Skifahren lernen als Snowboarder

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speedcarver
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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von speedcarver » 01.04.2012 22:25

berkel hat geschrieben:Auch habe ich mehr Probleme damit in Linkskurven, da bleibe ich nach dem Kurvenansatz oft mit dem Innenski hängen, gerate dadurch in Rücklage und komme nicht mehr nach vorn. Ich habe noch nicht ganz rausgefunden woran das liegt, gefühlt mache ich in beide Richtungen die gleiche Bewegung. Bei Rechtskurven hebe ich nach dem Schwungansatz den Innenski hinten etwas an, damit er rumrutscht, linksrum funktioniert das seltsamerweise nicht, da hebt der Ski wenn vorne ab. Manchmal geht es, wenn ich das Knie auf bestimmte Weise beuge, aber ich kann das nicht gezielt reproduzieren.
Das ist das Schokoladenseite-Problem :wink: Es ist fast völlig normal das die Kurve in die eine Richtung besser klappt als in die andere. Es wird immer so sein egal wie gut man fährt. Mach dir darüber keinen Kopf. Von Kurve zu Kurve wird das automatisch immer weniger.
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berkel
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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von berkel » 21.04.2012 19:06

Heute war ich nochmal am letzten Saisonwochenende in Lech (Arlberg) - der 3. Tag. Ich wollte dann doch noch mein neues Material ausprobieren (Fischer Progressor 800 in 175cm). Ist halt doch angenehmer nicht immer erst morgens die Ausrüstung zu leihen und vor allem eigene Skischuhe.
Eigentlich ein Traumtag mit bestem Wetter und noch genug Schnee. Am Vormittag hatte es oben auch sehr schön zu fahrenden weichen Schnee ohne Buckel. Da lief es sehr gut, ich habe mich dann auch getraut schneller zu fahren, da der Schnee so problemlos zu fahren war. Ich hatte keine Probleme mehr mit anhängendem Innenski, den ich auch nicht mehr aktiv rumziehen musste. Da hat das Fahren zum ersten Mal Spaß gemacht!
Irgendwann sind mir beim Geradeausfahren die Ski auseinander gelaufen um beim Sturz nach vorn zwischen die Ski habe ich mir das rechte Knie leicht verdreht. Ich habe daraufhin erstmal eine Mittagspause gemacht. Danach lief es leider überhaupt nicht mehr. Keine Ahnung warum, weder das Knie hat mich behindert (auch wenn es bei bestimmter Belastung zwickt), noch bin ich bewußt vom Sturz verunsichert gewesen, aber irgendwie konnte ich nicht mehr gescheit fahren.
Zum Parkplatz zurück musste ich auch noch einen übelst zerfahrenen Sulzschneehang runter. Das war zwar nur eine blau markierte Piste, aber doch relativ steil und eben total zerpflügt. Da klappte nichts und ich fühlte mich wie das erste Mal auf Skiern. Jeweils nach ein paar Schwüngen musste ich Pause machen um mich zu Sammeln. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich schon mal vor einem Hang stand und nicht wusste wie ich da runter kommen soll. Einfach rutschen ging in dem tief zerfurchten Schnee nicht.

Als Fazit bin ich der Meinung, dass man wohl auch gut einen normalen Anfängerskikurs machen kann, wenn man nicht ein Bewegungstalent ist. Da besteht ja auch meist die Möglichkeit die Gruppe zu Wechseln wenn man merkt, dass man schneller Fortschritte macht.
Hilfreich ist es natürlich, wenn man bei guten Schneeverhältnissen anfängt. Da habe ich heute gemerkt, dass ich bei dem schönen Schnee/Pisten am Morgen sofort viel lockerer auf den Ski gestanden habe.

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TOM_NRW
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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von TOM_NRW » 22.04.2012 01:05

Hi,

mach Dir mal wegen der Probleme am Nachmittag nicht zu viel Gedanken. Bei schwierigen Schneeverhältnissen (Sulz, Buckel ...) geraten viele, auch erfahrene Skifahrer, an Ihre Grenzen. Ist halt nicht so einfach und man muss seine Technik auf die Verhältnissen umstellen.

Nimm einfach das gute Gefühl des gelungenen Vormittags mit in den Sommer und freue Dich auf die kommende Saison.

Hoffentlich hast Du Dir keine Bänderverletzung zugezogen.

