Helikopter und Krankenhauskosten ohne Auslangsversicherung

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fbodion
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Helikopter und Krankenhauskosten ohne Auslangsversicherung

Beitrag von fbodion » 13.03.2014 11:53

Hallo zusammen,

ich habe bereits seit Jahren ein Mitgliedschaft bei Carving Ski - leider erinnere ich mich nicht mehr an den Daten und müsste ein neues Account eröffnen.

Am Wochenende waren wir im Zillertal wieder zum ersten Mal in der Season Ski-fahren. Leider hatte ich einen schweren Unfall nach wenigen Stunden. Der Freund vor mir ist unerwartet von seine Fahrbahn abgewichen und in meine rein gefahren. Ich bremste stark ab und lenkte weg. Es ging sehr schnell und bin in ein Gebüsch und darauf hin gegen ein Felsen geprallt. Ich war knapp eine Minute Bewusstlos - zum Glück hatte ich nur einen Gehirnerschütterung und starke Rücken-Prellung (ein Helm getragen aber kein Rückenprotektor). Die Pisten-Rettung holte mich ab und meinte die Wahrscheinlichkeit, dass ich mir den Rücken gebrochen hätte, wäre Groß. Zunächst wurde ich mit einem Helikopter zum Krankenhaus transportiert. Im Krankenhaus haben sie festgestellt, dass der Rücken nur geprellt ist - wegen der Gehirnerschütterung müsste ich allerdings im Krankenhaus übernachten.

Ich habe leider keine Auslandsversicherung und als Student habe ich mir mehr Sorgen um die Kosten als meine Gesundheit gemacht. Ich habe in ein paar Foren nun gelesen, dass die Kosten von Helikopter sowie Krankenhaus auch in Österreich durch die gesetzliche Krankenversicherung übernommen werden. Zur Pisten-Polizei sagte ich, dass ich den anderen Fahrer nicht kannte - sodass er nicht in Schwierigkeiten kommt.

Hat jemand dies bzgl. Erfahrung gemacht oder verfügt über Informationen - auf was ich konkret achten Soll bei der Ablauf der Rechnung/Krankenversicherung etc.?

Ich wurde mich sehr über ein paar Infos freuen.

Liebe Grüße,
fbodion

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Uwe
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Re: Helikopter und Krankenhauskosten ohne Auslangsversicheru

Beitrag von Uwe » 13.03.2014 12:54

Hallo Farbod,
fbodion hat geschrieben:ich habe bereits seit Jahren ein Mitgliedschaft bei Carving Ski - leider erinnere ich mich nicht mehr an den Daten
Wie wäre es mit dem User farbod
Einfach unter ucp.php?mode=login "farbod" als Usernamen eintragen und "Ich habe mein Passwort vergessen" anklicken ;-)
fbodion hat geschrieben:Hat jemand dies bzgl. Erfahrung gemacht oder verfügt über Informationen - auf was ich konkret achten Soll bei der Ablauf der Rechnung/Krankenversicherung etc.?
Die gesetzliche KV in D zahlt auch im Ausland den Betrag, den ein entsprechender Einsatz in D gekostet hätte. Oft (und leider) ist es aber oft so, dass die Kosten im Ausland höher sind.
Wie es in deinem konkreten Fall ist, kann ich dir jedoch nicht genau sagen.
Am besten mal mit deiner KV telefonieren.

PS: Eine Auslands-KV ist eigentlich ein MUSS und kostet pro JAHR weniger, als 2 Jagatee!
Siehe hierzu auch: viewtopic.php?f=79&t=15232

PPS: Ich habe deinen Beitrag mal ins "Verletzungen-Forum" verschoben.
Uwe

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Re: Helikopter und Krankenhauskosten ohne Auslangsversicheru

