dringende warnung vor hastigen skitests

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Andreas_Obertoggenburg
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dringende warnung vor hastigen skitests

Beitrag von Andreas_Obertoggenburg » 20.12.2007 19:32

hallo

lese immer wiedermal hier mit. habe mich jetzt angemeldet.

kann wegen handgelenksbruch rechts nur einhaendig links tippen. sorry.

habe mir das rechte handgelenk bei skitest gebrochen. war aber nicht ganz mein fehler. habe mich bereits beim hersteller der skibindung beschwert.

hier anonymisierte kopie des mails.

quote


handgelenksbruch wegen bindung


Sehr geehrte Damen und Herren


ich tippe hier nur mit links weil rechts handgelenksbruch.

ich konnte am sonntag auf der iltios http://www.chaeserrugg.ch/Winter/index.php Skis mit Bindung von Ihnen testen.

bei der anpassung an mein skischuh muss ein fehler passiert sein.

nach 50 metern fahrt wollte ich das erste mal etwas schwung nehmen und habe mich dazu nach vorn vorgelehnt. dabei ist das fersenteil der bindung an einem ski in seiner gleitschiene nach hinten gerutscht. dadurch war dann mein rechter skischuh in der bindung nicht mehr fixiert und voellig frei. mein skischuh verlor den ski. dadurch habe ich dann einen sturz voellig unerwartet nach vorn mit dem kopf voraus auf die piste gemacht. mein rechter unterarm hat ein etwa 20-30 zentimeter tiefes loch in den schnee gebohrt. folge ein distaler radiusbruch am rechten handgelenk. nicht mein fehler.

die von ihnen hergestellte bindung sollte eigentlich einen sicherheitsmechanismus haben, der verhindert, dass das Fersenteil in seiner gleitschiene nach hinten fahren kann, sobald der skischuh das fersenteil nach unten drueckt und belastet. mit klemmung oder einrasten. sonst ist diese konstruktion unsicher.

ich habe jetzt gipsverband am rechten unterarm. kann mindestens 2 wochen nicht mehr ski fahren. muss 4-6 wochen mit der heilung rechnen. schade. ich wollte so gern ski fahren.

bei einer gut und sicher konstruierten skibindung haette das nicht passieren duerfen. vielen dank.


Mit freundlichen Gruessen

Andreas
19.12.2007

noch zur ergaenzung meines mails von oben:

der haendler hat die laenge der skischuhe an meinen skischuhen abgelesen. 314mm. hat dann aber scheinbar den innenabstand der bindung ohne dieses mass eingestellt/angepasst.

die bindung hat nach dem anziehen der ski auch mehrere schritte auf dem flachen und mehere dutzend meter leicht abschuessige abfahrt zuerst gehalten.

erst als ich mit elan anlauf nahm sprang der skischuh raus. ich wollte den ersten tuechtigen schlittschuhschritt machen. dafuer habe ich mich mit dem oberkoerper zuerst nach hinten gelehnt und dann mit schwung nach vorn rechte seite auf den rechten ski gelehnt/geworfen. da sprang der skischuh raus. das kam fuer mich voellig unerwartet und unvorbereitet. da kann man mit koerperlicher reaktion nichts mehr gegen machen, wenn man sich quasi selbst nach vorne in den schnee wirft. dummerweise geriet mein arm/meine hand zwischen oberkoerper und piste und wurde durch das gewicht meines oberkoerpers noch in den schnee gedrueckt.

nachher war das fersenteil klar ersichtlich 2-3 zentimeter oder sogar mehr nach hinten versetzt. der innenabstand in der bindung 2-3 Zentimeter laenger als die sohle des skischuhs.

es muesste wirklich einen sicherheitsmechanismus geben, der verhindert, dass das fersenteil in seiner gleitschiene nach hinten fahren kann, wenn das fersenteil durch belastung nach unten gedrueckt wird. dann duerfte das fersenteil wirklich nur noch nach vorn fahren.

oder sogar einen mechanismus, der das fersenteil immer moeglichst ganz
nach vorne an den absatz des skischuhs drueckt/schiebt.

ich habe dann den skitest noch gemacht.

auf dem heimweg war die oertliche arztpraxis am sonntagnachmittag noch offen. als die aerztin die schwellung sah gleich roentgen. danach gipsverband. hatte noch nie einen knochenbruch.

sie sollten die haendler vielleicht auch mehr schulen und auf sicherheit trimmen. mit einem sicherheitstest vor dem wegfahren, der rigoros durchgefuehrt wird, waere das vielleicht nicht passiert.

in den usa gaebe das jetzt fuer sie probleme wegen produkthaftung.


Mit freundlichen Gruessen

Andreas
20.12.2007

unquote

ist es moeglich, dass das fersenteil in der gleitschiene noch nach hinten fahren kann, wenn der skischuh das fersenteil belastet und nach unten drueckt ? warum wird das nicht durch einen sicherheitsmechanismus verhindert. Und falls es diesen gaebe, dieser aber nicht einrastet oder so, also gestoert ist, dann duerfte das fersenteil gar nicht nach unten einschnappen. dann haette ich naemlich den ski bei den ersten schritten gleich verloren und gleich gemerkt, dasss was nicht stimmt. waere mal was fuer den tuev. diese bindung habe doch ein pruefsiegel des tuev.

darf das passieren ? was tun ? hat jemand tipps ? danke.

muss man damit rechnen, dass das fersenteil bei schussfahrt nach hinten rutscht und der schuh rausfliegt ?

wie exempel bode miller in Alta Badia: Riesenslalom (16.12.07) zeigt ist das nicht das wahre mit diesen skibindungen.

stelle mich ausfuehrlicher vor, wenn rechtes pfoetchen wieder ok. linkes faengt auch an zu rebellieren wegen der ungewohnten belastung.
Gruss

Andreas aus dem Obertoggenburg

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Beitrag von nicola » 20.12.2007 20:07

lieber andreas,
erst mal gute besserung, ich hoffe du hast keine allzu grossen schmerzen!

test- bzw. verleihbindungen haben meistens eine sehr einfache bedienbarkeit der längenverstellbarkeit. die sohlenlänge dient als richtwert, die feinanpassung kann nur mit dem schuh in der bindung erfolgen. hier hat man auch darauf zu achten, dass vorderbacken und hinterbacken richtig in der gleitschiene einrasten und dass der anpressdruck stimmt. natürlich ist auch der passende z-wert einzustellen. besonders heikel ist das einrasten der backen bei skitests im freien, insbesonders auch bei grosser kälte. sowohl eis als auch schnee in der gleitschiene sind nicht günstig.

haftbar sind skimonteure, wenn sie nicht der isonorm entsprechend arbeiten bzw. natürlich auch grob fahrlässig gehandelt haben (grob fahrlässig wäre beispielsweise absichtliches falsch einstellen oder einen kunden nicht darauf aufmerksam machen, dass sein schuh nicht den sicherheitskriterien entspricht)

servicemann(frau) wird dich beim skitest in seinem/ihrem interesse eine übernahmekarte (haftungsausschluss) mit dem eingestellten z-wert unterschreiben lassen.

wenn eine zertifizierte bindung aus von aussen nicht sichtbaren technischen mängeln aufgeht ist in der regel der hersteller haftbar und nicht derjenige der dir die bindung einstellt. jeder der ski verleiht, sollte haftpflicht versichert sein.
nicola

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