Skihelm - was taugst du?

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drachir
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Skihelm - was taugst du?

Beitrag von drachir » 17.04.2014 12:31

Im aktuellen STERN ist ein Bericht über Michael Schumachers Unfall.
Die Sicherheit von Skihelmen wird hier ziemlich verrissen.

Ich selbst hatte 2012 einen Sturz mit Landung auf dem Hinterkopf, gebrochenem Helm, aber gottseidank keinen physischen Schaden. Wurde nur kurz und vorsorglich in das nahegelegene KRHS gefahren, weil die Bergwacht darauf bestand. Ich hatte wohl in den ersten Minuten die Orientierung etwas verloren und einen Drehschwindel.

Was ich hier zur Diskussion stellen möchte: Sind Skihelme, wie jetzt im Stern zu lesen, generell Schrott, oder hat sich da wieder jemand etwas aus den Fingern gesogen? Dem Bericht zufolge könnten wir ja nun alle wieder unsere Pudelmützen auspacken…


Gruß - Richard
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Re: Skihelm - was taugst du?

Beitrag von firefighter223 » 17.04.2014 13:02

War mit Schuhmacher nicht auch irgendwas mit der Wirbelsäule?
Ich zumindest sehe in den Skigebieten teilweise Leute mit Motocross Helmen.
Extremecarver hat glaube ich auch mal was geschrieben dass manche Skifahrer ein HANS-System verwenden.
LG Philipp

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Re: Skihelm - was taugst du?

Beitrag von moni.ski » 17.04.2014 13:15

ich denke das kommt wohl auch drauf an welchen Helm man hat. Ich kann mir z.B. nicht vorstellen dass es für ausgewiesene Rennhelme wie sie auch im Weltcup verwendet werden keine strengeren Tests herrschen. Grade nach dem Sturz von Hans Grugger wurden die Sicherheitsbestimmungen wieder verschärft und im WC tragen die Athleten heuer neuere dickere Helme.
Diese Helme sind i.d.R. auch nicht so billig
Was den Hobbysportler anbelangt kann es schon sein dass es keine ordentlichen Tests gibt. Ist ja das gleiche mit den Fahrradhelmen. Mir kann auch keiner erzählen dass wenn du mit so was einen ordentlichen Crash hast der Helm heil bleibt....

vor allem kommt es sicher auch drauf an ob du vorher schon mal einen Sturz hattest mit dem Helm. Es steht ja in jeder Bedienungsanleitung drinnen dass der Helm nach einem Sturz auszutauschen ist. Aber wer tauscht jedes Mal den Helm aus wenn er nur umgefallen ist. Theoretisch könnte es aber wohl sein dass das oft schon genügt kleine nicht sichtbare Schäden zu hinterlassen und der Helm wirkt somit beim nächsten Sturz nicht mehr so gut.

Es steht auch in jeder Bedienungsanleitung drinnen, zumindest in denen die ich bisher gelesen habe dass ein Helm nicht vor einem Sturz mit Todesfolge schütz. Sprich du kannst auch mit Helm so schwere Kopfverletzungen erleiden dass du dran stirbst.

Der Helm ist keine Lebensversicherung. Er schützt dich unter normalen Umständen sicher aber wenns blöd hergeht kannst du trotzdem genauso tot sein. Vor allem wenn du gegen einen Felsen prallst. Ein bißchen Eigenverantwortung bleibt trotzdem.

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TOM_NRW
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Re: Skihelm - was taugst du?

Beitrag von TOM_NRW » 17.04.2014 19:41

Habe den Bericht auch gelesen und die Forderungen nach strengeren Normen finde ich gut. Aufgrund des Preiskampfs im Handel und der Geiz-ist-geil-Menthalität vieler Bürger, werden die Helme nachvollziehbar nur sicherer, wenn es Druck gibt in die Forschung zu investieren.

