Vantage 86C

Benutzeravatar
ingo#31
Beiträge: 1222
Registriert: 30.03.2010 18:47
Vorname: ingo
Ski: Stöckli Laser CX, Dobermann SLR, Navigator 85ti

Vantage 86C

Beitrag von ingo#31 » 10.03.2020 16:51

Der Ski: https://shop.atomic.com/de-ch/products/ ... a3932.html (meiner ist das graue Vorjahres Model)
Die Bindung: https://www.look-bindings.com/product/s ... -b90-black

Den Vantage 86C hatte ich mir gekauft, um ein Brett für die weniger schönen/ perfekten Skitage zu haben.
Ich war ja nun viele Male mit Gebi1 unterwegs - er ist ja ein Liebhaber von breiten Bretter, genau wie ich ein SL Liebhaber bin - und man erweitert dadurch seinen Ski/Model Horizont.
Es fing damit an, dass ich mir letzte Saison in Ischgl, Gebi`s K2 Katamaran unterschnallte und zwei Abfahrten damit fuhr. Die waren.... nun ja, breit. Sehr breit! Unter der Bindung 120mm, so breit wie meine SL Schaufel :o
Erstaunlicher Weise gefielen sie mir im KS, bei dem Full Rocker Profil, kein Wunder...Gebi1 behauptet zwar immer das Allmountain mit etwa 85-100 mm unter der Bindung fast genau so gut carven, wie ein GS/SL. Nun, ich behaupte, sie sind ganz weit davon weg! Aber dazu später mehr.

Den 86C habe ich in 173 cm Länge (Radius von 18.2 m) mit der Look SPX Bindung (ohne Platte natürlich). Hätte ihn gerne in 181 cm gekauft, er war aber damals nicht mehr lieferbar.
Der 86C, den ich nur noch "Plastomic" nenne :D , weil er sich im Betrieb anhört als sei er aus zusammengedrückten Plastikröhren gebaut, der Ton ist echt scheisse :-? Aber, das Brett ist echt der Hammer! Nicht Tontechnisch, aber auf Neuschnee, weicher Piste, Schneehaufen, Nassschnee also all die üblen Bedingungen, wo man nicht von einer kompakten, harten Piste spricht, das ist sein Element. Unglaublich wie leicht der Ski ist und vor allem, wie leicht er sich fahren lässt. Der Begriff "spielerisch", trifft es am besten. Ich kannte das nicht, dass man mit so wenig Einsatz, so easy in allen Bedingungen kurzschwingen kann. Ich bin sogar freiwillig neben die Piste gefahren, oder ganz bewusst durch die Haufen am Pistenrand, um zu sehen wie es klappt. Was soll ich sagen, Dauergrinsen unterm Helm!
Zum Geradeaus fahren ist der Plastomic nichts, er schwimmt/taumelt bei höherer Geschwindigkeit recht heftig. Leichtes Aufkanten beendet dieses Verhalten. Da wäre wir nun bei den Kanten/ carven. In allen Bedingungen ausser harte/eisige Piste, carvt das Teil sensationiell gut. Ein wenig länger (181cm) wäre für die schnellen, langen Schwünge zwar besser, aber es geht auch mit dem 173 cm ganz gut. Der Radius kann von ganz weiten, bis zu extrem engen Schwüngen problemlos gedrückt werden. Wobei "drücken" hier der falsche Begriff ist. Es funktioniert praktisch intuitiv und mit gringstem Kraftaufwand. Sehr sehr Konditions schonend :wink:

Aber, auf harter / kompakter Piste (FIS Hang in Malbun) kommt der Plastomic an seine Grenzen. KS noch ok, aber gecarvt im Steilen......das mag er überhaupt nicht. Ich habe recht scharfe Kanten, die sich zwar unverzüglich in der harten Piste verbeissen, diesen Druck aber nicht halten können. Die Folge ist, dass der Ski zwar unter der Bindung Gripp hat, verliert diesen aber an Tip und Tail. Die Folge ist ein spektakuläres Schlagen von Tip und Tail (Kante greift, löst, greift, löst usw.) untermalt von "Plastomic" Rock Orchester in der unplugged Variante :roll: ........ Es kommt vor, dass diese Geräusche- oder sollte ich Melodie sagen - von anwesenden Skifahrer wahrgenommen werden, die dann direkt mal gucken :lol:

Ich war mir nicht sicher, ob ich dieses Brett behalten würde. Nach jetzt 3 Skitagen bin ich mir sicher, der Plastomic bleibt und wird für das genutzt, wofür er gemacht wurde. Also alles, ausser harten Pisten.