Beitrag von peda » 13.03.2014 13:02

fbodion hat geschrieben:Zur Pisten-Polizei sagte ich, dass ich den anderen Fahrer nicht kannte - sodass er nicht in Schwierigkeiten kommt.
Das ist nicht gut - ich weiß zwar nicht genau wie es in D ist aber in Ö ist es wie folgt: die KV holt sich (wenn der Unfallverursacher bekannt ist) die Kosten auf dem Regressweg vom Unfallverursacher zurück - in der Regel werden diese Kosten von seiner Haftpflichtversicherung gedeckt, welche vor allem bei ungeklärter Schuldfrage häufig ein Gerichtsverfahren anstrebt und spätestens dort wird man dann feststellen, dass ihr euch kennt. Bei einer bewussten Falschaussage kommt es durchaus vor, dass einer der Anwälte mal schnell versucht euch einen Versicherungsbetrug (wegen Schmerzensgeld und so) zu unterstellen.

Wenn du zusätzlich zur gesetzlichen KV auch eine private Unfallversicherung hast solltest du dieser den Unfall ebenfalls möglichst zeitnah mitteilen, da diese häufig auch die Bergekosten abdecken. Auch bei einigen Vereinen sind Mitglieder versichert: Alpenverein, DSV, ADAC, ... zusätzlich kannst du noch schauen ob du evtl. bei deiner Kreditkarte eine Versicherung für Unfälle im Ausland dabei hast.

Andernfalls wirst du die Helikopterbergung wahrscheinlich vollständig selber bezahlen müssen.
Zuletzt geändert von peda am 13.03.2014 14:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Helikopter und Krankenhauskosten ohne Auslangsversicheru

Beitrag von Uwe » 13.03.2014 13:09

Wenn dein Freund schuld WÄRE, würde seine Haftpflicht (außer bei grober Fahrlässigkeit) alle Kosten zahlen ... und du wärst dein (Kosten)Problem los.
Wenn er nicht schuld ist, kommt es auf die Kosten und deine KV an.
Uwe

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Re: Helikopter und Krankenhauskosten ohne Auslangsversicheru

Beitrag von moni.ski » 13.03.2014 14:24

Wenn du keine Bergeversicherung hast musst du oder die Versicherung deines Freundes wenn der Schuld war die Hubschrauberbergung zahlen...

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Re: Helikopter und Krankenhauskosten ohne Auslangsversicheru

Beitrag von fbodion » 13.03.2014 14:41

Uwe hat geschrieben:Wie wäre es mit dem User farbod
Einfach unter ucp.php?mode=login "farbod" als Usernamen eintragen und "Ich habe mein Passwort vergessen" anklicken ;-)
Danke Uwe. Ich hab mein pw zurückgesetzt - jetzt kommt bei der Anmeldung das folgende Feedback: "Du hast die maximal zulässige Zahl von Anmeldeversuchen überschritten. Du musst nun deinen Benutzernamen und dein Passwort erneut eingeben sowie eine Sicherheitsabfrage beantworten."

Zur Sicherheitsfrage werde ich aber nicht weiter geleitet.

Und vielen Dank für die Info bzgl. KV. Ich werde mich mit meinem Freund dies bzgl. kurzschließen. Angegeben war an die Polizei, dass der anderer Fahrer weiter gefahren ist und somit Unbekannt ist. Auf dem Berg bis der Helli kam, habe ich die "Wahrheit" dem Rettungsdienst erzählt.

Spricht etwas dagegen, wenn ich mich jetzt bei der Polizei melde und den Ablauf korrigiere? Ich war zu der Zeit noch im Krankenhaus und hatte Schmerzmitteln genommen - also kann man sagen, dass ich nicht 100% bei Bewusstsein war...

So wie ich das verstehe:
Wenn ich Schuld bin: zahlt meine gesetzliche Krankenversicherung die Kosten was in Deutschland entstanden wären
Wenn mein Freund Schuld ist: zahlt seine Haftpflicht die Kosten komplett

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Re: Helikopter und Krankenhauskosten ohne Auslangsversicheru

