Skifahren lernen als Snowboarder

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Peter1962
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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von Peter1962 » 22.03.2012 10:46

Ich kann die Argumentation der freeriderin nur unterstützen.

Zumal sich meine Sorge, das Gelernte schnell wieder zu vergessen, sich nicht bestätigt hat.

Im Februar den ersten Unterricht und jetzt in der Skihalle gewesen.

Es ging alles gut und ich konnte meine Fähigkeiten sogar steigern.

Gruß Peter

Martina
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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von Martina » 22.03.2012 12:00

Kurzskimethode ist für Snowboarder m.E. überflüssig (das ist meiner Meinung nach in bezügl. ihrer ursprünglichen Form heutzutage sowieso meistens der Fall, das ist aber ein anderes Thema).
Ich empfehle Leuten, die schon snowboarden können, meist recht kurze (d.h. etwa schulterlang) und stark taillierte ("Slalomcarver", natürlich nichts rennmässiges) Ski. Damit kann man am "snowboardmässigsten" fahren.

Meistens ist es wirklich keine grosse Sache, wenn jemand ordentlich Snowboardfahren kann. Schwierig wird es dann, wenn die Snowboardtechnik "verkorkst" ist, d.h. sich gravierende Fehler über lange Zeit eingeschlichen haben. Aber das merkt man dann ja sofort.

Und bezüglich Ende Saison kann ich Freeriderin nur zustimmen!

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Herbert Züst
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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von Herbert Züst » 22.03.2012 14:48

Meistens ist es wirklich keine grosse Sache, wenn jemand ordentlich Snowboardfahren kann. Schwierig wird es dann, wenn die Snowboardtechnik "verkorkst"
Es kann aber auch genau umgekehrt sein, wenn jemand gut Snowbordfahren kann, verleidet ihm das Skifahren sehr rasch, da er wieder ein Anfänger ist. Mir als Skifahrer erging es jedenfalls so und ich brach das Experiment Snowboard nach 10 Minuten ab und fuhr wieder Ski.

Gruss Herbert

berkel
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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von berkel » 22.03.2012 15:18

Du hast beim Snowboarden schon nach 10min aufgegeben? Das ist doch klar, dass es mit einem neuen Sportgerät bei recht hohem koordinativen Anspruch nicht sofort super klappt. Also ein paar Tage werde ich schon durchhalten (die Aussagen von Martina geben mir Hoffnung, aber ich erwarte das nicht). Die "Gefahr" sehe ich wenn es einem nach einiger Zeit nicht schnell genug voran geht und man sich nicht wie gewohnt auf den Pisten bewegen kann. Aber ich will Skifahren nicht einfach nur mal zum Spaß ausprobieren, sondern wirklich lernen.
Ich habe schon öfter von Skifahrern gehört, dass die zum ausprobieren mal einen Tag einen Snowboardkurs gemacht haben und dann aufgegeben haben. Ein wenig Durchhaltewillen sollte man schon haben.

Hm, ihr habt mich jetzt doch zum Nachdenken gebracht es jetzt noch zu probieren. Mal sehen ob sich das noch ausgeht, viel Zeit ist ja nicht mehr bis zum Saisonende.

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Herbert Züst
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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von Herbert Züst » 22.03.2012 15:51

Ich will niemanden von einem Versuch abhalten, nur probieren gilt. Ich glaube ich konnte einfach zu gut Skifahren und kam mir als blutiger Anfänger auf der Piste sau dumm vor, daher der schnelle Abbruch.

Gruss Herbert

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extremecarver
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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von extremecarver » 22.03.2012 16:40

Wer am snowboard anständig carven kann (ob soft oder hard ist egal) der kann auch anständig skifahren, und dafür reichen 20-30min für die Umstellung.

Wer am board nur driften kann, der tut sich bei der Umstellung schwerer, aber auch hier gilt - kann man boarden ist skifahren einfach. Andersrum ist es nicht so easy.

