Re: Neues lehrplan frage
Verfasst: 30.11.2009 10:03
"roter Faden der Skitechnik" - mit den gleichen Bewegungsmustern durch alle Formen:
Ich glaube, ein elementarer Unterschied in den Lehrplänen AU/CH ist der, dass in der Schweiz generell nicht präzise vorgeschrieben wird, mit welchen Bewegungen eine Fahrform gefahren werden muss.
Fahrformen werden darüber definiert, was die Ski machen: z.B. Kurzschwingen: Kurze, rhythmische Schwünge mit Tempokontrolle unter Ausnutzung der Skitaillierung (bitte nagelt mich nicht auf die Definition fest).
Zur Ausfürung werden "Kernbewegungen" benannt. Das sind "Bewegungsmodule". Diese werden nach und nach gelehrt und können dann für jede gewünschte Form im Baukastenprinzip zusammengesetzt werden.
Grundsätzlich kann die Form dann gefahren werden, wie man mag. Die Idee ist, dass der Skilehrer herausfindet, was für den einzelnen Lernenden am besten funktioniert. Das ist eine schwierige, aber sinnvolle Aufgabe!
Faktisch ist es aber so, dass in den Prüfungen bestimmte Elemente verlangt werden (wie Urs es z.B. beschrieben hat), die sich als sinnvoll und funktionell erwiesen haben.
Durch dieses System ist die Entwicklung aber flexibel (d.h. es kann immer angepasst werden, an neues Material, neue Erkenntnisse) und auch die Skilehrer schiessen sich nicht so auf eine einzige Bewegungsvariante ein - auch wenn sie natürlich viel schimpfen, dass sie im Voraus nicht wissen, wie die Form dann in der Prüfung gefahren werden muss.
Zum Drehen:
Das Kurven fahren im Pflug mittels Drehen hat sich über die Jahre sehr bewährt. Es fällt praktisch allen Anfängern am leichtesten.
Wie Urs schreibt, in den letzten Jahren macht man die Bewegung mehr aus einer Dreh-Streckbewegung das Aussenbeins heraus, welche auch ein Aufkanten des Aussenskis bewirkt.
Anfangs Carvingzeit ist man hier sehr oberköperbetont vorgegangen, was zu den erwähnten Überdrehtendenzen geführt hat.
Bei mir im Unterricht probiere ich immer aus, was für den Lernenden am besten geht. Sie machen letzendlich alle in etwa dasselbe, aber die Bewegungsvorstellung unterscheidet sich: für den einen ist die Anweisung: Schau dorthin, wo du hinfahren willst! völlig ausreichend und er fährt schöne Kurven mit wenig Bewegung. Ein anderer schraubt dann den Oberkörper fast einmal rundherum und die Ski fahren immer noch gradaus - da hilft es vielleicht, das Augenmerk mehr auf die Bewegung des Fusses im Schuh zu richten.
Zum Vororienteren - die Fragen von LL:
Die Hüfte wird bei der Auslösung leicht vororientiert - gleichzeitig mit dem Verschieben des KSP über die Ski. Spätestens ab Fallinie ist die Hüfte wieder begleitend, d.h. in Fahrtrichtung ausgerichtet.
Dieses Drehen ist aber keine isolierte Bewegung, sondern erfolgt gleichzeitig mit dem Kippen und dem Strecken des Bergbeines.
Generell lässt sich sagen, dass je höher die Fahrform, desto geringer wird die Drehbewegung. Es ist jedoch eine Bewegung, mit der man auch spielen kann: Eine Kurve mehr zumachen mittels bewusstem überdrehen, eine Kurve weiter machen mittels abstoppen der Drehbewegung etc.
Zum Kurzschwingen:
Wie ich weiter oben schon geschrieben habe: Ist der Rumpf talwärts gerichtet, dann ist die Hüfte anfangs Kurve ja an sich bereits "vororientiert" und dieser Impuls fällt weg.
Es wurde aber auch ein KS mit stärkerem Mitgehen der Hüfte propagiert (ich weiss nicht, ob es immer noch so ist). Bleibt die Hüfte nicht fix talorientiert, sondern dreht leicht mit, dann kann man Anfangs Kurve einen netten Impuls aus der Hüfte geben.
Es stimmt, ich mach das im Video nicht, aber es ist eine sehr schöne Fahrweise, gibt ein tolles dynamisches Gefühl, funktioniert aber nur beschränkt, wenn es sehr steil und eisig ist. Das ist zumindest meine Einschätzung.