LG Thomas

berkel
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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von berkel » 22.04.2012 09:56

Mit Sulz und besonders Buckeln habe ich auch mit dem Snowboard größere Probleme, da macht mir Eis weniger aus. Das waren eben wirklich ungünstigste Bedingungen für eine Anfänger. Ich war zwischendurch kurz vorm Verzweifeln, weil nichts klappte und ich nicht wusste was ich wie machen soll. Wäre halt schön gewesen, den Tag bzw. die Saison mit einem Erfolgserlebnis zu beenden - obwohl, ich bin den Hang dann ja immerhin irgendwie runter gekommen. Da muss man durch.

Bei meiner Knieverletzung denke ich eher an eine Meniskusquetschung, ein leicht stechender Schmerz vorne außen bei schräger Belastung. Ist nicht wirklich schlimm, mal sehen wie es sich entwickelt. Der Sturz war ziemlich unnötig, da war ich einfach zu übermütig nach dem es vorher so gut lief. Hoffentlich nur ein Warnschuss es nicht zu übertreiben.

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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von plateaucarver » 27.04.2012 16:28

berkel hat geschrieben: Mir ist erst nachher aufgefallen, dass die Bindung für mein (optisches) Gefühl sehr weit hinten war, wo ich die Vermutung habe, dass das meine Probleme verstärkt hat. Ist das normal, dass die Bindung sehr weit hinten ist?

Ich hatte insgesamt das Gefühl, dass ich mich mit den "langen" Ski sehr schwer tue. Ich weiß nicht, ob ich mal einen deutlich kürzere Ski probieren sollte bzw. einen anderen Skityp?
Mal ein paar Beispiele - Pistenski:
Nominallänge 1,63, Radius 13,4m - Schuhmitte 67cm (41% der Nominallänge) vor dem Skiende (Head XRC 1100si)
Nominallänge 1,70, Radius 15m - Schuhmitte 68cm (40%) vor dem Skiende (Atomic GS9)
Nominallänge 1,70, Radius 16m - Schuhmitte 74cm (44%) vor dem Skiende (Dynastar Cross 10)
Nominallänge 1,72, Radius 19m - Schuhmitte 73cm (42%) vor dem Skiende (Dynastar Legend 8000)
Nominallänge 1,78, Radius 17m - Schuhmitte 78cm (44%) vor dem Skiende (Dynastar Speed Course)
Park & Offpiste Ski:
Nominallänge 1,71, Radius 20m - Schuhmitte 81cm (47%) vor dem Skiende (Armada T-Hall)
Nominallänge 1,79, Radius 21m - Schuhmitte 78cm (44%) vor dem Skiende (K2 AK Enemy), 7,5cm weiter vorne liegt das "Core Center" (Mitte zwischen den Kontaktpunkten an Schaufel und Ende)

Bei Anfängern helfen kürzere Ski mit eher mittiger Bindungsposition vor allem, den Pflug richtig und breit hinzubekommen ohne gleich Spagat üben zu müssen ;-)
berkel hat geschrieben: An Carven war auf jeden Fall nicht ansatzweise zu denken.
Daran sollte man auch erst denken, wenn man einen Notstopp kann, also einen ansatzlosen Parallelschwung ...

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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von TOM_NRW » 27.04.2012 16:38

Bei dem Skibauseminar welches ich besucht habe, gab es auch eine Diskussion über die Berechnung der Mitte. Nachmessen verschiedenster Pistenski hat ergeben, dass die Skimitte bei den Pistenski immer bei ziemlich genau 58%/42% lag. Diese Aufteilung vorne/hinten scheint sich bei der Masse der Ski durchgesetzt zu haben. Bei Tiefschneeski macht es unter Umstände Sinn die Mitte nach vorne oder hinten zu verlegen. Das kann man aber am besten durch ausprobieren (Montage einer verschiebbaren Bindung) rausfinden.

Würde mit zu diesem Zeitpunkt aber keine Gedanken hierzu machen.

LG Thomas

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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von Wahrsager » 23.10.2012 13:44

ich habe auch schon oft gehört, das vorallem Snowboardfahrer, die auf Skier wechseln, zwar schnell "irgendwie" fahren können, doch einige Fehlhaltungen in ihren Fahrstil kriegen. Daher rate ich immer zu Beginn einen Fahrlehrer zu nehmen, da der zu Beginn gleich helfen kann und danach auch nicht mehr benötigt wird.

