DSV-Lawinen..."Qualifikation" nötig?

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nicola
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Re: DSV-Lawinen..."Qualifikation" nötig?

Beitrag von nicola » 28.08.2008 11:56

ich möchte schon etwas festhalten hier - wahrscheinlich ist es den meisten mit geländeerfahrung auch klar - es geht bei der führung von gruppen nicht nur um eine fundierte kenntnis in lawinenkunde, sondern um sehr viele andere sicherheitsaspekte. und noch etwas; im falle eines verfahrens wird immer ein sachverständigen gutachten zur urteilsfindung herangezogen. es gibt gutachter, die munters methode zwar anerkennen aber oft auch nur eine kombination von mehreren methoden als sorgfältig bezeichnen. also alleine die berufung auf 3x3 könnte unter umständen nicht ausreichen.
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Re: DSV-Lawinen..."Qualifikation" nötig?

Beitrag von LincolnLoop » 28.08.2008 13:35

beate hat geschrieben:
der Schweiz machen, wenn Du willst.
Zulassung erst ab Stufe 2 in der SL Ausbildung also ähnlich wie in D
Ja, war nur ein Vorschlag. Ich bin in dem Thema "Was gilt alles als anerkannt?" auch nicht so bewandert. Vielleicht kann man sich sowas auch außerhalb von Skilehrverbänden holen?
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Re: DSV-Lawinen..."Qualifikation" nötig?

Beitrag von nicola » 28.08.2008 15:50

LincolnLoop hat geschrieben:Ich bin in dem Thema "Was gilt alles als anerkannt?" auch nicht so bewandert. Vielleicht kann man sich sowas auch außerhalb von Skilehrverbänden holen?
offiziell anerkannt sind in der regel bei berg- und skiführerischen aktivitäten alle ausbildungen, die mit einem von der gesetzgebung anerkannten diplom abschliessen. in österreich sind das alpinausbildungen für das lehramt, das bundesheer, die gendarmerie und von den skilehrer und bergführerverbänden durchgeführte und geprüfte ausbildungen. daneben gibt es auch den skitouren instruktor (keine berechtigung für gletscher) und skihochtouren instruktor (berechtigung für gletscher), den der skiverband anbietet. alle anerkannten prüfungen werden von einer staatlich anerkannten prüfungskommission abgenommen.
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Re: DSV-Lawinen..."Qualifikation" nötig?

Beitrag von Marius » 28.08.2008 17:37

@nicola: die meisten systeme und rechenverfahren haben ja eh 3*3 als basis, und bauen auf der ERM auf, sind nur etwas bunter ausgestaltet. http://www.av-snowcard.de/ , http://www.powderguide.com/checkliste.php etc.

oder meintest du dass im falles des falles noch andere dinge berücksichtigt werden ?
(erfahrung, meth. kenntnisse...)


generell wird an den 2 tage eh nur in mir bekanntem gelände gefahren. der limitierenden faktor wird sowieso höchstwahrscheinlich nicht die lawinengefahr/ steilheit, sondern die skifahrerischen fähigkeiten der teilnehmer sein :wink:

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Re: DSV-Lawinen..."Qualifikation" nötig?

Beitrag von LincolnLoop » 28.08.2008 18:10

nicola hat geschrieben:offiziell anerkannt sind in der regel bei berg- und skiführerischen aktivitäten alle ausbildungen, die mit einem von der gesetzgebung anerkannten diplom abschliessen.
Das ist eh klar, aber soweit wollen wir ja in diesem Fall gar nicht, oder?
Marius hat geschrieben:der limitierenden faktor wird sowieso höchstwahrscheinlich nicht die lawinengefahr/ steilheit, sondern die skifahrerischen fähigkeiten der teilnehmer sein
Ja, sicher... :roll: ...nachdem ich in Hochfügen (also genau im LG-Gebiet) schon 3x Gruppen gesehen (und einmal mit ausgraben) durfte, die die Lawinengefahr auch nicht als limitierenden Faktor angesehen haben, kann ich diese These nicht unbedingt bestätigen.
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Re: DSV-Lawinen..."Qualifikation" nötig?

Beitrag von nicola » 28.08.2008 19:29

Marius hat geschrieben:oder meintest du dass im falles des falles noch andere dinge berücksichtigt werden ?
(erfahrung, meth. kenntnisse...)
"stop or go" oder die reduktionsmethode nach munter etc. anzuwenden, können für den sorgfältig arbeitenden skiführer eine entscheidungshilfe sein, müssen es aber aus sicht der justiz nicht. das bedeutet, dass auch das "situative", erfahrungsorientierte entscheiden, einem strategischen entscheiden nicht nachzustehen hat. das ist momentan in AT noch status quo.

was mit bestimmter sicherheit immer hinterfragt wird, ist die verletzung der sorgfaltspflicht – insbesondere welche informationen hatte der führer und welche hätte er einholen müssen, was hat er aus den informationen für schlüsse gezogen etc. einem geprüften skiführer wird dabei in der regel die erfahrungsorientierte entscheidungsfreiheit helfen, ein nicht geprüfter führer, dem in der entscheidung zum befahren eines hangs nach reduktionsmethode etc. ein fehler und damit ein lawinenunfall passiert hat dagegen wenig in der hand.
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Re: DSV-Lawinen..."Qualifikation" nötig?

Beitrag von Marius » 29.08.2008 09:51

@lincoln: gesehen hab ich auch schon viel. :roll: kullernde großgruppen in nach prm gefährlichem gelände, followme's die trotz warnung ("lebensgefahr") hinterherdackeln und stunden später immer noch im gleichen hang stehen, coole cliff runterfallende kids direkt in anrisszonen, bergführer die heikle querungen mit großen gruppen am stück machen etc.
nicola hat geschrieben: "stop or go" oder die reduktionsmethode nach munter etc. anzuwenden
(...)
was mit bestimmter sicherheit immer hinterfragt wird, ist die verletzung der sorgfaltspflicht – insbesondere welche informationen hatte der führer und welche hätte er einholen müssen, (...)
danke für die auflistung (was derzeitiger stand in ö. ist).
es wird bei mir auch nicht das powderfahren an erster stelle stehen. vorrangig sollten aufzeigen der risiken und umgang mit diesen sein. auch naturerlebnis und echter bergsport. (das wird ein spass die flachlandtiroler im gänsemarsch ne halbe stunde zum aufsteigen zu zwingen. :lol: )
schön nach "lehrbuch" wird sich also abends hingesetzt und generell geschaut wohin man gehen könnte, und morgens dann der llb gecheckt, und dann vor ort nachgeprüft (3*3). unter einhalten der bekannten rechenmethoden wird dann gefahren (erm o.ä.).
(halte ich bei sowas mit ausbildungscharakter für selbstverständlich).



wenn ich alleine bzw mit gleichwertigen kollegen fahre sieht das natürlich anders aus. gewisse dinge sind da standart und man konzentriert sich eher auf das erörtern der situativen gegebenheiten.
wenn ich aber z..b privat mit unerfahrenen leuten dunterwegs bin schwenke ich sehr schnell von prm zu erm.

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Re: DSV-Lawinen..."Qualifikation" nötig?

Beitrag von Hendrik » 29.08.2008 10:59

Kannst du nicht beim lokalen Alpenverein fragen, ob die jemanden mit passender Ausbildung haben der zum Freundschaftspreis für einen Tag führt? Das sollte doch bei ein paar Leuten kein so großes finanzielles Problem sein und mit zwei Leuten ist so eine Gruppe auch einfacher zu handhaben.

Und ganz was anderes: Habt ihr so viel Material dabei oder wie willst du eine ganze Gruppe ausrüsten?
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Re: DSV-Lawinen..."Qualifikation" nötig?

Beitrag von ursus2 » 29.08.2008 11:45

Vielleicht hilft der Link weiter.

Gruss
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Re: DSV-Lawinen..."Qualifikation" nötig?

Beitrag von Marius » 29.08.2008 12:44

@hendrik: ich kaufe 180 lvs-sets. wenn der kurs rum ist, nehm ich die privat alle immer gleichzeitig mit: "vui huift vui", würde der bayer sagen :roll: .
werden natürlich geliehen. (dav/hersteller)
wenns genug leute werden kommt eh noch jemand 2. hinzu.

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