Am Ende kan im Bericht aber auch die Aussage, dass viele Unfälle ohne Helm noch schwerwiegendere Folgen gehabt hätten. Sprich, mit Helm ist (bei gleichem Risikoverhalten) sicherer als ohne Helm. Nicht gut ist, wenn sich Leute aufgrund von Sicherheitsequipment mehr zutrauen bzw. höheres Risiko gehen. Aber diese Diskussion gibt es in ähnlicher Form auch rund um die Lawinenrucksäcke.

LG Thomas

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drachir
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Re: Skihelm - was taugst du?

Beitrag von drachir » 18.04.2014 13:47

Mir ist völlig bewusst, dass das Fahren mit Helm 1000 x sicherererer ist als ohne!
Und dass er keine Garantie gegen Verletzungen oder Schlimmeres gibt, ist auch klar.
Irritiert hat mich die STERN-Aussage, dass die Teile bei nur max. 20 KMH getestet werden.
Das, meine ich, entspricht nicht der Durchschnittsgeschwindigkeit eines –sagen wir mal geübten- Schifahrers.
Auch der Bruch meiner Schale damals resultierte aus einem nicht spektakulären Sturz mit geringem Tempo. Der darf doch bei sowas nicht brechen oder gleich auseinanderfliegen!? War ja keiner für 20 € von Aldi.
Zuletzt geändert von drachir am 19.04.2014 13:34, insgesamt 1-mal geändert.
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ffm
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Re: Skihelm - was taugst du?

Beitrag von ffm » 18.04.2014 14:38

fahre im sommer ab und an downhillbike und habe dort schon zweimal meinen helm gebraucht. habe mich deshalb vor zwei jahren bei meinem neuen skihelm für was robustes entschieden und den sweet protection trooper gekauft. teurer spass aber -insbesondere nach lektüre des stern berichtes- wohl die richtige investition. der helm macht bis dato einen ausgezeichneten eindruck und ist laut produzenten derzeit technologisch (mit-)führend. ich hoffe, dass ich das nicht testen werde...

anmerkung am rande: war im märz noch 1 woche in les deux alpes. war sehr schockiert. bei den franzosen ist das helm-thema anscheinend noch garnicht ankommen. gefühlte 50% fahren ohne...

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Re: Skihelm - was taugst du?

Beitrag von TOM_NRW » 18.04.2014 21:43

Kannte diese Marke bisher noch nicht aus. Auf der Homepage versprechen sie einiges, bei der CE-Norm geben sie aber genau die an, die auch andere Hersteller angeben (DIN-EN1077). Woran sehe ich jetzt, dass dieser Helm besser schützt?

LG Thomas

PS: Ich hatte dieses Jahr in Österreich und in Italien auch den Eindruck, dass die Quote der Helmträger wieder rückgängig ist. Viele Leute waren nur mit Mütze oder ohne Alles unterwegs.

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Re: Skihelm - was taugst du?

Beitrag von elypsis » 18.04.2014 23:24

Die CE-Norm ist kein Prüfsiegel, sondern lediglich eine Verwaltungskennzeichnung für den europäischen Binnenmarkt. Artikel ohne diese Kennzeichnung dürfen in der EU nicht verkauft werden. Qualitätsunterschiede lassen sich daran also nicht festmachen.

In Italien besteht für Kinder bis 14 Jahren Helmpflicht. Vorbildlich sollte man meinen, aber das trügt. Jenseits dieser Altersschwelle wird kaum noch mit Helm gefahren. Die Helme, die man sieht, werden meist von Schweizern oder Deutschen getragen.

Grüezi us Davos
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Re: Skihelm - was taugst du?

Beitrag von waikiki83 » 19.04.2014 07:48

ffm hat geschrieben: anmerkung am rande: war im märz noch 1 woche in les deux alpes. war sehr schockiert. bei den franzosen ist das helm-thema anscheinend noch garnicht ankommen. gefühlte 50% fahren ohne...
Mit 50% bist du noch optimistisch, find ich ;-)
Mir ist das auch schon aufgefallen. Z.B. in PDS, gerade auf der französischen Seite kommt man sich mit Helm schon wie ein Exot vor. Auch in Zermatt und Saas-Fee konnte ich das gut beobachten.

