Ski Raser

Alles zum Thema Sicherheit, Verhalten und Regeln auf der Piste
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gstar
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Beitrag von gstar » 28.01.2008 18:48

Herbert Züst hat geschrieben:http://www.suva.ch/home/suvaliv/kampagn ... tistik.htm

Gruss Herbert
Ähnliche Zahlen, wie vom DSV. Also sooo verschieden scheinen die Schwitzer und die Dütschen gar nicht zu sein :o :-D

Kollisionen
Hierzu gibt es eine interessante Fußnote im Link:

"Eine Untersuchung von Kollisionen auf Skipisten hat ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit, mit jemandem zu kollidieren, bei mittleren Frequenzen am höchsten ist. Sind wenig Leute auf der Piste, ist der Toleranzspielraum für unterschiedliches Fahrtempo und Fahrverhalten gross, weshalb es seltener zu Kollisionen kommt. Bei stark frequentierter Piste ist der Toleranzspielraum gering, so dass das Fahrverhalten eher den Verhältnissen angepasst wird und das Kollisionsrisiko dadurch sinkt. Die Schneesportler/-innen verhalten sich in der Regel diesbezüglich risikobewusst.

Da die Zahl der Kollisionen auch in der Schweiz um ca. 40% zugenommen hat, spräche das gegen die These "mehr Leute auf der Piste als früher führt zu höheren Unfallzahlen/Kollisionen".

Gruss
Guido

beate
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Beitrag von beate » 28.01.2008 18:53

höheren Unfallzahlen/Kollisionen".
Die Berichte, die ich in der CH gelesen und gesehen drehten sich ausschließlich darum, dass die Verletzungen bei den heutigen Unfällen deutl schwerer sind und nicht um höhere Unfallzahlen.

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gstar
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Beitrag von gstar » 28.01.2008 19:08

beate hat geschrieben:
höheren Unfallzahlen/Kollisionen".
Die Berichte, die ich in der CH gelesen und gesehen drehten sich ausschließlich darum, dass die Verletzungen bei den heutigen Unfällen deutl schwerer sind und nicht um höhere Unfallzahlen.
OK :zs:
"...Aufgrund der medizinischen Diagnosen und der Zunahme der Ausfalltage (Heilungsdauer) kann man davon ausgehen, dass in den letzten Jahren schwerere Skiunfälle eher zugenommen haben...

Da aber gleichzeitig "...Der Anteil der Kollisionen bei den Ursachen von Schneesportunfällen ist relativ gering..." stellt sich die Frage was genau für die schwereren Unfälle verantwortlich ist!?

Sind die Leute unsportlicher und ungelenker geworden und brechen sich leichter was?
@Beate/Martina: was sagt Eure Erfahrung als Skilehrerinnen?

Gruss
Guido

beate
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Beitrag von beate » 28.01.2008 19:37

Sind die Leute unsportlicher und ungelenker geworden und brechen sich leichter was?
Nein, glaube ich nicht. Der Unfallcharakter hat sich aber geändert.
Für mein Gefühl haben die Kollisionen zugenommen auch wenn die Statistik das nicht bestätigen sollte. Allein in den letzten 2 Saisons habe ich 4 wirklich schwerverletzte Skifahrer ( Rippenserienfrakturen, Wirbelsäulen und Beckenverletzungen, SHT ) auf der Piste nach Kollision erstversorgt und das in einem Gebiet, welches wirklich klein und selten überfüllt ist. In allen Fällen waren Ski/Snowboardfahrer schuld, die ohne Kontrolle (meist Anfänger) in stehende Personen reingefahren sind, nicht ausweichen oder bremsen konnten, obwohl sie von hinten kamen :roll:
Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass die Medizin sich weiterentwickelt hat. Früher wurden z.B. KB Risse nicht so aufwendig versorgt wie heute. Allein die bildgebende Diagnostik, die man für die Op Indikation braucht, dann die teuren Rehabilitationen etc.
Natürlich sind die meisten Leute auf den Pisten eher unsportlich und schlecht vorbereitet. Dazu dann das veränderte Klima, die Urlaubsausgelassenheit sind sicher alles Faktoren, die eine Rolle spielen. Auch was Martina schon öfter schrieb, spielt sicher eine Rolle: Dtl mehr Skifahrer können schneller und besser mittels Körperkippen carven, ohne dabei die technischen Möglichkeiten zu haben auch bei veränderten Verhältnissen zu variieren. Auch fehlt ihnen die Erfahrung einzuschätzen, was der tote Winkel beim carven bedeutet.
Ich persönlich habe z.B. immer das Gefühl, wenn nach 3 Tagen schlechtem Wetter die Sonne scheint und die Pisten präpariert sind, dann rappelt es öfter und schlimmer. Wie erwähnt ist nur eine Beobachtung von mir. Ob die sich statistisch belegen läßt?
Beate

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Beitrag von extremecarver » 28.01.2008 19:44

Das meiste Wissen gibts in bei den Unfallkrankenhäusern dazu. Ein Grund für schwere Verletzungen ist der Freestyletrend. Heutzutage gibts halt viel viel mehr Leute die rumhüpfn als noch vor 15 Jahren.
Freeriden ist auch eher gefährlich und durch breite Skier erst so wirklich populär geworden, es gibt zig Abfahrten die heutzutage jedes Kind runterfahren kann im Pow, wo früher nur absolute Experten runter sind (damit meine ich nicht Lawinenunfälle, sondern eher abstürzen, gegen Baum fahren, von einem Cliff runterfallen etc...). Auch Strecken wo vor 10 Jahren quasi nur sehr gute Snowboarder runter sind im Powder, werden jetzt von Freeskiern gestürmt.

Skifahren auf der Piste ist im Gegenzug sogar deutlich sicherer geworden durch die Carvingski, denn Park und Freeski Unfälle tauchen ja auch in der normalen Statistik auf.

Und das ganze obwohl die Lifte heutzutage deutlich schneller fahren = weniger Erholung und mehr km pro Tag. 100-150km Strecke bei 20K Höhenmeter pro Tag sind heutzutage leicht fahrbar, dass war früher die absolute Ausnahme.

In einigen Freeridegebieten sind inzwischen die meisten Einsätze weil sich Leute verfahren/vertun/alten Spuren hinterherfahren und dann plötzlich feststecken und weder runter können (da Felsen, etc) und aber auch das wiederraufgehen wegen der Steilheit unmöglich ist (selbst mit Steigeisen/Schneeschuhe etc). Solche Sachen wurden früher ganz einfach nur von einer ganz ganz kleinen Minderheit gefahren, heute ist es normal für Freerider wo runterzufahren wo sie nicht mal im Sommer raufkommen würden. Wenn man da mal stürzt ist es halt meist auch aus / schwere Verletzung. So habe ich vor einem Jahr am Krippenstein an einem Nachmittag 4 Helikoptereinsätze zur Rettung von Leute die sich verfahren hatten mitbekommen (also etwa 10% aller Skifahrer die an dem Tag am Krippenstein waren haben sich aus verzwickten Stellen rausfliegen lassen). Da hätte genauso gut auch ein Absturz passieren können.
schnell, riskant, vielseitig bergab
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