Noch einmal dem Sommer trotzen, Steilwaende am Schneeberg.

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extremecarver
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Noch einmal dem Sommer trotzen, Steilwaende am Schneeberg.

Beitrag von extremecarver » 04.05.2009 21:43

Mitte Maerz waren im Osten Oesterreichs die Schneemassen noch bei Rekordhoehen. Selbst nach 2 Wochen mit sommerlichen Temperaturen lag in Lunz am See am 11. April auf rund 600m Seehoehe noch eine geschlossene Schneedecke:
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Doch nur 3 Wochen spaeter am 2. Mai ist nicht einmal auf dem hoechsten Berg Niederoesterreichs mehr eine durchgaengige Schneedecke - hier das Ziel unseres Sonntagstrips - die Schneebergriesen.
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Am Samstag fuhren wir uns auf den Blechmauern auf der Rax ein. (im Hintergrund zu sehen. Besonders das "S" ist ein Schamkerln (IV). Mehr Fotos gibts leider nicht, da ich die Speicherkarte im Laptop vergessen hatte (Shit Happens).
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Hinauf geht es mit der Salamander Zahnradbahn welche seit einer Woche den Betrieb aufgenommen hat. Die schoene Dampf"locomotive" gebaut im Jahre 1900 faehrt leider erst um 10:00 Uhr, und da wir um 09:00 hochwollen, gehts eben stattdessen mit der Diesellok. Die Dampflok wird aber schon eingeheizt und ist nicht zu ueberhoeren. Von den 80 Passagieren sind etwa die Haelfte mit Tourenski unterwegs. Im Vergleich zu schoenen Febertagen wo bis zu 1000 Tourengeher den Schneeberg erklimmen ist es im Mai dieses Jahr natuerlich sehr still geworden. Die Horden von Sommertouristen sind Anfang Mai natuerlich auch noch nicht zu sehen.:
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Und so kommen wir langsam dem Schneeberg naeher:
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Kurz vor 10:00 Uhr, nach kurzem Zwischenstopp kommen wir oben an. Da wir den Firnschnee so frueh wie moeglich auskosten wollen, geht es gleich in die Westlichen Hotelriesen. Dusan legt die erste Line in den Schnee:
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http://img503.imageshack.us/img503/1833 ... 64ji50.jpg

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Noch haelt der Schnee sehr gut, und ueber Sluff Management und Lawinen braucht man sich (kaum) Gedanken machen:
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Auch Tom faehrt mit viel Fun in die Riesen ein:
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http://img18.imageshack.us/img18/1439/snv80683ji50.jpg

Nach jeder Abfahrt steht natuerlich ein anstrengender Wiederaufstieg an, der im steilen Gelaende auch nicht ungefaehrlich ist.
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Nachdem wir hier ein paar mal rauf und runter fuhren, stand der Aufstieg zur Fischerhuette an. Wo wir kurz 12:00 Uhr einkehrten um daraufhin vom Kaiserstein unser naechstes Ziel, die Privatries anzuschauen. Wegen den doch recht großen Spalten und der hohen Temperatur sowie Sonneneinstrahlung entschieden wir uns zuerst einmal einmal in der Breiten Ries den Schnee in dieser Exposition auszukundschaften.
Spalten in der Privatries:
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Tom faehrt nach kurzem Aufstieg in ein Steilstueck oberhalb der Breiten Ries ein:
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Doch der Schnee haelt nun nicht mehr sehr gut. Von Firn kann man nicht mehr sprechen. Die oberen 30cm rutschen fast ohne Wiederstand gen Tal. In einem Wort, Faulschnee:
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http://img223.imageshack.us/img223/9283 ... 30ji50.jpg

