Wieder schwerer Skiunfall mit Carving-Ski!?

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Ikarus
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Beitrag von Ikarus » 30.12.2001 22:34

An anderer Stelle im Forum, als um das Carven mit Kindern ging, schrieb ich darüber, wie mein Sohn Florian in der letzten Saison das Carven lernte.
Auch heuer machte er weitere Fortschritte.
Am 26. Dezember(2001) war es dann soweit. Beim Fahren mit seinen Carving-Ski brach sich Florian im Zuge eines Drehsturzes das rechte Schienbein. Ein weiterer Unfall, der die Gefährlichkeit von Carving Ski erneut unter Beweis stellt!

Also: Nie wieder Carving Ski. Oder?
Nun:
Tatsache ist, dass Florian sich beim Fahren mit seinen Carving Skiern leider das rechte Schienbein gebrochen hat. Die Saison ist für ihn leider gelaufen. Tatsache ist aber auch, dass:
- Er zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht carvte
- Er mit mir einen steilen Bruchharsch-Hang (nach klassischem Stil) bewältigte
- Ihm der Sturz und AUCH die Verletzung mit Nicht-Carving Skiern EBENSO passiert wäre

Man sieht also wieder einmal, dass es total auf die "Berichterstattung" ankommt, ob die Leser oder Hörer manipuliert oder informiert werden.

Zusammenfassend:
Glaubt bitte nicht jeden Blödsinn, im Zusammenhang mit Unfällen bei Carving-Skiern!!!!
Ikarus

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Beitrag von Martina » 31.12.2001 00:45

Es tut mir sehr leid... wünsche Florian alles Gute und vor allem Gute Besserung!
Tatsache ist, dass grad Schienbeinbrüche eigentlich eher "klassische" Skiverletzungen sind und eher häufiger waren BEVOR Carvingskis aufkamen.
Vorteil: Die Brüche sind zwar sehr mühsam, aber sie heilen grad bei Kindern meist problemlos (wenn auch die Heilungszeit dauert...). Die Kreuzbandrisse, die bei erwachsenen Skifahrern recht häufig vorkommen, sind viel langwieriger...
Schwacher Trost, ich weiss!

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Ikarus
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Beitrag von Ikarus » 01.01.2002 21:36

Vielen Dank Martina für die Genesungswünsche. Florian hat sich sehr darüber gefreut. Er war auch mächtig stolz darauf, dass im ´Carving Forum über ihn geschrieben wird.
Ikarus

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Beitrag von Uwe » 03.01.2002 09:59

Hallo Ikarus,
ganz liebe Grüße an Florian und gute Besserung!
Ein großes Lob an Dich für die sachliche Schilderung, denn in der Tat ist es so, dass es falsch, unsachlich und polemisch ist, alles "gefährliche" den Carving-Ski zuzuschreiben!
Carving-Ski sind NICHT gefährlich ... man könnte höchstens sagen, dass sie BESSER sind. Und weil sich dann manche "etwas zu viel zumuten" kommt es manchmal zu Unfällen.
Es liegt dann aber in der Natur des Menschen, Fehler nicht bei sich, sondern woanders zu suchen ...
Uwe

Gast

Beitrag von Gast » 10.01.2002 20:11

Hallo Ikarus,
auch von mir ganz liebe Genesungswünsche an Florian.Gott sei dank ein Bruch kann ich nur sagen. Der heilt meist schnell und ohne Komplikationen aus. Die Bänderverletzungen am Knie, die durch Carvingski leider häufiger vorkommen, sind wesentlich komplizierter und ziehen häufig schwere Folgeschäden nach sich (spreche leider aus eigener Erfahrung!Im April Innen- und Kreuzband gerissen sowie Meniskus beschädigt. Stehe seit Ende Dezember wieder auf Ski.Weniger dynamisch aber immerhin!)
Liebe Grüße
Beate

Stefan
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Beitrag von Stefan » 11.01.2002 09:02

Gast schrieb am 2002-01-10 20:11 :
Hallo Ikarus,
auch von mir ganz liebe Genesungswünsche an Florian.Gott sei dank ein Bruch kann ich nur sagen. Der heilt meist schnell und ohne Komplikationen aus. Die Bänderverletzungen am Knie, die durch Carvingski leider häufiger vorkommen, sind wesentlich komplizierter und ziehen häufig schwere Folgeschäden nach sich (spreche leider aus eigener Erfahrung!Im April Innen- und Kreuzband gerissen sowie Meniskus beschädigt. Stehe seit Ende Dezember wieder auf Ski.Weniger dynamisch aber immerhin!)
Liebe Grüße
Beate
Hi Beate,
also meines Wissens kommen genau die Bänderverletzungen im Knie sowie gerade Meniskusschäden nicht mehr so häufig vor, da die natürliche und Hüftbreite Stellung das eigentlich NICHT begünstigen sollte (dürfte).
Der klassische Drehsturz ist eigentlich was für die klassische Fahrweise.
Häufiger werden doch wohl eher Beschwerden in den Knieen und Fußgelenken werden, da die auftretenden Kräfte höher sind - aber sie sind eher im Sinne unseres Bewegungsapparates gerichtet und nicht verdreht.
Oder sehe ich das jetzt gerade völlig falsch ?

