Rücksichtsloses Verhalten - an was es liegen mag?

Alles zum Thema Sicherheit, Verhalten und Regeln auf der Piste
Kudi
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Beitrag von Kudi » 31.01.2006 16:42

Krumel hat geschrieben:Hmmm..
Um da net zwischen die Fronten zu geraten erstmal meine/eine Definition von Raser:
Jemand der so schnell ist, dass er nicht mehr kontrollieren kann, ob er sich oder andere gefährdet.

Ich fahre selber gerne schnell, aber ich behaupte, dass ich nicht nur die Schulung/Training)sondern auch IMMER NIEMANDEN gefährde, einschließlich mich selber, da ich kontrolliert fahre.
Stimme total zu.
Lg Kudi

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Hermes
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Beitrag von Hermes » 31.01.2006 16:50

Ich denke dass man die Gruppe von Rasern nicht so pauschalisieren kann!!
Zum einen sind es natürlich die, die gut fahren und es unter Kontrolle haben aber eben oft so knapp an anderen vorbeizihen dass die einen richtigen Schock kriegen!
Dann sind da noch die Anfänger, die sich total überschätzen(ich sag nicht dass das alle Anfänger sind!!) und jede Piste Schuss fahren, weil sie weder Kurven fahren noch bremsen können!! (ums mal überspitzt zu formulieren)

So einen habe ich erst am Sonntag wieder aufgesammelt weil er im Pflug die noch vom WC-Rennen präparierte Mausefalle fahren wollte!!
Natürlich hat er auf dem Eis sofort die Kontrolle verloren und ist gestürzt...
Ich bin dann hinterher und habe ihn wieder aus dem Fangzaun befreit!!

Auch meiner Trainerin( eine ohne übertreibung wirklich seeehr gute Fahrerin) wurde in einem Rennen von so einem "Hauptsache-es-ist-schnell-Fahrer" fast umgefahren!!
Der schaute nicht und schob einfach so auf die abgesperrte(!!) Rennstrecke rein und fing an den Kurs zu fahren! Obwohl die Zuschauer riefen er soll die Strecke verlassen und die Torrichter ihm mit Handzeiche zu verstehen gaben dass er verschwinden solle, fuhr er nicht raus.
Meine Trainerin sah ihn erst nach dem Zielsprung und versuchte ihm auszuweichen. Das ist ihr auch noch gelungen und so hat sie die komplette Zeitmessanlage mitgenommen, mehrere Fangzäune umgerissen, der letzte Sicherheitsfanzaun wurde von ihrem Ski zerschnitten, und so ist sie mit ca.90kmh gegen einen Baum geprallt!!
Die Folge waren 9 gebrochene Rippen, ein gebrochenes Schlüsselbein, ein gebrochenes Brustbein, gequetschte Lunge die auch noch von 3 Rippen durchbohrt wurde und sich mit Blut füllte und ein Schnitt mit der Skikante über das ganze Gesicht!!
Ich will damit jetzt keine Horrorgeschichten verbreiten, ich will nur zeigen dass do unverantwortliches Fahren Lebensgefährlich sein kann, für einen selbst und für alle anderen!!!
Mario

^^Higher Ground ~~'n a sick line down!

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rolf
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Beitrag von rolf » 31.01.2006 17:10

Querulant hat geschrieben:na prima ... und nun steht hier als Quintessenz das springen über Wellen und Kuppen verboten ist und das rumliegen von Anfängern hinter selbigen auf roten oder gar schwarzen Pisten scheinbar völlig in Ordnung...
@Gast: Völliger Schwachsinn! Es ist komplett egal welche Farbe die Piste hat! Wenn Du noch einwenig Verstand hast, dann springts Du nirgends über eine Kuppe oder Welle bevor dir jemand versichert hat, dass dahinter nichts ist! Darüber sollte man eigentlich nicht diskutieren müssen... :o
lg rolf

Michael aus der Schweiz
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Beitrag von Michael aus der Schweiz » 31.01.2006 17:47

Hmm, eigentlich poste ich normalerweise kaum was, da ich zuwenig weiss, als dass ich dadurch anderen helfen könnte. Aber bei dieser Diskussion muss ich dochmal was loswerden (insbesondere falls der urspüngliche Troll mit seinen Ansichten endlich weg sein sollte :-? ).

Mir ist nämlich auch so ein Irrer vor kurzem über die Piste in den Weg gekommen. "Irrer" ist ein interessanter Begriff, denn die gefährlichsten sind eben nicht die, denen man ansieht, dass sie entweder betrunken oder einfach blöd sind. Nein, für die gefährlichsten halte ich die einigermassen "guten" Skifahrer, die nur leider den richtigen Sinn für Gefahr verloren haben.

