Skifahren bei Nebel?

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Skifahren bei Nebel?

Beitrag von Vickyski » 17.04.2011 21:56

Hey Ihr!

Ich wollte mal wissen, wie viele von euch auch bei Nebel oder dichtem Schneefall Ski fahrt ;)
Kommt Ihr damit gut zurecht, oder habt ihr dabei manchmal Schwierigkeiten?

LG :P

Schejtan
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Re: Skifahren bei Nebel?

Beitrag von Schejtan » 17.04.2011 22:11

kriege da schnell probleme mit dem kreislauf. mir wird schwindelig.

skimaster

Re: Skifahren bei Nebel?

Beitrag von skimaster » 17.04.2011 22:38

Hi,wenn ich zu viel Küstennebel trinke wird mir auch schwindelig :D :D :D :D

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Re: Skifahren bei Nebel?

Beitrag von NeusserGletscher » 18.04.2011 10:29

Hallo,

wie viele andere Skifahrer auch bin ich ein ausgesprochener Schönwetterfahrer. Ich sehe gerne im voraus, wo in hinfahre. Aber gerade deswegen nutze ich jede Gelegenheit, auch bei schlechter Sicht oder im Nebel zu fahren. Am besten geht das in der Gruppe, wenn ein Ortskundiger vorfährt.

Generell ist das Tempo natürlich deutlich geringer als bei guter Sicht. Aber darauf kommt es bei Nebelfahrten auch nicht an.

Gruß

Peter
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.

skimaster

Re: Skifahren bei Nebel?

Beitrag von skimaster » 18.04.2011 10:44

Morgen,ich denke auch das wir "Anfänger/Fortgeschrittene" immer noch viel zu steif fahren und unvorhersehbares wie zB. Schneehügel die dann plötzlich vor einem Auftauchen schlecht abpuffern können und somit aus gehebelt werden.

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Re: Skifahren bei Nebel?

Beitrag von Martina » 18.04.2011 12:43

Meist liegt die Ursache m.E. nicht am "zu steif" fahren oder anderen technischen Mängeln, sondern daran, dass die Technik, die man sonst beherrscht, nicht abrufbar ist.

Hauptursache ist, dass die meisten Skifahrer sich generell zu stark über die Augen orientieren. Das bedeutet, man sieht, wie das Gelände vor einem aussieht und passt seine Bewegungen entsprechend an. Meist geschieht das natürlich unbewusst.
Will man das ändern, muss man anfangen, das Gelände vor allem mehr über das Raum-Lage-Gefühl (das ist kein Fachbegriff, sondern eine Beschreibung von mir) wahrzunehmen. Man kann über die Position der Ski, wie sie gleiten, wie schnell sie sind, wie der Widerstand ist, einiges über den Hang erfühlen. Weiter hat man die Stöcke, die ich gerne mit den Schnurrbarthaaren einer Katze vergleiche: Dadurch, dass man mit den Stöcken den Hang quasi "abtastet" (wenn beim fahren einfach immer leicht den Boden berühren) kann man noch wesentlich mehr Informationen über den Hang wahrnehmen.
Diese "Raum-Lage-Informationen" bekommt automatisch jeder Skifahrer. Meist werden sie aber kaum oder nur ungenügend verwertet. Man kann versuchen, bewusst mehr darauf zu achten. Man kann auch die Augen zu Schlitzen vereengen (wenn nichts los ist) und so die Sehinformation verringern. Beste Schulung ist es aber, viel bei schlechter Sicht zu fahren.

