Probleme mit dünner Luft "ganz oben"

Alles rund ums Skifahren allgemein
Spezielle Fragen siehe separate Foren!
snoopy71
Beiträge: 10
Registriert: 25.10.2015 17:16
Vorname: Matthias

Probleme mit dünner Luft "ganz oben"

Beitrag von snoopy71 » 25.10.2015 17:25

hallo,

bin gerade am Hintertuxer Gletscher unterwegs die letzten 3 Tage -> ein Traum vom Wetter her, die Pisten sind auch super :)

ABER: ich bin erst das zweite mal auf einem Gletscher, ich habe folgendes aber noch nie beobachtet an mir: ich habe große Probleme mit der dünnen Luft hier oben. Gerade diesen Sommer habe ich sehr viel Kondition gebolzt auf dem Rad und *sollte* eigentlich top fit sein.

Ich merke schon nach der ersten Abfahrt das mein Puls viel höher ist als "normal", die Zunge hängt dann schon fast bis zum Boden :) Ich bin am frühen Nachmittag schon total kaputt und verzieh mich in die Hütte (was auch nicht schlecht ist) :roll:

Was mich interessiert: wie ist eure Erfahrung damit ? Merkt ihr auch so einen großen Unterschied zwischen Gletscher fahren ( > 3000 Meter) und "normalem" Fahren so von 1000-2000 Meter (z.b. Saalbach, wo ich sonst immer bin).

:-D

Benutzeravatar
extremecarver
Beiträge: 3541
Registriert: 12.01.2005 15:10
Vorname: Felix
Ski: Raxski Snowrider Powderequipment Swoard Wildschnee
Ski-Level: 999
Skitage pro Saison: 30
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit dünner Luft "ganz oben"

Beitrag von extremecarver » 25.10.2015 22:48

Schau an wie lange heute in Sölden die Profis nach Luft gschnappt haben. Der Hirscher war auch noch nach 5min am schnaufen.

Es kommt halt drauf an wie stark du an deine Limits gehst. Wobei - wenn du Nachmittags dann kein Kraft mehr hast (und ja eh derzeit lange Ausruhpausen da so viel los), dann mangelts dir halt eher an Kraft bzw bist du einfach zu Saisonbeginn generell noch nicht richtig am Ski. Sprich dir würds auf 1000-2000m gar nicht so viel besser gehen.

Schnall dir doch deinen Pulsgurt um - wenn du dann siehst dass du oft an oder über 90% Maximalpuls unterwegs warst - ist dein Zustand okay - und du bist es halt zu schnell angegangen um so den ganzen Tag durchzuhalten und man muss halt einfach ein bisserl zurückstecken in der Höhe was du vergessen hast. Wenn du aber selten über 85% Maximalpuls warst - dann liegt es wohl eher am Saisonbeginn und "unten" hätts dich genauso erwischt (unter der Annahme dein Kondi ist in gutem bis sehr guten Zustand).
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

Benutzeravatar
NeusserGletscher
Beiträge: 2102
Registriert: 30.01.2008 15:59
Vorname: Peter
Ski: ein paar zu viel
Ski-Level: 042
Skitage pro Saison: 20
Wohnort: Dorf an einem Bach

Re: Probleme mit dünner Luft "ganz oben"

Beitrag von NeusserGletscher » 25.10.2015 23:26

Nachdem ich mehrmals solche Erlebenisse nach 10 Stunden Autofahrt hatte bin ich dazu übergegangen, mich erst mal an die Höhe zu gewöhnen und es langsam anzugehen.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.

Benutzeravatar
Udo-Aschaffenburg
Beiträge: 440
Registriert: 30.09.2001 02:00
Vorname: Udo
Ski: RC4 Worldcup SC 165; Progressor 800
Wohnort: Johannesberg

Re: Probleme mit dünner Luft "ganz oben"

Beitrag von Udo-Aschaffenburg » 26.10.2015 00:45

Probleme mit dünner Luft haben nichts mit Kondition und Fitness zu tun. Höhenkrankheit kann jeden erwischen, egal ober fit oder unfit ist. A&O ist eine allmähliche Akklimatisierung. Aus dem Büro ins Auto und dann rauf auf >3.000 mit starker körperlicher Beanspruchung, das geht i.d.R. nicht gut. Ich war vor wenigen Tagen noch in den Anden unterwegs, >5.000 Meter. Wir hatten uns langsam akklimatisiert, allmählich von Seehöhe über 2.500 Meter (3 Tage) auf 3.800 Meter (3 Tage), dann > 5.000. Unabhängig von Fitnesszustand und Kondition waren 90% der Gruppe höhenkrank. Ich hatte Glück und war fit wie ein Turnschuh, obwohl ich konditionell derzeit nicht top beieinander bin. Andere aus der Gruppe, die auch Marathon laufen, waren völlig im Eimer und mussten runter. Und: je älter man ist, desto besser verträgt man i.d.R. die Höhe.

Udo
P.S.: Gegen die Höhenkrankheit habe ich von Anbeginn täglich große Mengen Coca gekaut, das geht ja leider in Europa nicht :-).
[i] A bisserl was gehd ollaweil. [/i]

Zwigges
Beiträge: 403
Registriert: 14.12.2012 10:14
Vorname: Stephan

Re: Probleme mit dünner Luft "ganz oben"

Beitrag von Zwigges » 26.10.2015 07:11

Hallo zusammen,

das kenn ich auch. Wir waren vor zwei Jahren auf dem Tuxer Gletscher und wir hatten alle die ersten zwei/drei Tage ähnliche Probleme. Wie schon erwähnt, lag dies weniger an der mehr oder weniger vorhandenen Kondition, sondern schlicht an der Höhe.

