urs hat geschrieben:ich möchte den begriff "taloffene haltung" veranschaulichen, da wir vermutlich nicht vom genau gleichen reden.(...)
in dieser aufnahme sieht man, wie der hintern leicht richtung hang und nicht in fahrtrichtung zeigt. dadurch wird das innere bein aus der fahrtrichtung gedreht und, weil der ski angehoben ist, zeigt er ebenfalls nicht sauber in die kurve.
Wir müßen hier zwei Dinge sauber trennen:
* Taloffene Position, wie sie im Lehrplan gemeint und von guten Fahrern gefahren wird (siehe gute Skilehrer oder auch sämtliche Rennläufer *aller* Nationen, jedenfalls im Normalfall).
* Taloffene Position in "deinem" Bild oder bei anderen nicht sauber gefahrenen Kurven.
Kurzum: In diesem Bild wird nicht sehr sauber (aber auch nicht schlecht, das soll man auch nicht unerwähnt lassen!) gefahren, dh. anhand dieses Bildes die taloffene Position schlechthin zu kritisieren ist nicht wirklich gut. (Was man kann ist, Fehler, die durch den Versuch, so zu fahren, provoziert werden, zu analysieren)
Ein Paar Dinge muß man vorausschicken: Es ist klar, dass bei höheren Geschwindigkeiten und daher stärkeren Kurvenlagen der Oberkörper mit in die Kurve gelegt werden muß und daher die Achsen durch Sprunggelenke und Knie nicht mehr parallel zur Hüftachse bzw. der Schulterachse sein können; das sieht man auch in diesem Bild.
Weiters ist klar, dass das Hüftgelenk ein Nussgelenk, dh. ein Kugelgelenk ist und daher Rotationen in alle Richtungen (allerdings freilich nicht homogen) zuläßt.
Was heißt das für das Bild?
Die Annahme, dass die "Richtung" der Hüfte (des Po) gleich der Richtung des Oberschenkels (in diesem Fall: Dem des Innenbeins) ist, ist nicht korrekt; bedingt durch die Gelenksform kann hier das Innenbein noch erheblich ins Kurveninnere gedrückt und damit die X-Bein-Stellung unterdrückt werden. (Sollte das nicht möglich sein, vermute ich, dass die Schrittstellung zu groß ist, wodurch man diese Bewegungsfreiheit sperrt; allerdings glaube ich das gar nicht, wenn ich mir den wegstobenden Schnee anschaue). Dh. ich glaube nicht, dass die taloffene Stellung automatisch zu X-Beinen führt, vor allem auch deshalb, weil ich unzählige Gegenbeispiele kenne. ;)
Hier zB. findet man ganz gute Beispiele:
http://www.skichannel.ne.jp/ugokusj/0412/index.html
(es ist für mich nicht klar ersichtlich, ob bei deinem Bild nicht sogar die Hüfte zu taloffen ist, ich hätte den Eindruck, aber aufgrund der Perspektive ist das wirklich schwierig zu sagen)
Man kann aber sehr leicht im Stand (und im Trockenen) damit herumspielen.
selbst im folgenden bild, wo die skies parallel geführt werden, entsteht eine leichte "x-bein"-stellung und die möglichkeiten des aufkantens werden begrenzt.
(...)
Verzeih, aber weil dieser Fahrer taloffen fährt und X-Beine macht heißt das nicht, dass taloffenes Fahren zu X-Beinen führt. Ich könnte auch sagen, es liegt an der Skimarke oder der roten Jacke.
Da ich aber sehr viele (gute) Fahrer kenne, die rote Jacken haben, Atomic fahren oder taloffen fahren, aber keine X-Bein-Stellung aufweisen, nehme ich an, dass der Grund woanders liegt.
Erfahrungsgemäß liegen X-Beine an 3 Dingen:
1) Zu große Schrittstellung und/oder
2) Nicht genug (gar nicht?) nach innen gedrücktes Innenknie (dh. zu passives/"faules" Innenbein)
3) Gegenrotation des Oberkörpers.
bei diesem bild von marc berthod zeigt die hüfte praktisch in fahrtrichtung, der hintern verdreht sich nicht gegen den hang.
(...)
Dieses Bild ist extrem schwierig zu beurteilen; ich würde sagen:
* Die Skier kommen genau auf die Kamera zu (einen Hauch rechts der Kamera vielleicht, aus ihrer Perspektive)
* Der OK schaut (von der Kamera aus gesehen) links an uns vorbei
Würdest du dem zustimmen?
Aber ich weiß nicht einmal, wie er das Tor "erwischt" hat, dh. wenn er spät dran war, dann ist er noch vor der Falllinie; ist er rechtzeitig dran, hat er die Falllinie bereits überfahren. Ich kann grade nicht sehr viel damit anfangen.
Martin