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Gefahrenpotential im Skiweltcup und Skicross?

Verfasst: 13.03.2012 22:00
von Matje
Durch den tödlichen Unfall beim Skicross in Grindelwald habe ich mir Gedanken gemacht, wo wohl ein höheres Gefahrenpotential besteht, beim Skicross oder im Weltcup(Europacup ect.)?

Das Rennen habe ich nicht gesehen, nur das der Canadier wohl beim Zielsprung in den Netzen gelandet ist...Kann also nicht sagen, ob hier zu 100% ein eigener Fahrfehler vorlag oder ob das ganze durch Gerangel passiert ist? Finde den Skicross schon "etwas" irre, bei dem Kampf Mann gegen Mann(bzw. Frau) auf engsten Raum muss es doch zu Stürzen kommen, welche eben leider nicht immer glimpflich ausgehen....Jedoch habe ich die Geschwindigkeit im Gegensatz zum Weltcup, jedenfalls bei den Speeddisziplinen, wesentlich niedriger eingeschätzt und damit auch ein entsprechend geringeres Gefahrenpotential....Es scheint aber, das ich mich auf dem Irrweg befinde? Leider kommt es ja im Weltcup immer wieder zu teils schweren Verletzungen, aber an einen Sturz mit tödlichen Ausgang in jüngerer Zeit kann ich mich nicht erinnern....

Noch was zu den Netzen, habe jetzt mal im TV gehört, das man über eine Art Mattenzaun nachdenkt. Eben um die Erstenergie besser zu absorbieren und damit der anschließende Einschlag im Netz sich nicht mehr so fatal auswirken kann! Leider brach sich ja beim letzten Weltcup in Kranjska Gora ein Italiener erst beim Einschlag im Netz den Oberarm!

Matthias

Re: Gefahrenpotential im Skiweltcup und Skicross?

Verfasst: 13.03.2012 23:23
von nicokopf
Ich denke die Gefahr beim Skicross liegt im Gerangel vor den Sprüngen. Hat man auch schon bei den olympischen Spielen gesehen, als ein Amerikaner quasi nach oben aus dem Bild geflogen ist (war glaub Daron Rahlves).
Die Geschwindigkeit ist zwar nicht so hoch, doch wenn man kurz vor dem Sprung die Kontrolle durch das Einwirken Anderer verliert sind die Stürze meist schlimmer.
Der Kanadier hat den Zielsprung zu weit links angepeilt und ist dann in den Netzen gelandet, meiner Meinung war der Zielraum hier ein bisschen zu eng, der Landeraum des Zielsprungs hätte breiter sein müssen und die Netze jeweils 3-4 meter weiter links und rechts dann wäre nichts passiert, in Bedrängnis war er auch nicht.
Vielleicht wäre ein Zone vor den Sprünge, in der Körperkontakt verboten ist die Lösung, kenn mich da aber zu wenig aus.

Sehr schade um den Kanadier.

Gruß

Re: Gefahrenpotential im Skiweltcup und Skicross?

Verfasst: 14.03.2012 07:53
von beate
Nicokopf hat geschrieben:Die Geschwindigkeit ist zwar nicht so hoch
:o
Ist das eine Vermutung oder hast du schon mal Skicross live geschaut?
Beate

Re: Gefahrenpotential im Skiweltcup und Skicross?

Verfasst: 14.03.2012 08:16
von berni
Fullquote gelöscht.
Mehr Infos unter Richtig ZITIEREN statt FULLQUOTE


Ich muss hier Nico zustimmen ich hab mir vor ein paar Wochen am Götschen den Ski-Cross angesehen. Am Fernsehen kommt es schneller rüber als es in der Wirklichkeit ist.

Aber meiner Meinung nach sind einfach die Sprünge bei den Skicross am gefährlichsten.
Wenig Vorberreitungszeit da meistens nicht viel abstand zwischen Kurven und Sprüngen sind und nebenbei noch Mann gegen Mann bzw Frau gegen Frau gefahren wird.
Das andere ist man kann diese Sprünge nicht mit den im Skiweltcup vergleichen. Beim Skicross sind das zum Teil richtige Kicker.

Aber auch im Skiweltcup gab es in letzter Zeit ähnliche Verletzungen aber die hatten noch mal Glück im Unglück. Grugger, Albrecht, ...

Re: Gefahrenpotential im Skiweltcup und Skicross?

Verfasst: 14.03.2012 10:32
von nicokopf
Ist das eine Vermutung oder hast du schon mal Skicross live geschaut?
Beate
ich mein natürlich im Vergleich zur Abfahrt. Hab leider noch keinen Skicross live gesehen aber ich denk die Geschwindigkeiten sind so zwischen Riesenslalom und SuperG oder?

