Individualisierung der Skimodelle - Flexibilität des Stils

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Mark
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Individualisierung der Skimodelle - Flexibilität des Stils

Beitrag von Mark » 31.01.2007 23:15

Hallo,
war gestern am Arlberg, von füh bis spät blauer Himmel, Powder, Eis, Sulz, Buckelpisten und Carving-Autobahnen.
Ich habe nur ein paar Race-Carver, deren Stärke unangefochten in der Laufruhe bei großen, schnellen Kurven (R = 17.5m) liegt. Macht Spaß keine Frage. Aber Du willst nicht den ganzen Tag auf der Carving-Autobahn fahren, wenn Du Powder-Varianten wie das Schindlerkar vor dir siehst. Also bin ich den halben Tag im unpräparierten Gelände Tiefschnee, Sulz, Kare und Buckelpisten gefahren. Ich komm` da mit den Racecarvern schon sicher runter, war aber mit meiner eigenen Performance nicht immer zufrieden. Es wäre natürlich zu einfach dem Ski die Schuld zu geben, liegt wohl zu 90% an meiner Technik.
Nun meine Fragen:
1. Skimodelle:
Glaubt man der Werbung geht mit einem Allmountaain-Ski alles leichter.... etc... bla .. bla ..
Habt Ihr mehrere Paar Ski, die ihr je nach Schnee, Piste und Gelände vor Ort einsetzt ? Das kann ja schon von Abfahrt zu Abfahrt wechseln. Fahre ich diesmal die Carving-Autobahn (SL oder GS-Carver?) oder die freie Variante (Freerider) ? Mehrere Ski dabei ? Bringt`s ein Allmountain ?
2. Die Umstellung der Fahrtechnik im Kopf. Ich hatte etwas Schwierigkeiten von gecarvten Schwüngen auf der Piste in die alte Technik mit Hoch-Tief -Bewegung umzusteigen. Ein ausgefahrenes, steiles, buckliges Kar mit (RS) Carving-Schwüngen runterzufahren geht nicht, also zurück zum alten Hoch -Tief. Das Problem dabei für mich ist, mich bewußt für eine Technik zu entscheiden, ich löse durch Hoch-Tief aus, versuche dann doch noch möglichst viel Kante zu fahren, mische beides, und tue mir schwer mich bewußt für eine Technik zu entscheiden.
Das Gleiche auf steilem Eis im Nachmittagsschatten. Da wär`s mit Carven zu schnell, also Bremsen durch driften, dabei muß ich aber wieder viel weniger Kante geben, wie ich tagsüber geübt habe, als ich mit soviel Kante wie möglich fahren wollte. Diese Wechsel in der Technik haben mir gestern ein paar Probleme bereitet, wie geht es Euch damit ?

Grüße Mark

oenologe78
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Beitrag von oenologe78 » 01.02.2007 07:06

Ich hab einen Edelwiser Swing und einen Salomon Racecarver.Fahren tu ich eigentlich immer mit dem Swing. Letzte Woche im Schwarzwald hab ich mal wieder den Salomon genommen, da mir der Swing für den wenigen Schnee zu schade war. Nach 4 Abfahrten bin ich dann aber doch wieder auf den Swing umgestiegen, weil er eigetlich fast alles besser kann.
Also ganz klar ein Swing reicht für mich eindeutig für alle Verhältnisse, in denen ich mich normalerweise bewege. Das geht von Tiefschnee über alle Varianten von Buckel, viele Schwarze, aber auch blaue Carvingautobahnen und von Sulz bis harter Kunstschnee, oder sogar Eis.
Gruß Reiner

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 01.02.2007 07:38

Diese Wechsel in der Technik haben mir gestern ein paar Probleme bereitet, wie geht es Euch damit ?
Ich finde, dass wenn jemand die alte Technik, welche ja einiges schwieriger zu lernen war als das Carven, beherrscht, ist es gerade das Salz in die Suppe, wenn man der Situation angepasst wechseln kann. Ich persönlich lege mich absolut nicht, obwohl es Spass macht, nur auf's Carven fest und habe sogar geübt, die Technik innerhalb eines Schwunges blitzartig zu wechseln. In steilen harten Couloirs bei schlechten Verhältnissen (Harsch etc.) bleibt eh nur noch die gute alte Hoch-Tiefentlastung. Wenn man verschiedene Techniken behrrscht, bekommt natürlich auch der Ski eine grössere Bandbreite.

Grus Herbert

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Christoph-Wien
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Beitrag von Christoph-Wien » 01.02.2007 08:47

Ich besitze zwar 2 Paar, einen SL und einen Swing, fahre aber eigentlich nur mit dem Swing. Jeden Tag, alle Verhältnisse, und genau dazu hab ich ihn ja. Die Verhältnisse variieren ja sogar bei einer Abfahrt, einen Hang in Tiefschnee, ein Steilhang und den Rest durchgebolzt.

Zur Technik ist zu sagen, daß ich einige Tage gebraucht habe, mich vom SL an den Swing wirklich zu gewöhnen. Ich denke mit ein paar Stunden probieren ist es nicht getan. Das hat mich selbst erstaunt. Jedenfalls ist der Swing kein breiter SL, sehrwohl aber ein Carver für alle Gelegenheiten.
Die Technik mußte ich umstellen. Als sozusagen "User" gesagt: Ich habe mich anfangs stärker auf das Fahren auf der Kante konzentrieren müssen, um ein Feeling zu bekommen, wann der Ski wirklich auf der Kante ist. Mittlerweile würde ich sagen, daß keine Abstriche im höherern Speedbereich zu machen sind, wenn man ihn sauber fährt. Im tiefen Schnee oder wenn es weich wird, sowieso eine Klasse für sich.