Ciao
Stefan

KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 11.01.2002 12:31

Stefan schrieb am 2002-01-11 09:02 :

also meines Wissens kommen genau die Bänderverletzungen im Knie sowie gerade Meniskusschäden nicht mehr so häufig vor, da die natürliche und Hüftbreite Stellung das eigentlich NICHT begünstigen sollte (dürfte).
Der klassische Drehsturz ist eigentlich was für die klassische Fahrweise.
Häufiger werden doch wohl eher Beschwerden in den Knieen und Fußgelenken werden, da die auftretenden Kräfte höher sind - aber sie sind eher im Sinne unseres Bewegungsapparates gerichtet und nicht verdreht.
Oder sehe ich das jetzt gerade völlig falsch ?
hi stefan, schon wieder konkret korrekt ermittelt.

hinzuzufügen wär nur:
heute schneller (schneiden schneller als driften) daher evtl. bandverletzungen durch schlimmere stürze???
band/knorpelverletzung während der fahrt durch extrem hohe belastung. das gab's früher kaum und daher sind die ski heute im rennlauf auch reglementiert.

Gast

Beitrag von Gast » 11.01.2002 14:50

Hallo Stefan und Kosti,
nach Aussagen der Ärzte(in der Schweiz und hier in Deutschland) die mich behandelt haben und Recherchen im www sind Bandverletzungen am Knie häufiger und komplizierter, seit es Carving Ski gibt.Als Gründe wurden mir u.a. genannt:
1.Skischuhe sitzen besser sind etwas höher und haben mehr Vorlage (ich meine den Winkel des Schienbeins zum Fuß, hoffe es ist der richtige Ausdruck) dadurch ist die Kraftübertragung direkt übers Knie möglich.D.h. wenn etwas angedreht wird, dann spielt das Schienbein keine Rolle mehr (Torsionsbruch heute sehr selten)
2.Carving bzw das fahren mit Carving Ski verlangt mehr Muskelkraft.Die Leute fahren physisch unvorbereitet in den Urlaub und haben meist noch Material , welches sie im Zweifelsfall überfordert = ganzen Vormittag geheizt Muskeln platt aber ein bisserl geht noch...!Ich erinnere mich gut an einen Beitrag dazu hier im Forum!
@Stefan viele Skifahrer "rutschen" ihre Schwünge, meißt noch mit Körperdrehung.Das ist zumindest meine Beobachtung.Einen technisch sauberen Schwung bekomme sehe ich nicht unbedingt häufig, dadurch wirken die Kräfte wieder direkt aufs Knie.
Ich bin Laie (im Vergleich zu euch)und finde es sehr gewagt von mir mit euch mitzudiskutieren. Hoffe, daß ich es einigermaßen verständlich rübergebracht habe.
Liebe Grüße
Beate

KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 11.01.2002 16:48

hi beate,

klingt weniger laienhaft als voll und ganz fundiert und logisch. die beobachtung/überlegung passt ja auch zu dem von uns geschriebenem.

1. zum teil verlagert der bessere schuh (und nicht der ski) die verletzungen vom fuß richtung knie.
2. mit dem neuen material meint man halt man kann's (sehr lapidar ausgedrückt) und fährt mit zu wenig kraft, übung und talent viel zu schnell. hier sind die neue technik und das neue material an den verletzungen nur mittelbar beteiligt.

was auf jeden fall durch neues material und neue technik hervorgerufen wird, sind langzeitschäden durch überbelastung.

zum thema rutschen durch vordrehen würde ich sagen dass es sehr wenig belastet. das gegendrehen der klassischen technik (talwärts offen :lol:) fand ich da schon viel bedenklicher.
rutschen hat noch einen vorteil, man kann sehr viele höhenmeter langsam überwinden ohne großen äußeren kräften ausgesetzt zu sein. man bremmst ja ständig ab ohne mehr als sein körpergewicht tragen zu müssen. der etremecarver bremmst kaum ab, bekommt aber hohe kräfte zu spüren (analog zur achterbahn)

ich würde die gerade kurvenlage mit durch vorrotation ausgelösten gerutschten schwüngen als schonskilauf betrachten, da sehr wenige bewegungen (kein beinorientiertes aufkanten) im knie stattfinden.

Gast

Beitrag von Gast » 11.01.2002 19:41

Hi, heiße Kathrin und bin Florians 11jährige Schwester.Habe auch carving-ski, allerdings noch keinen Bruch erlitten(Gott sei dank!!!). Ich finde die Seite ziemlich lustig und lasse euch alle grüßen(!!)

Chiao,
KATHI

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