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Skikrankheit- Erfahrungen?

Verfasst: 02.12.2018 13:25
von Keksi0710
Ich bin eine mittelmäßige aber begeisterte und auch eher unerschrockene Skifahrerin. In vorletzten Jahr hatte ich zum ersten Mal ein Erlebnis, das sich als Symptome einer Skikrankheit herausstellte. Es war eher eher schlechte Sicht, und ich bin im Stehen umgefallen, weil ich dachte ich fahre noch, danach ging nichts mehr. Im letzten Jahr hat es mir 2 Tage verhagelt. Skifahrern war unmöglich, ich bin mit Mühe im Pflug den Berg runter gekommen und musste abschnallen. Es ist ein Gefühl, als ob das Gehirn die ganze Zeit aussendet, du siehst nichts und der Körper daraufhin beschließt, nichts mehr zu tun, Hat damit jemand Erfahrungen? Im Netz findet man wenig hilfreiches außer abzuschnallen, wenn das Wetter schlecht wird.

Re: Skikrankheit- Erfahrungen?

Verfasst: 02.12.2018 17:30
von latemar
Den Begriff kannte ich ehrlich nicht, aber die Symptome treffen ja fast jeden mehr oder weniger ausgeprägt.
Meine Frau hat da auch enorme Probleme, trotz weit besserer Augen als ich sie habe.
Was ihr hilft ist, wenn jemand sehr kontrolliert vorausfährt. Sauber gefahrene ruhige Schwünge. Sie kann dann problemlos folgen.
Wenn es zu dicht wird, hilft aber wirklich nur aufhören und im Zweifel, wo möglich, auch mal den Lift runter nehmen.

Gruß!
der Joe

Re: Skikrankheit- Erfahrungen?

Verfasst: 02.12.2018 17:48
von IceShape
Kannte das so auch noch nicht aber wenn man liest was Ärzte dazu sagen, könnten normale Mittel helfen die gegen Reisekrankheit sind, gegen Übelkeit beim Autofahren gibt es zb so Armbänder mit einem Druckpunkt inwieweit die helfen ist vielleicht auch bei jedem anders. Aber man kann evtl ja auch mal den arzt fragen ob es Chemiefreie Mittel gibt. Wenn die Bedingungen zu extrem sind ist natürlich manchmal sinnvoller einzukehren, wenn die Bedingungen aber eigentlich noch okay sind kann es natürlich auch schnell ärgerlich werden.

Re: Skikrankheit- Erfahrungen?

Verfasst: 03.12.2018 08:02
von DaniRA
Hi!
eventuell hilft auch ein anderes Brillenglas, und ein anderer "Blickwinkel" auf die Piste, soll heissen, such dir einen Fixpunkt,der nicht zu nahe vor deinen Ski liegt und schau wo du hin fährts.
Grüße Dani

Re: Skikrankheit- Erfahrungen?

Verfasst: 03.12.2018 08:21
von NeusserGletscher
Dass man im Stehen umfällt weil man bei schlechter Sicht noch denkt, dass man fährt, hat wohl schon jeder einmal erlebt. Sofern es keine organischen Ursachen wie z.B. gestörter Gleichgewichtssinn hat hilft da nur, einfach fahren und genügend Erfahrung mit schlechter Sicht sammeln. Gezielter Stockeinsatz, um mehr Kontaktpunkte im Schnee zu haben, jemandem nachfahren. Nicht zu lange Strecken gerade fahren sondern Schwung an Schwung reihen. Orientierungpunkte wie Pistenstangen oder Liftmasten suchen, also z.B. am Pistenrand fahren.

Re: Skikrankheit- Erfahrungen?

Verfasst: 03.12.2018 10:08
von Pancho.Ski
Vielleicht sollte man die Begriffe „Krankheit“ und „schlechte Sicht“ genauer definieren.

Bei dem Bild, das ich vor Augen habe, sind Tipps wie „Liftmasten als Orientierungspunkt suchen“ nicht zielführend, weil man nicht mal von einer Pistenmarkierung zur nächsten sieht. Bei „Krankheit“ habe ich wirklich harte Symptome, wie sie bei meiner Partnerin auftreten, vor Augen (an anderer Stelle hier beschrieben), wie Übelkeit bis hin zum Erbrechen, bei einer ansonsten exzellenten Skifahrerin, die keinerlei technische Probleme auf keiner Piste und bei keinen Verhältnissen hat. Da haben jetzt mehrere Jahrzehnte arbeiten an der Thematik nix gebracht. Ab einer gewissen Sichtbeeinträchtigung heißt das einfach aufhören, fertig.

Wenn wir von einer Angstblockade bei etwas Nebel reden, ist das etwas anderes. Da hilft eventuell eine leichte Konfrontationstherapie, sprich diese Herausforderung auf einer gut bekannten, leichten Piste ohne Absturzgefahren suchen, auf guten Stand achten (ich beobachte öfter eine Angst-Rücklage, die das Problem weiter verschärft), tiefer in die Knie gehen, um übersehene Dellen im Gelände abfedern zu können, etc., Brillentechnik optimieren...

Re: Skikrankheit- Erfahrungen?

Verfasst: 03.12.2018 10:35
von latemar
Pancho.Ski hat geschrieben:
03.12.2018 10:08
Bei dem Bild, das ich vor Augen habe, sind Tipps wie „Liftmasten als Orientierungspunkt suchen“ nicht zielführend, weil man nicht mal von einer Pistenmarkierung zur nächsten sieht. Bei „Krankheit“ habe ich wirklich harte Symptome, wie sie bei meiner Partnerin auftreten, vor Augen (an anderer Stelle hier beschrieben), wie Übelkeit bis hin zum Erbrechen, bei einer ansonsten exzellenten Skifahrerin, die keinerlei technische Probleme auf keiner Piste und bei keinen Verhältnissen hat. Da haben jetzt mehrere Jahrzehnte arbeiten an der Thematik nix gebracht. Ab einer gewissen Sichtbeeinträchtigung heißt das einfach aufhören, fertig.
100% Zustimmung.
Man muss dann einfach erkennen "es geht nicht mehr". Und man muss das auch akzeptieren.


Gruß!
der Joe

Re: Skikrankheit- Erfahrungen?

Verfasst: 03.12.2018 12:00
von beate
Das was hier als Skikrankheitdiskutiert wird hat nicht hauptursächlich mit sehen zu tun.
Umgangssprachlich kann man dazu auch seekrank sagen.
Diese Störung geht in den meisten Fällen vom Innenohr bzw Vestibularapparat aus und hat etwas mit dem Gleichgewichtssinn in zu tun.
Manche sind empfindlicher als andere. Man kann das bei den meisten Menschen, die darunter leiden wegtrainieren in dem man zB mehere Monate zur See fährt, andauernd bei schlechter Sicht Ski fährt etc. Es gibt aber auch Menschen, bei denen das nicht funktioniert.
Beate

Re: Skikrankheit- Erfahrungen?

Verfasst: 03.12.2018 12:12
von goodie_1401
Es gibt einfach Tage, da sind ne schöne heiße Tasse Kakao oder ein Saunabesuch die bessere Alternative!

Jeder, der schon mal bei richtig schlechter Sicht gefahren ist, wird sich beim nächsten Mal gut überlegen, ob er sich das wirklich antut.
Ich habe mal in Zermatt oben gestanden und nach Italien geschaut. Dort war alles unter einer tiefliegenden Wolkendecke. Eine tolle Aussicht. Ich wollte dann auf italienischer Seite mit dem obersten Lift wieder hochfahren und dann auf Schweizer Seite weiter im Sonnenschein fahren. Ich hatte die nicht vorhandene Sicht in der Wolke vollkommen unterschätzt und habe den Lifteinstieg schlicht nicht gefunden. Ich musste dann durch die Suppe bis runter ins Tal, von Begrenzungspfeiler zu Begrenzungspfeiler. Das Problem für mich war, dass ich nichts gesehen aber auch nichts mehr gehört habe!

Eine Nebelfahrt im Auto macht auch keinen Spaß, wenn der Nebel wirklich dicht ist. Da schleichen selbst die versiertesten Autofahrer im 2. Gang durch die Gegend.

Re: Skikrankheit- Erfahrungen?

Verfasst: 03.12.2018 12:25
von Pancho.Ski
beate hat geschrieben:
03.12.2018 12:00
Manche sind empfindlicher als andere. Man kann das bei den meisten Menschen, die darunter leiden wegtrainieren in dem man zB mehere Monate zur See fährt,
Meine Partnerin wird nicht seekrank, da hat sie null Probleme. Ich denke, es hat etwas mit gegensätzlichen Informationen zu tun, die das Gehirn bekommt. Die Augen üebermitteln die Info, alles steht, da sie im Nebel keine Bewegung wahrnehmen, die Beine, das Gleichgewichtsorgan übermitteln: "Wir fahren!". Das überfordert, den einen mehr, den anderen weniger. Dazu eben Angst vor Kontrollverlust, Absturz etc...

Die Reisekrankheit im Auto hat z.T. ähnliche Ursachen. Das Auto bewegt sich, aber optisch bewegt sich die Umgebung viel weniger, bzw. relativ zur Person gar nicht (Interieur / Sitze / Innenansicht Dach etc.) Wieder gibt das gegensätlziche Infos, unsere Software geht in den Krisenmodus.

Dagegen gibt es lustig wirkende Brillen, die im Auto zumindest helfen sollen:
https://www.citroen.de/citroen-markenwe ... kheit.html

Im TV-Test:
https://www.galileo.tv/video/was-taugt- ... uebelkeit/

Diese blaue Flüssigkeit setzt genau da an, und bringt eine zur physikalischen Bewegung identische optische Bewegung in die Nähe der Augen. Soll gut funktionieren, sieht aber ziemlich beknattert aus.