Schweiz: Erster Skiort mit Tempolimit auf Skipisten

Alles zum Thema Sicherheit, Verhalten und Regeln auf der Piste
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M.H.
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Beitrag von M.H. » 11.01.2007 13:43

Ein absolutes Geschwindigkeitslimit finde ich nicht wirklich sinnvoll, da fehlt zum einen die Möglichkeit der Kontrolle (sowohl der eigenen als auch durch etwaige Pisten-Cops) und zum anderen ist meiner Meinung nach ein vorausschauend gewähltes Tempo besser. Bei starkem Nebel sind die 30 leicht zuviel und bei guten Bedingungen (z.B. den ersten Lift erwischt und alleine auf der Piste) nicht unbedingt sinnvoll. Zumal ein absolutes Tempo ja die Fähigkeit des Fahrers complett außer acht läßt, ein Anfänger kann unter Umständen auch bei so einem Tempo bereits Probleme mit dem Ausweichen und dem Bremsen haben.

Ein Kontrollieren der Einhaltung der FIS-Regeln macht für mich am meisten Sinn. Allerdings ist hier der Ermessensspielraum der Kontrolleure recht hoch. Das man "bessere" (wirklich? wohl eher nur schnellere) Fahrer dazu bringt auf den "Anfänger"-Pisten auch das entsprechend langsame Tempo zu fahren finde ich aber gut.

Und Automatik-Getriebe ist top wenn man in der Stadt unterwegs ist :D
Hab das jetzt seit ein paar Jahren und die Fahrsituationen wo mir die Handschaltung lieber wäre sind sehr wenige (Serpentinen bergauf z.B.).
den Schnee auf dem wir alle talwärts fahren
kennt heute jedes Kind

Chrisscrossy
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Beitrag von Chrisscrossy » 11.01.2007 13:57

Hallo an alle!

Hab grad auf der Arbeit nix zu tun und deshalb gebe ich jetzt hier mein Senf dazu;

Persönlich halte ich es für falsch alles, aber auch wirklich alles reglementieren zu wollen - der Mensch braucht halt seine Freiheiten, egal ob auf der Autobahn oder der Skipiste!! :wink:

Sonst wird irgendwann auch noch vorgeschrieben wo man welchen Schwung bzw. wann mann eine Kurve fahren darf. :roll:

Ich bin aber wohl der Meinung das, wie hier auch schon vorgeschlagen wurde, es Sinn machen würde wenn spezielles Pistenpersonal ausschau nach "extremen Pistensäuen" hält, d.h. Leute die sehr rücksichtslos fahren zur Rede stellen und evtl. die gelbe bzw. rote Karte zeigen!

Es sollte doch möglich sein, allgemein etwas mehr Rücksicht auf seine Mitmenschen zu nehmen.

-Wenn ich als guter und schneller Skifahrer den Hang runter schieße und sehe das es vor mir voller bzw. enger wird oder eine Skischulgruppe ein Manöver abhält - "Fuß vom Gas"!

Als Anfänger muss ich mich halt öfter vergewissern, dass von oben keiner kommt den ich stark behindern würde und ggf. eine ganze Gruppe vorbei lassen.

So, und schon hab ich gleich Feierabend!! :D :D

Gruß
Chrisscrossy

urs
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Beitrag von urs » 11.01.2007 21:58

KOSTI hat geschrieben:Der Deutsche“ an sich ist es nicht gewohnt zu denken sondern er hält sich an Regeln.
hallo kosti

könnte das auch ein grund sein, dass sich die meisten hier auf den reglementierenden teil dieser aktion stürzen :wink:? einschränkung der freiheit, lässt sich nicht messen ...

in der schweiz (in deutschland auch?) gibt es innerorts ganze quartiere mit tempo 30. die erste reaktion vieler autofahrer ist: da werde ich eingeschränkt, behindert :evil:. auch bei uns gibt es ganze autoverbände, die sich dagegen wehren. eine andere reaktion als autofahrerIn wäre: holla, hier hat es kinder, sind velofahrerInnen unterwegs, wollen leute schlafen - oder sogar: eigentlich gehör ich hier mit dem auto ohne triftigen grund gar nicht hin.

ich kenne die genauen hintergedanken der bergbahnen von gstaad nicht. aber vielleicht hatten sie gerade diese analogie zu den tempo 30-zonen im kopf. der witz dabei ist ja, dass sie selbst mit geschwindigkeitsmessung keine rechtliche handhabe hätten. ob es sinn macht? letztendlich wird ihnen das verhalten der skifahrerInnen (un-)recht geben.
Jinn hat geschrieben:Und der (deutsche) Fahrer mit Frau und Kind an Bord .. ist ggf. rein philsophisch betrachtet ein wahrer Held, weil er so den Zusammenprall mit dem hinter ihm fahrenden Bus mit den 24 internationalen Schulkindern+italienischem Busfahrer+ungarischer Lehrerin verhindert hat.
deshalb beharrt er mutig auf seinem recht und bremst kein bisschen ab, damit, sollte es dann trotzdem krachen, alle möglichst schmerzlos ins jenseits gleiten :roll:? sollte der schulbus zufällig mit türkischen oder albanischen kindern gefüllt sein, so kennt seine philantropie keine grenzen und er drückt wohlwollend aufs gaspedal.