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Re: Skihelm - was taugst du?

Beitrag von ffm » 19.04.2014 15:40

hi thomas,

das rätsel der ce-norm wurde ja umgehend gelüftet. scheint also nahezu aussagelos zu sein-danke tom-nrw!

zu sweet protection: ich hatte mich auf der ispo lange mit einem ingenieur aus dem hause unterhalten, der sehr detailliert und ausführlich über die qualitätsunterschiede und fertigungsvarianten referierte. das war alles sehr überzeugend und bewegte mich zum kauf. was da marketing ist und was nicht erschliesst sich mir als kaufmann nur schwer...

mein helm ist zusätzlich mit dem mips-system ausgestattet, einer technik, das gerade in der skihelmwelt einzug hält (mipshelmet.com). Mips steht für „Multi-Directional Impact Protection System“. Einfach gesagt handelt es sich dabei um einen gelben "innenhelm" der beim sturz das hirn vor rotationskräften schützen soll. wird aktuell z.B. auch in den Helmen der NFL (US-Profiliga American Football) verwandt.

unterm strich: ich muss montags - wie wir alle- wieder fit im büro aufkreuzen und bin gerne bereit, risiken so weit wie möglich zu reduzieren. deshalb der helm, rückenprotektor, leki trigger s und skigymnastik. kostet einen euro mehr, gibt mir aber ein besseres gefühl...

anbei noch ein test, den ich beim googlen gefunden habe. bin übrigens kein sweet protection händler oder so...

(quelle: http://www.spoteo.de/nachrichten/nachri ... ituts.html)
basierend auf originaltest http://www.folksam.se/testergodarad/var ... r/1.121963

"Sweet Protection Igniter MIPS klarer Sieger beim Skihelm-Test des schwedischen KTH-Instituts
Das schwedische KTH Royal Institute of Technology und Autoliv haben 13 auf dem schwedischen Markt beliebte Ski- und Snowboardhelme auf Herz und Nieren getestet. Für die Versuche stand den Forschern modernstes Labor-Equipment zur Verfügung, mit dem Ski- und Snowboardunfälle realitätsgetreu simuliert wurden. Die Studie wurde von der Versicherung Folksam in Auftrag gegeben, die 50 Prozent der schwedischen Bevölkerung versichert. Nur 3 von 13 Helmen wird eine gute Schutz-Performance attestiert, obwohl sie bereits alle anhand von EU-Standards getestet und mit der CE-Kennzeichnung versehen waren.

Testsieger ist der Helm Igniter MIPS von Sweet Protection. Der Gründer und Head of R&D des norwegischen Unternehmens Sweet Protection, Ståle Møller, sieht dies als eine Bestätigung der konsequenten Arbeit bei der Entwicklung von innovativen Sicherheitskonzepten: "In all unseren Helmen, egal in welcher Preisklasse, wenden wir die selben technologischen Prinzipien an. Diese haben wir in den letzten 13 Jahren ständig weiterentwickelt und verbessert."



Der Igniter MIPS verfügt über eine extrem leichte Außenschale mit einer an die jeweilige Zone angepassten Stärke, einen eingepressten EPS Liner mit Impact Shields in den kritischen Bereichen, welche die Kräfte bei einem Aufprall gleichmäßig verteilen und das MIPS-System, das auftretende Rotationskräfte um bis zu 50 Prozent abschwächt.

Igniter MIPS Skihelm black 2014 von Sweet Protection

"Diese Studie legt den Bedarf für eine Verbesserung der Helmsicherheit betreffenden Standards offen. Sie sollten zwischen Helmen mit einem hohen Sicherheitslevel und denen mit niedrigeren Standards unterscheiden. Das derzeit gängige CE-Kennzeichen ist keine Garantie für einen hohen Sicherheitsgrad eines Helmes. Unsere Studie zeigt, dass ein Helm, der die heutigen Standards erfüllt, den Stürzenden bei einem Unfall nicht zwingend vor einer Gehirnerschütterung bewahrt", sagt die für die Studie verantwortliche Sicherheits-Forscherin Helena Stigson von Folksam.

