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Verfasst: 23.11.2007 16:33
von lynne
würde schon sagen dass ich auf der innenseite aussenski deutlich mehr druck ausüben kann als auf der aussenseite innenski ... schon wegen der hebel und so ;-)

Verfasst: 23.11.2007 16:37
von carlgustav_1
freeriderin hat geschrieben:
Hosky hat geschrieben: Für mich kann ich sagen, daß ich im steilen, eisigen Gelände ebenfalls klar die Aussenskiorientierung bevorzuge, weil es mir (gefühlte?) Sicherheit gibt, (...)
...das ist für mich nach wie vor unklar: gibt es Dir Sicherheit, weil Du das mit dem Außenski schon immer so gemacht hast, es also antrainiert ist oder gibt es Dir Sicherheit, weil es tatsächlich besser funktioniert?
Wüsste physikalisch keinen Grund, warum die Außenskiinnenkante besser als die Innenskiinnenkante steuerbar sein sollte.
Vielleicht gibt es bestimmte motorische Parameter, die da 'ne Rolle spielen?

*grübelgrübel*

Schönes Wochenende!
hm sorry dass ich laie mich in die expertendiskussion einmische, aber unter den bedingungen steilhang finde ich es ziemlich nachvollziehbar, stärker den aussenski zu belasten, weil man ja den körperschwerpunkt mögl weit innen am hang halten will um nicht runterzupurzeln....oder net?!? :o

so, bin aber auch schon wieder still & lausche weiter gespannt....

*verschwind*

m.

*wieder da fürn edit* musste kurz suchen, jetzt hab ich den begriff wieder: wenn ich am steilhang den innenski stark belaste, mach ich doch relativ schnell nen "highsider" (-> den begriff hatte ich nicht mehr im kopf) talwärts?

Verfasst: 23.11.2007 17:23
von Hosky
freeriderin hat geschrieben:...das ist für mich nach wie vor unklar: gibt es Dir Sicherheit, weil Du das mit dem Außenski schon immer so gemacht hast, es also antrainiert ist oder gibt es Dir Sicherheit, weil es tatsächlich besser funktioniert?

Gute Frage - das ist mir ebenso unklar, ich hab halt das Skifahren als Kind in den 70ern und 80ern mit Pommes gelernt, da hieß es Skifahren ist Einbeinfahren, von daher ist das in gewissen Reflexen bei mir fest verankert.

Immerhin war ich als Erwachsener so lernfähig, das für >90 % der Verhältnisse aufzugeben, weil ich es als unnötig erkannt habe. Die Regulierungsmöglichkeiten sind halt bei mir auf dem Außenski größer (wenn ich abrutsche kann ich mich immer noch auf dem Innenbein abstützen und ich kann mit dem Aussenbein schneller und präziser den Kantwinkel verändern), und bei schwierigen Verhältnissen greife ich daher gerne darauf zurück - bzw treten vielleicht gewisse Reflexe und Automatismen in meinem Bewegungsapparat zutage. Bei einfacheren Verhältnissen kann ich es genausogut mit beiden Beinen bzw dem Innenbein. Keine Ahnung wie das bei jemandem ist, der es von Grund auf ohne Aussenbeinorientierung gelernt hat. :roll:

carlgustav_1 hat geschrieben:weil man ja den körperschwerpunkt mögl weit innen am hang halten will um nicht runterzupurzeln....oder net?!?
Wenn man das unbedingt will, wird man genau das Runterpurzeln provozieren. Das ist ebenso eine kontraproduktive Angsthaltung wie die Rücklage, wenn's steiler wird. Die Kraftresultierende Deines KSP (Hangabtrieb+Fliehkraft etc) muß in Richtung Deiner Kanten, also irgendwo zwischen Deine Ski zeigen, dann hast Du den besten Halt. Die Frage ist hier eben, ob mehr oder weniger auf die Innenkante Deines Aussenksis (wie vom DSV gelehrt) oder mittig zwischen Deine Beine, so daß der Druck von beiden Kanten aufgenommen wird. Wenn Du Dich damit zuweit innen am Hang befindest, wandert die resultierende innen neben Deinen Innenski, Du rutschst ab - was dann von Kommentatoren als klassischer Innenskifehler bezeichnet wird :wink:

Verfasst: 23.11.2007 17:59
von TEE
carlgustav_1 hat geschrieben: *wieder da fürn edit* musste kurz suchen, jetzt hab ich den begriff wieder: wenn ich am steilhang den innenski stark belaste, mach ich doch relativ schnell nen "highsider" (-> den begriff hatte ich nicht mehr im kopf) talwärts?
...einen highsider im eisigen, steilen gelände wirst du wohl eher nicht erleben, es werden dir wohl viel früher einfach die ski abhauen. die gefahr eines highsiders besteht eher auf weicherer piste und extremen fahrmanöver - siehe "schaufel frißt" :D

