Sicherheit auf der Piste...
Verfasst: 11.12.2002 08:18
...Junioren-Meister Werner Elmer tödlich verunglückt
Genau ein Jahr nach dem schweren Unfall von Silvano Beltrametti erlebt der Schweizer Skisport einen weiteren Schock. Bei einer FIS-Abfahrt in Verbier ist der 19-jährige Juniorenmeister Werner Elmer aus Linthal tödlich verunglückt.
Der Unfall passierte am Dienstagmorgen bei einem kombinierten Universitäts- und FIS-Rennen, an dem die gesamte Nationalmannschaft der Junioren und Juniorinnen teilnahm. Zuerst starteten die Frauen, hinterher die jungen Männer. Werner Elmer trug die Startnummer 1. Offenbar gab es Kommunikationsprobleme wegen der Pistenfreigabe. So war Elmer unterwegs, als sich noch ein Pistenhelfer auf der Strecke befand. Elmer prallte in vollem Tempo in diesen hinein und zog sich tödliche Verletzungen zu.
Welcher Art diese Verletzungen waren, wird zurzeit noch abgeklärt. Der Untersuchungsrichter des Bezirks begab sich sofort an die Unfallstelle, wo vier Aerzte um das Leben des jungen Skifahrers gekämpft hatten. Da es sich bei der Veranstaltung um ein Rennen des SAS handelte, des Schweiz. Akademischen Skiclubs, befanden sich zufälligerweise mehrere Mediziner an Ort. Aber auch mit ihrer Hilfe war das Leben von Werner Elmer, der offenbar schwere Atemprobleme hatte, nicht mehr zu retten. Elmer verstarb noch an der Unfallstelle. Eigenartigerweise blieb der Pistenarbeiter, mit dem der Glarner zusammengeprallt war, praktisch unverletzt.
Werner Elmer galt als hoffnungsvollster Schweizer Nachwuchsskifahrer in den Speed-Disziplinen. Er zählte zum hochkarätigen Quartett des Jahrgangs 1983 mit Daniel Albrecht, Marc Berthod und Grégoire Farquet. Die vier dominierten in ihrer Alterskategorie die Schweizer Skiszene seit Jahren.
Elmer war nationaler Juniorenmeister in der Abfahrt und im Super-G und verfehlte im letzten Winter an den Weltmeisterschaften in Tarvisio den WM-Titel in der Abfahrt nur mit viel Pech. Bei der letzten Zwischenzeit lag Elmer noch vier Zehntel vor dem späteren Sieger Adam Cole aus den USA. Bei der letzten Kurve vor dem Ziel hängte er mit dem Aussenski an und kam zu Fall. Auch im Super-G hatte er wenig Glück. Als Vierter verpasste er eine Medaille um acht Hundertstelsekunden.
In diesem Frühjahr hatte Werner Elmer seine Lehre als Maurer abgeschlossen und wollte sich nun ganz auf den Skisport konzentrieren. In den vergangenen Jahren hatte der stets aufgestellte Glarner, der mit seinem sonnigen Gemüt an den Liechtensteiner Marco Büchel erinnerte, stets im Sommer durchgehend auf dem Bau gearbeitet und trotzdem problemlos den Kontakt mit der nationalen und auch internationalen Spitze halten können. In Verbier ging das Leben des talentierten Nachwuchsrennfahrers auf tragische Weise zu Ende.