Mit dem Schnee wurde auch einiges an Geroell mitgenommen. Nach ein paar weiteren Probefahrten im >45° steilen Gelaende ließen wir unseren Plan die Privatries oder Quellensteigrinne noch abzufahren nach einiger Diskussion dann doch sein.
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Tom, Dusan und ich mit Blick ins Tal beim fachsimpeln ob hier bei optimalen Schneebedingungen orographisch Links noch eine Erstbefahrung moeglich ist:
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Blick vom Vestenkogel (dem "Bec des Rosses Ostoesterreichs") in die Breite Ries:
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Blick in die Quellensteig-Rinne, heute wegen den warmen Temperaturen leider nicht mehr moeglich. Auch der Sprung in der Mitte ist bei derzeitiger Schneelage nicht mehr moeglich. Eine traumhafte Rinne im Maerz wenn es leicht aufgefirnt hat. Steilheit im Einstieg ist im Winter meist 7-8m vertikal - wer hier ueber die im Winter bis zu 6-7m hohe Waechte herinspringt braucht ordentlich Mumm. Durchschnit>45°. In der Mitte ist ein schoener Felsen zum springen (je nach Schnee 5-10m Hoehe), "weniger geuebte" umfahren diesen or. rechts.
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Anstelle dessen Beschlossen wir die Abfahrt ueber die Rote Schuett Flanke, natuerlich ueber die direkte Einfahrt. Wolfgang Ladenbauer, Steilwandpionier und wohl bester Kenner des Schneebergs schreibt zu dieser Einfahrt in seinem Opus "Skitourenfuehrer Schneeberg" (240 Seiten nur zu Skitouren am Schneeberg): "IV bzw IV-V (Anmerkung Skitechnische Schwierigkeit, wobei V die hoechste Stufe darstellt) - je nach Schneelage (42-49°, die Schrofenunterlage hat im Sommer durchschnittlich 45°).... wegen des Genusses einer kurzen Steilstufe wird diese direkte Einfahrt oft bevorzugt. Auch fuer wirklich erfahrene Steilwandfahrer auf der Suche nach fluessigen "Tempofahrten"."
Durch die schattige Lage war die Einfahrt auch noch am Nachmittag recht sicher zu befahren und nach unseren Steilabfahrten zuvor (sowie am Vortag in den Blechmauern auf der Rax) stellte die Abfahrt auch keine hohen Anforderungen mehr. Dafuer aber traumhafte 700HM bis zum Schneeende auf rund 1100HM.

Tom in der Direkteinfahrt
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Ich in der Direkteinfahrt (kann ja nicht angehen dass der Fotograf nie zu sehen ist). Die weitere Abfahrt bis zur Breiten Ries bei 37° war dann traumhaft. Der faule Schnee schoss wie in Baechen talwaerts. Fotos davon gibts leider keine da der Run im weichen Faulschnee zu geil war um fuer Fotos stehenzubleiben.
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Tom und ich am Schneeende in 1300HM Seehoehe. Man beachte den neuen 125cm langen "Big Boy's Raxski". Evtl erkennt ja jemand an der Graphik welcher tolle Ski dran glauben musste. Es wird (wenn ich mich durchsetze) auf jeden Fall von dem Modell eine Limited Edition geben naechstes Jahr. Optimal fuer schnelle Steilwandruns solange es nicht eisig ist. Kostet natuerlich ein bisserl mehr Kraft als die kuerzeren Raxski.
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Doch schon recht erschoepft (vor allem vom Tragen meines rund 20kg schweren Rucksacks - meine Fischer Rennskischuhe wiegen alleine 8kg, dazu Stativ, Trinken, Raxski, sonstige Ausruestung....) brauchten wir von hier etwas ueber 1 Stunde auf dem Wanderweg nach Losenheim wo wir kurz vor Fuenf ankamen.

Zu den Raxskis brauch ich wohl nichts mehr schreiben. Aber wer bei solchem Schnee nach Probefahren noch irgendwas anderes will muss verrueckt sein. Waehrend schon gegen 12:00 Uhr außer uns quasi kein Skifahrer mehr am Berg war, hatten wir richtig viel Spaß. Und das ist schließlich das woraufs ankommt. Natuerlich hatten wir schon viele Tage in steilerem Gelaende, aber ein Tag wie Gestern (Sonntag 03. Mai) wo man wegen der Lawinengefahr zuruecksteckt und auf extreme Steilwaende verzichtet gehoert halt auch dazu. Schließlich wollen wir den Berg kontrolliert abfahren.
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Beitrag von nicola » 04.05.2009 22:58

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zurück von einem wunderschönen 1.mai skiwochenende in hochgurgl, das besonders durch die schneequalität am sonntag (sowas gibts nur alle paar jahre bei uns in den ostalpen) und knatternde hubschrauber, die ab halb sechs uhr früh den bergfrühling mit manöverlärm beglückten (bekanntermassen kamen an diesem wochenende sechs tourengeher in obergurgl ums leben - warum, darüber sind sich fachleute ziemlich einig) sehe ich dein bild felix, das am frühen nachmittag des 3. mai 2009 am schneeberg aufgenommen wurde. zweifelsohne ist man mit eurem know how und gerät vor unglücken gefeit :D - allen anderen würde ich bei diesen verhältnissen am mittag unter so einem riss nicht zum skifahren raten.
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Re: Noch einmal dem Sommer trotzen, Steilwaende am Schneeberg.