Dazu kommt, dass es klar ist, dass man ein Stück schlechter/langsamer/zurückhaltender fährt, wenn ein Sinn beinahe ausgeschaltet ist. Das Problem dabei ist, dass viele sich das nicht bewusst machen, sondern anfangen zu hadern: Ich kann nicht fahren bei Nebel, ich bin unsicher, ich habe Angst, es ist anders als ich es erwarte, meine Technik ist schlecht, ich verliere das Gleichgewicht.
Akzeptiert man jedoch, dass bei diesen schwierigen Bedingungen alles etwas schlechter funktioniert, dann geht man vollkommen anders an die Sache heran - und fährt ergo besser. Klingt trivial, der Effekt kann jedoch immens sein. Je nach Persönlichkeit natürlich unterschiedlich. Man darf nicht vergessen, dass es allen anderen genauso geht, auch wenn es vielleicht subjektiv nicht so aussieht.
Niemand erwartet ja, dass man in einem eisigen Steilhang genauso gut fährt wie auf einer glattgebügelten blauen Piste. Bei Nebel erwartet man es aber oft von sich selbst.

Die Übelkeit ist ein Problem, dagegen kann man meiner Erfahrung nach nicht viel machen. Es trifft nicht alle gleich. Auch das Umfallen im Stehen, weil man meint, es gleite noch, ist verbreitet.

Inspirierend kann es sein, einmal blinden Menschen beim Skifahren zuzuschauen (ev. gibt es Videos?). Es kann einem das Gefühl geben: Das geht. Das kann gehen. Dann sollte ich es doch bei Nebel auch hinkriegen, eingermassen wenigstens.

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Re: Skifahren bei Nebel?

Beitrag von Laengling69 » 18.04.2011 14:21

Hallo Martina,
... Auch das Umfallen im Stehen, weil man meint, es gleite noch, ist verbreitet...
Stimmt. Hier fällt man aber meist zum Hang. Viel schlimmer finde ich das Gegenteil (dieses Jahr passiert). Man glaubt, schon zu stehen und richtet sich auf - dabei rutscht man aber noch und fällt richtung Tal (ich kann es nicht richtig beschreiben). Hier merkt man ganz genau, dass bei vielen (und bei mir extrem) der Großteil des "Geländeinputs" über die Augen kommt.
Es kam noch Neuschnee dazu (ca. 20cm, keine Konturen) - Es war sehr, sehr schwer und ich war froh, als ich wieder unterhalb der Baumgrenze war. Hier ging es dann wieder.

Gruß

Dietrich

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Re: Skifahren bei Nebel?

Beitrag von STOOS » 18.04.2011 16:26

Ich habe immer ein Medikament gegen "Seekrankheit" dabei; den Wellengang oder die Sicht kann ich damit nicht ändern, aber meine Einstellung zu den "Naturgewalten" :wink: wird etwas entspannter.

LG
Peter

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Re: Skifahren bei Nebel?

Beitrag von TOM_NRW » 18.04.2011 16:41

Die Ausführungen von Martina beschreiben die "Probleme" sehr gut. Ich habe mit Gruppen sehr oft die Erfahrung gemacht, dass sich insbesondere Fahrer, die sonst meinen gut zu fahren bei schlechtem Wetter sehr schwer tun. Ihre fehlende Technik können sie bei gutem Wetter mit Erfahrung "überspielen". Sobald es dann aber viel Neuschnee hat, oder Nebel, oder Buckel, oder tiefer Sulz oder oder oder ... dann zeigt sich, dass die Technik fehlt.

Hatte dieses Jahr an einem sehr schwierigen Tag (im Tal Regen, in der Mitte sehr nasser Neuschnee, oben 30-40cm Neuschnee und keine Sicht) eine Gruppe von Skifahrern, die sich selber als "leicht Fortgeschrittene" betitelt haben. Diese Gruppe konnte sehr gut mit den Verhältnissen umgehen, da sie die ganze Woche an der Basistechnik gearbeitet hatten. Ich brauchte ihnen an diesem Tag nur vermitteln, dass sie nichts anders machen müssen als einfach auf ihren Körper und die Ski zu hören.
Hat wunderbar funktioniert und alle hatten Spaß.


Mein Fazit: Richtige Basistechnik, Vertrauen ins eigene Können und dann hilft nur noch üben !

Gruß Thomas

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Re: Skifahren bei Nebel?

Beitrag von extremecarver » 18.04.2011 17:05

Nebel auf Piste ist unangenehm, aber schon zu managen. Wenn die Sicht carven noch irgendwie zulässt (sprich Sichtweite soweit dass man anderen Leuten ausweichen kann), ist das immer praktisch - durch die Fliekräfte kann man sich gut orientieren. Buckelpisten sind auch meist problemlos fahrbar. Um die Lifte zu hören, muss man halt die Ohren spitzen. Zur Not bei richtig blöden Bedingungen ohne Helm fahren, damit man besser hört. Wenn man mit schlechten Sichtbedingungen Probs hat, lohnt es sich auch einfach mal blind zu fahren, und von jemand zweiten guiden zu lassen. Dadurch bekommt man auch viel Gefühl. Am besten Brille zukleben, weil es gefühlt anders wirklich nichts zu sehen, als zu wissen dass man nur die Augen aufmachen muss.

Freeriden oberhalb der Baumgrenze ohne Sicht ist dagegen wirklich blöd. Da bekommt man einfach zu wenig Feedback von unten, um klar einschätzen zu können, was los ist. Am besten halt schauen ob man irgendwo im Wald fahren kann, oder ob man Couloirs oder andere enge Sachen findet, wo es Felsig genug ist um Orientierung zu geben, und ein GPS samt vernünftigen Karten / Tracks hilft einem auch nur Gefahrenstellen zu vermeiden, nicht aber den Orientierungssinn zu befriedigen.


Das kann soweit gehen, dass man Felsen runterfällt/springt, und erst in der Luft/nach der Landung die Felsen sieht....
Dann sollte man irgendwann aufhören, weil es einem echt den Orientierungssinnn zermürbt, wenn man nicht weiß was abgeht - selbst wenn man etwa den ganzen Tag quasi dieselben Lines fährt. (wenn man einen Hang kennt, und die Drops nichts zu arg sind, ist es ja prinzipiell kein Problem ohne Sicht was runterzufahren. Wirklich blöd ist eigentlich nur, dass man die Lawinengefahr weder einschätzen noch irgendwie kontrollieren kann, und dann prinzipiell nur noch richtig steile Sachen zu fahren (>45°) um mehr Feedback durch den rutschenden Schnee zu bekommen, hält man auch nicht allzu lange durch, vor allem weil man kaum mehr einschätzen kann, ob man grade im Schwimmschnee runterrutscht, oder schon steht (besser man merkt es wenn es einem nach dem "hinsetzen" gleich ein paar mal überschlägt - dann weiß man dass man noch nicht gestanden ist).

Wenn der Schnee aber einfach zu geil ist, um drauf zu verzichten, dann muss man halt zur Not Abends oder in der Nacht mit Übelkeit und Schwindelgefühlen leben. Besonders unangenehm sind dann lange Zugfahrten im Schlafwagen. Das erwischt aber auch einge Leute mehr wie andere. Das Problem ist halt nach einem ganzen Tag wo man kaum mehr Feedback über die Körperlage zur Umgebung hat, man wieder Zeit braucht, um sich an feste Umgebung zu gewöhnen. Man fühlt dann beim Schlafen halt evtl dass das Bett schaukelt (was natürlich nur Einbildung ist).


Dazu sollte einem klar sein, dass schlechte Sicht körperlich einfach mehr anstrengt, da man generell einfach immer eine hohe Körperspannung braucht, um reagieren zu können. Daher lieber etwas früher aufhören, sonst versaut man sich weitere Tage noch mit Krämpfen oder Muskelkater (besonders merkt man das wenn man etwa mit 30kg Stangen oder Bohrer am Rucksack unterwegs ist, dass ist schon bei guter Sicht irritierend, aber ohne Sicht braucht es dann doppelt soviel Kraft).
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

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