Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?

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latemar
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Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?

Beitrag von latemar » 09.03.2015 08:58

ingo#31 hat geschrieben:40 jährig kennengelernt und 42 jährig auf der piste? wie geht das?
Tippfehler? :oops:

Gruß!
der Joe
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Poldy
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Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?

Beitrag von Poldy » 09.03.2015 09:10

Wenn ich die Ausgangsfrage so verstehe, ob Du mal so fährst wie die, welche im Gebirge aufgewachsen sind und von klein auf ( also schon als kleines Kind ) viel Zeit auf Ski verbracht haben, im Skiclub oder den ganzen Winter nach der Schule am Dorflift.......ganz ehrlich : Wenn nicht ein Wunder geschieht: nein. ( Zumindest hab ich es noch nicht erlebt. Es gibt Menschen, die fangen spät an und werden trotzdem richtig gut, sie arbeiten als Skilehrer oder werden wirklich gute Amateure. Die letzte Selbstverständlichkeit auf Ski fehlt (fast immer) trotzdem. Wenn man ganz genau hinsieht.)

Das ist aber auch ganz und gar nicht schlimm. Du hast viel Freude beim Skifahren . Warum auch nicht?
Gruss Poldy

Zwigges
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Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?

Beitrag von Zwigges » 09.03.2015 09:13

@waikikki83:

Meine Frau fährt nicht schneller als ich (länge und Gewicht läuft halt.... :D ) Aber weniger, weil sie es nicht kann. Sie versucht wirklich jeden Schwung bewusst sauber zu fahren und genießt jede Kurve. Seit sie neues Material hat, sind steilere und/oder eisige Passagen nicht mehr so das Problem.

Gruß
Zwigges

skifossil
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Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?

Beitrag von skifossil » 09.03.2015 09:28

Der Unterschied zwischen einem guten und sehr guten Skifahrer besteht nicht nur im motorisch-technischem Bereich sondern auch im kognitiven Bereich und besonders im unbewussten Zusammenspiel dieser beiden Bereiche. Dieses unbewusste Zusammenspiel ist im Alter kaum zu erlernen.
Kennt man auch von älteren Fahranfängern im Straßenverkehr, um ein Nicht-Sport-Beispiel zu bringen.
Anders ist es z. B. beim Joggen und anderen Sportarten, wo die kognitiven Fähigkeiten keine Rolle spielen. Das lässt sich auch im Alter gut trainieren.

latemar
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Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?

Beitrag von latemar » 09.03.2015 09:47

Zwigges hat geschrieben: Sie versucht wirklich jeden Schwung bewusst sauber zu fahren und genießt jede Kurve.
Das finde ich toll und ist auch mein Ziel.
Die beste Verbindung zwischen zwei Punkten sind gecarvte Schwünge.


Gruß!
der Joe
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latemar
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Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?

Beitrag von latemar » 09.03.2015 09:49

skifossil hat geschrieben:Der Unterschied zwischen einem guten und sehr guten Skifahrer besteht nicht nur im motorisch-technischem Bereich sondern auch im kognitiven Bereich und besonders im unbewussten Zusammenspiel dieser beiden Bereiche.
Da würde ich Dir zustimmen.
Ich sehe das an meinem Sohn. Der hat inzwischen ein Level erreicht, das nie hatte und nie haben werde.
Er tut nahezu immer intuitiv das richtige.


Gruß!
der Joe
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Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?

