Wie groß muss ein Skigebiet sein oder wie überleben die Kleinen?

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Poldy
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Re: Wie groß muss ein Skigebiet sein oder wie überleben die Kleinen?

Beitrag von Poldy » 02.02.2017 15:43

@ Fips : ich war schon überall...und zwar zugleich..bin halt ein Internetskitourist, der zu allem ein Meinung hat.... :wink:

nein, Du hast schon nicht ganz unrecht, wenn man sich auskennt, findet man tolle Ecken fast überall. Nur sind für mich die großen Gebiete in Tirol so gefühlt der Inbegriff des durchorganisierten Skitourismus....und so ganz falsch ist das glaub ich nicht.

Das es auch komplett andere Ecken in den Alpen gibt, wo man nicht nur geographisch weit vom Anton aus (Nord-)Tirol entfernt ist, freut mich. Da verbring ich lieber meine Freizeit. Aber - jeder hat einen anderen Geschmack und anders wärs auch langweilig.

@elypsis : Ich bezweifle leise, dass die Bahnen ( ob Sommer oder Winter ) dort derzeit profitabel sind...wünsche den Leuten dort aber, dass sie es (wieder?) werden.

Poldy

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Lothar
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Re: Wie groß muss ein Skigebiet sein oder wie überleben die Kleinen?

Beitrag von Lothar » 02.02.2017 15:58

Fips hat geschrieben:Dass es in kleineren Gebieten per se immer rücksichtvoller und ruhiger zu geht würde ich als Pauschalaussage auch nicht unterschreiben. Das mag für die hier schon erwähnten Südtiroler Ecken gelten (die ich leider nicht kenne), aber mit Sicherheit nicht für die kleineren Gebiete am Alpennordrand in Tagesfahrdistanz zu München, Augsburg, Ulm, etc. selbst Stuttgart noch eingeschlossen
Da hast Du vollkommen Recht, am Alpennordrand ist es wesentlich schwieriger solche Gebiete zu finden. Und sobald ein Gebiet modernisiert wurde, wie zuletzt z.B. Ofterschwang, dann kannst Du es von der Liste streichen. Die Masse will schnelle und komfortable Lifte, viele kapieren nicht, was das für die Anzahl an Leuten auf der Piste bedeutet oder sie fahren gern Slalom.

latemar
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Re: Wie groß muss ein Skigebiet sein oder wie überleben die Kleinen?

Beitrag von latemar » 02.02.2017 16:09

@ Moni
Das sehe ich auch so.
In Carezza wurde ein Teil der neuen EUB über Anleihen finanziert, die von den Einwohnern getragen werden.
Ob da je was zurück kommt steht in den Sternen. Aber das schafft eine Beziehung zwischen Skigebiet, Betrieben und Einwohnern.


Viele kleinere Gebiete leben von einem starken Sommertourismus. Übrigens auch einige der "Großen" profitieren vom Sommer.
Die Dantercepies Bahn soll weltweit einer der höchsten Jahresauslastungen haben und zu den rentablsten Bahnen überhaupt gehören.


Gruß!
der Joe
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elypsis
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Re: Wie groß muss ein Skigebiet sein oder wie überleben die Kleinen?

Beitrag von elypsis » 02.02.2017 17:19

@ Poldi
latemar hat geschrieben:Viele kleinere Gebiete leben von einem starken Sommertourismus.
:wink:
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Re: Wie groß muss ein Skigebiet sein oder wie überleben die Kleinen?

Beitrag von ingo#31 » 02.02.2017 17:45

moni.ski hat geschrieben: Daher ist es keine Heuchelei denke ich!
Moni, die Unterstützung an sich, hat einen leichten Touch von Heuchelei.

Es wird hier viel geschrieben, es kommen aber keine konkreten Vorschläge, wie die Unterstützung aussehen soll!

In den Gebieten öfter fahren, wurde schon erwähnt. Doch reicht das tatsächlich aus?
Wer wäre denn bereit, deutlich mehr für die Skipässe zu bezahlen?

zuUnkreativ
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Re: Wie groß muss ein Skigebiet sein oder wie überleben die Kleinen?

