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von extremecarver » 18.02.2008 02:52
Tja was ärgert ihr euch, Fakt ist doch dass diese beworbenen Skier mit 600-800 Euro samt Bindung eh Billigski sind die in tausenden identisch ohne Rücksicht auf individuelle Bedürfnisse des Kunden hergestellt werden. (NIEMAND kann mir erzählen dass ein Ski für jemand mit 65kg sowie für jemanden mit 80kg optimal sein kann - mehr als 10kg Marge ist nicht drinnen wenn man auch nur 95% Leistung will.)
Der Skimarkt kann IMHO nur dann gut überleben und hohe Preise rechtfertigen, wenn er in Qualität statt Masse geht, und dass bedeutet für mich Skier die direkt auf den Skifahrer zugeschnitten werden (also man geht ins Geschäft, spricht mit einem kompetenten Verkäufer, der nimmt Vorlieben, Gewicht, etc auf und dann wird der Ski nach Maß gebaut, und in 2-4 Wochen ausgeliefert, so wie es im Snowboardmarkt im High-End Bereich immer stärker passiert. Und dass heißt halt auch dass ich als Kunde bestimmen kann ob ich Quadrax oder Triaxgeweben haben will, und Titanal oder doch klassisch Carbon/Holz, Radius bestimmen, Länge bestimmen, Breite etc..... Dazu stehen vom Hersteller halt noch viele Modelle in unterschiedlichen Härten im Laden.
Sonst wird das meiste bald aus China kommen wie bei Völkl (zum selben Preis, aber nur halben Herstellungskosten - übrigens ist die chinesische Qualität nur dadurch auf Niveau gekommen, indem Völkl dort permanent Mitarbeiter in der Fabrik hat, die die Arbeit kontrollieren, Anfangs soll es mehr Auschuss als Verkaufstaugliche Ware gewesen sein).
Wer dagegen bei den großen Firmen einkauft, weiß halt auch dass ein Großteil des Geldes beim Händler und beim Marketing bleibt. Da spreche ich lieber mit dem Shaper persönlich und lasse mir nach Wunsch meinen Ski zusammenpressen und spare mir die Zwischenhändler. Wenn ich wenig Geld ausgegeben will, kaufe ich mir halt auf ebäh um 150€ was auf Ebay, viel mehr ist ein Massenprodukt zumindest für mich nicht wert.
Entweder voll Custom, oder halt zumindest in Kleinserie. Als Beispiel mal LTB Snowboards. Die stellen etwa 1000Bretter pro Jahr her und haben etwa 100 Modelle (jetzt nicht auf Lackierung sonder Bauweise, etc bezogen) und diese dann noch mal in verschiedenen Härten. Dass heißt es werden meist nur 2-3 identische Boards hergestellt. Diese werden direkt bei den Händlern vorbeigebracht oder auf Boardtests verkauft. Und trotz bester Qualität und Service (sowie Manufakturherstellung in DE) kosten die Boards nur 300-800 Euro. Da ist der Skimarkt noch weit entfernt, die wenigen Custom Hersteller wie zum Beispiel Radical (Produktion jedoch Großteils in Tschechien bei Choch) verlangen noch sehr sehr hohe Preise von etwa 1000-2000€ und bauen eher auf Exklusivität und Design, als auf 100% nur Leistung).
Dann ist es aber halt auch so, dass die Snowboardrennfahrer ihre Boards von eigenem Geld kaufen müssen, und sie nicht geschenkt bekommen.
Verarscht im Gegensatz zum Skiweltcup wurde dagegen eher bei Snowboards, da fuhren zig Fahrer mit Boards von Kessler, Radical, Oxxess, Tropical Tube, Tomahawk etc herum, und hatten Topsheet und Design von anderen Herstellern draufgedruckt. Bei Skiern stimmt immerhin noch der Hersteller (sprich wo Atomic draufsteht hat der Rennfahrer auch einen Atomic in der Hand). Ausserdem gibt es etwa 1000 Marken in Europa, aber nur rund 30 Hersteller und vielleicht noch 10-20 Marken die selbst entwickeln und woanders Herstellen lassen. Dafür kann man allerdings im Snowboardbereich aber auch die Originalen Weltcupboards der verschiedenen Manufakturen als Nobody kaufen wenn man sich auskennt, was im Skibereich unmöglich ist (ein auf den Fahrer abgestimmter Rennski von Atomic ist ganz einfach nicht für Endkunden kaufbar, derselbe Shape auf dem der letzte Olympiasieg eingefahren wurden im Snowboardbereich dagegen für etwa 800€, angepasst aufs Fahrergewicht. Zumindest für Boardercross, PSL und PGS. Für Half-Pipe und Bigair ist das kaufen der identitschen Boards dagegen sehr schwer)
schnell, riskant, vielseitig bergab
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