Beitrag von NeusserGletscher » 09.03.2015 10:15

Poldy hat geschrieben:Wenn ich die Ausgangsfrage so verstehe, ob Du mal so fährst wie die, welche im Gebirge aufgewachsen sind und von klein auf ( also schon als kleines Kind ) viel Zeit auf Ski verbracht haben, im Skiclub oder den ganzen Winter nach der Schule am Dorflift.......ganz ehrlich : Wenn nicht ein Wunder geschieht: nein. ( Zumindest hab ich es noch nicht erlebt.
Wie hoch ist denn der Anteil der Freizeitfahrer, auf die so ein Werdegang zutrifft? Allzu hoch kann der nicht sein, sonst würden die meisten Skifahrer nicht mit mässiger Technik die Pisten runterutschen.
Dani67 hat geschrieben:Das Hauptproblem des Spätstarters ist die Feinmotorik welche als Kind angeeignet wird.
Die meisten werden als Kind wohl hier eine Grundlage gebildet haben, sonst könnten sie kaum aufrecht durchs Leben gehen. Warum soll man die nicht auch jenseits des Kindesalters weiter verbessern können? Es gibt Fälle, da übernimmt z.B. nach einem Hirnschaden ein Teil des Gehirns die Aufgaben, die vorher von dem zerstörten Teil erledigt wurden. Mag sein, dass man sich als Kind, wenn der Speicher noch zu 80% leer ist, leichter tut. Aber als Erwachsener seine Feinmotorik zu verbessern ist weder unmöglich noch unwahrscheinlich.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.

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Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?

Beitrag von Pancho.Ski » 09.03.2015 10:20

Entscheidend ist doch für einen Hobby-Freizeit-Skifahrer der eigene Anspruch. Wenn der so aussieht, dass ich einfache blaue Pisten bei schönem Wetter runterkomme, und es macht mir Spaß, dann ist das OK. Solange ich meine Grenzen kenne und respektiere und möglichst wenig zur Gefahr werde (für mich oder andere).

Ich muss also nicht unbedingt bei white out vereiste schwarze Pisten fahren können, solange ich es eben auch lasse.

Wenn man die Frage also so versteht, ob man als Spätstarter noch ein Level erreichen kann, für das sich der Aufwand lohnt, bei dem man Spaß und Freude an diesem Sport haben kann, und das bei relativer Sicherheit, dann ist die Antwort auf jeden Fall ja. In meinem Freundeskreis habe ich solche Spätstarter und ich finde das toll. Sie fahren mit viel Spaß im Rahmen ihrer Grenzen, und erweitern diese beständig durch viel Praxis und Hilfe von außen. Natürlich ist die Lernkurve flacher als bei Kindern.

Wenn man die Frage so versteht, ob man als Spätstarter das Level eines am Berg auf Skiern groß gewordenenen erreichen kann, so würde ich sagen, es wird schwierig bis unmöglich, wenn man sehr genau hinschaut. Der Unterschied liegt im intuitiven Beherrschen von Situationen, im reflexartigen richtigen Reagieren, vs. bewußtem Einsatz von erlernter Technik.

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Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?

Beitrag von elypsis » 09.03.2015 10:33

NeusserGletscher hat geschrieben: als Erwachsener seine Feinmotorik zu verbessern ist weder unmöglich noch unwahrscheinlich.
:zs:

Der größte Unterschied zwischen einem Erwachsen und einem Kind ist die Angst vor einem Sturz und - aus der Lebenserfahrung heraus - einer möglichen Verletzung und deren Konsequenzen. Kinder fallen intuitiv, Erwachsene i. d. R. verkrampft. Allein die Idee zu stürzen, generiert eine Vorsicht, die bereits Lernfortschritte und etwaiges Anspruchsdenken blockiert. Daraus resultieren anschließend gedankliche Ansätze wie "für mein Alter fahre ich doch gut genug", "ich komme doch überall herunter", etc.

Grüezi us Davos
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Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?

Beitrag von Zwigges » 09.03.2015 11:18

Hallo nochmals,

das Wichtigste ist doch, das es Spaß macht! Wobei man mit gescheiter Technik mehr Spaß hat, auch weil ein Skitag locker gecarved/geschwungen nicht so anstrengend ist ist, wie Schneepfluggewürge :-D

Ansonsten macht einen guten Skifahrer noch rücksichtsvolles, angepassten Fahren aus. Und der Fähigkeit sich und sein Können richtig einschätzen zu können.

Gruß
Zwigges

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