Komisches Interview über Kinder und Skifahren vom BSV-Chef?

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axisofjustice
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Komisches Interview über Kinder und Skifahren vom BSV-Chef?

Beitrag von axisofjustice » 04.12.2011 11:26

http://www.zeit.de/reisen/2010-12/kolumne-skikurs

Ich hab Klaus Rambach auf einer Fortbildung in Garmisch mal getroffen und kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass manche Sachen so geäußert wurden, wie hier (verkürzt?!) wiedergegeben.
Brille: Sonnenbrille nicht vergessen!
Die vom letzten Strandurlaub mit schön viel Zugluft links und rechts? :o
Helme: Es gibt spezielle Skihelme, viele Eltern setzen ihren Kindern aber auch einfach den Fahrradhelm auf.
...was ja Fakt ist. Aber das Ganze wird kommentarlos stehengelassen, so dass man meinen könnte: "ist also auch ok".
in der Regel gilt: Mit Kindern, besonders mit kleinen, ist es besser, zu Beginn des Jahres zu fahren. Dann ist der Schnee meist weicher, weniger vereist; außerdem ist es wärmer
Zu Beginn der Saison (Dezember) bzw. des Jahres (Januar) ist es wärmer? :lol: Oder war das einfach viel zu ungenau ausgedrückt ein Verweis auf die Monate März-April? :roll:
Übrigens: Anfängern fällt das Fahren auf den neuen Carving-Ski deutlich leichter.
No shit, sherlock. Wie man angesichts einer vollständig abgeschlossenen Carving-Revolution aber immer noch von "den neuen Carving-Ski" sprechen kann, erschließt sich mir nicht. Wäre es nicht langsam mal Zeit, diese blöde Bezeichnung zu vergessen und grundsätzlich von "Ski" zu sprechen, egal ob stark oder schwach tailliert?
Selbst die alten Ski auf dem Dachboden sind doch inzwischen vermehrt Carving-Ski.



Würde mich mal interessieren, was ihr dazu zu sagen habt. Und ob ihr euch die Kommentare erklären könnt. :)
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skifossil
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Re: Komisches Interview über Kinder und Skifahren vom BSV-Ch

Beitrag von skifossil » 04.12.2011 11:47

Meine will immer Rindersteak und Orangensaft ... hoffentlich schadet das nicht beim Skifahren. :D

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Re: Komisches Interview über Kinder und Skifahren vom BSV-Ch

Beitrag von Badga » 05.12.2011 09:17

Ich denke so etwas kommt zusammen, wenn ein Redakteur ohne Ahnung aus einem Interview solch ein ABC zusammenstellt. Zwischen dem Interview und dem was daraus wird liegen dann manchmal Welten. Ich habe das schon öfter erlebt, wenn auch bei kleineren Artikeln in der regionalen Zeitung.
Hätte ich es von alleine gefunden und gelesen, hätte ich es aber auch komisch gefunden, besonders die Sache mit dem Helm.

MfG Oli

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Re: Komisches Interview über Kinder und Skifahren vom BSV-Ch

Beitrag von goodie_1401 » 05.12.2011 12:55

Ok, dann stelle ich aber mal ganz Ketzerisch die Frage, warum man für jeden Sport nen separaten Helm haben sollte.

Klar sollen die Kinder nicht frieren aber wo sonst ist der Vorteil von separaten Skielmen? Fürs Fahrrad gibts einen, fürs Skifahren einen anderen, die Skateboarder haben einen eigenen... gehts nicht schlussendlich immer um das Gleiche?
Ergo: lieber einen Fahrradhelm als keinen, oder?

Gruß Petra,
die für ihren Sohn einen Skihelm leihen wird.

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Herbert Züst
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Re: Komisches Interview über Kinder und Skifahren vom BSV-Ch

Beitrag von Herbert Züst » 05.12.2011 13:05

Genau das habe ich mich auch schon gefragt. Meine Nichte hat einen Helm für's:
Skifahren, Boarden,Skiuntericht, Klettern,Velofahren, Rollerfahren, Eisokey, Eishokey Goalie,Reiten und Canyoning. Da könnte man sicher einiges kombinieren, aber die Helmindustrie muss auch gelebt haben.

Gruss Herbert

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axisofjustice
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Re: Komisches Interview über Kinder und Skifahren vom BSV-Ch

Beitrag von axisofjustice » 05.12.2011 13:26

goodie_1401 hat geschrieben: Klar sollen die Kinder nicht frieren aber wo sonst ist der Vorteil von separaten Skielmen?
Ist das nicht Vorteil genug? :o

Die Diskussion gab es hier schonmal, ich stelle mal eine sehr gute Antwort rein: viewtopic.php?f=36&t=6877&start=37
Ergo: lieber einen Fahrradhelm als keinen, oder?
Lieber eine Unterhose als gar keine Skihose? ;)
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axisofjustice
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Re: Komisches Interview über Kinder und Skifahren vom BSV-Ch

Beitrag von axisofjustice » 05.12.2011 13:30

Herbert Züst hat geschrieben:Genau das habe ich mich auch schon gefragt. Meine Nichte hat einen Helm für's:
Skifahren, Boarden,Skiuntericht, Klettern,Velofahren, Rollerfahren, Eisokey, Eishokey Goalie,Reiten und Canyoning. Da könnte man sicher einiges kombinieren, aber die Helmindustrie muss auch gelebt haben.