Am einfachsten mit sehr stark taillierten eher kurzen Ski, wer vom Alpinboard her kommt, nimmt am besten gleich Slalom Rennski - sonst wundert er sich dass die Ski auf der Kante nicht halten. Aufpassen muss man am Anfang vor allem auf so Sachen wie Lift einsteigen/austeigen - so blöd es auch klingt - aber man denkt dann einfach nicht dran dass man zwei separate Füße hat.


Kenne genug boarder, die als 5-10 jährige das Skifahren aufgegeben haben zwecks boarden, und dann 10-15 Jahre nicht mehr wie 10-20min für den Umstieg gebraucht haben, wohlgemerkt innerhalb von 20min ähnlich sicher und gut auf Skiern wie am Board. Schwierig auf Ski ist Anfang jedoch vor allem Tiefschnee. Da muss man, außer man nimmt Skier >120mm Mittelbreite - bzw am besten was mit Reverse Sidecut, die Technik neulernen - bzw brauchts lange bis man da auf dasselbe Niveau wie am Board kommt. Und Richtung Freestyle ist es erst recht auf Ski leichter, mit Skiern kann man einfach viel unsauberer landen, und auf Rails ist das Gleichgewicht auch einfacher.
schnell, riskant, vielseitig bergab
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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von Martina » 22.03.2012 17:11

Der Umstieg vom Snowboard auf Ski ist viel einfacher als von Ski auf Snowboard.

Ich denke, das liegt daran, dass man auf dem SB beide Füsse "angebunden" hat, das ist einfach viel ungewohnter als zwei Ski an zwei Füssen. Die Ski entsprechen viel mehr dem normalen Gehen, die Bewegungen, die man für die Kurven braucht, kennt man vom SB her.

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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von berkel » 25.03.2012 19:01

Als Entschuldigung gleich vorweg: Sorry für mein Geschwafel, aber jetzt sind die Eindrücke noch frisch.

Nach eurem Rat habe ich heute meine ersten 2 (Privat-)Skistunden gehabt. Bin ich fertig! Ich habe eigentlich eine gute Kondition, fahre Mountainbike (vielleicht war die 1200Hm Tour gestern zu viel), aber nach 2h war ich ziemlich am Ende, da ging dann nicht mehr viel. Insbesondere die Konzentration war irgendwann weg. Die Koordination von Händen und Füßen, ich musste mich auf alles gleichzeitig konzentrieren, intuitiv ging eigentlich gar nichts. Dazu war ich noch viel zu warm angezogen, ich hatte nicht bedacht, dass ich ja nur in Schrittgeschwindigkeit rumhampel. Dass der Schweiß in die Skibrille tropt hatte ich vorher auch noch nicht.

Aber der Reihe nach:

Erstmal Ski + Schuhe leihen. Ski waren "Head Bys XL", leider habe ich im Internet nichts dazu gefunden, lt. Verleih 12m Radius und 1,65m Länge (ich bin 1,89m). Was mir später auffiel war die, meiner Meinung nach, stark zurück versetzte Bindung, also vorne sehr viel und hinten wenig Ski (dazu später mehr). Nach der ersten Treppe mit den Skischuhen wusste ich wieder warum ich mich damals für Snowboard + Softboots entschieden hatte ;).

So, dann mal los, ein Stück im Flachen bis zur Traverse skaten - erstmal ohne Stöcke. Nur blöd, dass ich weder Schlittschuh noch Inlineskates fahren kann. Wie geht das? Ok, irgendwann hatte ich dann auch raus, dass man die SKi nach innen aufkanten muss. Dann die rote Piste am Hang queren - kein großes Problem.
Danach habe ich, glaube ich, gleich Pflugkurven gemacht. Außenski belasten (aber ohne den Oberkörper übertrieben nach außen zu lehnen) und rum, dank der starken Taillierung klappte das auch ganz gut. Nach ein paar Kurven kam die Einfahrt zum Übungsschlepplift. Für Snowboardanfänger oft ein Problem (ich hing bei meinem Snowboardkurs nach dem 20ten mal Rausfliegen irgendwann entnervt mit ausgestreckten Armen am Teller und habe mich auf den Knien hinterherschleifen lassen), mit den Ski, zumindest an dem Lift, easy. Auf dem Übungshang weiter Pflugkurven. Wie gesagt hatte ich Schwierigkeiten mit der Koordination von Händen und Füßen. "Hände nach vorne bzw. ins Tal", "OK", nur konnte ich mich dann nicht richtig auf die Füße konzentrieren.