Beitrag von peda » 13.03.2014 14:48

fbodion hat geschrieben:Spricht etwas dagegen, wenn ich mich jetzt bei der Polizei melde und den Ablauf korrigiere? Ich war zu der Zeit noch im Krankenhaus und hatte Schmerzmitteln genommen - also kann man sagen, dass ich nicht 100% bei Bewusstsein war...
Ich bin kein Jurist und kann deshalb nur eine Vermutung anstellen (am Besten suchst du dir einen Rechtsanwalt der dir da weiterhilft - vielleicht hast du ja zumindest eine Rechtsschutzversicherung?): wenn er tatsächlich weitergefahren ist um es auch so aussehen zu lassen ist es Fahrerflucht und die Österreichische Polizei wird dementsprechend Ermittlungen aufnehmen, wenn er aber gewartet und dir geholfen hat, dann wird erstmal wegen Falschaussage und Vortäuschung einer Straftat (Fahrerflucht) ermittelt - wenn du die Aussage aber nur einmal gemacht hast und zu dem Zeitpunkt starke Schmerzen hattest (z.B. direkt nach dem Unfall) oder starke Medikamente genommen hast, dann werden diese Ermittlungen vermutlich wegen mangelnder Zurechnugnsfähigkeit in dieser Ausnahmesituation eingestellt. Wenn dein Freund auch eine Aussage gemacht hat, die sich mit deiner deckt, wird es kritischer.
fbodion hat geschrieben:So wie ich das verstehe:
Wenn ich Schuld bin: zahlt meine gesetzliche Krankenversicherung die Kosten was in Deutschland entstanden wären
Wenn mein Freund Schuld ist: zahlt seine Haftpflicht die Kosten komplett
Wenn du schuld bist zahlt meines Wissens nach die gesetzliche KV gar nichts und du zahlst die Heli-Bergung komplett selbst.
Wenn dein Freund schuld ist zahlt seine Haftpflichtversicherung, aber meist ist die Schuldfrage keine eindeutige Angelegenheit, weshalb die wahrscheinlich nur einen Teil zahlen wird.
Zuletzt geändert von peda am 13.03.2014 14:51, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Helikopter und Krankenhauskosten ohne Auslangsversicheru

Beitrag von moni.ski » 13.03.2014 14:50

Ich glaub auch dass du dich drauf einstellen kannst dass du die Bergung zahlst....

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Re: Helikopter und Krankenhauskosten ohne Auslangsversicheru

Beitrag von peda » 13.03.2014 14:52

Am Besten ist du durchforstest mal alle Versicherungen die du hast (z.B. durch Vereinsmitgliedschaften, Kreditkarten, ...) und schaust ob es nicht vielleicht doch durch irgendwas gedeckt ist - ansonsten wirst du das selbst zahlen müssen.

Edit: evtl. könntest du mit Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung Glück haben, ich glaube nämlich mal gehört zu haben, dass es vereinzelt Ausnahmen gibt, wenn auf Grund der Schwere der Verletzungen auch im Tal ein Hubschrauber angefordert worden wäre aber um das zu argumentieren brauchst du wahrscheinlich einen guten Rechtsanwalt - freiwillig wird dir die KV wahrscheinlich nichts zahlen

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Re: Helikopter und Krankenhauskosten ohne Auslangsversicheru

Beitrag von fbodion » 13.03.2014 15:42

peda hat geschrieben:Edit: evtl. könntest du mit Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung Glück haben, ich glaube nämlich mal gehört zu haben, dass es vereinzelt Ausnahmen gibt, wenn auf Grund der Schwere der Verletzungen auch im Tal ein Hubschrauber angefordert worden wäre aber um das zu argumentieren brauchst du wahrscheinlich einen guten Rechtsanwalt - freiwillig wird dir die KV wahrscheinlich nichts zahlen
Ich war ja nicht im Tal-Station - sondern irgendwo auf dem Berg. Der Rettungsdienst hatte ein starken Verdacht auf gebrochene Rücken und meinte, wenn sie den Helli nicht anrufen, muss ich ein Formular unterschreiben, bei dem ich alle Risiken eingehe für ein Transport in die Talstation. Zeugen gibt es über diese Aussagen genügend.

Wisst ihr ob die Pisten-Polizei im Tirol eine andere ist wie die normale Polizei?

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