Nicola hat dir eh schon fast alle Fragen beantwortet, aber ein paar Kleinigkeiten noch:
* Man muß kein österr. Staatsbürger sein, um bei einem österr. Verband eine Skilehrerausbildung (+Prüfung+Berechtigung) zu bekommen. (Gerade beim Wiener Verband machen sehr viele Niederländer und Belgier die Ausbildung)
* In Vorarlberg darf man offiziell nur dann in einer Skischule Unterricht erteilen, wenn man sowohl Ski- als auch Snowboardlehrer ist. Einige Skischulen exekutieren das nicht, aber gerade die Skischule Lech schon (was dort zu einigen Problemen geführt hat). Selbiges gilt auch für einige andere Bundesländer (ich weiß leider nicht genau, welche das sind, IIRC ist auch die Steiermark betroffen; im Endeffekt ist das den meisten Skischulen aber eh egal).
* Die unterschiedlichen Landesverbände unterscheiden sich durch verschiedene Eigenheiten, sowohl formaler als auch "inoffizieller" Natur. Das betrifft zB. die "Dualausbildung" (ich glaube, manche Landesverbände bieten nur mehr SB+Ski an), die "Aufspaltung" des Landesskilehrers (meistens LS1+LS2+Alpinkurs, manchmal ist glaub ich aber LS1 zweigeteilt oder so). Die "inoffiziellen" Dinge betreffen das Niveau der Ausbildung und Ausbildner, die "Stimmung" der Ausbildungskurse (locker bis militärisch geführt, jeder kommt durch bis die wenigsten kommen durch etc.) und, sagen wir, die "Nettigkeit" der Ausbildner. Ich habe nur mit einem Verband (Wiener) Erfahrung, dort sind die Ausbildner gleichermaßen nett wie kompetent, allerdings ist die Ausbildung dem Vernehmen nach dort relativ streng. Aus Erzählungen hört man heraus, dass einige westliche Landesverbände nicht unbedingt durch gute Stimmung und lockere Führung glänzen.
* Die erste Stufe ist der "Skilehrer Anwärter", damit darfst du offiziell in jenen BL unterrichten, wo du nicht auch den SB-Anwärter haben mußt.
* Am Arlberg gibt es verschiedene Skischulen; Lech, Zürs, Oberlech, Stuben, "Skischule Arlberg" in St. Anton (wohl die größte von allen) etc. Zürs soll ein sehr hohes Niveau haben und fast nur Landeslehrer anstellen. Lech verlangt den Duallehrer, Oberlech... kann ich nicht sagen, ich kenne aber einige Anwärter und LS1 (aber auch staatliche), die dort unterrichten, allerdings ohne Dualausbildung (außer nat. staatliche), Stuben... keine Ahnung, Skischule Arlberg stellt alles an, was sie bekommen kann, allerdings für ein eher bescheidenes Gehalt. Dort scheint eher Quantität vor Qualität zu gehen (was nicht heißt, dass dort auch exzellente Skilehrer zu finden sind!)
Zu guter letzt bleibt mir nur zu sagen, dass ich eine Skilehrerausbildung nur empfehlen kann, wenn man vom Skivirus infiziert ist. Ganz egal welche, aber man muß bereit sein, wenn man "weiterkommen" will, daran zu arbeiten. In 10 Tagen Ausbildung bekommt man Ideen, aber man wird kein wirklich besserer Skifahrer, das wird man erst durch das Verarbeiten dessen, was man in den 10 Tagen (theoretisch) gelernt hat, und das dauert meistens Saisonen. Dich allerdings auf ein Gebiet festzulegen (sowohl von der Ausbildung her als auch von der Tätigkeit als SL dann) könnte eine Einschränkung sein, die sehr schnell dazu führt, dass dus ganz aufgibst. Ich weiß nämlich zB. nicht, ob es (außer der staatl. Ausbildung) einen Landesverband gibt, der dort ausbildet.
Martin
PS.: Die typische Anwärterprüfung besteht, neben einer umfassenden Theorieprüfung überschaubarer Schwierigkeit, aus den folgenden praktischen Prüfungen:
* Kurven im Pflug
* Carven Grundstufe (in etwa das, was man als Stemmbogen bezeichnet)
* Paralleles Skisteuern (kurz) (die Vorform eines Kurzschwunges, dh. ohne gecarvte Komponente)
* Carven (lange, gecarvte Schwünge in flachem bis mittelsteilem Gelände)
* Lehrauftritt (entweder den methodischen Aufbau eines Lehrzieles oder das erkennen eines Fehlers und erfinden von Übungen, um diesen Fehler zu korrigieren)
Beim Wiener Verband gibts dazu
http://www.snowsports.at/ausbildung/fil ... %20Ski.pdf