Nach 2 Fahrten auf dem Übungshang rüber zu einer langen blauen Abfahrt. Mal ein wenig Schussfahren auf dem Ziehweg - bei Tempo war mir aber nicht wohl, weil ich noch nicht weiß wie die Ski reagieren wenn die Kanten irgendwo einhängen (nach schmerzhaften Snowboarderfahrungen als Anfänger - nach viel gezieltem Üben ist das Schussfahren mit dem Board mittlererweile meine Stärke) und so richtig gezielt Bremsen kann ich auch noch nicht. Mit dem Pflugbremsen bin ich nicht richtig klar gekommen, zur leichten Temporeduzieren ging es, aber zum Stoppen habe ich mich sehr schwer getan. Ich fand die Haltung ziemlich ätzend, ich hatte das Gefühl, ich renke mir alles aus, "Ski weiter auseinander!". Keine Ahnung wie man das mit 2,10m Latten macht, ich bin mir so schon immer auf/über die Skispitzen gefahren.
Ich sollte dann mal Parallelschwünge probieren, das hat ein paar Mal so halb geklappt und ich hatte das Gefühl, dass mir die Kurven mit etwas Schwung besser liegen als die langsamen Pflugschwünge. Das Problem war nur, dass ich den Schwung in der Kurven nicht richtig abbremsen konnte. Ich habe dabei meist Übergewicht nach hinten bekommen und dadurch konnte ich nicht mehr driften. Ich habe dann wieder Pflugschwünge gemacht.

Nach 2h hatte ich erstmal keine Lust mehr (wenn es danach gegangen wäre, hätte ich auch nach 10min aufgehört und mein Board geholt) bzw. habe keinen Sinn darin gesehen unkonzentriert mit Gewalt weiter rum zu würgen. Die Schneebedingungen waren klebrig pappiger Schnee am Übungshang und Sulzschnee im unteren Teil der blauen Piste, aber ich will mich nicht beschweren (beim Snowboardkurs hatten wir Eis).
Ich hatte die Anstrengung stark unterschätzt und dummerweise mein Board nicht mitgenommen. Also SKi gegen Board getauscht, allerdings lief es dann mit dem Board auch nicht mehr so richtig. Auch bedingt durch das Leihboard, das für meine 46er Schuhgröße etwas zu schmal war und ich so mit ungewohnt steilem Bindungswinkel fahren musste, nachdem ich im Steilhang 2x einen unangenehmen Boot-Out auf der Frontside hatte (zum Glück war es nicht eisig).

Um auf die Bindungsposition zurück zu kommen: Ich hatte insbesondere in Kurven, aber auch beim Schrägfahren massive Probleme mit zuviel Rücklage (das habe ich im übrigen auch am Board wenn ich unkonzentriert/müde werde, aber nicht so stark). Beim Drehen in die Falllinie hatte ich dagegen nicht das Problem das Gewicht nach vorne zu verlagern. Mir ist erst nachher aufgefallen, dass die Bindung für mein (optisches) Gefühl sehr weit hinten war, wo ich die Vermutung habe, dass das meine Probleme verstärkt hat. Ist das normal, dass die Bindung sehr weit hinten ist?
Ich hatte insgesamt das Gefühl, dass ich mich mit den "langen" Ski sehr schwer tue. Ich weiß nicht, ob ich mal einen deutlich kürzere Ski probieren sollte bzw. einen anderen Skityp?


Als Resümee lief es eigentlich wie ich gedacht bzw. befürchtet hatte. Entweder bin ich am Snowboard doch nicht so gut wie ich denke, oder es liegt einfach daran, dass ich wie gewohnt länger brauche um Neues zu lernen. An Carven war auf jeden Fall nicht ansatzweise zu denken.
Ich werde mal sehen, ob ich nächstes WE nochmal Stunden nehme, eigentlich würde ich die letzten Tage lieber noch zum Boarden nutzen, da ich diese Saison noch nicht viel zum Fahren gekommen bin.