Gruss Herbert
Gut, das ließe sich aber mit ein bisschen eigenem Willen auch kombinieren. Skifahrer und Boarder (+ "Skiunterricht") können freilich den gleichen Helm nutzen. Auch Kletterer können auf Snowboardhelme zurückgreifen. Rollerfahrer auch. Fahrradfahrer auch, wenn es sich z.B. um BMX oder ähnliches handelt.

Beispiel: http://www.snowkidz.de/Sports-World/Sno ... -pink.html?
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Re: Komisches Interview über Kinder und Skifahren vom BSV-Ch

Beitrag von Martina » 05.12.2011 14:39

Helme sind nach bestimmten Sicherheitsvorschriften konzipiert, die genau auf eine bestimmte Sportart zugeschnitten sind. Häufig geht es dann um Versicherungsfragen: Damit jemand Versicherungsleistunen in Anspruch nehmen kann, muss er "adäquat" geschützt sein. Nun wird es von Versicherungen gerne so ausgelegt, dass ein nicht genau für die Sportart konzipierter Helm kein "adäquater" Schutz bietet.

Z.B. bei Reitlagern ist es oft so, dass Durchführenden dafür verantwortlich sind, dass die Teilnehmer (Kinder) "adäquate" Schutzkleidung tragen. Deshalb ist es dort dann Vorschrift, einen Reithelm mitzubringen. Im normalen Reitunterricht sind die Eltern dafür verantwortlich, dass die Kinder "adäquat" geschützt zur Stunde kommen. Offenbar wird den Eltern weniger zugemutet als den "Profis" - dort ist ein Velohelm ok.
Das finde ich nun eine komische Regelung, aber als "Durchführender" kann man sie nur einfach befolgen.
In England musste ich letzten Frühling einen Helm leihen, weil meiner nicht den dortigen Sicherheitsbestimmungen entsprach. Falle ich in GB anders vom Pferd als in der CH?

Beim Skiunterricht sind auch die Eltern für die Versicherung zuständig (abgesehen Haftpflicht, fahrlässiges Verhalten des Unterrichtenden). Eine Helmpflicht (bezüglich Versicherungsleistungen) gibt es nicht, deshalb "darf" man auch einen Fahrradhelm tragen.

Bemerkung am Rande: Wichtiger als ein Helm, der exakt zur Sportart passt, ist, dass der Helm sehr gut angepasst und ordentlich angezogen wird!
So, wie Kinder ihre Fahrradhelme oft tragen, könnte man sie in dem meisten Fällen auch weglassen. Ein zu weiter Helm mit einem total lockeren Kinnriemen stranguliert einem eher, als dass er einem schützt. Auch dicke Mützen unter Helme sind blödsinn, sinnvoll sind "Öhrchen", flache Stirnbänder, Helmmützen.

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Re: Komisches Interview über Kinder und Skifahren vom BSV-Ch

Beitrag von Poldy » 05.12.2011 15:18

die Wirkung der Frage,ob Schutzeinrichtungen verwendet wurden auf die Frage, ob eine Versicherungsleistung gezahlt, zum Teil gezahlt oder verweigert werden muss bzw. kann ist vielschichtig. Das darzustellen, würde den Rahmen eines Skiforums sicher sprengen. Insbesondere die Frage, ob ein eigener Anspruch gegen den Haftpflichtversicheres eines anderen ( des "Schädigers" ) darunter leidet, dass man selbst keinen Helm getragen hat, ist schon kürzlich im Bereich des Staßenverkehrs für einen nicht helmtragenden Rennradfahrer durch ein deutsches Gericht bejaht worden. Dem nach dem eigentlichen Unfallhergang grundsätzlich "schuldlosen" Radler wurde durch das Gericht aufgrund des fehlenden Helms eine Mithaftung zugeschrieben ( sein Schadensersatz/Schmerzensgeld wurde also gekürzt ). Bemerkenswert und auch hinsichtlich einer dahingehenden Zukunftspronose nicht ganz ohne Auswirkung auf Skiunfälle, wie ich finde.
Gruss Poldy

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Re: Komisches Interview über Kinder und Skifahren vom BSV-Ch

Beitrag von Badga » 05.12.2011 15:57

Vielleicht mal anders gefragt...
Wer würde von euch beim Skifahren seinen Fahrradhelm aufsetzen? Ich meinen sicher nicht, denn das wäre garantiert a****kalt. Mütze drunter finde ich unbequem (schon beim radeln im Winter probiert) und ein Buff-Tuch oder ähnliches mag bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch gehen, wirds kälter ists schon wieder ein Behelf. Die meisten Fahrradhelme sind heute wirklich gut belüftet (War zu meiner Grundschulzeit noch anders, die sahen damals den heutigen Skaterhelmen von den Öffnungen deutlich ähnlicher als heutigen Fahrradhelmen) und erzeugen teils eine richtige Sogwirkung.
Und wenn mir das als Erwachsenem, der sich frei entscheidet schon zu viel Kompromiss in Sachen Bequemlichkeit und Kopfklima ist, würde ich das einem Kind erst recht nicht antun wollen. Die allermeisten Kinder reagieren da sicher emotionaler als ein Erwachsener :wink: . Wer seinen Kindern das skifahren näher bringen möchte sollte an den paar Euros nicht sparen. Man bekommt Helme schon ab ca. 25€. Ich probiere solche Günstighelme auch gerne mal auf, einfach um mir ein Bild zu machen, und da habe ich auch schon welche gefunden die mir gut passten, und ich denke das geht nicht nur mir so. Und auch wenn man das erste Mal unterwegs ist, zum ausprobieren, gibt es im Skiverleih garantiert auch einen Helm zu leihen, der schützt, warm ist, und passt.

MfG Oli

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