Schrittwechsel 2.0

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elypsis
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Re: Schrittwechsel 2.0

Beitrag von elypsis » 19.10.2016 21:35

Je steiler der Hang ist, desto größer wird die Schrittweite, denn anders lassen sich beide Ski nicht gleichmäßig aufkanten!

Der angesprochene Wenzel König lehrt die Schwungeinleigung über die komplette Gewichtsverlagerung auf den Außenski, wobei der Innenski sogar angehoben werden soll, um so die volle Belastung des Außenskis zu erreichen.
http://www.alpsports.net/onlineshop/leh ... -telemark/

In der Leseprobe zu seinem Buch "Koordinative Fähigkeiten im Skisport" wird das entsprechend angerissen. Auf Seite 55 wird die Schwungauslösung mit einer deutlich vergrößerten Schrittweite beim Riesenslalom dargestellt. Letztendlich wird jedoch eine parallele Skispitzenführen kaum praktikabel sein.
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gerho10
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Re: Schrittwechsel 2.0

Beitrag von gerho10 » 27.10.2016 10:52

hi,
auf S 55 ist in meiner Ausgabe die Schwungverkürzung durch Andriften im RTL dargestellt. Anyhow, mir wurde sehr glaubhaft vermittelt: Aussenski ist Chefe und Schrittstellung is nix gut, weil Innenski zu dominant...aber jeder wie er will und glaubt :wink:

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Re: Schrittwechsel 2.0

Beitrag von NeusserGletscher » 27.10.2016 22:27

gerho10 hat geschrieben:aber jeder wie er will und glaubt :wink:
Manchmal erscheint es mir auch so, dass im Lehrwesen Glaubensfragen ein höherer Stellenwert eingeräumt wird als prakischen Erfahrungen. Witzig wirds dann, wenn diejenigen, die einem über Jahrzehnte A gepredigt und B verteufelt haben, plötzlich genau anders herum argumentieren, weil der Lehrplan entsprechend geändert wurde. Das ist halt wie mit Abgeordneten und Journalisten. Die plappern meist auch nur wieder, was die Parteispitzen vorgeben. Selber zu denken ist nicht nur anstrengend sondern oft auch unbequem. :D
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Re: Schrittwechsel 2.0

Beitrag von elypsis » 28.10.2016 09:56

NeusserGletscher hat geschrieben:Manchmal erscheint es mir auch so, dass im Lehrwesen Glaubensfragen ein höherer Stellenwert eingeräumt wird als praktischen Erfahrungen.
Womit wir wieder am Ausgangspunkt dieser Diskussion angekommen sind ... Vielleicht besser, Lehrbücher winterfest machen, Kopfkino ausschalten, Ski und Ausrüstung präparieren und ab auf die Bretter, um der Theorie die Praxis folgen zu lassen!

:D


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Re: Schrittwechsel 2.0

Beitrag von gerho10 » 28.10.2016 11:21

wir sind ab morgen für 1 Woche am Kitzsteinhorn 8)

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Re: Schrittwechsel 2.0

Beitrag von bergsee » 02.12.2017 16:50

Die notwendige Ski-Annäherung ist nicht erst zum Richtungs-(Kanten-)Wechsel erforderlich sondern schon vorher - um das aus topografisch/anatomischen Gründen (ist beim Telemarken nicht der Fall (Ferse frei, der Außen-Ski ist vorn)) sowie das durch die Steuerungs-Dreharbeit entstehende Zurückbleiben der Körperaußenseite (größere Trägheit) zu kompensieren. Denn in dieser Schrittstellung ist das für den sicheren Halt bis zum Bogenende (stetige Verkürzung des Radius) auch bei eisiger Aufstandsfläche unerlässliche konsequente (ein-deutig belastete!) Aufkanten des bogenäußeren Ski blockiert. Durch diese Aktion stellen sich im Idealfall unmittelbar vor Einleitung der Richtungsänderung alle 3 Bein- und die Schulterachse parallel zueinander (neutral) ein. Dieser Aspekt gilt jedoch nur ab mittleren Bogenradien, wenn also die Richtungsänderung hauptsächlich der Taillierung überlassen wird.
Es geht daher nicht um ein Vorverlegen des KSP durch den einen oder anderen Ski i.S. einer Kraftentfaltung in Fahrtrichtung sondern um eine Rotation der Beckenachse um die Körper-Längsachse – d.h., es ergibt sich aus biomechanischen Gründen eine Relativbewegung beider Ski zueinander (denn beide stehen quasi reibungsfrei auf dem Grund), egal, auf welcher Seite Muskeln gefühlt betätigt werden.
hjo
ein dummer mensch macht zu allem eine bemerkung - ein kluger bemerkt alles (hh)

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