Die neue Ski-Ästhetik

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latemar
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Re: Die neue Ski-Ästhetik

Beitrag von latemar » 15.02.2016 15:29

Martina hat geschrieben:
Was hier jetzt als neue Erfindung gegenüber dem Carven beschrieben wird, ist das normale Skifahren mit stärker taillierten Ski, Technik, mit der man auch carven kann, aber nicht muss. Fast überall in der Skiwelt. Ausser eben in Österreich.
100% Zustimmung.

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der Joe
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Martina
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Re: Die neue Ski-Ästhetik

Beitrag von Martina » 15.02.2016 16:05

NeusserGletscher hat geschrieben:Das was hier der Österreichische Skiverband als Schulungsinhalte definiert, ist nach meiner Meinung nach wirklich neu bzw. zumindest ungewöhnlich. Mit dem "Natürliches Skifahren" stellt er zum ersten Mal als Lernziel nicht ein bestimmtes allgemeines Leitbild (Idealbild) einer Technik in den Vordergrund, sondern den einzelnen Skifahrer, mit all seinen Stärken, Schwächen und Handicaps sehr unterschiedlicher Art.
Nein, das stimmt nicht.
Das ist vielleicht neu für Österreich, aber in den meisten anderen Ländern längst üblich.
Die Schweiz, als Beispiel, arbeitet seit Mitte 90er Jahre mit Funktionselemente und Bewegungsmodulen. Je nach Voraussetzungen, also je nach Körper, Können, Maerial, Schnee, Hang, Wetter werden bestimmte Bewegungsmodeule verwendet, um bestimmte Funktionen der Ski zu erreichen.
In Deutschland ist das Prinzip ähnlich (ich erdreiste mich nicht, das zu erklären).
Als ich in Canada war, das war 2002, also auch schon eine Weile her, arbeitete man seit mehreren Jahren mit einer Art "Kreismodell", wo es darum ging, die Möglichkeiten des Fahrers mit den Erfordernissen der Umgebung zusammenzubringen.
Ein Dänischer Kollege, mit dem ich zusammengearbietet habe, arbeitete nach einem ähnlichen Prinzip.
Die Briten unterrichten ganz ausgeprägt so.

Weil der individuelle Unterricht und eine für jeden passende Technik wirklich schon lange etabliert ist, ist es eigentlich sehr peinlich für das Skiland Österreich, dies als innovativ zu verkaufen.
Förmchenfahren nannten wir das gerne, was in Österreich gelehrt wurde. Und fast nur dort wurde es so gemacht.
Schön,dass sie es jetz auch anders machen wollen. Aber neu ist es wirklich nicht.
NeusserGletscher hat geschrieben:Hochentlastung ist wiederum Bestandteil einer sauberen Skitechnik und wird, ausser beim Carven, künftig auch weiterhin benötigt.
Nein, du verwechselst hier etwas: Der Witz bei den "Carvingski" ist unter anderem, dass man eben keine rein "hoch"Bewegung mehr braucht, sondern eine Streckbewegung. Diese Bewegung ist mehr lateral (seitlich) denn vertikal (hoch). Deswegen heisst das dazu gehörende Bewegungsmuster auch beugen/strecken und nicht hoch/tief.
Das ist Thema seit ungefähr 1997...
Natürlich kann der Schwerpunkt im Verhältnis zu den Ski noch etwaas hoch, grad oder auch tief gehen, je nachdem wo und wie man fährt, aber die Bewegung ist eben strecken. Und nicht hoch.
Wurde schon 1000x mal hier erklärt...

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Re: Die neue Ski-Ästhetik

Beitrag von NeusserGletscher » 15.02.2016 17:52

Daran siehst Du, dass ich erst vor wenigen Jahren mit Carving-Ski Skifahren gelernt habe. Hochentlastung kenne ich nur so als Kombination von Strecken und KSP in Richtung neues Kurvenzentrum. Der Begriff wird aber in D auch heute noch so verwendet, zumindest von der Skischule mit den Reiseleitern, die bei Dir nicht den besten Ruf haben. :wink: Das erste Zitat stammt übrigens von Wilhelm.
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Re: Die neue Ski-Ästhetik

Beitrag von Uwe » 15.02.2016 19:06

Martina hat geschrieben: Tatsache ist: Mit Aufkommen der Carvingski mitte der 90er Jahre hat man fast überall gemerkt, dass man mit diesen sehr viel einfacher skifahren kann - nämlich eben ohne übertriebene, gekünstelte Bewegungen, ohne ausgeprägte Vertikalbewegungen.
So geht seither fast überall Skiunterricht: Ohne überriebene, gekünstelte Bewegungen, ohne starke Vertikalbewegungen.

Was hier jetzt als neue Erfindung gegenüber dem Carven beschrieben wird, ist das normale Skifahren mit stärker taillierten Ski, Technik, mit der man auch carven kann, aber nicht muss. Fast überall in der Skiwelt. Ausser eben in Österreich.

Dieser Beitrag mag alles etwas übertrieben beschreiben, aber der Artikel ist tatsächlich einigermassen lächerlich für mein dafürhalten.
1000% :zs:
Das, was da nun als "neu" verkauft werden soll, hast DU Martina, uns schon vor über 10 Jahren gezeigt :D
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Re: Die neue Ski-Ästhetik

Beitrag von NeusserGletscher » 15.02.2016 20:37

Und weshalb gibt dann hier noch kein Tutorial "Skifahren lernen für Anfänger und Umsteiger" ? :wink:
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Re: Die neue Ski-Ästhetik

Beitrag von Schneefrau » 15.02.2016 22:04

Ich bin etwas verwirrt :o :-?
Ich halte häufig und gern nach Skilehrenden Ausschau 8), aber Skilehrer, die bisher mit "Carving-Druck" ... "breitbeiniges Fahren" (wie es in dem Artikel heißt) lehren, müssen mir weitestgehend verborgen geblieben sein. :wink:
Eher hatte ich den Eindruck, dass sich selbst der "neue Lehrplan" 2001 in Österreich nur zögerlich über viele Jahre hinweg unter den Skilehrern verbreitet hat.

Etwas natürlichere Positionen und Abläufe scheinen durchaus sinnvoll, aber die aktuellen Veröffentlichungen klingen eher nach (plattem) Marketing und lassen bei mir nur "unscharfe Bilder" aufkommen, was damit gemeint sein könnte.
Und weiß jemand etwas mehr? Wie sieht der künftige Lehrplan für fortgeschrittene Skischüler aus? Wieviele Könnenstufen gibt es - oder sind das dann Spezialkurse? Hat sich dort in der Technik auch etwas verändert?
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Re: Die neue Ski-Ästhetik

Beitrag von Schneefrau » 19.02.2016 07:26

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