Fahrbericht: Nordica Spitfire Pro (2008/09)

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extremecarver
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Re: Fahrbericht: Nordica Spitfire Pro (2008/09)

Beitrag von extremecarver » 15.12.2008 02:23

Hmm lange Skier mit schmaler Mittelbreite und kurzem Radius kann ich auch nichts abgewinnen. 180cm mit 15m Radius wozu? bei 15m Radius reichen mir 170cm locker aus fuehr das damit fahrbare gecarvte Tempo. Stabilitaet kommt eher durch die Konstruktion. Ich bin mal einen GS Ski Prototyp ohne Titanal, mit 2x Titanallagen und 3x Titanallage gefahren, der Unterschied in der Stabilitaet war sehr groß (alle Skier hatten abgesehen davon denselben Aufbau). Geflattert hat natuerlich keiner auf der Kante, nur war insbesondere der mit 3 Titanallagen gebaute GS Rennski halt superstabil und schluckte Schlaege besser. Dafuer war es schwieriger den Radius durch Druck auf die Schaufel zu druecken, wobei mein Gewicht fuer den Ski halt auch viel zu gering war.

Wer Skier nach maß will, der geht halt zu einer Manufaktur die sie ihm nach Wunsch aufbaut. Ich kenne da einige Hersteller fuer die es kein Problem ist auch zu Preisen deutlich unter 1000€ mal eine Titanallage mehr oder weniger einzubauen, oder auf Wunsch einen anderen Kern, etc, solange es in einer vorhandenen Form gepresst werden kann. Und wenn man Skier gebaut nach eigenem Wunsch in einem bisher nicht vorhandenen Shape haben will dann schickt man halt das CAD File zu Kessler und der jagt es durch dessen Presse ohne dass man extra eine Form bezahlen muss.

Allerdings finde ich dass auch ein SL Kraftsparend gefahren werden kann, wenn man halt der Verlockung daliegt, jeden Turn voll auf Zug am Limit durchzucarven, dann ist man evtl halt schon nach 10min fahren k.o., das ist bei einem GS aber nicht anders. Ich finde nicht das carven mehr Kraft kostet als Driften. Das kommt ganz auf die Ambition und Technik an. Je weicher die Piste, desto besser laueft halt ein laengerer Ski. Evtl wuerde fuer Sulzschneecarven ein 2m 12m Radius Ski schoen zum carven sein, aber dafuer die komplette Agilitaet aufgeben die der Vorteil einer kuerzeren Laenge ist?
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TOM_NRW
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Re: Fahrbericht: Nordica Spitfire Pro (2008/09)

Beitrag von TOM_NRW » 15.12.2008 10:03

ImpCaligula hat geschrieben: Bin erstaunt, wieviel Sicherheit der Ski einem bei ansteigendem Tempo gibt. Und auch heute für mich die Bestätigung.... es wird mehr im Drift gecarvt, statt nur auf der Kante gebolzt.

Das muss man mir erklären. Was bedeutet "im Drift gecarvt" ??? :o

Gruss Thomas

PS: Habe den Spitfire Pro und den Dobermann SL Pro als Leihski zu Hause (Danke an mein regionales Nordica Testcenter!) und werde beide im nächsten Urlaub (21.12.-03.01.) ausgiebig testen. Im Anschluß werde ich gerne von meinen Erfahrungen berichten.

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Re: Fahrbericht: Nordica Spitfire Pro (2008/09)

Beitrag von ImpCaligula » 15.12.2008 13:11

TOM_NRW hat geschrieben:
Das muss man mir erklären. Was bedeutet "im Drift gecarvt" ??? :o

Gruss Thomas

PS: Habe den Spitfire Pro und den Dobermann SL Pro als Leihski zu Hause (Danke an mein regionales Nordica Testcenter!) und werde beide im nächsten Urlaub (21.12.-03.01.) ausgiebig testen. Im Anschluß werde ich gerne von meinen Erfahrungen berichten.
Nun ja... vielleicht meine eigenwillige Beschreibung.... :)
Auf der "Kante" Carven würde ich beschreiben, wenn ein (SL) Ski zBsp strikt auf der Piste einen gecarvten Radius wie auf Schienen durch zieht.
Finde der Dobermann Spitfire ist nicht so aggressiv auf der Kante beim Carven, sondern er driftet mehr die Radien (driften = bei mir "rutschen").
Er rutscht aber nicht unkontrolliert (übers Heck) weg oder so. Aber - meine subjektive Meinung - er krallt sich eben nicht so in den Schwung hinein,
sondern kann man die Radien gut driften / rutschen.

Da bin ich aber echt gespannt, wie Du den Dobermann beurteilst.
Streut Kaviar unters Volk, damit der Pöbel ausrutscht... !