Eine von zehn Personen, die sich in Schweden auf einer Skipiste verletzen, ziehen sich eine Kopfverletzung zu, was mitunter das gefährlichste ist, was einem Skifahrer passieren kann. Die Hälfte dieser Verletzungen kann vermieden werden, wenn ein Helm getragen wird*. Im dem Test am besten abgeschnitten hat der "Igniter MIPS" von Sweet Protection, gefolgt von Everest's "U Ext MIPS HLM" und dem Scott "Chase MIPS". Die schlechtesten Ergebnisse erzielten der Skihelm der Baumarktkette Biltema, der "U All Mountain" von Everest, das Modell "Pro" von Head und der "Vantage" von Smith.

Igniter MIPS Skihelm white 2014 von Sweet Protection

Test-Methodik

Die Tests, die Folksam durchgeführt hat, sind härter als die Tests, die notwendig sind, um einen Skihelm auf den Markt bringen zu dürfen. Ihre Tests simulieren realistisch einen Skiunfall und die Resultate zeigen, dass die meisten Helme verbessert werden müssten, obwohl sie die Standardtests der EU und die Tests für das CE-Kennzeichen bestanden haben.

Folksam hat drei Aufpralltests durchgeführt, von denen zwei Skiunfälle mit schräg gerichteten Kräften** und einer einen direkten Aufprall gegen den Kopf simulieren. Bei dem direkten Aufprall fällt der Helm im Lot auf die Aufprallfläche. Gemessen wird die Beschleunigungskraft im Moment des Aufpralls. Dies ist auch der einzige gesetzlich vorgeschriebene Test, den ein Helm vor seiner Markteinführung bestehen muss. Er wird mit einer Aufprallgeschwindigkeit von 20km/h durchgeführt. Folksam hat diesen Test mit einer erhöhten Geschwindigkeit von 25km/h ausgeführt.

Igniter MIPS Skihelm black Ski-Action 2014 von Sweet Protection

*Cusimano, M.D. och J. Kwok (2010). The effectiveness of helmet wear in skiers and snowboarders: A systematic review. British Journal of Sports Medicine, 44(11), s. 781-6.

**Mess-Methode der schräg gerichteten Kräfte: der Helm wird aus einer Höhe von 0.7 m (vertikale Geschwindigkeit von 13.7 km/h) fallen gelassen und trifft auf eine sich bewegende Oberfläche (22.7 km/h). Diese Anordnung simuliert einen Aufprall bei einer Geschwindigkeit von 26.6 km/h und einen Aufprallwinkel von 31 Grad.
Sweet Protection Igniter MIPS klarer Sieger beim Skihelm-Test des schwedischen KTH-Instituts
Das schwedische KTH Royal Institute of Technology und Autoliv haben 13 auf dem schwedischen Markt beliebte Ski- und Snowboardhelme auf Herz und Nieren getestet. Für die Versuche stand den Forschern modernstes Labor-Equipment zur Verfügung, mit dem Ski- und Snowboardunfälle realitätsgetreu simuliert wurden. Die Studie wurde von der Versicherung Folksam in Auftrag gegeben, die 50 Prozent der schwedischen Bevölkerung versichert. Nur 3 von 13 Helmen wird eine gute Schutz-Performance attestiert, obwohl sie bereits alle anhand von EU-Standards getestet und mit der CE-Kennzeichnung versehen waren.