Martina
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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von Martina » 25.03.2012 20:07

berkel hat geschrieben: so richtig gezielt Bremsen kann ich auch noch nicht. (...)

Ich sollte dann mal Parallelschwünge probieren, das hat ein paar Mal so halb geklappt und ich hatte das Gefühl, dass mir die Kurven mit etwas Schwung besser liegen als die langsamen Pflugschwünge. Das Problem war nur, dass ich den Schwung in der Kurven nicht richtig abbremsen konnte.
Tja, wer hat's prophezeit :D :D :D :
Martina hat geschrieben: (vom 21.3.) Meiner Erfahrung nach können Snowobarder meist rasch skifahren. Ich halte den Pflug hier meist sinnvoll, damit man immer bremsen kann. Aber in den meisten Fällen, wenn die Snowboardtechnik einigermassen ok war, kann man die Pflugkurven sein lassen und gleich parallel fahren. Das Problem ist manchmal , dass Snowboarder zwar sofort recht gut skifahren, aber leider nicht bremsen können. Deswegen: bremsen zuerst!
Mach dir wegen der Bindungsposition keine Sorgen, die war sicher i.O., so, wie sie war. 165cm ist bei deiner Grösse nicht besonders lang, aber natürlich kannst du es mal mit kürzeren Ski probieren. Die werden sich dann aber unruhiger anfühlen.

Und viele Männer können nicht gut pflügen, keine Sorgen!

berkel
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Re: Skifahren lernen als Snowboarder

Beitrag von berkel » 01.04.2012 17:00

Heute hatte ich nochmal für 2h einen Privatlehrer. Diesmal habe ich andere Ski geliehen: Nordica Fire Arrow 172cm (126-74-109, r=14,5), beim letzten Mal war es ein Slalom Carver. Auf den ersten Metern war ich etwas verunsichert, weil der Ski sehr leicht gedreht hat wenn er flach auf lag. Ich weiß aber nicht, ob es am Ski oder der vereisten Piste am Morgen lag.
Ingesamt lief es heute schon besser, den Pflug nur noch leicht angedeutet versuche ich parallel zu fahren. Auch bremse ich wann immer möglich aus dem Kurvenschwung mit quer gestellten Ski, da ich mich im Pflug einfach nicht wohl und auch nicht so richtig sicher fühle damit geziehlt anzuhalten.
Bei noch guter Piste haben die Schwünge mit etwas mehr Tempo ganz gut geklappt, aber ich habe immer noch Probleme mit Rücklage. Allerdings kommt die Rücklage erst im Scheitelpunkt (nach durchfahren der Fallinie) und nicht bei der Kurveneinleitung, da beuge ich mich bewußt nach vorn in die Fallinie.
Auch habe ich mehr Probleme damit in Linkskurven, da bleibe ich nach dem Kurvenansatz oft mit dem Innenski hängen, gerate dadurch in Rücklage und komme nicht mehr nach vorn. Ich habe noch nicht ganz rausgefunden woran das liegt, gefühlt mache ich in beide Richtungen die gleiche Bewegung. Bei Rechtskurven hebe ich nach dem Schwungansatz den Innenski hinten etwas an, damit er rumrutscht, linksrum funktioniert das seltsamerweise nicht, da hebt der Ski wenn vorne ab. Manchmal geht es, wenn ich das Knie auf bestimmte Weise beuge, aber ich kann das nicht gezielt reproduzieren.
Wir sind zum Abschluss noch die halbe Talabfahrt gefahren, aber der Schnee war sehr sulzig und für mich extrem schwer zu fahren, da bin ich auch mehrmals gestürzt weil mir die Ski in Schneehaufen hängen geblieben sind. Ich bin dann noch knapp 2h allein gefahren, aber da war die Luft raus (es ist für mich von der Konzentration brutal anstrengend) und der Schnee war am Nachmittag sehr schwer zu fahren.

Ich mache (sehr) kleine Fortschritte und ich werde dran bleiben (nächste Saison), aber es macht im Moment nicht wirklich spaß. Ich stehe einfach viel zu steif und wackelig auf den Ski und es ist nur ein Rumgerutsche.

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