Als Analogie kann man z.B. Geschäftsfahrer im schnellen Mercedes oder BMW auf der Autobahn sehen, die zwar seit vielen, vielen Jahren fahren, ihr Fahrzeug zwar recht gut beherrschen, aber bei 200km/h mit einem Abstand von 5m zum nächsten Fahrzeug wohl einfach den vernünftigen Gefahrensinn verloren haben. (Dies jetzt eben im Gegensatz zu übermütigen Jugendlichen, die den Führerschein erst seit kurzem haben und die man normalerweise als die Problemfahrer bezeichnet, analog übermütigen Skianfängern.)

Nun, so einem Fahrer begegnete ich leider vor ein paar Wochen. Wir waren zu dritt unterwegs (ein Boarder, zwei Skifahrer; alle etwa gleicher Level), von der Geschwindigkeit eher gemütlich.

Nun was soll ich sagen? Zuerst war der Boarder dran. Der Raser heizte mit voller Geschwindigkeit mit weniger als einem Meter Abstand an dem langsam fahrenden Boarder vorbei. Direkt danach machte er einen Sprung über die nächste Kuppe. Den Boarder hats voll umgehauen.

Das Dumme war, dass der Raser wohl mit Familie unterwegs war und daher zwischendurch immer warten musste bis diese nachkamen. Dadurch waren wir aber wieder vor ihm.

Als nächstes traf es dann meinen Kollegen, der langsam carvend fuhr. Obwohl sein Weg sehr gut erkennbar und voraussehbar war und mehr als genügend Platz auf beiden Seiten vorhanden war, fuhr der Raser voll in seinen Weg und ebenfalls nur höchsten einen Meter an meinem Kollegen vorbei. Mein Kollege wär ihm am liebsten hinterhergefahren und hätt sich ihn vorgeknöpft (aber wir sind nicht die geübten Schläger).

Danach achteten wir schon darauf, wo der langfuhr. Nach 15 min erwischte es dann trotz aller Vorsicht auch mich. Ich war nicht SO langsam unterwegs und erschreckte mich dann schon verdammt, als der haarscharf vor mir vorbei bretterte. *GRRR*

Also, was ist die Moral der Geschichte? Vermutlich keine, da ja niemand zu Schaden kam :-? Das ist ja das Problem. Hätte man den Typen angehalten und zur Rede gestellt, dann wär er sich vermutlich keines Fehlers bewusst. Ist ja überhaupt nichts passiert, nicht? *GRRRR*

Ich denke schon, dass der Typ ganz gut fahren konnte, aber leider überhaupt kein Verständnis davon mehr hatte, wie saugefährlich das war, was der da machte.

Sorry, aber wenn jeder sich mal einigermassen bewusst wäre, was an welchen Stellen technisch noch machbar ist, und wo man eigentlich gar nichts mehr machen kann, wenn was unerwartetes passiert, dann würde ich mich schon deutlich wohler fühlen.

Naja, musste ich mal loswerden...

Grüsse

Michael

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Beitrag von Uwe » 31.01.2006 18:06

1. @ Querulant:
Es gibt hier gar keine Quintessenz, da es nicht darum geht Recht zu bekommen! Jeder kann hier - im vernünftigen Ton und ohne Beleidigungen - seine Meinung oder Erfahrungen äußern!

2. @ Rolf:
Bitte schreib nicht "Wenn Du noch einwenig Verstand hast, ...", sonst wird es wieder zu "persönlich" :-?
Uwe

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Beitrag von rolf » 31.01.2006 18:30

Uwe hat geschrieben: @ Rolf:
Bitte schreib nicht "Wenn Du noch einwenig Verstand hast, ...", sonst wird es wieder zu "persönlich" :-?
:zs:, ist o.k.
lg rolf

Schwabe

Beitrag von Schwabe » 31.01.2006 19:18

@ Hallo Uwe

ich weiß zwar nicht wieso mein Beitrag gelöscht wurde aber ich kann damit leben :wink:

Ich habe nur meine Meinung kundgetan über Leute allgemein, die vollkommen rücksichtslos sind und das nicht mal einsehen wollen.

Also nichts für ungut.