Beitrag von extremecarver » 04.05.2009 23:27

Naja die Spalten sind schon recht alt. Die sind Großteils vor 2-4 Wochen entstanden - da war es nochmal rund 5-10° waermer. Gestern hatte es nur 5-10° oben am Berg. Die Rote Schuett Flanke ist in Nord-Ost Exposition und daher ziemlich sicher. Grundrutsche gab es keine. Der Untergrund sind Schrofen und kein Graß (da waere das befahren von steilen Haengen in solch Steilheiten toedlich gewesen - Am Hochkar wo es viele boese Latschen/Gras-haenge gibt haben wir daher bei steilen Haengen gegraben/sondiert (durchweichte Erde), um herauszufinden ob der Untergrund steinig (=recht sicher) oder grasig (=Wahnsinn) ist an Stellen die wir nicht aus dem Sommer kannten.

Am Samstag in den Blechmauern wimmelte es nur so von Spalten. War bei Temperaturen um 2-3° aber nur die Gefahr des reinfallens (teils bis zu 10m tief). Am Ausgang der Blechmauern mussten wir beim runterklettern der Rinnen umkehren (okay, wir wussten eigentlich schon beim einsehen von oben dass es nicht geht, aber ein bisserl Kletterspaß gehoert um die Jahreszeit fuer mich halt auch dazu), nachdem wir zuerst noch barfuß versucht hatten am vom Wasser glat gewaschenen Fels entlangzuklettern, doch dann sahen dass man bei abrutschen vor der Schneekante gute 10m tief zwischen Fels und Schnee eingekesselt worden waere. Ausserdem hatten wir Angst dass wenn wir unser Equipment ueber den Spalt werfen, dieses in einen Spalt weiter unten rutscht.

Die Lawinen in Tirol betrafen den Neuschnee, dort war eine komplett andere Situation - in Ostoesterreich gab es dagegen keinen Neuschnee in den vergangenen Tagen, sondern nur Altschnee. Der LWD ist sogar schon eingestellt. Und generell hab ich persoenlich vor Nassschneerutschen keine Angst - das ist recht gut einschaetzbar.

Die Lawine am Bismarksteig auf der Rax ist wiederrum voll in der Sonne, klar dass da was abgeht.

P.S. das Bild ist so gegen 15:10 entstanden. Ich wollte ja eigentlich Richtung Sueden, entweder Kanin (Firn und 5m Altschnee) oder Passo Tonale (3m Altschnee und 2m Neuschnee) - aber konnte Tom nicht ueberzeugen....
Hast du eigentlich an einem der naechsten Wochenenden noch Zeit zum fahren? Zu den Edelwiser Days wird am Hintertuxer freeridemaeßig nichts mehr gehen wenns so warm bleibt.
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Re: Noch einmal dem Sommer trotzen, Steilwaende am Schneeberg.

Beitrag von LincolnLoop » 05.05.2009 08:59

Wobei: Kann mich nur noch dunkel erinnern (letzter Lawinen-LG ist schon ein bisserl her... :oops: ) - aber ich meine, dass die Theorie mal besagte, dass Fischmäuler ein Zeichen für relativ sichere Hänge sind (keine Hotspots mehr vorhanden - also auch kein Lawinenabgang durch Spannungsentladung, es kann also kein oberflächliches Schneebrett abrutschen - wenn, dann nur der komplette Hang)...!?
Ich war am WE im Stubai, da ist am Freitag auch was runtergekommen, hat 2 Skifahrer (auf der Piste!) bis zur Hüfte verschüttet. Allerdings war das ein eher sonnenseitig exponierter Hang und die Sonne hat am Freitag ganz schön gestochen.
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Re: Noch einmal dem Sommer trotzen, Steilwaende am Schneeberg.

Beitrag von Christoph-Wien » 05.05.2009 09:23

Gut finde ich, dass Felix ein echter Freak ist und auch nicht bekannte Regionen darstellt und präsentiert.

Ich persönlich kenne am Schneeberg bisher nur die Lahningries, die ich gefahren bin.
Link mit Photos hier: http://www.sonnabend.at/lahning_ries.htm

Allerdings sei darauf hingewiesen, dass die Schneebergrinnen nur für sehr gute Fahrer geeignet sind. Fahrfehler können zu Abstürzen mit erheblichsten Folgen führen.

Zum Aufstieg in der Rinne mit coolen Heckeinsteigern sag ich einmal nix....oder fingen 2m darunter die Latschen an? Also ein Fake :lol: ?

LG Chri

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Re: Noch einmal dem Sommer trotzen, Steilwaende am Schneeberg.