Ich glaube, ein elementarer Unterschied in den Lehrplänen AU/CH ist der, dass in der Schweiz generell nicht präzise vorgeschrieben wird, mit welchen Bewegungen eine Fahrform gefahren werden muss.
Fahrformen werden darüber definiert, was die Ski machen: z.B. Kurzschwingen: Kurze, rhythmische Schwünge mit Tempokontrolle unter Ausnutzung der Skitaillierung (bitte nagelt mich nicht auf die Definition fest).
Zur Ausfürung werden "Kernbewegungen" benannt. Das sind "Bewegungsmodule". Diese werden nach und nach gelehrt und können dann für jede gewünschte Form im Baukastenprinzip zusammengesetzt werden.
Grundsätzlich kann die Form dann gefahren werden, wie man mag. Die Idee ist, dass der Skilehrer herausfindet, was für den einzelnen Lernenden am besten funktioniert. Das ist eine schwierige, aber sinnvolle Aufgabe!
Faktisch ist es aber so, dass in den Prüfungen bestimmte Elemente verlangt werden (wie Urs es z.B. beschrieben hat), die sich als sinnvoll und funktionell erwiesen haben.
Durch dieses System ist die Entwicklung aber flexibel (d.h. es kann immer angepasst werden, an neues Material, neue Erkenntnisse) und auch die Skilehrer schiessen sich nicht so auf eine einzige Bewegungsvariante ein - auch wenn sie natürlich viel schimpfen, dass sie im Voraus nicht wissen, wie die Form dann in der Prüfung gefahren werden muss.
Zum Drehen:
Das Kurven fahren im Pflug mittels Drehen hat sich über die Jahre sehr bewährt. Es fällt praktisch allen Anfängern am leichtesten.
Wie Urs schreibt, in den letzten Jahren macht man die Bewegung mehr aus einer Dreh-Streckbewegung das Aussenbeins heraus, welche auch ein Aufkanten des Aussenskis bewirkt.
Anfangs Carvingzeit ist man hier sehr oberköperbetont vorgegangen, was zu den erwähnten Überdrehtendenzen geführt hat.
Bei mir im Unterricht probiere ich immer aus, was für den Lernenden am besten geht. Sie machen letzendlich alle in etwa dasselbe, aber die Bewegungsvorstellung unterscheidet sich: für den einen ist die Anweisung: Schau dorthin, wo du hinfahren willst! völlig ausreichend und er fährt schöne Kurven mit wenig Bewegung. Ein anderer schraubt dann den Oberkörper fast einmal rundherum und die Ski fahren immer noch gradaus - da hilft es vielleicht, das Augenmerk mehr auf die Bewegung des Fusses im Schuh zu richten.
Zum Vororienteren - die Fragen von LL:
Die Hüfte wird bei der Auslösung leicht vororientiert - gleichzeitig mit dem Verschieben des KSP über die Ski. Spätestens ab Fallinie ist die Hüfte wieder begleitend, d.h. in Fahrtrichtung ausgerichtet.
Dieses Drehen ist aber keine isolierte Bewegung, sondern erfolgt gleichzeitig mit dem Kippen und dem Strecken des Bergbeines.
Generell lässt sich sagen, dass je höher die Fahrform, desto geringer wird die Drehbewegung. Es ist jedoch eine Bewegung, mit der man auch spielen kann: Eine Kurve mehr zumachen mittels bewusstem überdrehen, eine Kurve weiter machen mittels abstoppen der Drehbewegung etc.
Zum Kurzschwingen:
Wie ich weiter oben schon geschrieben habe: Ist der Rumpf talwärts gerichtet, dann ist die Hüfte anfangs Kurve ja an sich bereits "vororientiert" und dieser Impuls fällt weg.
Es wurde aber auch ein KS mit stärkerem Mitgehen der Hüfte propagiert (ich weiss nicht, ob es immer noch so ist). Bleibt die Hüfte nicht fix talorientiert, sondern dreht leicht mit, dann kann man Anfangs Kurve einen netten Impuls aus der Hüfte geben.
Es stimmt, ich mach das im Video nicht, aber es ist eine sehr schöne Fahrweise, gibt ein tolles dynamisches Gefühl, funktioniert aber nur beschränkt, wenn es sehr steil und eisig ist. Das ist zumindest meine Einschätzung.