in dem Video die Kurven ausschließlich übers kippen des Körpers. Schau dir mal Uwes Technikerklärungen + die Videos an, da siehst du die Unterschiede Kurven über Lage = mittels kippen des Körpers oder mittels Hüft/Knieknick. Ich denke, dies hilft dir die Erkläurungen/Ausführungen zu deinem Video besser zu verstehen.
Ich versuche dir jetzt allgemein zu übersetzen, was Urs und Martin meinen:
Du bist mit der "Kipptechnik" sehr eingeschränkt! Es ist für Autodidakten fast immer die erste und vom Gefühl her die einfachste Möglichkeit eine Kurve zu fahren. Möchtest du mit dieser Technik aber carven, so wie Urs schrieb nach Idealbild, verlangt es sehr viel Feingefühl von der Dosierung (Körper, Kante, geschwindigkeit etc) und eine hohe Geschwindigkeit. Man ist also darauf angewiesen, dass sämtl Parameter, deine persönlichen wie auch die äußeren stimmen. Das schränkt dich sehr ein! Eine "Erweiterung" deiner technischen Möglichkeiten = das erlernen von anderen Bewegungen die dazu führen eine gecarvte Kurve zu fahren, ermöglichen dir Variationen.

Es macht auch in meinen Augen wenig Sinn, etwas mit "Gewalt" zu perfektionieren, was dich so einseitig Ski fahren lässt!
Mach deinen Skiunterricht nicht zu sehr am Material fest. Du bist schon auf einem guten Weg. Deine Möglichkeiten und deine Technik werden sich entwickeln. Ein Ski der mit dieser Technik, die du hier zeigst nicht funktioniert, ist vielleicht nach ein paar technischen Inputs für dich plötzlich ein "funktionierender" Ski!

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Re: lange habe ich gegrübelt . . .

Beitrag von Moorkuh » 02.11.2008 23:38

newbie hat geschrieben:Mir wird immer klarer, dass mehrere unterschiedliche "Baustellen" sind.
Jeder von uns hat zu jeder Zeit immer "mehrere skifahrerische Baustellen" offen (ich kenne niemanden hier im Forum persönlich und habe noch niemanden davon auf einer echte Piste skifahren gesehen, aber ich wette, selbst die oder der allerbeste unter ihnen hat verschiedene Baustellen, das ist ja gerade das schöne, dass man immer etwas hat um dran zu arbeiten ;) ).

So ist es auch bei dir.

Dazu kommt noch etwas, über das möglicherweise ein Missverständnis entstanden ist, das aber beate vielleicht eh schon ausgeräumt hat:
Das moderne Skifahren (=carving) besteht zu, sagen wir einmal, 90% nicht aus dieser Ganzkörperkippfahrweise (GK). Diese GK stellt eine zusätzliche Möglichkeit dar zu carven, die aber eigentlich relativ schwierig (und vielfältig) ist. Es gibt dafür, glaube ich, auch kaum richtige Richtlinien, wie es zB. für das "konventionelle Carven" in Form der verschiedenen nationalen Lehrpläne der Fall ist. (Jedenfalls kenne ich keine für Österreich.)
Um so wichtiger wird es, dass ich mich mal ein, zwei Tage permanent objektiv kontrollieren und korrigieren lasse und dabei erstmal wieder ein Gespür dafür entwickle, wie es sich anfühlt wenn ich technisch (zumindest weitgehend) korrekt fahre.
Irgendwie fehlt mir dieser "Bezugspunkt".
Das ist sicher eine sehr gute Idee!
In zwei Tagen wirst du zwar nicht (auch nicht weitgehend ;) ) korrekt fahren, aber du wirst wissen, worauf du zu achten hast, was du üben solltest und wo es hingehen sollte. Es geht nichts über einen guten Beobachter, der deine Fahrten sieht, sie mit dir sofort auf der Piste/im Lift diskutiert, vielleicht sogar einmal ein Video macht etc.
Dadurch lerne ich jedenfalls bei weitem am meisten.
Das möchte ich allerdings nur mit Skiern in Angriff nehmen, auf denen ich mich "wohlfühle". Hast du diesbezüglich eine Meinung zu der in meinem letzten Posting beschriebenen Auswahl?
Leider nicht; auf welchen Skiern du dich wohlfühlst, kann ich dir nicht sagen. Das hängt sehr von den körperlichen Gegebenheiten, den typischen Schneeverhältnissen, den Vorlieben beim Fahren etc. ab.
Ich fahre zB. überhaupt nicht (mehr) gerne mit Slalomcarvern, die einen Radius irgendwo bei 11 Metern haben (bis vor 2-3 Saisonen war das noch anders, meine diesbezügliche Vorliebe hat sich einfach verändert) und bevorzuge eher torsionssteife Ski.
Wie gesagt, das mußt du selbst ein wenig austesten, allerdings find ich genau das immer selbst sehr schwierig; ich kann nach einer Fahrt überhaupt noch nicht sagen, ob mir ein Ski gefällt oder nicht (außer jetzt vom design her ;) ).
Moorkuh hat geschrieben:PS.: Ich rate dir, zuerst eine solide "konventionelle" Technik mit Hüftknick zu erlernen und automatisieren, damit zu spielen etc., und dann von der aus in die Richtung des Ganzkörperkippens zu gehen.
Ich hatte erwartet, dass ich erstmal ein, zwei Schritte zurück gehen muss. Aber wirklich wieder rein in die konventionelle Technik? :cry:
Wie beate netterweise schon bemerkt hat, meine ich damit nicht "alte" Technik, sondern moderne Technik mit Hüftknick.
Schau dir zB. einmal folgende Videos an, so als Anregung:
http://www.youtube.com/watch?v=DvpPKXEufgQ
http://www.youtube.com/watch?v=LtMHcLgUFo4

Hier wird sehr modern mit Hüftknick gecarvt. (Das sind Beispiele sehr guter Skifahrer, in 2 Tagen wird man das nicht erreichen können) Vor allem im zweiten Video siehst du, wie hier das "Hüftknickfahren" in das "Ganzkörperkippen" übergeht ab einer gewissen Geschwindigkeit.

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Re: lange habe ich gegrübelt . . .

Beitrag von Martina » 03.11.2008 08:28

Meine Vorschreiber haben schon viel Sinnvolles geschrieben.
Anfügen möchte ich noch, dass man m.E. sieht, dass du a) die letzten Tage mit längeren Ski unterwegs warst und b)diese bei diesen Verhältnissen dir mehr entgegengekommen wären.
Damit will ich nicht sagen, dass du bei üblen Verhältnissen noch einen weiteren Tag hättest Ski leihen sollen, sondern dass ich denke, dass die Fahrweise nicht ganz das zeigt, was du normalerweise mit Ski fährst.
So ist z.B. die ausgeprägte Snowblade-"Stützrad"-Schrittposition typisch wenn man von längeren Skis auf Blades wechselt - man kippt zu früh zu stark in die Kurve. Grad wenn es dann noch Schneehaufen auf der Piste hat, ziehen die Blades nicht recht und man muss "das Stützrad ausfahren", damit man nicht umfällt.

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