Re: Bispingen-Blues
Verfasst: 04.04.2009 09:11
Ich gebe noch etwas zu bedenken, es ist nicht ganz einfach auszudrücken:
Mir scheint, du bist jemand, der sich sehr viel überlegt und auch gerne die Kontrolle behält.
Skifahren hat aber ein Stück weit mit loslassen, erleben/spüren statt denken, reagieren statt agieren zu tun.
Das soll keine Aufforderung zum unkontrollierten rasen sein!
Es ist so, dass man - gerade am Anfang - nicht unbedingt alles total bewusst und hyperkontrolliert tun kann und soll. Irgendwann gleiten die Ski und je nachdem, wie sie das tun, muss man darauf reagieren. Um das auf ideale Art zu tun, muss man nach und nach viele Aktionsmöglichkeiten erlernen. Und das geht überwiegend durch Erfahrung.
Deshalb beschränkt man am Anfang die "Aktionsmöglichkeiten der Ski": fast flacher, kurzer Hang, gleichmässiges Gelände.
Beim grad runterfahren ist alles noch recht einfach. Aber schon wenn du im Pflug anhalten sollst, wirds komplizierter. Grundsätzlich: Knie gebeugt lassen, Fersen nach aussen schieben, Zehen leicht gegeneinander, beide Seiten gleichmässig.
Jetzt kann es aber sein, dass auf deiner Rechten ein kleiner Schneehaufen ist -> du musst rechts mehr Kraft aufwenden. Oder die Piste hängt ein bisschen nach links -> der linke Ski muss etwas mehr aufgekantet, der KSP etwas nach rechts genommen werden.
All das kann man nicht gut im einzelnen anleiten, das muss man erfahren und ausprobieren. Hier hilft es oft mehr, zu fühlen als zuviel zu denken.
Je höher die Anforderungen werden (Kurven! steilere Pisten! Buckel! Wetter!...), desto unterschiedlicher werden die Gegebenheiten, desto mehr muss man spüren was zu tun ist.
Das klingt anspruchsvoll, aber grundsätzlich ist es gerade das, was das Skifahren in meinen Augen interessant macht: Man bewegt sich nicht in einem streng definierten Raum wie auf einem Tennisplatz oder einer Weitsprunganlage, sondern muss sich in Sekundenbruchteilen auf die ständige wechselnden Gegebenheiten einstellen (übrigens ist es auch das, was ich das übelste am Hallenskifahren fand: Die Gegebenheiten wechseln kaum. Die Piste ist immer gleich. Das ist einfach langweilig - natürlich nicht für den Anfang).
Ich hoffe, du verstehst mich richtig! Möglicherweise täuscht auch mein Eindruck von dir und es wirkt nur durchs Schreiben so. Meine Erfahrung ist einfach, dass sehr kontrollierte "Kopfmenschen" mehr Mühe haben damit, skifahren zu lernen, als solche, die eher intuitiv einfach mal etwas probieren.
Ich wünsche dir viele gute Erfahrungen - vielleicht ist skifahren nicht für jeden was, dann wirst du dir jedenfalls nicht vorwerfen müssen, es nicht probiert zu haben. Vielleicht klappt es aber auch beim nächsten Mal schon super!
Alles Gute!
Mir scheint, du bist jemand, der sich sehr viel überlegt und auch gerne die Kontrolle behält.
Skifahren hat aber ein Stück weit mit loslassen, erleben/spüren statt denken, reagieren statt agieren zu tun.
Das soll keine Aufforderung zum unkontrollierten rasen sein!
Es ist so, dass man - gerade am Anfang - nicht unbedingt alles total bewusst und hyperkontrolliert tun kann und soll. Irgendwann gleiten die Ski und je nachdem, wie sie das tun, muss man darauf reagieren. Um das auf ideale Art zu tun, muss man nach und nach viele Aktionsmöglichkeiten erlernen. Und das geht überwiegend durch Erfahrung.
Deshalb beschränkt man am Anfang die "Aktionsmöglichkeiten der Ski": fast flacher, kurzer Hang, gleichmässiges Gelände.
Beim grad runterfahren ist alles noch recht einfach. Aber schon wenn du im Pflug anhalten sollst, wirds komplizierter. Grundsätzlich: Knie gebeugt lassen, Fersen nach aussen schieben, Zehen leicht gegeneinander, beide Seiten gleichmässig.
Jetzt kann es aber sein, dass auf deiner Rechten ein kleiner Schneehaufen ist -> du musst rechts mehr Kraft aufwenden. Oder die Piste hängt ein bisschen nach links -> der linke Ski muss etwas mehr aufgekantet, der KSP etwas nach rechts genommen werden.
All das kann man nicht gut im einzelnen anleiten, das muss man erfahren und ausprobieren. Hier hilft es oft mehr, zu fühlen als zuviel zu denken.
Je höher die Anforderungen werden (Kurven! steilere Pisten! Buckel! Wetter!...), desto unterschiedlicher werden die Gegebenheiten, desto mehr muss man spüren was zu tun ist.
Das klingt anspruchsvoll, aber grundsätzlich ist es gerade das, was das Skifahren in meinen Augen interessant macht: Man bewegt sich nicht in einem streng definierten Raum wie auf einem Tennisplatz oder einer Weitsprunganlage, sondern muss sich in Sekundenbruchteilen auf die ständige wechselnden Gegebenheiten einstellen (übrigens ist es auch das, was ich das übelste am Hallenskifahren fand: Die Gegebenheiten wechseln kaum. Die Piste ist immer gleich. Das ist einfach langweilig - natürlich nicht für den Anfang).
Ich hoffe, du verstehst mich richtig! Möglicherweise täuscht auch mein Eindruck von dir und es wirkt nur durchs Schreiben so. Meine Erfahrung ist einfach, dass sehr kontrollierte "Kopfmenschen" mehr Mühe haben damit, skifahren zu lernen, als solche, die eher intuitiv einfach mal etwas probieren.
Ich wünsche dir viele gute Erfahrungen - vielleicht ist skifahren nicht für jeden was, dann wirst du dir jedenfalls nicht vorwerfen müssen, es nicht probiert zu haben. Vielleicht klappt es aber auch beim nächsten Mal schon super!
Alles Gute!