Dieses Jahr waren wir, da das Wetter prima war, erst drei Tage auf der Eggalm und Umgebung (bis ca. 2.300 m) unterwegs und sind danach auf den Gletscher. Ich bilde mir ein, dass ich da doch weniger Probleme hatte.

Gruß
Zwigges

Benutzeravatar
sirhay
Beiträge: 496
Registriert: 17.01.2008 13:43
Vorname: Thomas
Ski: Nordica GSR, Blizzard Brahma, Head Ispeed Pro
Wohnort: Ulm

Re: Probleme mit dünner Luft "ganz oben"

Beitrag von sirhay » 26.10.2015 08:58

Also wenn ich mit dem Auto zum vom Flachland ins Pitztal fahre und oben auf 3440m aussteige merk ich erstmal nichts von dünnerer Luft. Allerdings machen bei mir auch die Muskeln ab Mittag etwas schneller schlapp als in geringerer Höhe. Von daher macht es sich schon bemerkbar.
Außerdem ist es m.M.n. ratsam in diesen Höhen mehr Flüssigkeit aufzunehmen. D.h. vielleicht ein, zwei Pausen zum trinken mehr als sonst machen.

bestchoice_snow65
Beiträge: 4
Registriert: 07.10.2015 14:55
Vorname: Manfred
Skitage pro Saison: 10

Re: Probleme mit dünner Luft "ganz oben"

Beitrag von bestchoice_snow65 » 28.10.2015 13:57

snoopy71 hat geschrieben: Was mich interessiert: wie ist eure Erfahrung damit ? Merkt ihr auch so einen großen Unterschied zwischen Gletscher fahren ( > 3000 Meter) und "normalem" Fahren so von 1000-2000 Meter (z.b. Saalbach, wo ich sonst immer bin).

Hey snoopy71, Menschen sind unterschiedlich stark höhenempfindlich. Symptome können ab ungefähr 2500 m auftreten. ehrlich gesagt geht es mir aber in Gletscheregionen auch so. Ich bekomme Kopfschmerzen und in seltenen Fällen auch Kreislaufprobleme und bin sonst auch nicht unsportlich :wink: Ich denke, das ist auch eine Frage der Gewöhnung. Aber nichts außergwöhnliches!

Benutzeravatar
extremecarver
Beiträge: 3541
Registriert: 12.01.2005 15:10
Vorname: Felix
Ski: Raxski Snowrider Powderequipment Swoard Wildschnee
Ski-Level: 999
Skitage pro Saison: 30
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit dünner Luft "ganz oben"

Beitrag von extremecarver » 28.10.2015 15:36

Die von Snoopy71 beschriebenen Probleme - hören sich für mich aber einfach nicht nach Höhenkrankheit an.
Dazu tritt Höhenkrankheit in 3000m selten innerhalb von ein paar Stunden auf. Symptome wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder Husten hat er nicht genannt. Dies wären Zeichen von Höhenkrankheit.
Die Durschnittshöhe wo er fährt am Hintertuxer würde ich dazu auch noch nur 2900m einschätzen jetzt im Herbst.

Das ist eher einfach doch eher nicht ausreichende Kondition für den Einsatz in der Höhe (was ja logisch ist wenn man auf 2900m Höhe so fährt wie normalerweise auf sagen wir 1600m Höhe). Und klar - akklimatisieren bringt was.

ABER - akklimatisieren tut man wenn man nicht prädestiniert ist für Höhenkrankheit eben nicht auf 1500-2000m - sondern vorzugsweise deutlich höher - Erst recht wenn man zum Übernachten wieder tiefer geht.
Sonst hätten viel zu viele etwa am Kleinmatterhorn in Zermatt dicke Probleme - tatsächlich hat aber kaum ein Tourist dort wirklich Probleme am ersten Tag raufzufahren und runterzufahren - trotz 3800m.
Auch akklimatisiert man sich in Peru ja etwa vorzugsweise in La Paz - sprich da schläft man schon gleich einmal auf 3600m - im Außenbezirk El Alto auf knapp 4000m... Wobei klar ist - gibt schon Leute die La Paz direkt vom Meer weg nicht gut vertragen. Beim Gepäck 7 Stockwerke im Hostel die Treppe rauftragen (hatte 20kg Rucksack auf und 23kg Koffer in der Hand) ist mir dort schon der Puls ganz gut raufgegangen.


Ich seh kaum Skifahrer die am Gletscher mit weniger Einsatz wie 1300m tiefer fahren - Da ist ganz logisch dass die früher ausgepumpt sind. Man merkt in der Höhe die Anstrengung einfach weniger.
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

snoopy71
Beiträge: 10
Registriert: 25.10.2015 17:16
Vorname: Matthias

Re: Probleme mit dünner Luft "ganz oben"

Beitrag von snoopy71 » 30.10.2015 20:08

Es hatte definitiv etwas mit Gewöhnung zu tun. Am vierten und letzten Tag meines Aufenthaltes ging es um ein vielfaches besser als die ersten 3 Tage. Sehr interessant zu beobachten :)

rüganer
Beiträge: 53
Registriert: 19.01.2010 23:30
Vorname: Martin
Ski-Level: 75

Re: Probleme mit dünner Luft "ganz oben"

Beitrag von rüganer » 04.11.2015 08:50

scheint eine persönliche Sache zu sein.
Ich als mittelmäßig fitter Mensch hab z. B. in Zermatt keine Probleme. Von Null auf 3800 Meter innerhalb eines Tages :D

Hab in der Gondel aber einige mit Asthmaspray gesehen...

Klar, nach 15000 Höhenmetern pumpt man doch ein bisschen, viel Trinken ist wohl das Wichtigste.
Dolomiten- Zermatt - Livigno - Engadin - coooool ! rügen-rohrhus.de

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag