Hi!
Habe mir gerade noch ein paar Gedanken genau zum Threadtitel gemacht - "Woran liegt das Verhalten".
Ich glaube fast, daß es auch zum Teil daran liegt, daß Skiurlaub einer der teuersten Arten ist, seinen Urlaub zu verbringen (natürlich mit Riesenunterschieden zwischen dem einen Ende der Skala und dem anderen).
Also ich glaube, daß der Durchschnittsurlauber zusammen mit dem Equipment im Skiurlaub mehr ausgibt als in einem vergleichbaren Sommerurlaub.
Und für das gezahlte möchte mal halt das Maximale geboten bekommen (
"Geiz ist geil"-Mentalität). Also Skigebiet voll ausnutzen (alle Pistenformen), Sonne, mittags schon mal kurz Party (mit Alk), Apres Ski, Wellness, Abendessen, Disco etc.
Und dabei kann sich dann schon mal ein Verhalten einschleichen wie (im Unterbewußten) "Ich habe hart für diesen Urlaub gearbeitet. Ich zahle dem Hotel / der Liftgeselschaft / den Hütten eine Menge Geld für ihre Leistungen. Alles, was meiner Erholung (
) im Wege steht, wird ignoriert oder ausgemerzt".
Und wenn dann zufällig noch die Möglichkeit besteht (und wenn auch nur eingebildet), mit dem eigenen Fahrverhalten Mitfahrer zu beeindrucken - vor allem die Frauenwelt - , dann wird hemmungslos geheizt (-> Schnelle Gesellschaft).
Bezeichnenderweise sieht man wenig Frauen solches Verhalten an den Tag legen (das Alphatier schlägt zu).
Zurück zum Geld, am unteren Ende der Preisskala liegen meine Fahrten. Dort kann ich das vor allem beim Eßverhalten sehen. Bei uns ist das Frühstück inkl. Pistenbrote, sowie das Abendessen in der Form "all you can eat" bzw. "so viel noch da ist" im Preis enthalten. Da gibt es Leute, die Essen doppelte bis vierfache von dem, was sie äßen, wenn sie zu Hause wären bzw. das Essen im Skiort so kaufen müßten (und ich als Koch kriege regelmäßig Angst, daß das Essen nicht reicht).
Oder Studenten, die den im Reisepreis enthaltenen Skipaß von morgends früh bis abends unbedingt ausnutzen wollen (ist ja schließlich teuer), egal, ob sie noch genügend Kraft haben oder nicht.
Freizeitforscher Opaschowski hat dazu mal den Begriff "Freizeitstreß" geprägt
Vielleicht kann ich als Skifahrer, den das Ganze nix kostet (bis aufs Equipment) das auch etwas entspannter sehen, aber zusätzlich habe ich die Einstellung: "Es ist Urlaub! Mal Fünfe gerade sein lassen!"
Wenn ich um halb drei nicht mehr richtig kann, dann setze ich mich halt in die Sonne, oder fahre schon mal ins Haus, Dusche und entspanne.
Und wenn ich angeben will, dann reicht es auch, wenn ich einfach so den ganzen Tag "normal" mit Leuten rumfahre, es gibt immer die ein oder andere Situation, wo man mit Technik überzeugen kann.
Gruß,
Arndt
Dortmund
ab 11.03. Hintertux (Dengg)