heiße diskussion beim dsv und in vielen skigebieten

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Leo
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Beitrag von Leo » 14.10.2004 22:30

Morgens 8:15 am Gipfel und vor dir eine glatt gebügelte Abfahrt ins Tal. Viel schöner kann ein Schiatg nicht beginnen. Unten im Tal mit brennenden Oberschenkeln und verweinten Augen wegen des Fahrtwindes, die Zunge heraushängend - fast bis ans Knie- brauchst keine Buckelpiste. Vorerst. :D
Mir macht die gebügelte Carvingpiste genauso viel Spass wie ein Tiefschneehang oder eine weiche Buckelpiste. Und die Hütte mit nem kühlen Getränk darf auch nicht fehlen. :wink:
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nicola
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Beitrag von nicola » 14.10.2004 22:59

noch ein entbehrlicher beitrag, zum thema wünsche von skifahrern
"ich wollt ich wär ein zauberer" :lol:

Unser perfekter Ski-Spielplatz sollte ein vielfältiges Terrain bieten, um für jeden Skifahrer-Spaß und -Laune etwas zu bieten. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir mittlere Abfahrtshänge aus Deer Valley und Snowmass (Colorado) ebenso wie aus Saalbach in Österreich einbringen. Wir transportieren »Baum«-Skifahren aus Saalbach, Serre Chevalier und Alta und wir kaufen Buckel aus Telluride, Taos, Sun Valley und Aspen. Für die Balls-to-the-wall-Besessenen, die das Steile lieben, lasst uns unser Ski-Mekka mit Corbett’s Couloir aus Jackson Hole (Wyoming), High Rustler und Baldy Chutes aus Alta; Tuckerman’s Ravine vom Mt. Washington (New Hampshire), Vittoria aus Alagna dekorieren. Dazu noch eine Auswahl zahlloser tückischer Rutschen und Rinnen aus den Landschaften von Chamonix, Tignes, Val d’Isere und der Dolomiten.
Aus SkiMAGAZIN 1/2000

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Beitrag von PK » 15.10.2004 09:27

OK, mal kurz zurück zum Eingangsthema.

Ich kenne ja den besagten Bericht nicht im Detail, sindern nur die angeführten Auszüge daraus. Jetzt lassen wir mal unser mutmaßliches Marketing raus und fragen uns mal was diese Diskussion eigentlich sonst ausgelöst haben kann. Es wird ja zum einen der Naturschutz zum anderen die "bessere" fahrerische Herausforderung als Grund für mehr Natur/Buckelpisten genannt. Was ist da nun dran?

Naturschutz:
Es dürfte unstrittig sein, dass durch vermehrtes Fahren der Pistenraupen die Umwelt mehr belastet wird.

Fahrerische Herausforderung:
Um das Argument: "mehr Buckel/Naturpisten" seitens der Beführworter zu verstehen muss man sich doch fragen warum dies nun urplötzlich gefordert wird? Ist den das Angebot solcher Geländepisten nun zurückgegangen oder ist mehr Bedarf dafür da?
Hier helfen nur Zahlen...

Nehmen wir mal an, die Naturpisten sind weniger geworden weil immer mehr Pistenfläche als "Autobahn" präpariert wird. Gleich die Frage dazu: Warum?
Antwort: Weil die Carving-Euphorie dies gefördert hat, ja für das ultimative Carvingerlebnis brauche ich doch möglichst "platte" Pisten. Naturpisten sind da fehl am Platz. Und nun plötzlich ist das Carving nicht mehr das Maß aller Dinge? Wieder eine neue Frage: Warum?

Antwort gibt evtl. der "Bedarf"...
Hier kanns mehrere Gründe geben. Der Otto-normalskifahrer wird jedoch kaum nach Naturpisten schreien, wenn er von Anfang an auf Autobahn "trainiert" wurde und sich damit zufrieden gibt. Ja sogar solche Pisten als Status-Quo voraussetzt. Anders aber der Könner: Dem kanns sicher auf brettelebenen Pisten langsam langweilig werden, daher zurück zur Frage: Ist das bestehende Geländeangebot für solche Fahrer nun weniger geworden?

Das nun (einige) Skilehrer fordern den Schüler mehr an das Gelände heranzuführen und nicht nur das Carven zu lehren... ja mei, dann sollns des halt einfach machen, oder ist das (nicht mehr) möglich? Eher gilt doch: Es wird vom Schüler nicht "gewünscht". Oder seh ich das falsch?

Irgenwie beißt sich das Ganze Thema in den Schwanz...

Noch ein Wort zu der Äußerung, dass mehr Buckel -> weniger Geschwindigkeit -> weniger Unfälle bedeuten. Also ehrlich, glaubt hier jemand ernsthaft, dass das so sein wird? Ich nicht. Eher -zumindest die ersten Jahre- das Gegenteil: ausgefahrene, naturbelassene und buckelige Pisten sind nun mal anspruchsvoll und verlangen ein entsprechendes Können. Das muss man erstmal "erfahren".

Wenn ich mir nun obiges -ohne Marketinggedanken- durch den Kopf gehen lasse bleibt nur eine einziger "driftiger" Grund PRO mehr Naturpisten übrig: Mehr Rücksicht auf die Natur bei der Präparierung. Dazu gibts sicher etliche sinnvolle Lösungen... wie wärs zum Beispiel mit Elektro-Antrieb der Bullis? Oder wirklich nur (noch) einmal pro Tag walzen, oder, oder...

Alles andere ist und bleibt -für mich- ein ziemlich plumper Versuch dem Skifahrer unter dem Deckmantel Naturschutz die neue Ski"mode" schmackhaft zu machen.

Dazu meinerseits eine Frage an die langjährigen Skifahrer unter uns:
Wie waren denn die Pisten präpariert BEVOR Carving "in Mode" gekommen sind?
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Beitrag von golden gaba » 15.10.2004 09:33

also ich finds am geilsten bei maximalen ............

@kosti
füll du bitte die lücke 8) :D :P

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Beitrag von KOSTI » 15.10.2004 11:27

golden gaba hat geschrieben:also ich finds am geilsten bei maximalen ............

@kosti
füll du bitte die lücke 8) :D :P
bei maximalem schneefall (bei am weizen in der hüttn :P )


@pk: also vor 25jahren waren die pisten leer und man ist ewig am lift und im lift gestanden/gesessen. wo weniger menschen waren wurde weniger präpariert.... von welchem geld hätte man denn die ganzen bullys bezahlen sollen, und für wen denn überhaupt. ich kann mich noch erinnern als meine mutter ganz entsetzt war als sie mehr als zehn mark für ihre liftkarte in leermoos zahlen sollte.

von wegen abgase der bullys :lol: :lol: :lol: zum glück fahren ja alle mit ihren elektroautos zum skifahren, an den gardasee, in die toskana, ...
:evil: scheinheiliger mist :evil:


präpariert wird, damit der schnee liegen bleibt und damit der durchsatz der piste groß ist und damit trotz großem durchsatz die vegetation geschützt bleibt.
seit carving, gibt es in manchen größeren skigebieten eine extra piste die auch nicht besser präpariert ist aber weniger befahren wird, weil dort blinde auf roten atomics in rücklage geradeaus runterschießen und versuchen jeden der sich in bodennähe befindet abzuschießen. wenn sie's nicht ganz schaffen fluchen sie darüber, dass man zickzack über die ganze (carving)-piste gefahren ist.
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

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Beitrag von PK » 15.10.2004 11:56

KOSTI hat geschrieben:...seit carving, gibt es in manchen größeren skigebieten eine extra piste die auch nicht besser präpariert ist aber weniger befahren wird, weil dort blinde auf roten atomics in rücklage geradeaus runterschießen und versuchen jeden der sich in bodennähe befindet abzuschießen. wenn sie's nicht ganz schaffen fluchen sie darüber, dass man zickzack über die ganze (carving)-piste gefahren ist.
:D I griag mi nimmer ... oafach genial :D
KOSTI for (Ski)President! 8)
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Beitrag von golden gaba » 15.10.2004 12:09

Martina hat geschrieben:Was ist für uns hier ein guter Skifahrer?
einer der überall runterkommt und dabei eine gute figur abgibt....
diese aussage treffe ich gemessen an der maße an skifahrern....

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Beitrag von nicola » 15.10.2004 12:12

Nehmen wir mal an, die Naturpisten sind weniger geworden weil immer mehr Pistenfläche als "Autobahn" präpariert wird. Gleich die Frage dazu: Warum?
Antwort: Weil die Carving-Euphorie dies gefördert hat, ja für das ultimative Carvingerlebnis brauche ich doch möglichst "platte" Pisten. Naturpisten sind da fehl am Platz. Und nun plötzlich ist das Carving nicht mehr das Maß aller Dinge? Wieder eine neue Frage: Warum?
der grösste ausbau der pisten erfolgte in den siebziger und achtziger jahren, ebenso die maschinelle aufrüstung in sachen pistenpräparation. carvingskis wurden in dieser zeit von ein paar spinnern gerade angedacht und in garagen zu experimentellen zwecken handgeschnitzt. die snowboardwelle der späten achtziger und frühen neunziger hat für die nachfrage nach „glatten pisten“ viel mehr nachhaltigkeit.

viele der unterrichtenden – anwesende ausgenommen :wink: – haben die möglichkeiten von carvingskis nur zum teil selbst erfahren, und bieten auch ein bewegungsvorbild, bei dem man schnell am ende der möglichkeiten anlangt. dem „touristen“ ist hier nichts anzulasten, sondern dem lehrer, dem das unterrichten schon wieder einmal zu langweilig wird. ich vergleiche das gerne mit dem kennenlernen von computerprogrammen, - bspw. mit photoshop kann auch der laie spass haben, aber wenn der tutor bei einem workshop gerade mal selbst das automatische filtern draufhat wird’s beiden schnell fad.
Das nun (einige) Skilehrer fordern den Schüler mehr an das Gelände heranzuführen und nicht nur das Carven zu lehren... ja mei, dann sollns des halt einfach machen, oder ist das (nicht mehr) möglich? Eher gilt doch: Es wird vom Schüler nicht "gewünscht". Oder seh ich das falsch?
Ich kann hier nur von mir selbst sprechen (beziehe meine ~20 jährige unterrichtspraxis aus der zeit bevor es carvingskis gab mit ein), und kenne nicht die typische DSV klientel: "meine" skifahrer, die nicht über die entsprechenden voraussetzungen für nicht präpariertes gelände verfügen (s,u.), lernen auf gut präparierten hängen um klassen schneller und automatisieren auch nicht so leicht fehlhaltungen.

eine effektive „fehlerkorrektur“ ist ebenso (sogar bei gruppe 1 worldcupläufern) nur in einfachem gelände möglich. btw. viel "normale freizeitsportler" die ihr geld für den skiurlaub im sitzen verdienen, rüstige senioren (ausnahme martinas bekannte in kanada :wink: ) und worldcupläufer haben eines gemeinsam - sie müssen sehr auf ihren körper achten, der bei den meisten schon verschleisserscheinungen zeigt – sie machen ab und zu gerne einen ausflug in die buckelpiste, verbringen aber den grossteil ihrer skizeit lieber in gut präpariertem gelände.

es kann mir keiner erzählen, dass viel buckelpiste für zu schonende gelenke gut ist. dazu kommt, dass eine zuwendung zum kurzschwingen nicht nur könnensabhängig ist, sondern auch eine frage des naturells ist. ich kann zwar auf ein „buckelpiste-sehrgut“ bei der staatlichen skilehrerprüfung verweisen und ebenso auf eine top ten platzierung im worldcupslalom, trotzdem mag ich seit ich ein kleines kind war und lange bevor es carvingskis gab, lieber mittlere bis lange radien. diese neigung teile ich mit vielen skifahrern die ich auf der piste begegne.
Noch ein Wort zu der Äußerung, dass mehr Buckel -> weniger Geschwindigkeit -> weniger Unfälle bedeuten. Also ehrlich, glaubt hier jemand ernsthaft, dass das so sein wird? Ich nicht. Eher -zumindest die ersten Jahre- das Gegenteil: ausgefahrene, naturbelassene und buckelige Pisten sind nun mal anspruchsvoll und verlangen ein entsprechendes Können. Das muss man erstmal "erfahren".
Auszug US Lehrplan: Firstly; you must be able to make short turns correctly, before you'll be effective in the moguls. Bumps are made up of short turns, but a mogul field is not the place to try to brush up on your short turn technique.

Tatjana Mittermayer in ihrem Buckelpistenrogramm: Sie sollten keine Anfänger sein und keine Angst vor dem Berg haben. Gut wäre natürlich, wenn sie parallel Ski fahren könnten. Alles Weitere wird dann durch ein speziell entwickeltes Technikprogramm vermittelt.

wie viele Skifahrer können wohl einigermassen parallel kurzschwingen?...
nicola

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noch ein entbehrlicher

Beitrag von KOSTI » 15.10.2004 13:37

nicola hat geschrieben: wie viele Skifahrer können wohl einigermassen parallel kurzschwingen?...
...also ich persönlich übe noch:
http://mitglied.lycos.de/siafakas/stoecke.avi 4MB (hat carvi mich vorhin erinnert, dass es den auch noch gibt -> unbezahlbar :lol: )

....und zurück zum thema, wie soll sich diese mittelsteile naturbelassene piste denn nun im vergleich zu der im film gezeigten durchschnittlichen hauptabfahrt am nachmittag unterschieden?
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

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Re: noch ein entbehrlicher

Beitrag von Uwe » 15.10.2004 14:11

KOSTI hat geschrieben: ...also ich persönlich übe noch:
http://mitglied.lycos.de/siafakas/stoecke.avi 4MB
Ich hab´s doch geahnt: Hier immer einen auf "dicke Hose" machen und dabei selbst nix drauf :D ... oder lag´s nur an der - fast - "naturbelassenen" Piste? :wink:
Uwe

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