Ich selber kann dazu nichts sagen, da ich ein reiner Skifahrer bin

berkel
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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von berkel » 24.02.2013 14:28

Ich möchte nochmal einen Zwischenstand zu meinen Fortschritten geben. Heute war mein 7. Skitag und ich bin richtig happy weil es seit gestern, insbesondere heute, endlich richtig gut läuft und sich das Durchhalten gelohnt hat! So macht Skifahren spaß.

Nachdem es nach den ersten beiden Skitagen nicht mehr wirklich weiter ging hatte ich mich letzte Woche auf youtube nach verschiedenen Lehrvideos umgesehen und wollte nochmal Skistunden nehmen. Dann bin ich auf die Videos von Harald Harb gestossen und habe mich intensiv damit beschäftigt. Ich fand seine Erklärungen nachvollziehbar und habe gestern seinen "Phantom Move" ausprobiert - also Entlastung am Schwungende durch Anheben und Aufkanten des neuen Innenskis. Das hat gleich beim ersten Schwung funktioniert und ich war verblüfft wie einfach das geht. Ich komme super mit dem Führen über den Innenski zurecht. Kein Hängenbleiben mehr mit Innenski, engere Kurvenradien, weniger Kraftaufwand. Wäre gut gewesen, wenn ich die Methode früher entdeckt hätte.

Heute hatte es über Nacht etwas Neuschnee gegeben und damit lief es richtig gut, da fehlerverzeihender. Nachdem es mich am 3. Tag durch Verschneiden der Ski ziemlich heftig zerlegt hatte hatte ich erstmal ruhiger gemacht und mich langsam rangetastet. Heute konnte ich dann immer mehr Gas geben und mit Zug auf den Skiern fahren, Schussfahren und einige schon richtig gecarvte Schwünge. Probleme sind noch der fehlende Automatismus der Bewegungen und Feintuning bei der Gewichtsverteilung/Balance. Da brauchts natürlich noch Übung, aber jetzt weiß ich wohin die Reise geht.

Ich werde mir jetzt noch das Buch und DVD von Harald Harb zulegen.

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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von urs » 24.02.2013 17:29

hallo malte

such mal im forum nach "harald harb". es gibt da schon betagtere beiträge, die aber m.e. immer noch aktuell sind. die bilder für den "phantom move" sind genauso veraltet wie die technik selber. ich würde dir davon abraten, weiter autodidaktisch hh's weg zu folgen.

gruss urs

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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von berkel » 24.02.2013 19:30

Hallo Urs,

ich habe die Beiträge gelesen, auch etwas in US-Foren und Kommentare zu seinen Videos. Für mich ist es aber eigentlich unwichtig ob jemand etwas neu erfunden, oder altes für neues verkauft. Entscheidend ist für mich ob es funktioniert. Auch bin ich der Meinung, dass es nicht DIE EINZIGE Lösung gibt. Es lernt auch jeder anders, so wie in der Schule auch. Das von meinem Skilehrer vermittelte hat bei mir jedenfalls einfach nicht richtig funktioniert und er konnte mir bei meinen Problemen nicht helfen. Vielleicht hat er es "falsch" erklärt, oder ich habe es falsch verstanden? Beim Snowboardkurs ging es mir ähnlich, da habe ich mir auch selbst geholfen (wobei ich vielleicht nochmal bei einem anderen Lehrer Stunden hätte nehmen sollen).

Ich übernehme normal auch nicht irgendwelche Anleitungen ohne zu versuchen die Hintergründe zu verstehen. Die Erklärungen von Harb finde ich im Wesentlichen für mich nachvollziehbar und logisch. Daraus habe ich auch analysiert woher mein Problem mit dem Hängenbleiben des Innenskis kommt: Innenski zu weit vorn, nicht aufgekantet und Skiführung zu breit (Ski kommt vorne hoch und hakt hinten/innen ein, dadurch noch mehr Rücklage mit Verschlimmerung der Situation). Mit dem "Phantom Move" ist das Problem weg, ich kann engere Schwünge und schnellere Kantenwechsel fahren, stärker aufkanten, Steilhänge gegen viel besser und ich habe weniger Probleme mit dem Überfahren von Schneehaufen. Ich kann nicht erkennen was daran falsch sein soll.

Ich habe in den letzen beiden Tagen wirklich riesen Fortschritte gemacht und meine Fahrweise/Tempo war heute teilweise nah an meinem Snowboardniveau (natürlich noch nicht so sicher und sauber).

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