CARVING-SKI.de

Ein Freund von mir, Anfang 60, eher nicht so guter Schifahrer, zu schwer, hat sich im Frühjahr einen Kreuzbandriss zugezogen. Der Sturz passierte ca. 3 m nach dem Losfahren im sehr, sehr flachen Gelände – praktisch die letzten 20 m zur Liftschlange hin.
Jetzt meine Frage: Kann es sein, dass eine richtig eingestellte Bindung bei so einem Sturz (Verkanten > Bein verdrehen > Sturz) eher nicht auslöst, da die üblichen Kräfte wie Schläge, die bei einem Sturz mit mehr Geschwindigkeit auftreten, fehlten?
Mein Freund will jetzt nämlich nicht mehr Schifahren und ich rede ihm immer gut zu, er solle einen Kurs machen um sicherer zu werden und dann etwas schneller fahren, damit das nicht mehr passiert.

Grüße - Richard

Ja, da die Bindung erst ab einer bestimmten Kraft auslöst. Die Bindungseinstellung ist immer ein Kompromiss zwischen nicht zu früh auslösen, und damit Verletzungen zu riskieren, und zu früh auszulösen und damit Verletzungen durch ein aufgehen der Bindung beim aggressiven Fahren zu riskieren.

Ja! ... hatte nicht Benni Raich kurz nach dem Start eines Rennens seine Ski so unglücklich verkantet, dass er sich einen KB-Riss zugezogen hat?
Die langsamen Stürze - eher Hinfaller - sind für die Bänder an gefährlichsten, eben weil die kurze Kraftspitze (die die Bindung auslösen lässt) fehlt.

Ja, da ist durchaus wahrscheinlich. Wenn eine Bindung nach den allgemeinen Anforderungen "richtig" eingestellt ist, geht sie in der von Dir beschriebenen Situation nicht auf. Wäre dies anders, würde beim schnelleren Fahren der erste "seitliche" Schlag, der über den Hebel des Ski übertragen wird, Dich zwanglos von dem Ski befreien. Restrisiko.
Gruss Poldy

ich würde an Deiner Stelle versuchen mich noch einmal selber an Amersports telefonisch zu wenden. Mit dem Hinweis,

Ist dich die häufigste Ursache für komplizierte Verletzungen.
Da kann die Bindung wenig dafür.

Das ist auch der Grund warum ich Blödsinn, wie anrempeln, anfahren usw, auf der Piste vollkommen ablehne.


Gruß!
der Joe

Mein Vater ist vor knapp 20 Jahren mit offenen Skischuhen (Heckeinsteiger) einen kurzes und flaches Verbindungsstück zwischen zwei Liften gefahren und dabei unglücklich zu Sturz gekommen (auch in Zeitlupe). Ergebnis war ein komplizierter Knöchelbruch, der noch immer Spätfolgen offenbart.

Seither ist mein Motto "lieber schnell stürzen"

@Joe:
Da hast du einen alten, erledigten Thread hervorgeholt. Der Freund hat übrigens das Schifahren aufgehört.

Tatsächlich. Ich hab auch nicht auf das Datum geschaut.

Mein Vater fährt aber noch Ski. Falls es wen interessiert

drachir hat geschrieben:@Joe:
Der Freund hat übrigens das Schifahren aufgehört.

Das ist irgendwie nachvollziehbar.
Aber auch traurig.


Gruß!
der Joe