Re: Gefahrenpotential im Skiweltcup und Skicross?

Verfasst: 14.03.2012 11:25
von berni
Ich würde sogar sagen langsamer als beim Riesentorlauf.
Die meisten Strecken sind eher flaches Gelände.

Re: Gefahrenpotential im Skiweltcup und Skicross?

Verfasst: 14.03.2012 13:35
von latemar
Zuerst mein Beileid allen Hinterbliebenen und Freunden.

Ich denke nicht, dass man sagen kann, das eine ist gefährlicher wie das andere.
Sportarten auf diesem Niveau haben ein hohes Gefahrenpotential.

In diesem Fall lag ein eindeutiger Fahrfeheler vor. Allerdings scheint mir Streckenführung und Absicherung (soweit für einen Laien erkennbar) nicht optimal gewesen zu sein. Der Unfall in dieser Art dürfte vermeidbar gewesene sein.

Generell finde ich das eine tolle Sportart. Überaus spannend und nachvollziehbar.

Ich hatte einmal die Gelegenheit (allein und ohne jeden Druck) so eine Strecke zu fahren. Ich war mir nicht zu fein auch mal im Pflug zu fahren. Das ist irre welche Schwierigkeiten die Mädels und Jungs im ständigen Konkurenzkampf bezwingen.


Joe

Re: Gefahrenpotential im Skiweltcup und Skicross?

Verfasst: 14.03.2012 18:57
von speedcarver
Zur Geschwindigkeit: Ich meine gehört zu haben bei einer TV-Übertragung das 80Km/h beim Skicross normal sind.

So hart es auch klingt, aber ich denke die Skicrosser sind sich sehr wohl bewusst wie Risikoreich ihr Sport ist und genau deshalb machen sie ihn auch. Es kann ja auch passieren das man in einer Kurve von der Strecke fliegt und ich denke da helfen die Zäune auch nicht mehr so viel.

Re: Gefahrenpotential im Skiweltcup und Skicross?

Verfasst: 17.03.2012 18:11
von Matje
nicokopf hat geschrieben:Zitat:
Ist das eine Vermutung oder hast du schon mal Skicross live geschaut?
Beate


ich mein natürlich im Vergleich zur Abfahrt. Hab leider noch keinen Skicross live gesehen aber ich denk die Geschwindigkeiten sind so zwischen Riesenslalom und SuperG oder?
Na ich würde eher vermuten, das die Geschwindigkeiten eher knapp unter der des Riesenslalom liegen. Beim Super G kommen ja teilweise schon bis ca. 130km/h Spitze zu Stande....Das beim Cross schon langsamer gefahren wird, schuldet überhaupt die Tatsache, das man miteinander/gegeneinander fahren kann. Auf einer Super G ausgeflaggten Strecke sollte man die Leute nicht gemeinsam starten! :wink:

Denke beim Cross sind die Sprünge mit dem hohen Luftstand das Hauptrisiko und eben die Unkalkulierbarkeit der Gegnerschaft! Beim Skiweltcup die teilweise extrem hohen Geschwindigkeiten(Krafteinwirkung auf die Fahrer), wo dann bei Fehlern kaum noch Reaktionsmöglichkeiten bestehen....

Matthias

Re: Gefahrenpotential im Skiweltcup und Skicross?

Verfasst: 18.03.2012 21:30
von racecarver
Möchte hier zuerst mein teifstes Beileid an Familie und Freunde aussprechen.
Habe Mitte Februar in Davos Skicross Rennen gesehen. Ich glaube dies war Europacup aber ehrlich gesagt weiss ich nicht wie diese Rennen aufgebaut sind. Kann nur sagen, dass ich und meine Kollegen in unserer Jugend auch wilde Hunde waren. Sprünge über Felsen Abfahrten in horrenden Tempi kombiniert mit 60-80m Sprünge usw waren normal. Will eigentlich nur sagen, dass ich einiges gewöhnt bin und obwohl ich jetzt ein bisschen älter bin fahre ich immer noch in sehr hohe Tempi aber vielleicht nicht so wild wie früher und vor allem nur am Morgen früh wenn die Pisten noch ganz leer sind.
Was ich aber da in Davos gesehen habe hat mir zu denken gegeben. Ich habe da meinen Kollegen gefragt wann der erste Fahrer beim Skicross geköpft oder irgendwie aufgespiesst werde. Ist wirklich krass wie die da fahren und das schlimmste ist sicher nicht das Tempo sondern die hohen Sprünge und die Belästigung/Störung der anderen 3 Fahrer.