Beitrag von nicola » 05.05.2009 09:38

LincolnLoop hat geschrieben:Wobei: Kann mich nur noch dunkel erinnern (letzter Lawinen-LG ist schon ein bisserl her... :oops: ) - aber ich meine, dass die Theorie mal besagte, dass Fischmäuler ein Zeichen für relativ sichere Hänge sind (keine Hotspots mehr vorhanden - also auch kein Lawinenabgang durch Spannungsentladung, es kann also kein oberflächliches Schneebrett abrutschen - wenn, dann nur der komplette Hang)...!?
an sich sind entlastungrisse, wie der name sagt, eine entlastung für die spannung in der schneedecke. früher wurden sie als absolutes zeichen für gefahr interpretiert, das ist nach neueren erkenntnissen nicht mehr so. trotzdem kommt es darauf an die zeichen richtig zu deuten. wenn risse spontan aufgehen oder wachsen ist das ein zeichen das sich in der schneedecke etwas tut. bei höheren temperaturen im tagesverlauf dringt durch die risse schmelzwasser unter die schneedecke, das fördert gleitschnee lawinen. beim riss am foto würde es schon blöd ausgehen, wenn nur ein teil abgleitet und den skifahrer mitnimmt. da bräuchte es bei der steilheit des hanges und dem felsigen gelände gar keine massive grundlawine... finde ich und würde dort um diese zeit nicht abfahren!

nochwas zu obergurgl - ich war am samstag selbst dort ski fahren (auf der piste) man hat vor lauter nebel die skispitzen manchmal nicht gesehen, dazwischen hat es immer wieder aufgerissen, teilweise war ein starker wind und gegen 14:30 ist auch noch bis weit oben ein ganz feuchter schneefall aufgetreten. um bei solchen bedingungen eine skitour zu machen braucht es wohl jede menge fanatismus...
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Re: Noch einmal dem Sommer trotzen, Steilwaende am Schneeberg.

Beitrag von extremecarver » 05.05.2009 10:13

Tom und Dusan hatten Heckeinsteiger um besser in den Skischuhen wiederaufsteigen zu koennen. Habs ziemlich bereut die Fischer 9000er statt den Raichle zu nehmen. Faehrt sich zwar besser, und es ist ein Wahnsinn wie weich die Fischer bei 10° werden, aber 1. viel zu schwer im Rucksack, und 2. zu anstrengend/ungeeignet im Aufstieg da trotz warmen Wetter zu hart dafuer.

Ich hab leichte Hoehenangst, da bekomm ich bei >45° Wiederaufstiegen ohne Steigeisen bzw Eisaxt auch immer ein schlechtes Gefuehl. Wenn ich dann aber mal was unter den Fueßen hab ist alles o.k. - Das Foto vom Aufstieg ist in den westlichen Hotelriesen bei rund 50°. Da gehts noch (leicht flacher werdend) rund 700HM runter - dann kommt ein Abbruch. Bei dem weichen Schnee koennte man mit Glueck sich irgendwie bei einem Sturz fangen, Tom meinte aber dass hier mal vor laengerer Zeit eine Politikerin gestuerzt und daraufhin gestorben ist. Man muss also schon aufpassen. Selbst in der Lahning Ries hats ja schon ein paar tote durch Absturz gegeben - und die ist deutlich flacher.

Bezueglich den Schneemauelern. Am Schneeberg kann das Schmelzwasser sehr gut versickern, vor allem in dem durchlaessigen Schrofengelaende. Dass der nasse Schnee recht schnell wird konnte man in den "Waschrinnen" sehr gut sehen. Der weiche oberflaechliche Schnee schoss wie Wasser in einem Bach den Berg herunter. Am Ausgang der Schuett Flanke war dieser Bach knapp 2m breit und 70-80cm tief. Im Bild "Blick vom Vestenkogel (dem "Bec des Rosses Ostoesterreichs") in die Breite Ries:" kann man dieese Schneebaeche sehr schoen sehen.
Zuletzt geändert von extremecarver am 05.05.2009 10:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Noch einmal dem Sommer trotzen, Steilwaende am Schneeberg.

Beitrag von nicola » 05.05.2009 10:15

extremecarver hat geschrieben:Die Rote Schuett Flanke ist in Nord-Ost Exposition und daher ziemlich sicher.
:o :o das würde ich als pauschalaussage nicht so stehen lassen. N, NO, NW expositionen sind generell bei weitem am riskantesten, im frühling wenn es warm ist wird der schnee in NW und N hängen allerdings später durchfeuchtet.
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Re: Noch einmal dem Sommer trotzen, Steilwaende am Schneeberg.

Beitrag von extremecarver » 05.05.2009 10:20

Hier ein Bild mit rotem Punk wo Dusan sich ungefaehr im Aufstieg befindet. Bei Sturz gehts also weit weit runter.
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Re: Noch einmal dem Sommer trotzen, Steilwaende am Schneeberg.

Beitrag von Christoph-Wien » 05.05.2009 11:34

Danke für die beruhigende Information!

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