Verfasst: 23.11.2007 18:05
von carlgustav_1
hm okay, leuchtet ein.

thx, martin

Verfasst: 23.11.2007 18:10
von urs
TEE hat geschrieben:gefahr eines highsiders besteht eher auf weicherer piste und extremen fahrmanöver - siehe "schaufel frißt" :D
hallo thomas

ist ein highsider nicht, wenn es dich über's heck wegkatapultiert? es gab mal ein super bild von einem slalom (mit gebrochenen dynastar-skies bin aber zu faul zu suchen). live konnte ich es in saas fee bei gg im stangentraining sehen. sah schon spektakulär aus, da tat vom zuschauen schon der rücken weh.

gruss urs

Verfasst: 23.11.2007 18:16
von Martina
lynne hat geschrieben:Das wird beim DSV vom Technikleitbild für den Rennsport abgeleitet.

Nur im Rennsport sieht die Sache meiner Meinung nach anders aus. Dort bringt mich diese Technik (Pedalo) wesentlich schneller und agressiver dahin wo ich will. Wenn ich bereits beim Schwungwechsel die Belastung auf dem Aussenski habe bin ich einfach früher dran, hab in der Falllinie bereits vollen Druck auf dem Aussenski und kann ihn auch früher freigeben um eine zeitlich wertvolle Gleitphase zu haben.
Grad bei den Rennen in Sölden hat man gesehen, dass besonders die österreichischen Fahrerinnen die Kurven oft über den Innenski einleiten - um früh dran zu sein (?).
Fand ich übrigens auch nicht den Königsweg.

Ich finde das eine wie das andere unsinnig, um etwas daraus für einen Lehrplan abzuleiten.
Für mich sollte die Ausgangstechnik völlig ohne jeden Belastungswechsel sein, es ist schlicht und ergreifend überflüssig. Warum dann die Schüler damit traktieren?

Wenn es "oben raus" (sehr gute Skifahrer, Rennsport) damit gespielt, variiert wird - natürlich, alles prima. Aber eben nicht als Technik, die erst grundlegend gelehrt wird.

Aber trotzdem die Frage: Welche Vorteil hat man im Rennen, wenn man den Druck mehr/früher auf dem Aussenski hat? Früher dran ist man deswegen nämlich nicht.
Es besteht die Möglichkeit, durch den Belastungswechsel den Radius enger zu mache d.h. eine enger Linie zu fahren. Das haben wir letzten Winter mal bezüglich Slalomtechnik diskutiert. Aber das ist wohl hier nicht das Thema, oder?
Und weswegen sollte man den Aussenski früher freigeben können, nur weil man den Druck früher drauf hat? Die Kurve ist deswegen ja nicht kürzer.

@Hosky
Ich möchte dir keineswegs unterstellen, dass du diese Meinung vertrittst! Was ich hier mache, ist nur neugieriges Nachfragen.

Verfasst: 23.11.2007 18:17
von LincolnLoop
Noch ein paar allgemeine Kommentare (wenn ich zitiere, wird's zu lang...):
Druckaufbau möglichst früh...
Im Lehrplan steht eindeutig möglichst früh, die Umsetzung seitens der Bundesausbilder geht in Richtung noch früher... Das ist IMO nicht falsch als Fahrweise, sondern falsch als einzig erlaubte Fahrweise. Fährt jemand über den Innenski ein, dann benutzt er ja auch einen bestimmten Mechanismus, wie er diesen Innenski aufkantet, gibt ja nicht viele Möglichkeiten:
- über Innenlage -> im Zirkelschluss würde das bedeuten, dass man Aufkanten mit dem ganzen Körper als "erlaubt" betrachtet, was ja wegen eines gewissen anderen Merkmals (Hüftknick) nicht möglich ist.
- Über Hüftknick -> IMO anatomisch nicht möglich, dass man einen Hüftknick auf dem Innenski fährt.
- Über Kniekippen -> anatomisch nur einer Minderheit (meist Männer, da Frauen meist X-Beine haben) vorbehalten
Ergo: Ich denke eher, dass die Crux im einzig "erlaubten" Kantmechanismus "Hüftknick" liegt.
Hier noch ein Kommentar zum "Technikleitbild des DSV": Sorry (werde selten so deutlich), aber dieses sogenannte "Technikleitbild" ist kompletter Müll. Abgesehen davon, dass z.B. die Slalomdominanz von Marlies Schild hochwahrscheinlich einem gewissen "Einfahren über den Innenski" zuzuordnen ist, kann sich der DSV im Rennlauf IMO keine Dogmen erlauben. Ich war letzten Winter bei einem Schülerrennen, mit den Durchgängen: 1. Lauf RS, 2. Lauf bewertetes Freifahren in der Buckelpiste. Was man da sieht, da wendet man sich mit Grauen ab und sieht, wohin solche sogenannten "Leitbilder" führen. Deshalb IMO unverständlich, dass sich das Lehrwesen das so dem Rennlauf annähert...
Außenski im steilen, eisigen...
Liegt IMO daran, dass man auf einem Ski besseren Halt hat (je kleiner die Auflage, desto größer der Druck) Da der Innenski aus bestimmten Gründen hier eher nicht in Frage kommt...