Beitrag von zuUnkreativ » 02.02.2017 18:06

Das Hauptproblem steckt meiner Ansicht nach in der Rechnung, die die Leute gerne aufmachen: Preisleistung = Pistekilometer / Preis(Tagesskipass)
Bei dieser Rechnung müssen kleinere Gebiete aber zwangsläufig gegen die "Großen" schlecht aussehen. In erster Näherung kann man denke ich davon ausgehen, dass die tägliche Fahrleistung in Pistenkilometern eines Skifahrers nicht von der Größe des Gebietes abhängt. Ob ich 10 verschiedene Pisten hintereinander oder 10 mal die gleiche Piste fahre, kommt am Ende auf's selbe hinaus. In einem großen Gebiet kann ich für den Liftpass deutlich höhere Preise verlangen, denn ich biete ja mehr Abfahrtskilometer für das Geld. Aber es sind ja in einem großen Gebiet auch mehr Personen unterwegs, sodass die Auslastung von Piste und Liften (immer näherungsweise) gleich ist. Das bedeutet, dass ich mit doppelter Pistenlänge bzw. Anzahl auch doppelt so viele Skifahrer auf der Piste unter bringen kann und damit doppelt so viele Gäste bespaßen kann. Die Betriebskosten je Skifahrer sind also sehr ähnlich, die erzielten Preise für Lifttickets in großen Gebieten allerdings höher.
Eine Rechnung wie "in 3 Valles zahl ich 70 EUR für 200 km, am Golm 50 EUR für 40 km" (fiktive Zahlen) kann also niemals günstig für die kleinen Gebiete ausfallen.

Meine Lieblingsskigebiete:
- Revelstoke (die haben eine Gondel und 2 Sessellifte, erschließen damit aber den ganzen Berg und ich habe Unmengen von Runs zur Auswahl)
- Val d'Annivers, welches Felix schon angesprochen hat. Zwar teils alte Liftanlagen, aber traumhafte Pisten und Abfahrtsmöglichkeiten neben der Piste.

Und das "Senales" werde ich mir wohl nächste Saison mal ansehen.

sindemone
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Re: Wie groß muss ein Skigebiet sein oder wie überleben die Kleinen?

Beitrag von sindemone » 02.02.2017 18:32

latemar hat geschrieben:Da sollten wir einmal eine Liste erstellen! Interesse?
Gerne!
Aber lieber in einem Extra-Posting, sonst wird es hier unübersichtlich.

edit:
Ich habe einfach mal etwas erstellt und hoffe auf rege Beteiligung - natürlich völlig eigennützig.
:D

Hier geht's lang:
viewtopic.php?f=3&t=19259

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Re: Wie groß muss ein Skigebiet sein oder wie überleben die Kleinen?

Beitrag von moni.ski » 03.02.2017 08:11

ingo#31 hat geschrieben:
moni.ski hat geschrieben: Daher ist es keine Heuchelei denke ich!
Moni, die Unterstützung an sich, hat einen leichten Touch von Heuchelei.

Es wird hier viel geschrieben, es kommen aber keine konkreten Vorschläge, wie die Unterstützung aussehen soll!

In den Gebieten öfter fahren, wurde schon erwähnt. Doch reicht das tatsächlich aus?
Wer wäre denn bereit, deutlich mehr für die Skipässe zu bezahlen?
Ja weil es derzeit immer nur noch um größer, höher, weiter geht. Das ist der Geist der Zeit. In den kleinen Gebieten zahlst du etwas weniger, wie du selber schon gesagt hast nicht so viel weniger. Du kannst gerne weiter die großen Gebiete aufsuchen und dich mit Hunderten oder Tausenden anderen auf der Piste abmühen und danach beim Apres Ski. Jedem das seine. Für einige wie man hört im Forum ist es aber nicht wichtig wie groß das Gebiet per se ist. Das macht ja dann Hoffnung. Dann paßt es eh. Ich muss sagen dass unser Gebiet heuer einen sehr guten Zuspruch findet. Dazu trägt sicher die Schneelage und das schöne Wetter bei. Es ist ja wirklich traumhaft im Moment. Und wir können mit sehr anspruchsvollen Abfahrten und Panorama punkten auch wenn wir nicht die Größten sind.

Daher höre ich jetzt zu labern auf und gehe Skifahren!!

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Pancho.Ski
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Re: Wie groß muss ein Skigebiet sein oder wie überleben die Kleinen?

Beitrag von Pancho.Ski » 03.02.2017 08:30

Welches ist denn "euer" Skigebiet?

latemar
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Re: Wie groß muss ein Skigebiet sein oder wie überleben die Kleinen?

Beitrag von latemar » 03.02.2017 08:32

Ich denke jeder, der in ein kleineres Gebiet fährt unterstützt es doch automatisch.
Es ist ja nicht nur das Skigebiet, es sind ja auch die Hotels, Restaurants oder Hütten im Gebiet. Oder auch mal eine Tankstelle.
Man darf den Nutzen für das Skigebiet nicht isoliert sehen.

Ich weiß eigentlich nicht so recht was daran Heuchlerei ist. Zumindest habe ich bisher keine Erklärung gelesen, die mir schlüssig erscheint.


Gruß!
der Joe
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