So, muß mich auf die nächste Skiwoche vorbereiten: Heiligenblut wartet schon.............

LG
Christoph

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Hosky
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Beitrag von Hosky » 01.02.2007 10:40

Inzwischen besitze ich wieder 3 Paar Ski (ein viertes ist bestellt), die ich je nach zu erwartendem Gelände, Bedingungen oder eben einfach nach Lust und Laune wechsle (wobei außer meinem Freerider von den anderen jeder eine große Bandbreite besitzt, ein Race-Carver ist nicht dabei :wink: ).

Jeder hat seinen eigenen Charakter und will ein wenig anders gefahren werden, um jeweils den meisten Spaß aus ihm rauszuholen. Genau diese Vielfalt in Gelände und Technik ist es, was für mich den Reiz am Skifahren ausmacht. Nur Carven, nur Buckel, nur Steilhang oder auch nur Tiefschnee würde mir zu langweilig. Ich möchte gerne nach Lust und Laune variieren können. Genauso mag ich es, immer einen Ski mit anderem Charakter zu fahren.

Wenn Du noch Schwierigkeiten mit schnellen Technikwechseln hast, wird Dich ein breitbandiger Ski sicher unterstützen, das Wichtigste ist aber, an der eigenen Skitechnik zu arbeiten - Wenn Du eine moderne Technik für Dich entwickeln kannst (also aufbauend auf Deinen jetzigen Fähigkeiten), die immer soweit möglich die äußeren Kräfte und Selbststeuerungseigenschaften moderner Ski nutzt, sind nicht unbedingt radikale Technikwechsel notwendig, wenn sich das Gelände ändert, sondern manchmal nur kleine Anpassungen.

Nur ein Beispiel wäre die Hoch-Tief-Bewegung: Was und wieviel brauchst Du davon wirklich in entsprechendem Gelände? In den meisten Fällen wahrscheinlich nur eine kurze Entlastung zur Schwungeinleitung. Dazu muß man aber keine 80er Jahre Hochentlastung mit voller Streckung und Schneekontaktverlust mehr fahren, sondern kann sich einen guten Teil der Energie dazu zB aus dem Druckaufbau am Schwungende holen und durch Umkanten die neuen Innenkanten viel früher zum Greifen bringen, als das mit Pommes der Fall war. Die Beuge-Streckbewegungen können dann auch weitgehend lateral mit nur relativ wenig effektivem Hochtief ausgeführt werden, ähnlich wie bei zB gecarvten Pendolinos.

Je anspruchsvoller das Gelände, desto mehr wirst Du üblicherweise auf Deine alten Mechanismen zurückgreifen, es empfiehlt sich also, das Einsatzspektrum moderner Technik schrittweise von leichten Carvinghängen hin zu schwierigerem Gelände zu erweitern. Wichtig ist dabei, ein Gefühl zu entwickeln, was Dir der Ski zurückgibt, wo Du seine Dynamik einsetzen kannst, welche eigenen Aktionen Du wirklich setzen mußt und welche schlicht unnötig werden.

BTW, als langjähriger Skifahrer der alten Technik - kannst du noch den Tiefschwung?

Grüße,
Hosky

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Beitrag von beate » 01.02.2007 10:59

Ich fahre an jedem Ort, bei allen Bedingungen und egal ob Piste, abseits oder Skikindergarten und mind 100 Skitagen pro Saison meinen Elan SLX 154cm. Ich möchte nicht sagen, dass das der Wahrheit letzter Schluß ist und ganz sicher ist es mega uncool aber mittlerweile scheine ich skifahrerisch so gereift zu sein, dass der Ski nicht mehr mit den Bedingungen harmonieren muß, damit ich meinen Spaß am Ski fahren haben kann :wink: Außerdem hasse ich es, vollgepackt wie ein Sherpa auf den Berg zu fahren....
Beate

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Beitrag von Hosky » 01.02.2007 11:45

Beate: :zs:

Notwendig sind mehrere Paar Ski nicht, wenn der eine einigermassen breitbandig ist, und das scheint der SLX ja zu sein. Wie gesagt, Verbesserung der eigenen Skitechnik macht da bedeutend mehr aus.

Aber es bringt Abwechslung und Spaß, zwischen verschiedenen Ski mit unterschiedlichem Charakter zu wechseln - und diese jeweils auch in wechselndem Gelände zu fahren. (Ich meine also nicht jeweils ein Ski für gewisse Verhältnisse!) Es schult das Skigefühl und verbessert die individuelle Technik und die Vielseitigkeit. Mittlerweile scheine ich skifahrerisch so gereift zu sein, dass ich mit völlig unterschiedlichen Ski unter allen Bedingungen meinen Spaß am Ski fahren haben kann :wink:

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Beitrag von Herbert Züst » 01.02.2007 13:27

:gdh: Forum Völkel endlich ein Ski für alle Gelegenheiten.

(Weiss leider nicht wie man das verlinkt.)

Gruss Herbert
Zuletzt geändert von Herbert Züst am 01.02.2007 14:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Hosky » 01.02.2007 13:49

Ins Unterforum gehen, mit rechter Maustaste aufs Thema, Verknüpfung kopieren, anschließend hier einfügen

:gdh: viewtopic.php?t=8041

Marius
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Beitrag von Marius » 01.02.2007 14:05

Hosky hat geschrieben:, dass ich mit völlig unterschiedlichen Ski unter allen Bedingungen meinen Spaß am Ski fahren haben kann :wink:
willst du wetten ? :wink:

(prinzipiell hast schon recht. aber ausnahmen -materialseitig- bestätigen die regel)


da versucht wohl völkl das rad neu zu erfinden :wink:
-> wahnsinnig witziges wortspiel. vmtl wurde dieses system genau wegen dieser assoziation erfunden :roll:

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