Gruß
Schwabe

Krumel
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Beitrag von Krumel » 31.01.2006 19:36

Querulant hat geschrieben:
Uwe hat geschrieben:Ich habe mal die letzten Beiträge gelöscht ... und ich denke, es ist jetzt gut :-?
na prima ... und nun steht hier als Quintessenz das springen über Wellen und Kuppen verboten ist und das rumliegen von Anfängern hinter selbigen auf roten oder gar schwarzen Pisten scheinbar völlig in Ordnung :o

jeder der auch nur schneller als Schritttempo fährt ist also ein rücksichtsloser Raser und wer auch nur kurz beide Ski vom Boden abhebt ein übler Pistenrowdy :roll:
Wer lesen kann ist klar im Vorteil... Meine Beiträge sind ja durchaus noch da.. Und wie man in meinen Beiträgen lesen kann, habe ich ganz klar Fahren von Anfängern auf roten und schwarzen UNBEGLEITET kritisiert. Was das Springen angeht:
Ich springe selber leidenschaftlich gerne. Nur braucht man dafür Sicherungsposten. Wen deine Freunde sich für sowas nicht bereiterklären oder du keine Freunde hast, dann würde ich mal tief in mich gehen und drüber nachdenken, was da falsch läuft.

:evil:

@Hermes:
Owh, das hat mich gerade sehr an meinen eigenen schweren Skiunfall (siehe den anderen Thread) erinnert. Immer wieder s**** wenn sowas passiert...
Rossignol 9S WC 2004/2005 165cm
Rossignol 9X 2003/2004 184cm
Ride hard or die trying

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Beitrag von Uwe » 31.01.2006 19:41

Schwabe hat geschrieben:ich weiß zwar nicht wieso mein Beitrag gelöscht wurde aber ich kann damit leben :wink:
Ich habe einfach mal alles gelöscht, ohne jeden Satz zu analysieren ... hat also nichts mit dir persönlich zu tun, war nur zu faul "ins Detail" zu gehen ;-)
Uwe

Jinn

Beitrag von Jinn » 31.01.2006 20:01

Hallo Michael,

beim Lesen deines Beitrags war es mir, als würdest Du über einen „Bekannten“ von mir schreiben. Haargenau so ein Skifahrer. Ein guter dazu allemal. Hat aber ganz offensichtlich jedes Gespür für Gefahr, und auch jedes Verständnis für das, was andere empfinden, wenn er so dicht an ihnen vorbeiheizt, verloren.

Ich habe mehrfach versucht mit ihm darüber zu reden, nachdem es „mich zweimal“ erwischt hatte. Ich hörte beide Mal von hinten das knirschende, zischende Nahen eines schnelleren Ski- oder Boardfahrers - in dem Moment weiß man das ja zunächst nicht. Ich hatte eine recht hohe Geschwindigkeit drauf, war also eher ziemlich sicher, dass „da niemand an mir vorbeizischt“. Deswegen setzte ich meine Schwünge mit etwas Unbehagen, aber trotzdem gleichmäßig fort. Was hätte ich auch anderes tun sollen? Abrupt anhalten? In welche Richtung?
Bei einem Rechtsschwung war er dann plötzlich in halber Armeslänge neben mir. Zwar nur kurz, aber es reichte vollkommen um mich vor Schreck so zusammenzucken zu lassen, dass ich „fast“ die Skier verrissen hätte.
Seiner Meinung nach:
- Ich soll mich nicht so anstellen, es wäre ja (noch) nichts passiert.
- Er sehe keine Veranlassung darüber nachzudenken, weil er sonst ständig beim Skifahren nachdenken müsste.
- Schließlich wäre ich selbst schuld, da er ja nicht wissen könne, in welche Richtung ich als Nächstes ausschwingen würde.

Ich habe dann, leider erst beim zweiten Vorfall, bewusst auf eine Weiterfahrt mit ihm dankend verzichtet. Ich fürchte aber, verstehen wird er „unter Druck“ erst, wenn man ihm ernsthafte Konsequenzen androht - wie immer die auch aussehen mögen.

Ganz wie Du beschreibst: wie beim Autofahren!

Ich stelle mir angesichts des hier stattfindenden Diskussionsumfangs die Fragen:

Was würde die „Rücksichtslosen“ unter den Skifahrern - egal ob schnelle oder langsame! - zum Umdenken bringen können?
Wird dieses rücksichtslose Verhalten über kurz oder lang zu - für alle - spürbaren, meist dann sehr unangenehmen und einschränkenden Regelungen (z.B. über Pistenpolizei, Regelwerke, u.a.) führen?

Interessant finde ich auch, was (borderlord) Susan festgestellt hat. Bin mal gespannt, wie es dort in Wengen ist. Vielleicht ein sehr guter Tipp - für mich.

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