@Beate: Ist klar, dass die meisten Leute hier nicht so über Innenlage fahren, aber zwischen "Tun" und "Leitbild" ist ja noch ein Unterschied. Es ist jedoch so: Schau Dir mal die Pics von TEE, KOSTI, Golden Gaba, übrigens auch Martina (auch wenn sie es in den Posts dann doch offen lässt)... an. Da wirst Du doch eine relativ klare Linie feststellen. Da die 4 u.a. nach meiner Einschätzung von etwa 90% der Forumsusern (und ich bin mir sicher, dass Powderjunkie hier zu den 10% gehört... :D ) als "State of Art" gesehen wird, ist die Tendenz schon erkennbar (ist ja auch nicht schlimm!).

Verfasst: 23.11.2007 18:29
von Martina
Wenn dieses Leitbild so ist bzw. ausgelegt wird, dann ist das m.E. wirklich ganz, ganz übel *graus*... Das ist ja ein "echter" Umsteigeschwung, was die wieder propagieren.
Und "nur fahren mit Hüftknick ist richtig" - das höre ich zum ersten Mal vom DSLV (auch wenn ich schon gehört habe, dass es präferiert wird) und das ist natürlich kompletter Unsinn...

M.E. kann man durchaus die Kurve über beide Ski einleiten und trotzdem mit Hüftknick fahren. Den Hüftknick macht man ja erst ab der Fallinie.

betr. Marlies Schild
:zs: Ich finde, sie macht das am ausgeprägtesten mit dem Kurve-über-Innenski-einleiten (und fährt natürlich trotzdem meist mit Hüftknick)

betr. eisige Steilhänge
:zs:


betr. meine Fahrweise
Ich glaube ja nicht, dass ich supervariabel bin, aber fahren über Lage und mit Hüftknick mache ich wirklich beides.

Verfasst: 23.11.2007 18:35
von Hosky
LincolnLoop hat geschrieben:Noch ein paar allgemeine Kommentare (wenn ich zitiere, wird's zu lang...):
Druckaufbau möglichst früh...
Im Lehrplan steht eindeutig möglichst früh, die Umsetzung seitens der Bundesausbilder geht in Richtung noch früher... Das ist IMO nicht falsch als Fahrweise, sondern falsch als einzig erlaubte Fahrweise.
:zs: Eben an diesem "einzig Erlaubten" störe ich mich. Und ein wenig daran, daß es eben nicht notwendig ist, um Schülern das Skifahren beizubringen. Die Umsetzung der Ausbilder geht imho im Sinne Übertreibung bei der Demonstration in Richtung noch früher, nicht weil man das "echte" Umsteigeschwingen in dieser From wiederbeleben will. Man will einfach dieses frühzeitige Belasten betonen.
LincolnLoop hat geschrieben:Fährt jemand über den Innenski ein, dann benutzt er ja auch einen bestimmten Mechanismus, wie er diesen Innenski aufkantet, gibt ja nicht viele Möglichkeiten:
- über Innenlage -> im Zirkelschluss würde das bedeuten, dass man Aufkanten mit dem ganzen Körper als "erlaubt" betrachtet, was ja wegen eines gewissen anderen Merkmals (Hüftknick) nicht möglich ist.
- Über Hüftknick -> IMO anatomisch nicht möglich, dass man einen Hüftknick auf dem Innenski fährt.

Warum soll das nicht möglich sein? Man kann durchaus über Lage und Innenbein einfahren und den Hüftknick zur Steigerung des Aufkantwinkels nutzen - siehe leicht angedeutet in meinem Avatar.
Edit: wobei wie Martina schreibt der Hüftknick meist erst später dazugeschaltet wird, wenn der Druck schon hauptsächlich auf dem Außenbein ist.
LincolnLoop hat geschrieben:Ergo: Ich denke eher, dass die Crux im einzig "erlaubten" Kantmechanismus "Hüftknick" liegt.

Das habe ich so nicht herausgehört, wurde in dieser Eindeutigkeit nicht gesagt.

LincolnLoop hat geschrieben:Hier noch ein Kommentar zum "Technikleitbild des DSV": Sorry (werde selten so deutlich), aber dieses sogenannte "Technikleitbild" ist kompletter Müll. Abgesehen davon, dass z.B. die Slalomdominanz von Marlies Schild hochwahrscheinlich einem gewissen "Einfahren über den Innenski" zuzuordnen ist, kann sich der DSV im Rennlauf IMO keine Dogmen erlauben.
:zs: