DSV-Lawinen..."Qualifikation" nötig?

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Martina
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Re: DSV-Lawinen..."Qualifikation" nötig?

Beitrag von Martina » 29.08.2008 16:13

Marius hat geschrieben:das wird ein spass die flachlandtiroler im gänsemarsch ne halbe stunde zum aufsteigen zu zwingen. :lol:
Hat ein "Flachlandtiroler", der schon Mühe hat, eine halbe Stunde aufzusteigen, dann noch die Energie, die anschliessende Abfahrt sicher zu bewältigen, vor allem, falls der Schnee schwierig ist (Bruchharsch etc.)?
Meiner Erfahrung nach sind diese und ähnliche die sicherheitsrelevanteren Überlegungen, die man bei einem Anfängerkurs abseits der Piste machen sollte, als Lawinensicherheit etc. Dies vor allem, weil ich es für diese Klientel als unabdingbar anschaue, dass man nur beinahe "lawinensichere" (in Anführungszeichen, da es das zu 100% ja nicht gibt) Abfahrten wählt.

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Re: DSV-Lawinen..."Qualifikation" nötig?

Beitrag von nicola » 30.08.2008 12:46

Martina hat geschrieben:Hat ein "Flachlandtiroler", der schon Mühe hat, eine halbe Stunde aufzusteigen, dann noch die Energie, die anschliessende Abfahrt sicher zu bewältigen, vor allem, falls der Schnee schwierig ist (Bruchharsch etc.)?
Meiner Erfahrung nach sind diese und ähnliche die sicherheitsrelevanteren Überlegungen, die man bei einem Anfängerkurs abseits der Piste machen sollte, als Lawinensicherheit etc. Dies vor allem, weil ich es für diese Klientel als unabdingbar anschaue, dass man nur beinahe "lawinensichere" (in Anführungszeichen, da es das zu 100% ja nicht gibt) Abfahrten wählt.
ich nehme jetzt mal an, dass marius selbst über die nötige gelände/tourenerfahrung verfügt, wenn er sich zutraut einen geländekurs anzubieten. trotzdem drückt martina genau das aus, was ich schon in mehreren beitragen anklingen liess - eine gute kenntnis der lawinenkunde, gutes lawinen riskmanagment sind nur ein teilgebiet, des wissens das man als führer im gelände braucht. der "flachlandtiroler" braucht beispielsweise eine anders angelegte aufstiegsspur als ein voll austrainierter tourensprinter. ganz wichtig ist es auf alle möglichen probleme vorbereitet zu sein - z.b. was tun, wenn ein teilnehmer aus iregndeinem grund physische oder psychische probleme bekommt? im falle des unglücks wird immer bewertet - wie sahen die ersten hilfe oder rettungsmassnahmen aus. klar ist es mit handy, gps und co. viel besser im gelände zurchtzukommen, aber was tun wenn die moderne technik versagt?

ich will hier keinem angst machen... aber, dass man als geprüfter skiführer durch eine lange und umfassende ausbildung geht, bevor man berechtigt ist verantwortung für menschen im gelände zu übernehmen hat nicht nur bürokratische gründe. und es ist auch klar, dass sich menschen in einem beruf, in dessen ausbildungsweg viel zeit, mühe und kosten investiert werden auch gegenüber laien abgrenzen wollen. der vorschlag von hendrik gefällt mir deshalb am besten - einen erfahrenen local mit den entsprechenden qualifikationen hinzuziehen, das halte ich für jemanden, der zum erstenmal einen geländekurs veranstaltet für optimal.
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Re: DSV-Lawinen..."Qualifikation" nötig?

Beitrag von Martina » 30.08.2008 12:57

Ich fand, der von mir angesprochene Satz drückt eine gewisse Arroganz aus. Kann sein, dass diese sich im Kurs nicht zeigt.
Meiner Erfahrung nach sind Ausbildner, die den Kursteilnehmern vor allem beweisen wollen, was für tolle Hechte sie sind und was für "Flachlandtiroler" diese und sich dann unter "ihresgleichen" darüber lustig machen, niemals gut für ihren Job geeignet.
Natürlich wird es jetzt heissen "ist ja nur ein Spruch". Kann sein, dass es das war. Kann aber auch sein, dass es eine bestimmte innere Haltung ausdrückt.

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Re: DSV-Lawinen..."Qualifikation" nötig?

Beitrag von nicola » 30.08.2008 14:24

Martina hat geschrieben:Ich fand, der von mir angesprochene Satz drückt eine gewisse Arroganz aus. Kann sein, dass diese sich im Kurs nicht zeigt.
ich denke, dass es immer schwierig ist eine im web hingeworfene aussage dem gegenüber im reallife als charaktermerkmal richtig zuzuordnen ...
Meiner Erfahrung nach sind Ausbildner, die den Kursteilnehmern vor allem beweisen wollen, was für tolle Hechte sie sind und was für "Flachlandtiroler" diese und sich dann unter "ihresgleichen" darüber lustig machen, niemals gut für ihren Job geeignet.
da hast du recht - nur diese ausbildner existieren zur genüge (auch in berufsorientierten ausbildungssystemen und in allen berufssparten) - für mich ist das ein hinweis darauf, dass in vielen berufsausbildungen, besonders in der skiumgebung, immer noch zu wenig wert auf pädagogische werte gelegt wird und auf die technischen qualifikationen viel zu viel. in meinen alpinausbildungen gab es genügend machos und genauso auch sehr verantwortliche reife typen. von wem ich wohl mehr gelernt habe? :wink:
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Re: DSV-Lawinen..."Qualifikation" nötig?

Beitrag von Martina » 01.09.2008 10:35

:zs: ganz und gar

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