gruss urs

Jinn

Beitrag von Jinn » 12.01.2007 00:03

Deiner Logik kann ich zwar nicht folgen, Urs, aber wenn es dein Weltbild der deutschen oder anderer Nationalitäten ist, ich kann damit leben. :wink:

Tja, und da ja so viele hier, und wahrscheinlich überall wo man dieses Thema diskutiert, sich stets so verhalten, dass solche Geschwindigkeitsmaßnahmen völlig unnötig sind/wären ...
bleibt uns nur die Suche .... irgendwo da draußen ... vielleicht mit Hilfe von Fox Mulder ... nach jenen, die es nicht tun, nirgendwo in solcherlei Foren schreiben, und sich höchstwahrscheinlich auch niemals an solche Reglementierungen halten. :roll:
Auf sie mit Gebrüll!

Sollte die Frage dann nicht eher sein: Was ist mit all den liebenswürdigen, braven, sich regelkonform verhaltenden SkifahrerInnen bloss los, dass sie überall einen uniformierten Sherif benötigen? Fehlt da der Zusammenhalt, die Zivilcourage, oder ist einfach die Mentalität: Die Polizei wirds schon richten, die werden ja auch dafür bezahlt. :D

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Turnschuh
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Beitrag von Turnschuh » 12.01.2007 10:51

Bei dem Tempolimit auf Pisten geht es mir wahrscheinlich ähnlich, wie "mittelprächtigen" Autofahrern auf der Autobahn: wird mich nicht mortz tangieren. Allerdings ist das in der Praxis eh nicht umsetzbar. Beim Skifahren noch viel weniger als beim Autofahren.
Ich muß allerdings sagen, daß mich allein der Gedanke an "130 auf Autobahnen" schon wahnsinnig macht :o :o :o Da geht es mir wohl wie sicheren Skifahrern: man ist ja nicht gleich ein kopfloser Raser, nur weil man mal 180/190 fährt, wenn es die Situation zuläßt. Ist ja eh selten geung der Fall...
Andererseits stimmt es schon: ich habe Muffe vor schnellen Skifahrern und Mittelspurschleicher haben Muffe vor mir. Alles Ansichtssache. Aber so gesehen gleicht so ja alles auch wieder aus :D :wink:

Es stimmt aber schon, daß die wirklichen Gefahren oft gar nicht von schnellen Könnern ausgehen, sondern eher von unkontrolliert fahrenden Anfängern. Auch wenn ich schon versuche rücksichtsvoll zu fahren, Fehler mach ich trotzdem - auch wenn natürlich nicht absichtlich.
Andersrum hat mich mal ein Snowboarder fast platt gemacht. Dem ist sein Brett davon gefahren (mit ihm drauf): im Schuß den Berg runter, direkt vor meinen Skispitzen vorbei mit einem Affenzahn. Nach etwa 200-300 Metern hat er sich dann fallen lassen, weil er sich sonst in den Wald gewickelt hätte. Der hat das bestimmt nicht absichtlich gemacht. Aber wenn er mich erwischt hätte, wäre ich glaub Matsch gewesen :o
Aber sowas verhindert man auch mit einem Tempolimit nicht, denn das war ja nicht vorsätzlich oder so.

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Oecher Carver
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Beitrag von Oecher Carver » 12.01.2007 11:52

hat mich mal ein Snowboarder fast platt gemacht. im Schuß den Berg runter, direkt vor meinen Skispitzen
Es gibt leider Solche und Solche ...
Fährt man auf einer menschenleeren Piste schnell, dann ist das wohl in Ordnung. Aber hat man dieses Tempo auf einer Piste, wo viele andere Skifahrer und vor Allem ungeübtere Fahrer sind, dann sollte man
1. sein Tempo runterdrossel
2. genügend Abstand halten.

Selbst wenn man die Situation selbst im Griff hat, kann sich der Andere mächtig erschrecken, stürzen und und und ...

Da sollte man dann unterscheiden können - können aber leider viele nicht. Und das wär dann ein Fall für die Tempo-Kontrolleure oder wie immer die dann heißen werden :-)

P.S.: Zusätzlich zum generellen Tempolimit (auch wenn ich hoffe, dass das nie kommen wird) könnte man mehr Rennstrecken ausweisen, auf denen dann "Heizen bis zum Umfallen" erlaubt ist, wenn man sicherstellt, dass immer nur eine Person auf der Strecke ist.

In Mayrhofen gibt es ja genügende Rennstrecken, um abseits der Menschenmassen "Gummi zu geben"]
Oecher Carver
- 14.-15.04.2012: St. Anton (Arlberg) -

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