Marius hat geschrieben:
ps. was freerider machen kann euch also vollkommen wurscht sein. die wahren seht ihr eh nur am lift. an den bergwächtler: kannst ja auch am schreibtisch dein geld verdienen ( im übrigen sind die meisten zu rettenden opfer keine freerider...) - dann rbauchst dich auch nciht in lebensgefahr begeben und verdienst vermutlich mehr.
Hui... Wie gut, dass ich gerade so gut drauf bin...*G*
1. Du hast Recht: Freerider oder sonstige Leute abseits der Piste (da tummelt sich ja noch mehr... sorum isses ja nicht*G*) stellen sicherlich im Vergleich zu den normalen "Pistenfahrer-Opfern" einen recht geringen Anteil meiner "Opfer" dar (wobei die Bergrettung generell an Bedeutung abgenommen hat, aber das ist ne andere Geschichte). Allerdings wenn ich die Aktionen zähle, wo selbst meinen älteren Kollegen der "A**** auf Grundeis" hing, weil sich extremste Bedinungen mit bösen Verletzungen paarten, kann ich doch einen gewissen "Gleichstellung" der Freerider sehen. Es ist halt einfach so: Freeriden ist und bleibt gefährlich, wenn man es nicht gut beherrscht, und selbst wenn das der Fall ist, ein gewisses Restrisiko bleibt immer. Das hast du auf der Piste genauso, wenn der nächste Pseudo-Hermann dich da ummäht fällt das auch unter die Rubrik "Pech gehabt".
2. Ich liebe meinen Job, danke. Trotz besch**** Bezahlung, vielen Überstunden und teils widrigen Bedingungen. Ich gehe auch gerne manches Risiko ein, um Leuten zu helfen, gerade im alpinen Rettungsdienst.
Ich hatte und habe auch weiterhin die Option eines Schreibtischjobs..klaro.. Aber wer kommt dann und holt Leute wie dich aus der Sch****? Der nächste.. Aber der hätte ja auch einen Schreibtischjob machen können. und so weiter und so weiter.
Komm mir bloss nicht mit "wenn mir mal was passiert, dann will ich gar nicht gerettet werden". Bis jetzt waren alle, wirklich alle Freerider, Skifahrer und sonstige Alpin verunglückten froh (oder zumindestens ihre Angehörigen) wenn wir kommen. Weil so, vorm heimischen Computer sagt sich das leicht. Aber wenn du frierend, nass mit den Schmerzen eines gebrochenen Beckens merkst, wie du langsam ausblutest und du immer weniger Luft bekommst, weil du halt dummerweise nen Pneumothorax hast, dann denkst du da ganz anders... Solche Sprüche kommen meistens von "Sofa-Abenteurern". Genau die sind dann auch der Typus, der uns am meisten holt.
3. Was haben Twintips denn mit schnell fahren zu tun? Nach meinem bescheidenen technischen Verständiss dienen Twintips dem rückwärts landen.... Skier die zum rückwärts landen gebaut sind, sind aber meines Wissens keine Racecarver...Die sind aber leider genau die Skier, die bei den Hermann Maier Imitationen so beliebt sind... (okay, ich fahre auch einen Race Carver...Aber ich behaupte damit umgehehen zu können und begründe das gerne auch)
4. Ansonsten haste aber Recht: Schutzausrüstung dient nicht dazu, die eigenen Limits zu erweitern, sondern um sich im Falle der Fälle schützen zu können, denn niemand fährt 100% Unfallfrei, geschweige denn die, die um mich rum fahren. Schutzausrüstung im Regelbetrieb schon zu brauchen ist absolut falsch (Schutzausrüstung gegen Stangen im Rennsport mal ausgeklammert).
Erwischen kann es jeden Mal. Mich hat selber, obwohl ich mich als sehr sicheren Skifahrer mit weit mehr als 1000 Skitagen bezeichne, dieses Jahr erwischt. Wurde von einem anderen Skifahrer bei absolut leerer Piste in lansgamer fast stehender Fahrt angefahren, der weiter oben ausgerutscht war und nicht mehr zum halten kam. Resultat: über die Kante in einen Steilhang geschleudert. Die Unfallmechanik hätte trotz Protektoren für einen "DoA" (Death on Arrival) gereicht. Durch Überstunden meines Schutzengels brach aber bis auf zwei Rippen nix... Konnte ich gar nix für, der andere auch nur recht wenig...
Shit happens.. Die meisten der "vielfahrer" aus dem Forum werden dir ähnliche Geschichten erzählen können
5. ==> Sicherheitsregeln:
Wir würden die Anzahl der gefährlichen Skiunfälle bereits durch folgende kleine Regeln fast halbieren, meiner Meinung nach:
- Kein Alkohol auf der Piste
- Mehr "erziehung" hin zu besserer Selbsteinschätzung
- Vorgehen gegen "schwarzarbeitende" Skilehrer (Gerade in diesem Jahr ein zunehmendes Problem)
Grüße,
Philipp