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Lothar
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Re: Fahrbericht: Nordica Spitfire Pro (2008/09)

Beitrag von Lothar » 15.12.2008 17:40

Mich erinnert das an die gelungene Formulierung von Skischulen aus AT für Fahren im Pflug: Carven in Winkelstellung

So oder so ähnlich habe ich das mehrfach gelesen, einfach nur köstlich...
:D

Ich finde übrigens auch, dass man einen Ski mit 12m Radius gut den ganzen Tag fahren kann. Aber Jörg testet wohl mindestens genauso gern Material wie er Ski fährt, oder?

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Re: Fahrbericht: Nordica Spitfire Pro (2008/09)

Beitrag von WolliHood » 15.12.2008 20:29

Lothar hat geschrieben:Mich erinnert das an die gelungene Formulierung von Skischulen aus AT für Fahren im Pflug: Carven in Winkelstellung So oder so ähnlich habe ich das mehrfach gelesen, einfach nur köstlich... :D
Carven AUS der Winkelstellung ! Es gab vor rund einem Jahr schon einmal eine Erklärung dazu. Irgendwo versteckt in einem ewig langen Thread. Kann man aber nach suchen.

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TOM_NRW
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Re: Fahrbericht: Nordica Spitfire Pro (2008/09)

Beitrag von TOM_NRW » 15.12.2008 20:48

Hi,

lasse mich gerne eines besseren belehren, aber für mich sind "Carving-Schwünge" und "Driftschwünge" zwei konträre Formen des Skifahrens. Sicherlich wird auch ein sehr guter Skifahrer beim Versuch geschnittene Schwünge zu fahren immer mal wieder kleine Driftanteile haben, dieses jedoch ungewollt.

Somit kann ich mit Ausdrücken wie "im Drift gecarvt" noch mit "Carving in Winkelstellung" etwas anfangen.

Wie gesagt, habe die beiden Ski zum testen vorliegen. Wie man meinem Profil entnehmen kann, bin ich sonst (und sehr gerne) mit meinen Head i.Sl R.D. unterwegs. Fahre diesen Ski den ganzen Tag und bei jeden Pistenverhältnissen. Auch im Tiefschnee kann ich damit fahren. Natürlich mit einigen Abstrichen, jedoch lässt sich mit einer soliden Technik jeder Ski in jedem Gelände fahren. Die Nordicas teste ich auf drängen des Testcenter-Mitarbeiters. Lieber hätte ich den Nordica Dobermann SLR zum testen mitgenommen. Hatte er leider nicht. Wie gesagt, kann gerne im Januar berichten wie ich die Ski fand.

Gruss Thomas

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Re: Fahrbericht: Nordica Spitfire Pro (2008/09)

Beitrag von Lothar » 16.12.2008 09:04

WolliHood hat geschrieben: Carven AUS der Winkelstellung ! Es gab vor rund einem Jahr schon einmal eine Erklärung dazu. Irgendwo versteckt in einem ewig langen Thread. Kann man aber nach suchen.
Macht es das besser? Den Thread dazu werde ich mir wohl ersparen...

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Re: Fahrbericht: Nordica Spitfire Pro (2008/09)

Beitrag von Uwe » 16.12.2008 09:18

"Carven AUS der Winkelstellung"?
Meint ihr sowas:
http://www.schuleaufdiepiste.at/02-info ... stufe.html

Aber "to carve" bedeutet "schnitzen" bzw. "schneiden", und gedriftet ist eben NICHT geschnitten. Entweder carvt man oder nicht ... das ist wie mit dem schwanger sein; entweder ist man es oder nicht :D

Siehe auch:
https://www.carving-ski.de/lehrplan/spur ... iftet.html
Uwe

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Re: Fahrbericht: Nordica Spitfire Pro (2008/09)

Beitrag von TOM_NRW » 16.12.2008 09:42

@Uwe: ... dann lieber nicht schwanger und viel carven ! :wink: :wink:

Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass ich mich gewundert habe, wie der Thread-Starter einen Ski hier im Forum beschrieben hat. Ohne hier jemanden in irgendeiner Form angreifen zu wollen, muss man sich doch die Frage nach der Aussagefähigkeit solcher Skitest stellen.

Als Fahrer einer VW Passat Kombi Familienkutsche kann ich mich auch nicht einfach in einen Porsche 911 GT3 setzen und dann über das Fahrwerk, die Bremsen, Kraft in verschiedenen Drehzahlbereichen ... werten. Einerseits weil ich gar nicht in der Lage bin das Auto an seine Grenzbereiche zu bringen, andererseits weil ich keine vernünftigen Vergleiche mit anderen Modellen heranziehen kann.

Zurück zum Dobermann. Nordica schreibt auf seiner Homepage:

Zielgruppe: Athleten, sehr gute Skiläufer, technisch fortgeschrittene Skiläufer sowie Skilehrer, die einen absolut vielseitigen Ski für jede Schwungart suchen.

In dieser Zielgruppenbeschreibung steckt automatisch die Forderung nach guter Kondition und vorhandener, ausreichender Skitechnik. Selbstverständlich können auch weniger gute Skifahrer einen solchen Ski auf der Piste bewegen. Sie sollten sich jedoch nicht wundern (und schon gar nicht kritisieren) dass der Ski irgendwie nicht das macht was sie wollen.

Grüße Thomas

ImpCaligula
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Re: Fahrbericht: Nordica Spitfire Pro (2008/09)

Beitrag von ImpCaligula » 16.12.2008 12:50

Ah ah ah... das leidige Thema.
---

Wieso darf man(n) das nicht? Wieso darf ich mich in keinen 911er setzen, fahren und wenn mich jemand frägt "wie fandest Du es?" sage
ich dann "Du vergiss es ich bin nur Passat Fahrer und daher bin ich nicht würdig meine subjektiven Empfindungen Dir mitzuteilen?".

Ja subjektiv. Denn alle Skitests sind, auch von Profis, subjektiv. Und jeder für sich beurteilt einen Ski (oder was auch immer für sich selbst)
vom gefühl her anders. Oder wie willst Du Komfort für jeden Menschen individuell wissenschaftlich messen? Komfort misst jeder für sich selbst.
Auch andere Aspekte wie "Ski gibt mir Sicherheit". Wie willst Du das beweisen oder anzweifeln?

Ich finde es arrogant. Es geht schon in die Richtung.... nur Profis dürfens Maul aufmachen und was zum Ski sagen die Anderen VW Polo Fahrer
sollen uns zuhören, lernen und andächtig aufschauen. Na Danke.

Nein, stell Dir vor. Auch ein Polo Fahrer kann einen 911er Fahren und schreiben was er dabei empfunden hat. Ein Rennfahrer muss diese Aussage
ja nicht als seine Bibel nehmen - wer verlangt das auch? Aber andere Fahrer können ja, wenn sie möchten.

Und komm mir nicht mit "Experten". ich habe selbst mir einige testberichte rausgegoogelt. Wie kommt es, dass in einem Test verschieden Profi
Tester einen Ski fast völlig unterschiedlich bewerten? Dürfte doch nicht passieren. Ein Ski hat eine bestimmte Ausrichtung. Und noch besser, Tests
mit einem zeitunterschied. Also Ski vor einem Jahr schon mal getestet (bei Google noch beide Tests zu finden). Der gleiche Ski erhält einmal die
1,6 und ein jahr später die 2,0. Gleicher Ski..... doch. Also auf Profi meinungen ist immer verlass.
---

Und was das Einsatzgebiet angeht. Du solltest eindeutig mehr Herstellerseiten studieren. Wenn ich mir mal die Seiten von Salomon, Rossi, Nordica,
Fischer und Co anschaue - und lese was bei den Ski steht - muss ich feststellen, dass es alle Hersteller zusammen anscheinend nur 1 oder 2 Ski gibt,
wo im Werbetext der Homepage das Wort Anfänger vorkommt. Die Hersteller werfen hier mit aggressiven Wörtern um sich herum - denn Profi Ski die
eben extrem gut sind verkaufen sich auch gut und teuer. Wer will schon einen Ski kaufen, der auf der HP mit "langweiliger 0815 Ski für Anfänger"
gekennzeichnet ist?

Und wenn ich da zBsp mal auf die Salomon Seite schaue.... da werden sogar Ski für "Anfänger" oder weniger begabte Leute mit solch markigen Texten
beschrieben. Wenn es nach dem text alleine geht, müssten Beginner sich Ski der untersten Klasse holen.

Und gleich noch was hinterher. Der Rossi Radical R8S ist nun wirklich ein Ski, der auch von einigermaßen fahrenden Skileuten gefahren werden kann,
ohne wenn und aber. Aber wenn ich mir die Beschreibung ansehen - die Leute die den fahren dürfen nur Rennfahrer sein. oder auch anders herum -
schau Dir nochmals die Texte an. Etwa 80% der angebotenen Ski einer Marke sind für Experten..... wo sind die Ski dann für die Masse? Die Hersteller
wprden ja kaum noch Ski verkaufen können.

In diesem Sinne. Ich werde immer erfürchtet zu Dir aufschauen meister und Deine Worte im Januar erfürchtig erwarten.... :-?
Streut Kaviar unters Volk, damit der Pöbel ausrutscht... !

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