Testsieger ist der Helm Igniter MIPS von Sweet Protection. Der Gründer und Head of R&D des norwegischen Unternehmens Sweet Protection, Ståle Møller, sieht dies als eine Bestätigung der konsequenten Arbeit bei der Entwicklung von innovativen Sicherheitskonzepten: "In all unseren Helmen, egal in welcher Preisklasse, wenden wir die selben technologischen Prinzipien an. Diese haben wir in den letzten 13 Jahren ständig weiterentwickelt und verbessert."



Der Igniter MIPS verfügt über eine extrem leichte Außenschale mit einer an die jeweilige Zone angepassten Stärke, einen eingepressten EPS Liner mit Impact Shields in den kritischen Bereichen, welche die Kräfte bei einem Aufprall gleichmäßig verteilen und das MIPS-System, das auftretende Rotationskräfte um bis zu 50 Prozent abschwächt.

Igniter MIPS Skihelm black 2014 von Sweet Protection

"Diese Studie legt den Bedarf für eine Verbesserung der Helmsicherheit betreffenden Standards offen. Sie sollten zwischen Helmen mit einem hohen Sicherheitslevel und denen mit niedrigeren Standards unterscheiden. Das derzeit gängige CE-Kennzeichen ist keine Garantie für einen hohen Sicherheitsgrad eines Helmes. Unsere Studie zeigt, dass ein Helm, der die heutigen Standards erfüllt, den Stürzenden bei einem Unfall nicht zwingend vor einer Gehirnerschütterung bewahrt", sagt die für die Studie verantwortliche Sicherheits-Forscherin Helena Stigson von Folksam.

Eine von zehn Personen, die sich in Schweden auf einer Skipiste verletzen, ziehen sich eine Kopfverletzung zu, was mitunter das gefährlichste ist, was einem Skifahrer passieren kann. Die Hälfte dieser Verletzungen kann vermieden werden, wenn ein Helm getragen wird*. Im dem Test am besten abgeschnitten hat der "Igniter MIPS" von Sweet Protection, gefolgt von Everest's "U Ext MIPS HLM" und dem Scott "Chase MIPS". Die schlechtesten Ergebnisse erzielten der Skihelm der Baumarktkette Biltema, der "U All Mountain" von Everest, das Modell "Pro" von Head und der "Vantage" von Smith.

Igniter MIPS Skihelm white 2014 von Sweet Protection

Test-Methodik

Die Tests, die Folksam durchgeführt hat, sind härter als die Tests, die notwendig sind, um einen Skihelm auf den Markt bringen zu dürfen. Ihre Tests simulieren realistisch einen Skiunfall und die Resultate zeigen, dass die meisten Helme verbessert werden müssten, obwohl sie die Standardtests der EU und die Tests für das CE-Kennzeichen bestanden haben.

Folksam hat drei Aufpralltests durchgeführt, von denen zwei Skiunfälle mit schräg gerichteten Kräften** und einer einen direkten Aufprall gegen den Kopf simulieren. Bei dem direkten Aufprall fällt der Helm im Lot auf die Aufprallfläche. Gemessen wird die Beschleunigungskraft im Moment des Aufpralls. Dies ist auch der einzige gesetzlich vorgeschriebene Test, den ein Helm vor seiner Markteinführung bestehen muss. Er wird mit einer Aufprallgeschwindigkeit von 20km/h durchgeführt. Folksam hat diesen Test mit einer erhöhten Geschwindigkeit von 25km/h ausgeführt.

Igniter MIPS Skihelm black Ski-Action 2014 von Sweet Protection

*Cusimano, M.D. och J. Kwok (2010). The effectiveness of helmet wear in skiers and snowboarders: A systematic review. British Journal of Sports Medicine, 44(11), s. 781-6.

**Mess-Methode der schräg gerichteten Kräfte: der Helm wird aus einer Höhe von 0.7 m (vertikale Geschwindigkeit von 13.7 km/h) fallen gelassen und trifft auf eine sich bewegende Oberfläche (22.7 km/h). Diese Anordnung simuliert einen Aufprall bei einer Geschwindigkeit von 26.6 km/h und einen Aufprallwinkel von 31 Grad."

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